zum Inhalt

Perisic zum FC Bayern: Das kann doch nicht alles sein

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern schrieb mir ein Newsletter-Leser etwas genervt, dass Fever Pit'ch am Montag zu viel Tönnies und zu wenig Fußball geboten hätte. Leider hat der Mann recht. Zu meiner Verteidigung: Das Thema, das Schalke gerade aufwühlt, ist nicht allein die Aussage von Clemens Tönnies zu Afrika, sondern eine hochpolitische Frage: Wie viel Distanz hält der Fußball zum alltäglichen Rassismus, den unser Land zeigt? Anders: Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt Diskriminierung? Die Deutschen reden sich in Rage und finden keinen gemeinsamen Nenner. Der Schauspieler und Vorzeige-Schalker Peter Lohmeyer kündigte jetzt seine Mitgliedschaft im Verein - wegen Tönnies.

Der Toleranz-Appell aus den beiden Verbandszentralen in Frankfurt ist das eine, das andere die Lebenswirklichkeit in den Stadien. In Chemnitz solidarisiert sich das Publikum öffentlichkeitswirksam mit einem Freund der rechtsradikalen Szene. In Rostock mussten wir gestern einen Spruch lesen, der in Inhalt und Schrift an die dunkelste deutsche Vergangenheit erinnert: "Außer Rand und Band, für Verein und Vaterland". Alles harmlos? Vielleicht. Und doch weckt der Fall Jatta beim Hamburger SV bei zu vielen Leuten alte Ressentiments, nur weil zwei Trainer in Gambia ein ungeklärtes Zeugnis über Bakery Jattas Alter und Namen abgelegt haben.

Mein besonnener Kollege Jan Christian Müller hat zur Komplexität dieses Themas einen äußerst klugen Kommentar in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht. Ich kann jedem nur die Lektüre "Die vielen kleinen Jattas" empfehlen, weil sie Mahnung und Erkenntnisgewinn in einem bietet. Für alle anderen komme ich umgehend: zum Sport.

Einen ehrlichen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Perisic zum FC Bayern: Das kann doch nicht alles sein

Perisic-Wechsel rückt Stück für Stück näher

Leroy Sané hat sich schwerer am Kreuzband verletzt - und der FC Bayern befindet sich weiter auf der Suche nach neuen Flügelspielern. Dass einer davon den Namen Ivan Perisic tragen könnte, wird immer wahrscheinlicher.

Von Thomas Niklaus

Erst mal kein Leroy Sané, dafür Ivan Perisic. Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, doch die Diskussionen um Bayern Münchens wahrscheinlichen Zugang sind bereits in vollem Gange. Ist der Kroate nach der schweren Verletzung bei Wunschspieler Sane nur eine Notlösung? Oder kann der Vize-Weltmeister dem Rekordmeister tatsächlich weiterhelfen?

Zumindest Niko Kovac hat darauf eine klare Antwort. Man könne bei Perisic "nicht über eine B-, C- oder X-Lösung sprechen. Wir müssen uns mal alle hinterfragen, was zuletzt hier lief und gerade läuft. Man macht einen Spieler schlecht. Egal, ob er kommt oder nicht. Ich finde, sowas gehört sich nicht", sagte der Bayern-Trainer am Montagabend in der ARD. Er gehe davon aus, dass der Transfer "klappt".

Niko Kovac verteidigt Perisic-Transfer

Bayern-Trainer Niko Kovac hat am Rande des Pokalspiels gegen Energie Cottbus eine Ansage in Richtung der Medien gemacht – und mehr Respekt für die Spieler gefordert, die der FC Bayern holt. Zum Beispiel bei Landsmann Ivan Perisic.

Ähnlich sieht das Stefan Effenberg. "Ich weiß nicht, ob er eine Notlösung ist. Ich finde, Perisic ist ein herausragender Spieler", sagte der 51-Jährige bei Sport1. Perisic könne dem FC Bayern "sofort weiterhelfen und braucht keine Eingewöhnungszeit".

Möglicherweise steht Perisic, 2011 mit Dortmund deutscher Meister, bereits am Freitag beim Bundesligaauftakt der Bayern gegen Hertha BSC im Münchner Kader. Am Montagmittag war Perisic im Krankenhaus Barmherzige Brüder bei Bayern-Internist Roland Schmidt zum Medizincheck. Der Profi bestätigte dies Bild: "Ja, ich hatte gerade den Medizincheck." Am Mittwoch könnte er ins Training einsteigen.

"Ziele des Rekordmeisters müssen korrigiert werden"

So kurz vor Bundesliga-Start am Freitag stellt Stefan Effenberg in seiner Kolumne bei T-Online fest: Von dem, was Uli Hoeneß im Februar im Sport1-Doppelpass angekündigt hat, ist nichts zu sehen.

Aus Italien wurden bereits Eckdaten des Deals genannt: Von einer Leihgebühr von rund fünf Millionen Euro für ein Jahr ist die Rede mit anschließender Kaufoption für 20 Millionen. Im Vergleich zu den weit über 100 Millionen Euro für Sane wäre das ein Schnäppchen für die Münchner.

Trainer Kovac gilt als Fürsprecher von Perisic, den er aus gemeinsamen Zeiten bei der kroatischen Nationalmannschaft bestens kennt. Kovac soll dem früheren Dortmunder und Wolfsburger 2015 auch zu einem Wechsel zu Inter geraten haben. Dort steht Perisic noch bis 2022 unter Vertrag, hat aber unter dem neuen Trainer Antonio Conte offenbar keine Perspektive mehr.

"Finde den Perisic-Transfer sehr, sehr gut"

Rekordnationalspieler und Sky-Experte Lothar Matthäus analysiert in seiner Kolumne "So sehe ich das" den bevorstehenden Transfer von Ivan Perisic zum FC Bayern und lobt die Reaktion von Jerome Boateng.

Kovac glaubt dagegen an seinen Landsmann. Perisic unterstrich insbesondere bei der WM 2018 in Russland seine Qualitäten als robuster und laufstarker Kämpfer mit Torinstinkt. Bei den Bayern gilt er auf dem Flügel als Back-up für Kingsley Coman und Serge Gnabry.

Doch angeblich sind nicht alle Verantwortlichen bei den Bayern von Perisic restlos überzeugt. Erst die Kreuzbandverletzung bei Sané soll etwa bei Sportdirektor Hasan Salihamidzic zu einem Umdenken in der Personalie geführt haben.

3:1 bei Energie Cottbus: Bayern-Beweis von Stärke bleibt aus

Titelverteidiger Bayern München hat seine Erstrundenaufgabe im DFB-Pokal ohne Mühe, aber auch ohne Glanz gegen aufopferungsvoll kämpfende Cottbuser gewonnen. Was man sehen konnte: Der Mannschaft fehlt einiges.

Der Druck auf Salihamidzic ist ungeachtet einer Verpflichtung von Perisic weiter groß. Noch fehlt es im arg dünnen Kader der Münchner an Quantität. Der Name Steven Bergwijn (21) von der PSV Eindhoven hält sich hartnäckig. Auch Philippe Coutinho vom FC Barcelona und U21-Europameister Marc Roca (Espanyol Barcelona) sollen weiter im Fokus sein. Offen ist auch, was die Bayern bei Timo Werner von RB Leipzig planen, der 2020 ablösefrei kommen könnte. Der Kicker nennt sogar Gareth Bale von Real Madrid als möglichen weiteren Leih-Kandidaten.

Und über allen Spekulationen schwebt die Frage: Verpflichten die Bayern Sané trotz dessen Knie-OP und einer Ausfallzeit bis Februar oder März 2020? Nur mit einem wilden Gerücht räumte Kovac am Wochenende kategorisch auf: Franck Ribery wird beim FC Bayern kein Comeback feiern.

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Ernst Blissenbach gibt Sonderurlaub zu Ehren von Uli Hoeneß

Ernst Blissenbach ist 82 und erfolgreicher Unternehmer aus Remscheid. Seine Bewunderung gilt Uli Hoeneß. Die geht sogar soweit, dass seine Mitarbeiter Sonderurlaub zu Ehren des Münchner Vereinspräsidenten bekommen.

Heute im Fernsehen

18 Uhr, Sport Digital: Transfermarkt-TV

Im Fever Pit'ch Podcast

Matthias Sammer über seine Zeit bei Bayern und BVB

Matthias Sammer im Interview mit Pit Gottschalk über den Weg vom Lehrling zum Meistermacher: In Teil 2 des Fever Pit'ch-Podcasts spricht er über  den Wechsel in die Teppichabteilung beim DFB, seine Zeit als Mahner und Querdenker bei Bayern München, seine Gesundheit, die der Tätigkeit dort ein jähes Ende setzte, sowie die Expertentätigkeit für Eurosport. Außerdem zur Frage, ob DFB-Präsident nicht ein spannender nächster Schritt für ihn sein könnte.

"DFB-Präsident? Das kann eigentlich jeder"

In den nächsten Tagen nennt der DFB den Namen seines künftigen Präsidenten. Ute Groth hat sich beworben. Und schimpft jetzt.

Was sonst noch so los ist

"Ich bin ein großer Freund davon, Bilder im Stadion zu zeigen"

Der Videoassistent steht vor seiner dritten Saison. Auch wenn sich viele Fußball-Fans immer noch seine Abschaffung wünschen: Der Videobeweis werde nicht nur bleiben, er habe die Bundesliga auch gerechter gemacht, sagte DFB-Schiedsrichter Jochen Drees im Dlf. Aber er fordert mehr Transparenz.

So wird die Bundesliga bei DAZN gezeigt

Mario Rieker ist bei DAZN für die Bundesliga-Produktion zuständig. Wenige Tage vor dem Liga-Start erklärt er seine Pläne.

Eurosport: Frauenfußball ab jetzt jede Woche live

Die Bundesliga der Frauen kommt ins Free-TV. Eurosport überträgt jede Woche live. Auch die ARD zeigt Interesse.

"Noch weit weg von meinem idealen Fußball"

RB Leipzig tut sich schwer mit den taktischen Inputs des neuen Trainers Julian Nagelsmann.

Hertha BSC: Dodi Lukebakio macht Lust auf mehr

Hertha und die Lehren aus dem Pokalsieg für den Liga-Start gegen Meister FC Bayern: Der Königstransfer verfügt über Potenzial.

Hannover 96: Slomka-Fehlstart perfekt

Der Bundesliga-Absteiger scheitert schon in der ersten DFB-Pokal-Runde in Karlsruhe.

„Vaterland vs. Marokko 0:1“

Im DFB-Pokal besiegt der VfB Stuttgart seinen Hansa-Fluch. Doch vor allem die Pokal-Choreo der Hansa-Fans sorgt für Wirbel.

Die neue Antifa des Fußballs

Der HSV antwortet solidarisch im Fall Jatta. Der Zusammenhalt zeigt: Der Verein steht an einem wundervollen Wendepunkt.

Ewald Lienen ohne Verständnis für Jatta-Debatte

"Das ist lächerlich", ärgert sich der 65-Jährige Trainer im NDR-Talk. "Wer ist geschädigt und wo gibt's ein Problem?"

Auf Schalke

"Das macht mich sauer!"

Peter Lohmeyer ist nicht nur einer der bekanntesten Schauspieler, sondern auch noch einer der bekanntesten Schalke-Fans Deutschlands. Und deshalb natürlich auch Mitglied im Verein. Zumindest war er das bis heute. Denn jetzt ist damit Schluss. Die Begründung liefert er im Interview mit dem 11Freunde-Magazin.

„Es darf keine Sprech- oder Denkverbote geben“

Cacau fungiert als DFB-Integrationsbeauftragter. Dennoch empört ihn der Fall Tönnies und der öffentliche Umgang.

Alle mal herschauen!

Bundesliga eng wie nie: Wer steigt ab? Saison-Vorschau von Manu Thiele, Teil 1

Die Saisonvorschau 2019/20 im Rasenfunk-Podcast

Rasenfunk, der Fußballpodcast. In drei Sendungsformaten werden das Geschehen aus der Bundesliga und anderen Ligen sowie weitere Fußballthemen besprochen.

Kommentare

Aktuelles

30 Jahre Phantom-Tor

30 Jahre Phantom-Tor

1994 schießt Thomas Helmer ein Tor, das keines war und deshalb Bundesliga-Geschichte schrieb - und das Schiedsrichterwesen durchschüttelte