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Pokal-Blamagen: Schalke und Gladbach raus!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern Abend ist mir vorm Fernsehgerät ein böser Schnitzer passiert. Als Bakery Jatta beim HSV-Pokalspiel in Leipzig einen Kopfstoß kassierte, fragte ich bei Twitter vorschnell:

Warum ahndet der #VAR das nicht, liebe @dfbschiris? #RBLHSV

Die hämischen Kommentare folgten prompt und mit Recht: In der zweiten Runde des DFB-Pokals gibt es keinen Videobeweis. Erst ab Achtelfinale werden Schiedsrichter-Entscheidungen im Kölner Keller untersucht.

Mir ist es auch kein Trost, dass Bastian Schweinsteiger derselbe Fauxpas nach dem Darmstadt-Sieg gegen Mönchengladbach passierte, als er, Experte bei der ARD, von Trainer Lieberknecht aufgeklärt werden musste.

So weit sind wir also schon: Wir müssen uns nicht nur permanent fragen, wo und wann welches Spiel im Fernsehen oder Streamingdienst läuft (HSV bei Sky, aber Darmstadt 98 in der ARD!), sondern auch beim VAR.

Ich kann ja verstehen, dass die technischen Voraussetzungen für einen voll funktionsfähigen VAR nicht auf jedem Dorfsportplatz im DFB-Pokal vorhanden sind, aber wenn sogar Insider wie ich patzen: Dann wird's ulkig.

Warum verzichtet man nicht komplett auf den VAR-Einsatz von der ersten Runde bis zum Finale? Weil's ab Achtelfinale um die Wurst geht? Nun, in einem K.o.-System geht's Spiel für Spiel ums Ganze. Immer.

Mohamed Simakan hätte für seine Tätlichkeit gegen Jatta Rot sehen müssen und mit Videobeweis bekommen, und in Überzahl hätte der HSV eine größere Chance gegen RB Leipzig gehabt, als das 0:4 aussagt.

Aber das ist jetzt eine Diskussion im Konjunktiv. Tatsache ist: Niemand ist wirklich glücklich mit dem VAR. Nicht einmal dann, wenn er nicht zum Einsatz kommt. Wie konnte man das dem Fußball antun?

Einen kniffligen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

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++ DFB-Pokal aktuell ++

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DFB-Pokal heute im Fernsehen

20.45 Uhr, ZDF: FC Augsburg - Bayern München

Tobias Holtkamp über den FC Augsburg
FC Augsburg: Unsympathisch, aber oft erfolgreich

FC Augsburg: Unsympathisch, aber oft erfolgreich

Die Spiele des FC Augsburg sorgen aktuell für hitzige Diskussionen. Der FCA zieht mit seinem Verhalten auf und neben dem Platz unter anderem den Ärger von Niko Kovac und Steffen Baumgart auf sich. Der FC Bayern ist vor dem anstehenden Pokalspiel gewarnt.

Von Tobias Holtkamp

Ziemlich oft der Fall in dieser Saison: Wo Augsburg ist, ist Alarm. Auf dem Rasen und daneben. Steffen Baumgart, der Trainer des 1. FC Köln, ist Sonntag fast explodiert vor Wut.

Zu viele Augsburger Attacken hatten in Baumgarts Augen mit Fußball nicht mehr viel zu tun. "Wenn eine ganz Bank aufspringt und so tut, als wäre es kein Foul", erklärte er nach Abpfiff, "dann habe ich einfach ein Problem damit." Baumgart war stinksauer.

Mittwoch ist der FC Bayern zu Gast in Augsburg, im Pokal. Der Meister sollte gewarnt sein, das Ligaspiel hat der FCA 1:0 gewonnen, in München.

Wer Augsburg in dieser Saison als Gegner hat, der muss das wörtlich nehmen. Das ist ein Gegner, der mit allem kämpft, was ihm zur Verfügung steht. Körperlich, verbal, emotional.

Kann man mögen, muss man nicht. Und tatsächlich kommt das Augsburger "Spiel" bei vielen in der Bundesliga nicht so gut an, im Gegenteil. Immer mehr sind genervt sind von den Auftritten des FCA, mögen aber öffentlich nicht wirklich ausholen.

Denn die Augsburger Rechnung geht ja auf! Aktuell sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Vor Wolfsburg, Stuttgart, Hertha, Leverkusen. Was sie natürlich in ihrem Weg, die 90 Minuten im Grunde durchgängig im Grenzbereich zu verbringen, bestärkt und bestätigt.

Restauriertes Selbstverständnis

Restauriertes Selbstverständnis

Der FC Augsburg will im Pokalkracher am Mittwochabend gegen den FC Bayern seine stabile Form umsetzen.

Vor allem Manager Stefan Reuter und Torwart Rafal Gikiewicz, so ist's im Lager der Bundesliga-Schiedsrichter zu hören, stehen unter besonderer Beobachtung.

Sterfan Reuter, über 400 Bundesliga-Spiele allein für Bayern und Dortmund, gilt auf der Bank, freundlich formuliert, als emotionaler Anführer. Die Unparteiischen haben registriert, wie schnell er auf 180 ist. Bei fast jedem Pfiff gegen seine Mannschaft springt Reuter auf und macht auch schnell Stimmung gegen die Spielleiter.

"Das überträgt sich natürlich auf die Spieler", sagt ein aktueller Schiedsrichter, "die Augsburger sind meist relativ schnell im Gefechtsmodus.“

Torwart Gikiewicz, die andere Reizfigur, ist das expressive Oberhaupt auf dem Platz. Kult bei den eigenen Anhängern, aber immer öfter Feindbild in den Fankurven der anderen. Schon mehrmals hat Gikiewicz die Zuschauer, gerade bei Auswärtsspielen, mit provokanten Gesten gegen sich aufgebracht. In Bremen sprangen daraufhin sogar Fans über den Zaun.

Als gäbe es ihm den Zusatz-Kick, die letzten Prozente. Als stünde er in einer Schlacht.

Doch vielleicht es genau das, dieses Gefühl, jetzt nur gewinnen oder alles verlieren zu können, dass die Augsburger zu so unangenehmen Gegnern macht. Unsympathisch, aber oft erfolgreich.

Der TV-Überblick

Rauchen verboten!

Radja Nainggolan in Antwerpen suspendiert

Radja Nainggolan in Antwerpen suspendiert

Der frühere belgische Nationalspieler von Royal Antwerp FC hatte auf der Ersatzbank eine E-Zigarette geraucht.

Von Alex Steudel

Ihr wisst ja, es gibt die Generation X, die Generation Y und Z. Und die Generation R gab's übrigens auch mal. R wie Raucher. Zu der habe ich gehört.

Wenn wir früher am Trainingsplatz standen, wurde geraucht. Die ganze Zeit, es war schlimm. In Wintertrainingslagern der Bayern in Südeuropa ganz besonders schlimm. Viele von uns Reportern mussten sich abends auf dem Weg zum Essen schon die zweite Schachtel holen. Und beim Spanier gab's dann zum Nachtisch eine Zigarre.

Das Ganze hatte damit zu tun, dass Reporter damals nicht so viel zu tun hatten wie die 360-Grad-24/7-Kollegen heute. Wir führten Interviews, recherchierten etwas, gingen in die Pressekonferenz, wir schrieben unsere ein, zwei Artikel am Tag, und das war's. Heute ist Print und Online und Foto und Video und Social Media, da kommt kein Mensch mehr zum Rauchen.

Aber die Fußballer rauchen noch, weil ihre Spiele ja nach wie vor nur 90 Minuten dauern.

Okay, das ist nicht ganz korrekt. Fußballer leben inzwischen viel gesundheitsbewusster. Ein Nationalspieler hat mir erzählt: Wenn du heutzutage abends was trinkst oder rauchst, merkt man das sofort im Training am nächsten Tag, und du bist raus aus der Startelf.

Früher haben gefühlt alle geraucht, deswegen ist es nicht aufgefallen. Ein Mario Basler zum Beispiel rauchte startelfnominierungsunabhängig. Super-Mario hatte deshalb auch keine Probleme mit dem Übergang von seiner aktiven Zeit zur Zeit nach der Karriere, er rauchte halt einfach weiter.

Heute ist alles anders.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Heute ist das Leistungslevel höher. Die Spieler tun mehr für ihre Fitness. Sie essen nicht so viel Fleisch, sie gehen früher ins Bett, und sie rauchen E-Zigaretten.

Für mich war das gestern die Nachricht des Tages: Belgiens Ex-Nationalspieler Radja Nainggolan von Royal Antwerpen zog kurz vor dem Anpfiff gegen Lüttich, auf der Ersatzbank sitzend, eine Elektro durch. Und wurde beim Ligazweiten suspendiert.

Als ich das las, dachte ich: What? Früher wurdest du suspendiert, wenn du vor dem Spiel KEINE Zigarette geraucht hast.

Mein Lieblingsbeispiel ist der Kettenvorzeigerqualmer Werner Lorant. Der Löwen-Trainer rauchte einfach immer, bestimmt sogar in seinen Träumen. Und er war außerdem der schlauste Raucher der Weltgeschichte. Er bekam nämlich einen Haufen Geld für einen Sponsorenvertrag mit dem Hersteller von Anti-Raucher-Kaugummis. Auf denen kaute Lorant dann während der Spiele herum, statt zu rauchen.

Eines Tages fragte ich nach einem Spiel: "Herr Lorant, ich dachte, Sie rauchen nicht mehr?"

Lorant, total cool, einen tiefen Zug aus seiner eben angezündeten Zigarette nehmend: "Nur während der Spiele nicht."

Rauch das noch!

Rauch das noch!

Früher war alles anders: Ob Werner Lorant, Mario Basler oder Walter Frosch - alle rauchten. 26 Bil­der quar­zender Fuß­baller.

Das war tatsächlich der Vertrag: Der Mann musste lediglich zwischen An- und Abpfiff und in der Pressekonferenz seine Kippen weglegen.

Zeig' mir einen Spielerberater, der heute so einen genialen Deal einfädeln könnte!

Nur zur Info: Das ist keine Pro-Raucher-Kolumne, echt nicht. Ich selbst habe es mir vor 20 Jahren abgewöhnt, Rauchen ist das Letzte. Ich hasse es schon, wenn jemand im Restaurant rausgeht, eine qualmt, wieder reinkommt und dabei so eine Ekelschwade mit sich reinzieht.

Und ich glaube wirklich, dass Fußballer heute weniger rauchen als früher. Hm, oder tun sie es vielleicht nur heimlicher? Macht sich nämlich nicht so gut auf Social Media, würde Mats Hummels sagen.

Steudel-Kolumnen gibt’s auch als Buch – der Titel: “UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN”, 268 Seiten. Hier bestellen!

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