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Nur 2:2 gegen Union Berlin: VfB Stuttgart am Abgrund

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Kürzlich haben wir an dieser Stelle festgestellt, dass Fever Pit'ch zu 80 Prozent auf dem Handy gelesen wird. Heute hat das Konsequenzen: Im Aufmacher sieht man große statt kleine Fotos zu den Links. Ich habe diesen Newsletter immer als Gemeinschaftsprojekt mit den Lesern verstanden. Darum meine Frage mit der Bitte um eine ehrliche Antwort: Sollen die Fotos im Leitartikel groß oder lieber so klein wie vorher dargestellt werden?

Wie angekündigt, habe ich dazu einen Newsroom drüben bei Facebook eingerichtet. Dort wollen wir Themen und Zukunftsfragen zu Fever Pit'ch diskutieren. Wer die Frage zu den Fotos mit einem Klick beantworten und gerne mitdiskutieren möchte, ist herzlich eingeladen: Hier ist der Link!

Einen willkommenen Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Nur 2:2 gegen Union Berlin: VfB Stuttgart am Abgrund

Von Thomas Niklaus

Dem ambitionierten VfB Stuttgart droht nach 1975 und 2016 der dritte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Die krisengeplagten Schwaben kamen im Relegations-Hinspiel gegen den Zweitligadritten Union Berlin nicht über ein mageres 2:2 (1:1) hinaus. Der VfB steht nun im Rückspiel am Montag im Stadion an der Alten Försterei gegen den heimstarken Kultklub noch mehr unter Druck.

"Das ist kein Traumergebnis. Aber wir sind heute noch nicht abgestiegen", sagte VfB-Kapitän Christian Gentner bei Eurosport. "Wir haben uns mehr vorgestellt", monierte auch Mario Gomez, "wir müssen hinten einfach stabiler stehen."

Dem VfB Stuttgart steht's bis zum Hals

Der VfB lag zweimal vorne, patzte aber doppelt in der Defensive - und kam nur zu einem Remis gegen Union.

Gentner (42.) erzielte in einer umkämpften Partie vor 58.619 Zuschauern die Führung. Die Freude währte jedoch nur 87 Sekunden, denn Suleiman Abdullahi glich mit der ersten Aktion nach dem Anstoß aus. Joker Gomez (51.) brachte den VfB wieder nach vorne, ehe Marvin Friedrich (68.) erneut ausglich.

"Wir haben alles reingeschmissen und ein wirklich gutes Ergebnis geholt. Wir freuen uns auf das Heimspiel, das Stadion wird beben", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel.

„Es ist erst Halbzeit“

Der VfB Stuttgart ist nach dem Relegationshinspiel dem Abstieg nahe. Die Akteure sprechen sich gegenseitig Mut zu.

Die Statistik spricht immerhin für den VfB, der bei einem Absturz rund 15 Millionen Euro alleine an Fernsehgeldern verlieren würde. In bislang 20 Relegations-Duellen seit 1981 hat sich der Zweitligist nur fünfmal durchsetzen können, zuletzt war dies 2012 Fortuna Düsseldorf gelungen.

Sein Team, das in der Liga zuletzt einen Aufwärtstrend zeigte, habe "Bock auf das Spiel", sagte VfB-Trainer Nico Willig kurz vor der Partie. Dies wurde schnell deutlich. Allerdings war auch der Druck, den Bayern-Trainer Niko Kovac unlängst gar als "unmenschlich" bezeichnet hatte, spürbar.

Den Aktionen des VfB fehlte bei allem Bemühen die Präzision. Auch spielerische Elemente kamen zu kurz. So profitierten die Stuttgarter bei der ersten nennenswerten Möglichkeit von einem Fehler von Manuel Schmiedebach. Anastasios Donis scheiterte jedoch an Rafal Gikiewicz (7.).

Vom Fast-Meister zur Fahrstuhlmannschaft?

2007 wurde der Verein für Bewegungsspiele zum fünften Mal in seiner Geschichte Meister – danach ging es bergab.

Ansonsten fehlten sehenswerte Offensivaktionen. Union hielt humorlos dagegen und konnte sich so immer wieder Luft verschaffen. Gefahr ging von den "Eisernen" aber bis zur 21. Minute nicht aus: Dann zwang Sebastian Andersson VfB-Keeper Ron-Robert Zieler zu einer Glanzparade.

Union wurde nun mutiger. Der VfB hatte weitgehend Probleme, den Zweitligisten in Verlegenheit zu bringen - bis der auffällige Donis durchstartete und Gentner zur Führung bediente. Doch der Schock durch den Ausgleich von Abdullahi, der Emiliano Insua ins Leere laufen ließ, folgte prompt.

Mario Gomez kritisiert Stuttgart-Fans

Der ehemalige Nationalspieler verurteilte nach dem 2:2 die Pfiffe der VfB-Fans gegen die eigene Mannschaft deutlich.

Willig reagierte und brachte Gomez für den enttäuschenden Daniel Didavi. Der 33-Jährige verpasste kurz darauf erst knapp, ehe er unter Mithilfe von Friedrich die erneute Führung erzwang. Die Einwechslung des Stürmers brachte kurzzeitig etwas mehr Schwung ins VfB-Spiel. Union wackelte, kämpfte sich aber wieder zurück.

Und wurde belohnt: Nach einer Ecke kam Friedrich unbedrängt zum Kopfball und traf per Aufsetzer. Mit weiteren Glanztaten gegen Andersson (78./90.+3) musste Zieler Schlimmeres verhindern, da die VfB-Defensive immer wieder ins Schwimmen geriet.

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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Um den Fußball geht's Gianni Infantino gar nicht

Am Ende macht Gianni Infantino wieder das, was er am besten kann: Er wäscht seine Hände in Unschuld. Die Fußball-WM 2022 in Katar findet, wie man es seit 1998 kennt, mit 32 Nationen statt und nicht aufgebläht mit 48. Der Fifa-Präsident ist mit seiner Idee krachend an der Lebenswirklichkeit gescheitert. Sogar die kleinere Invasion von Fußballfans aus aller Welt schafft Katar, halb so groß wie Hessen, nur mit allergrößter Kraftanstrengung.

„Es wurde deshalb beschlossen, diese Option nicht weiter zu verfolgen“, ließ Infantino seinen Salto Mortale salopp von der eigenen Fifa-Abteilung kommentieren. Die Botschaft: Ich war’s nicht. So geht das seit Jahren beim Fußball-Weltverband: Da wird mal locker ein irrwitziger Gedanke in den Orbit posaunt, um der Wählerschaft in allen Winkeln des Erdballs ein bisschen Hoffnung auf eine WM-Teilnahme zu schenken - und dann floppt das Ding.

Schon Vorgänger Sepp Blatter kam regelmäßig mit Vorschlägen um die Ecke. Vergrößerung der Tore, eine WM alle zwei Jahre, sexy Höschen im Frauenfußball — alles Luftnummern. Er wollte halt vor der Öffentlichkeit den Bürokratenstaub von seinen Ärmeln schütteln und seinen Fifa-Delegierten zeigen, wie innovativ er als alter Mann regieren kann. Wählt mich nur weiter! Infantino antizipiert das Blatter-Gehabe wie kein zweiter Fußballfunktionär.

Damit das niemand missversteht: Es ist gut und richtig, dass die künstliche Erweiterung des WM-Feldes um vier Jahre verschoben wird. Leider muss man sagen: Infantino kommt damit durch. Seine Wiederwahl in diesem Jahr steht nicht zur Disposition. Unterm Strich wird er seinen Stammwählern in Afrika, Südamerika und Teilen Asiens sagen können, dass er’s probiert hat. Nicht seine Schuld, dass Katar keine Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten hinbekam.

Die Wahrheit ist: Warum sollte Katar als WM-Gastgeber sein historisch großes Glück mit konkurrierenden Staaten wie Kuwait und Oman oder gar mit einem der verhassten Nachbarländer Saudi-Arabien und Bahrain teilen? „Es hängt von unserer Bereitschaft ab“, ließ Hassan al-Thawadi, der Generalsekretär im Organisationskomitee, am Wochenende wissen. Mit dieser spitzen Bemerkung wies Katar den Fifa-Chef brüskierend in seine Schranken.

Darum wird man kaum zur Erkenntnis gelangen können, dass Infantino zur Vernunft gekommen ist. Er hatte keine Wahl und musste sich fügen. Die Zeit spielt eh für ihn: In vier Jahren findet die WM wie geplant mit 48 teilnehmenden Ländern statt: mit Kanada, USA und Mexiko als Gastgeber - die können das. Der Fifa-Präsident wird das Mammutturnier 2028 als größtes Völkerfest der Geschichte feiern. Bis dahin macht Infantino, was er am zweitbesten kann: Schadensbegrenzung.

Alle mal herhören!

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