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Pokal-Sensation in Essen, Wut-Anfall in Dortmund

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Ich glaube jetzt selbst daran. Gestern warf der Viertligist Rot-Weiss Essen Bundesligist Bayer Leverkusen aus dem Achtelfinale im DFB-Pokal. Heute spielt Schalke in Wolfsburg. Würde mich nicht wundern, wenn der Tabellenletzte der Bundesliga 4:0 gewinnt. Wir von Sport1 sind vorsichtshalber mit den Kameras dabei. Heute live ab 18.30 Uhr.

Einen gesetzten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Nach 2:3 beim BVB: Wut-Anfall gegen Schiedsrichter

Steffen Baumgart flippt nach Paderborn-Pleite aus

Der SC Paderborn verliert in Dortmund dramatisch in der Verlängerung. Das BVB-Siegtor sorgt für Ärger - und einen Ausraster von Trainer Steffen Baumgart.

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn)

"Der Schiedsrichter hat das Siegtor erklärt. Er hatte die Wahrnehmung, dass der Ball von unserem Spieler gespielt wurde. Ich hätte zumindest erwartet, dass er sich das noch einmal anguckt. Ich sehe da keine Veränderung des Balles, das ist eine absolute Frechheit. So ein Spiel so abzugeben, daraus eine Berührung des Balles zu machen, ist frech. Langsam wird's lächerlich. Nicht rauszugehen, um sich das anzugucken, das ärgert mich. Da machen wir uns zum Affen. Respekt bedeutet auch, sich den Scheiß anzugucken, und nicht den Kleinen wieder in den Arsch zu treten. Wir stehen da und frieren uns sieben Minuten lang den Arsch ab. Das geht für uns um zwei Millionen! Ich bin keine Aktiengesellschaft, wir kämpfen um jede müde Mark."

Pokal-Sensation! Rot-Weiss Essen feiert Historisches

"Zwei Wochen nicht mehr ansprechbar"

Regionalligist Rot-Weiss Essen sorgt für die nächste Pokal-Sensation. Bayer Leverkusen blamiert sich an der Hafenstraße bis auf die Knochen.

Von Lars Weiske

Die geschockten Stars von Bayer Leverkusen flüchteten nach ihrer Pokal-Blamage in die Kabine, die Sensationssieger von Rot-Weiss Essen führten derweil wilde Jubeltänze auf: Nach der völlig überraschenden 1:2-Pleite  nach Verlängerung ist der Titeltraum des Vorjahresfinalisten schon im Achtelfinale geplatzt. Der Außenseiter machte hingegen seinem Ruf als Pokalschreck alle Ehre und zog erstmals seit 27 Jahren in die Runde der letzten Acht ein.

"Was wir als Mannschaft geleistet haben, ist unfassbar. Ich kann es nicht in Worte fassen", sagte der überragende RWE-Torhüter Daniel Davari bei Sky: "Wir haben gekämpft wie die Löwen. Das Glück war auf unserer Seite."

Total unglücklich war die Werkself. "Nach dem 1:0 sollten wir das Spiel unter Kontrolle haben. Ich weiß nicht, was wir danach machen. Das darf niemals passieren", schimpfte Torhüter Lukas Hradecky nach der unerwarteten Niederlage.  Leverkusen ging fahrlässig mit seinen vielen Möglichkeiten um, nach dem Treffer von Leon Bailey (105.) war der Favorit dennoch auf Kurs. Doch Essen bewies Moral und jubelte nach Toren von Oguzhan Kefkir (108.) und Simon Engelmann (117.). "So habe ich mir das vorgestellt. Als Stürmer muss man seinen Beitrag leisten", sagte Engelmann. Zuvor hatte der Außenseiter schon Bundesligist Arminia Bielefeld (1:0) und Zweitligist Fortuna Düsseldorf (3:2) ausgeschaltet.

"Wir können uns nicht mal richtig freuen, so kaputt sind wir"

Der Regionalligist aus Essen zermürbt Bayer Leverkusen und zieht ins Viertelfinale ein. Am Ende zittert Essen vor allem vor dem Videobeweis.

Leverkusen wollte auf dem tiefen Rasen im Stadion an der Hafenstraße früh für klare Verhältnisse sorgen. Edmond Tapsoba prüfte Davari mit einem Flatterball aus der Distanz (3.). Im 5-3-2-System des Regionalligisten fand Bayer immer wieder Lücken. Lucas Alario scheiterte im Eins-gegen-Eins am früheren Bundesliga-Torwart Davari, Baileys Nachschuss wurde zur Ecke abgeblockt (8.).

Leverkusen blieb gefährlich, musste sich wie so häufig in dieser Spielzeit aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus seinen vielen Chancen zu machen. Bei Patrik Schicks (24.) Kopfball rettete der Pfosten für Essen, gegen den strammen Flachschuss von Kapitän Charles Aranguiz war erneut der bärenstarke Davari zur Stelle (29.), der zum besten Essener avancierte.

Beim bis dahin vielversprechendsten offensiven Vorstoß des Außenseiters hatte Fosu-Mensah Glück, dass sein Trikotziehen gegen den davon eilenden Torjäger Engelmann ungeahndet blieb. RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez verzog bei der besten Essener Chance in der Folge knapp (40.). Nach der nächsten verpassten Großchance des für den verletzten Karim Bellarabi eingewechselten Moussa Diaby (45.+1) ging Essen äußerst glücklich mit dem Remis in die Pause.

"RWE hat mehr Bundesligisten geschlagen als Schalke"

An diesen Abend werden sich in Essen noch viele Fußballfans lange erinnern. Im DFB-Pokal wirft RWE Bayer Leverkusen raus. Die Netzreaktionen.

Bosz reagierte in der Halbzeit und brachte in Jungstar Florian Wirtz und Wendell frische Kräfte für Palacios und Schick, Leverkusens Chancenfestival ging munter weiter: Diaby traf den Außenpfosten (50.), Tapsoba scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden Davari (52.), den auch Wirtz (68.) nicht bezwingen konnte. Diaby und Aranguiz scheiterten bei ihrer Doppelchance am Pfosten und an Davari (89.).

Auch in der Verlängerung spielte zunächst nur Leverkusen, Essen verteidigte bei immer schlechter werdenden Platzverhältnissen mit Mann und Maus. Baileys Treffer schien die Erlösung, doch Essen schlug zurück. Hradecky machte dabei keine gute Figur. Dann sorgte Engelmann für die Sensation.

Lars Weiske arbeitet beim Sport-Informationsdienst (SID)

Im letzten Moment

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18.30 Uhr, Sport1: DFB-Pokal, VfL Wolfsburg - Schalke 04

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Das offene Rückzugsgefecht

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Muss eine Frau für ihren Mann HSV-Fan werden?

Von Alex Steudel

Wir wissen es doch alle: Fußball ist eine Gefahr für die Beziehung. Nicht selten führt übermäßiger Verzehr von Sportschau, Sky, Sport1 und Kicker in die Krise und schließlich zur Trennung. Wer hat ihn nicht schon gehört, den verhängnisvollen Satz des Partners: "Die können doch nicht jeden Tag spielen!"

Doch, können sie. 2019 wurden in Deutschland 416.340 Ehen geschlossen und 149.010 geschieden - man weiß nicht genau, wieviele der Scheidungen mit Fußball zu tun hatten, aber es waren sicher eine Menge.

Das könnte sich bald ändern. In Saudi-Arabien haben sie jetzt angeblich ein Mittel gefunden, mit dem Frauen und Männer trotz Fußball friedlich zueinander finden können.

Die Ehre gebührt natürlich einer Frau, der Eheberaterin Basma Jumaa. Sie sagte dem Portal „The New Arab“ kürzlich folgendes:

„Um Spannungen im Hause zu vermeiden, sollten Frauen die gleichen Fußballklubs unterstützen wie ihre Ehemänner."

Sagenhaft! Es wird noch besser:

"Ehefrauen müssen versuchen, mit ihren Ehemännern einige ihrer Interessen zu teilen. Zum Beispiel mit ihm zu feiern, wenn die Mannschaft gewinnt."

Genial! Sie sagt außerdem:

"Es ist in Ordnung, die Namen einiger Spieler auswendig zu lernen und das Trikot der Lieblingsmannschaft zu tragen."

Wenn stimmt, was die Frau sagt, wäre das verrückt. Wir leben in einer Fußballnation und kommen nicht auf die einfachsten Sachen.

Wieviele Beziehungen hätten alleine in meinem Umfeld mit ein paar „Aaron Hunt"-Rufen zur rechten Zeit gerettet werden können!

Natürlich gibt es Grenzfälle. Eine Frage würde ich Basma Jumaa gern stellen: Was macht zum Beispiel eine Frau, die mit einem Schalke-Fan zusammenlebt? Niemand kann sich all die Namen merken. Nehmen wir nur die Trainer. Kaum hat sie sich „Wagner" eingeprägt, heißt er schon „Baum". Dann gleich „Stevens". Tage später muss die arme Ehefrau auf „Gross" umschalten.

Und was geschieht mit der Frau, die mühevoll „Bananenflanke“, „Europapokal der Landesmeister 1983“ und „Relegationsspiel“ auswendig gelernt hat, falls ihre Ehe dann doch in die Brüche geht?

Wie soll man mit so einem Wortschatz einen neuen Partner finden?

So ganz durchdacht ist die Sache vielleicht doch nicht.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: “Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV”, 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

Alle mal herhören!

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Das ist wie ein Ritterschlag für Mehmet Scholl. Im Podcast Phrasenmäher lobt Trainer-Legende Felix Magath den Bild-Experten!

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