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Nur noch Scampi-Publikum beim FC Bayern

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Längst ist Fever Pit‘ch mehr als ein Newsletter, der werktags jeden Morgen um 6.10 Uhr im Mailfach auftaucht und pointiert die jüngste Entwicklung im deutschen Profifußball kommentiert.

  • Auf der Website https://fever-pit.ch/ gibt‘s zweimal täglich, morgens und abends, eine übersichtliche Storysammlung aller relevanten deutschen Sportmedien.
  • Bei MeinSportpodcast.de erscheint jede Woche Donnerstag, noch vor dem Newsletter, vorab die neueste Fever Pit’ch Podcastfolge mit Malte Asmus und mir.
  • Dank unserem Partner Sport-Informationsdienst (SID) veröffentlicht Fever Pit‘ch alle wichtigen Fußballnews live auf meiner Website und auf meiner Facebook Page.
  • Im Fever Pit‘ch Newsroom auf Facebook diskutieren engagierte Leser, was wir schreiben und vor allem: schreiben sollten. Dort entsteht wertvoller Input für den Newsletter.
  • Unser Partner 1&1 gönnt meinen Kolumnen einen prominenten Auftritt auf seinen Onlineportalen Web.de und GMX, was Fever Pit‘ch neben Sport1 eine riesige Reichweite verschafft.
  • Treue Leser geben Alex Steudel und mir jeden Monat einen aus - einen Kaffee, ein Sixpack oder eine Pizza. Ich revanchiere mich mit einer Einladung zum Doppelpass.
  • Nicht zu vergessen: Persönliches gibt‘s in meinem Insider-Buch „Kabinengeflüster“, in dem ich erzähle, was hinter den Kulissen im Bundesliga-Geschäft abgeht.

Man sieht hoffentlich: Das Pflänzchen wächst. Mehr noch: Ab Donnerstag eruiert mit mir die City University of New York (CUNY), genauer: die J+ Craig Newmark Graduate School of Journalism, wie aus Fever Pit‘ch ein stattlicher Baum entstehen kann. Ich bin mächtig stolz, dass man dort unser Eigengewächs als vielversprechendes Projekt ausgewählt hat.

Einen lehrreichen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

+++ Bundesliga aktuell +++

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Nur noch Scampi-Publikum beim FC Bayern

Bayern – Union 4:0 | Highlights Bundesliga 27. Spieltag | SPORT1
Aber Julian Nagelsmann übt Kritik an den Fans

Aber Julian Nagelsmann übt Kritik an den Fans

Die Stimmung in der Allianz Arena hält sich beim 4:0 gegen Union Berlin wieder einmal in Grenzen. Sogar der Trainer übt hinterher Kritik.

Von Alex Steudel

Stell dir vor, die Bayern werden Meister, und keiner jubelt mit. Könnte gut passieren. In der Allianz-Arena herrscht mittlerweile eine Stimmung, wie ich sie seit meiner Abi-Klausur in Chemie nicht mehr erlebt habe.

Beim 4:0 gegen Berlin lästerten 1500 angereiste Union-Fans: "Für ein Heimspiel seid ihr ganz schön laut!" und „Ohne Union wär‘ hier gar nix los!" Sie machten in der Allianz-Arena mehr Dezibel als verschämt vor sich hin gähnende 33500 Bayern.

Mir war das schon ein Ligaspiel zuvor aufgefallen. Gegen Leverkusen hatte sich Sekunden vor dem Abpfiff, beim Stand von 1:1, keine Menschenseele gerührt, als die Bayern zum letzten Angriff bliesen. Es war das Topspiel, wirkte aber wie Sauna mit vier Leuten, die sich nicht leiden können.

Ich war erstaunt, spulte die Szene daheim immer wieder vor und zurück, drehte den Ton voll auf – Schweigen. Leute, wollte ich rufen, Angela Merkel hat im Stadion mehr Lärm gemacht als Ihr!

Trainer Julian Nagelsmann brachte danach seine Enttäuschung zum Ausdruck: "Es kann lauter sein im Stadion."

Dass die Münchner Probleme mit der Lautstärke haben, wissen wir ja schon länger, aber so schlimm wie diese Saison war's noch nie. Die hohen Ticket-Preise ziehen eben immer mehr Scampi-Publikum an, also Leute, die sogar im Winter gut gebräunt und frisch gebotoxt sind, und denen das da unten auf dem Rasen ziemlich wurscht ist.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Das Wichtigste ist nämlich, Bayern-Tickets zu haben, DAS ist chic, mit Nebensächlichkeiten wie dem Spiel und den Regeln beschäftigt man sich später. Okay, ab und zu ist ein Pflichtjubel drin, bleibt einem ja nichts anderes übrig, wenn die Mannschaft dauernd Tore schießt.

Frisches Blut im Stadion könnte helfen, gibt's aber nicht, der Normalofußballfan hat keinen Zutritt. Die Wartelisten sind länger als eine Laufeinheit mit Felix Magath, und die Tickets, die es gibt, wahnsinnig teuer. Schaut mal nach auf der Bayern-Homepage: Sitzplatz im Oberrang mit Foyer-Zugang? 350 Euro. Franz-Beckenbauer-Lounge? 400 Euro. Premiumeventbox? 500 Tacken. Pro Person natürlich.

Und, hüstel, bei der Bestellung gleich hier unten die Kreditkartennummer angeben.

Aber, Achtung: "Bitte beachten Sie: die Preise bei den Spielen in den UEFA Clubwettbewerben können abweichen". Kleiner Tipp von mir: Eher nach oben als nach unten.

Nobel geht die Stimmung zugrunde: Ausschnitte der Bayern-Homepage

Mal ehrlich: Wenn ich 500 Euro für ein Ticket hinlegen müsste, und dann kickt da Union Berlin, hätte ich auch keinen Bock zu jubeln, obwohl mir zum Schreien zumute wäre; ich würde vermutlich die ganze Zeit meine Bank-App checken.

Was die Sache nicht besser macht: Die Bayern-Ultras, die normalerweise für Stimmung sorgen, sind wegen Corona eingeschnappt; Fanklubs wie Schickeria wollen erst wieder vorbeischauen, wenn Vollauslastung angesagt ist.

Derweil wirkt die Allianz-Arena, als sei jemand auf die Stummtaste gekommen. Der Zuschauer von Welt singt oder schreit eben nicht, der summt höchstens vor sich hin oder unterhält sich mit den Sitznachbarn über die Woche im Büro oder übers Wertpapier-Portfolio.

Haste schon gesehen? Telekom hat drei Punkte verloren!

Nicht mehr lange, und die Ersten kommen mit weißen Handschuhen und in Abendkleid oder Smoking in die Arena, und bei der Meisterfeier im Mai bewerfen sich dann alle mit frischen Austern.

Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

Heute im Fernsehen

TV-Programm

20.15 Uhr, SPORT1: Herrlich verrückte Bundesliga

Becherwurf: Vereine müssen sich hinterfragen

Pit Gottschalk über den VfL Bochum
Geht es noch um Fußball im Stadion?

Geht es noch um Fußball im Stadion?

Der Becherwurf in Bochum reiht sich ein in eine Reihe von Vorfällen, die das Erlebnis Fußball-Stadion vergiften. Zur Tagesordnung übergehen - das ist keine Option mehr.

Von Pit Gottschalk

Die Distanzierung des Vereins vom Becherwerfer in Bochum passierte prompt und reflexartig und konnte vehementer nicht sein: Wer Gegenstände auf Schiedsrichter oder Spieler wirft und eine Verletzung billigend in Kauf nimmt, hat in einem Fußballstadion nichts verloren.

Aber: Sobald Menschen von Menschen in einem Stadion gefährdet werden, sei es durch Wurfgeschosse, Bengalische Feuer oder Handgreiflichkeiten auf der Tribüne, muss sich auch der zuständige Verein hinterfragen. Nicht nur in Bochum.

Es ist jedenfalls nicht mit der Stellungnahme getan, dass der einzelne Täter keinesfalls VfL Bochum repräsentiert. Erst kürzlich klagte Max Kruse, noch im Trikot von Union Berlin: Was nützten „80, 90 Prozent sympathische Fans“ in Bochum, wenn der Rest „asoziale Fans“ sei?

Was stimmt: Die Dankbarkeit, dass Fußballspiele wieder vor vollen Rängen stattfinden, führte bei zu vielen Anhängern nicht zu Demut und Zurückhaltung. Schon in Hamburg kam es beim Düsseldorf-Spiel zum Eklat, in Essen flogen Raketen, Dortmunder provozierten Krawall.

Polizei hat den Werfer im Visier

Polizei hat den Werfer im Visier

Wer hat den Spielabbruch von Bochum ausgelöst? Es gibt jetzt einen Verdächtigen. Inzwischen werden sämtliche Video- und TV-Aufnahmen sowie Zeugen-Aussagen überprüft.

Wenn Hassplakate als Ausdruck von Fankultur öffentlich akzeptiert werden, Pyrotechnik zur Selbstinszenierung angesteckt werden darf und alle Gegenmaßnahmen als Kollektivstrafe empfunden werden, entsteht ein Klima, das mit Fußball am allerwenigsten zu tun hat.

Bleiben wir beim VfL Bochum: Was tut der Verein gegen den Klimawandel im eigenen Stadion? Ja, es wird eine saftige DFB-Strafe geben, vielleicht ein Spiel ohne Zuschauer; womöglich findet man den Täter und überführt ihn an den Rechtsweg. Und dann?

Was wird sich wirklich ändern? Die sogenannten Fans haben ihre Klubs seit geraumer Zeit im Würgegriff. Jeder, der das Wort dagegen erhebt, sieht sich Anfeindungen ausgesetzt. Eigentlich will man nur ein gutes Fußballspiel sehen. Aber darum geht’s zu vielen ja längst nicht mehr.

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