PR-Kampagne für die Bundesliga


Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Mein Wochenende war überaus erfolgreich - beim Bundesliga-Tippspiel von Sport1. Erstmals habe ich, kaum zu glauben, alle neun Begegnungen zumindest in der Tendenz richtig getippt. 26 Punkte an nur einem Spieltag: Ich kann's selbst kaum fassen. Jeder hier, der den Newsletter liest, kennt ja meine Tippschwäche.
Vorm Doppelpass gestern Morgen kam schon Stefan Effenberg zu mir und äußerte seine Furcht, dass ich ihn im Experten-Ranking einholen könnte. Maik Franz und Mario Basler habe ich im Verlauf der Rückrunde schon überrundet. Zu Stefan Effenberg fehlen noch acht Punkte - das sollte machbar sein …

Nein, im Ernst. Das Bundesliga-Tippspiel ist Woche für Woche ein riesiger Spaß und meine Erfolgswelle nicht von langer Dauer. In der Gesamttabelle liege ich auf Platz 3122 bei 12.000 Teilnehmern. Mein persönliches Ziel liegt darin, am Ende im obersten Viertel zu landen. Also unter den besten 3000. Es gibt noch viel zu tun.
Unter https://tippspiel.sport1.de/ kann sich jeder Fever Pit'ch Leser spontan und unverbindlich anmelden und mittippen. Der Einstieg während der Saison lohnt sich: Es gibt an Spieltagen Preise zu gewinnen. Außerdem werden die Ergebnisse im News-Feed diskutiert. Okay, heute lasse ich mich dort auch ein bisschen feiern.
Einen treffsicheren Montag wünscht
Euer Pit Gottschalk
PR-Kampagne für die Bundesliga
Von Ralph Durry
Gähnende Langeweile im Titelkampf - die Fußball-Bundesliga hatte sich in den letzten Jahren angesichts der Dominanz von Bayern München (zehn Titel in Folge) international einen schlechten Ruf erworben. Anno 2023 ist dies ganz anders.
Es gibt Spannung im Kampf um die Meisterschaft, zwischen Rang eins und Platz vier beträgt der Abstand nur vier Punkte, und vor allem Borussia Dortmund lässt nach neun Pflichtspielsiegen in Folge die BVB-Fans vom Titel träumen. Und an zwölf verbleibenden Spieltagen kann noch viel passieren.


Das gilt erst recht für den Abstiegskampf. Schalke 04, eigentlich schon abgeschrieben, konnte noch vier Nullnummern beim 2:1 gegen den VfB Stuttgart wieder dreifach punkten und wittert nun Morgenluft. Das Derby am kommenden Spieltag beim VfL Bochum hat richtungweisenden Charakter, mit einem weiteren Sieg können die Königsblauen zum VfL aufschließen. Vor Wochen noch undenkbar.
Auch die TSG Hoffenheim (13 Pflichtspiele ohne Sieg), Stuttgart (beide ebenfalls wie Bochum 19 Punkte) und Hertha BSC (20) sind wieder in Reichweite. Auch der Kampf um den Klassenerhalt verspricht Dramatik und eine weitere Zuspitzung, denn auch der FC Augsburg (24) und selbst der 1. FC Köln (26) sind längst nicht aus dem Schneider.

Der Abstiegskampf hat in den letzten Jahren für den größten Spannungsbogen angesichts der Eintönigkeit an der Spitze gesorgt. Jetzt geht es oben wie unten hoch her, die Fans wird es freuen.
Und nicht nur die. Da die Bundesliga auch international in Champions League und Europa League mit sieben Klubs im Kampf um das Viertelfinale in den jeweiligen Wettbewerben mitmischt, kann die PR-Kampagne pro Bundesliga schon jetzt als gelungen angesehen werden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird es bei ihren Bemühungen, den Stellenwert der deutschen Eliteklasse vor allem international zu stärken, mehr als begrüßen.
Ralph Durry ist Fußballchef beim Sport-Informationsdienst (SID)
Immer wieder sonntags




Heute im Fernsehen
19.30 Uhr, SPORT1: News

Olé, olé – Fahrstuhlmannschaft VfB!
Von Alex Steudel
Ich war als Kind Team VfB. Wenn man damals in Stuttgart-Untertürkheim aufs Gymnasium ging, blieb einem auch nicht viel anderes übrig. Alle waren dort VfB. Einmal pro Woche hatten wir Sportunterricht in einer riesigen Halle, die fünf Meter Luftlinie von der Gegentribüne des Neckarstadions entfernt stand. Die Halle fasste drei ganze Handballfelder, und mit ein bisschen Glück kamen im Winter die Profis des VfB Stuttgart rein und trainierten direkt neben uns. Neben uns! Manchmal guckten sie rüber. Mehr Glücksgefühl lieferte mir in dem Alter nur der Gedanke an einen Zungenkuss mit Susanne aus der zweiten Reihe in Mathe.
Ende der 70er Jahre war der VfB die Sensation im deutschen Fußball. Heute ist der VfB Blamage in der Endlosschleife. Platz 15.
Stuttgart war gerade in die erste Liga aufgestiegen und hatte gleich Platz vier erobert. Im Jahr drauf: Vizemeister. Wir gingen samstags beglückt und mit hohem Puls ins Stadion und schrien "Olé, Olé, Vau-Eff-Beh!", bis wir heiser waren. Die echten Höhepunkte genossen wir aber scheu und still unter der Woche: Wenn uns während der Sport-Doppelstunden tatsächlich der große Hansi Müller, die Förster-Brüder, Kapitän Ohlicher, Volkert, Hitzfeld, Dieter Hoeneß erschienen, wirkte das: unglaublich einschüchternd, unübertrefflich. Es war, als würde während der Physikstunde Albert Einstein durch Klassenzimmer spazieren.

Der VfB war wichtiger als Daimler und Bosch zusammen, so habe ich das empfunden. Und was ist davon geblieben? Stand heute: Nichts. Der VfB, der nach dem Aufstieg 1977 dreimal Meister wurde, der den DFB-Pokal gewann, Champions League spielte und mir am 17. Mai 1989 in einem unvergesslichen Europapokalfinale den echten Diego Maradona vor die Nase setzte, der Klub, der 39 Jahre am Stück erstklassig war, verliert jetzt sogar gegen SchalkeNullnull, den eigentlich abgeschlagenen Tabellenletzten, und droht zum dritten Mal in sieben Jahren abzusteigen.
Olé, olé – Fahrstuhlmannschaft VfB!
Ich bin längst kein VfB-Fan mehr, sympathisiert habe ich immer. Heute fällt mir das sauschwer, wie der Schwabe sagt. Der Verein ist in einem Zustand, der an die Kinderzimmer pubertierender 15-Jähriger erinnert: Es riecht nach Schweiß, und das Chaos ist spektakulär.
Die Führung des VfB? Seit Jahren scheint jeder nur noch für sich zu werkeln. Die Kaderplanung: wirkt planlos. Der VfB ist ein giftiger Mix aus HSV und 1860 München.
Der Klinsmann-Berater Roland Eitel hat dem Klub letzte Woche seine Unzulänglichkeiten in einem beeindruckenden LinkedIn-Post vorgerechnet. Als Beispiel nannte er Sven Ulreich: 2015 entschied der VfB, dass das Urgewächs – seit 17 Jahren im Verein – nicht mehr gut genug sei, und verkaufte den Torwart aus dem Remstal für 3,5 Millionen Euro an den FC Bayern. Man dachte, einen Spitzendeal gemacht zu haben – und hat seither ca. 18 Millionen Euro für die nächsten neun Torhüter ausgegeben. Koi G'schäftle, wie der Schwabe sagt.
Im selben Zeitraum beschäftigte der VfB elf Cheftrainer – geschätzte zehn wurden abfindungsintensiv gefeuert – und sechs Sportdirektoren/-vorstände – davon etwa vier mit Abfindung entlassen. Aktuell darf sich erneut Bruno Labbadia auf der Trainerbank versuchen. Seine beeindruckende Bilanz: 0,7 Punkte im Schnitt.
Der VfB war einmal etwas ganz Besonderes. Heute irrt er umher, streitet mit sich selbst, wirkt von Eitelkeiten getrieben und diffamiert sich auch gern mit offenen Briefen. Ein Klub unter vielen also, ohne Identität oder einen erkennbar eigenen Weg.
Es ist alles anders als 2007, da wo der VfB zum letzten Mal Meischter wurde. Gefühlt kam die Hälfte der Mannschaft aus Stuttgart oder zumindest der VfB-Jugend (Hildebrand, Gomez, Tasci, Khedira, Gentner etc.) – aber keiner der 16 am vergangenen Samstagabend beim 1:2 gegen Schalke 04 eingesetzten Spieler kommt aus Stuttgart oder ist Schwabe. Für den neuen Rechtsaußen Gil Dias ist der VfB sogar bereits Profiklubstation Nummer elf; und er ist erst 26 Jahre alt.
Der VfB 2023 kann alles außer schwäbisch.
Apropos. Auf mein Gymnasium in Untertürkheim gingen später auch Timo Werner und Joshua Kimmich. Beide trugen sie mal das Trikot mit dem roten Brustring. Beide haben inzwischen die Champions League gewonnen.
Nur woanders halt.
Das dritte Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten voller Kolumnen für 14,95 Euro. Wer es sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.
Was sonst so los ist









Alle mal herschauen!

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