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Nur 1:1! Bayern raus

Bayern München scheidet in der Champions League mit 1:1 gegen Manchester City aus. Das Aus wirft Fragen auf.

Foto: Imago / Jan Huebner

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern Abend hat Hartwig Thöne im Fantalk eine erschreckende Zahl genannt: In seinen sechs Jahren als Sportchef beim FC Bayern hat Hasan Salihamidzic knapp eine halbe Milliarde Euro in Spieler und Trainer investiert. 500.000.000 Euro!

Jetzt die Frage: Hat irgendwer das Gefühl, dass Bayern München in diesen sieben Jahren stärker und besser geworden ist? Die letzten zwei Jahre sind ein Desaster. DFB-Pokal und Champions League: zweimal vorzeitig und kläglich gescheitert.

Und ob die nächste Deutsche Meisterschaft gelingt (die elfte in Folge), ist bei der Verfassung, die zurzeit die Bayern-Stars offenbaren, mehr als fraglich. Im Konzert der Großen kann der Rekordmeister nicht mehr mitspielen.

Dem 0:3 im Hinspiel folgte gestern Abend das 1:1 im Rückspiel gegen Manchester City. Das Aus in der Champions League. Das Halbfinale heißt jetzt: Real Madrid gegen Manchester City und Inter Mailand gegen AC Mailand.

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Der letzte große Bayern-Erfolg war der Champions-League-Sieg 2020. Wir erinnern uns: Den Erfolgstrainer Hansi Flick, der sechs Trophäen in anderthalb Jahren holte, hat derselbe Salihamidzic weggeekelt. Sowas kann passieren, ja.

Aber wenn man die Folgezeit in einem Schlingelkurs vergeudet und die Ziele verfehlt, die aus den Ansprüchen der Vereinsführung definiert werden, dann darf der Verantwortliche selbst nicht zur Tagesordnung übergehen.

Im Klartext: Zu einer Saisonanalyse gehört auch, dass man die vergangenen drei Brazzo-Jahre kritisch hinterfragt und Salihamidzic zur Rechenschaft zieht. Kein Fußballmanager in Deutschland hatte mehr Geld zur Verfügung als er.

Geliefert hat Salihamidzic nicht. Das Ergebnis seiner Arbeit reichte zuletzt nur für das Viertelfinale der Königsklasse. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Die Zensur "nicht schlecht" kann dem FC Bayern kaum genügen.

Einen hartgesottenen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk


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Investoren: Die Bundesliga ist gespalten

Von Marco Krummel

Lange Zeit hielten sich die Mächtigen des deutschen Fußballs in der brisanten Investoren-Frage mit großen Ansagen zurück. Nach außen herrschte in der Debatte um einen Kapitalgeber trügerische Ruhe, so richtig aus der Deckung wagte sich kaum einer. Auf der Zielgeraden des Milliardenpokers der DFL nun die Kehrtwende: Die gespaltenen Lager im deutschen Profifußball machen mobil, sind bereits auf Stimmenfang für die sich anbahnende Kampfabstimmung.

Und es zeigt sich immer mehr eine breite Angst. Eine Angst, die Bundesliga könnte international den Anschluss verlieren. Das lässt sich aus den Statements etlicher Klubbosse ablesen. Da erscheint es aus deren Sicht folgerichtig, die Planungen für den Einstieg eines Investors bei einer noch zu gründenden DFL-Tochter zu forcieren. Oliver Kahn, Hans-Joachim Watzke und Co. trommeln immer lauter für das neue Projekt - dem Widerstand von Fangruppen zum Trotz.

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Und genau deshalb würde sich der deutsche Profifußball bei einem Investoreneinstieg von Teilen der Fans womöglich noch weiter entfernen als ohnehin schon. Diese Gefahr ist real - und auch die Vereinsoberen sind sich dessen sicher bewusst. Doch sie befinden sich im Zwiespalt, an einer ganz kniffligen Abzweigung für die Ausrichtung des deutschen Fußballs. Sie müssen Lösungen finden, um im internationalen Vergleich nicht weiter mit Blinker links überholt zu werden

Und die Sorge um die internationale Wettbewerbsfähigkeit überstrahlt da bei vielen Vereinen offenbar die Bedenken der Anhänger. Es ist ja letztlich auch eine extrem komplizierte Abwägung: Entweder auf Teufel komm raus mit einem Investor international konkurrenzfähig bleiben und sich den Zorn vieler Fans zuziehen. Oder weitermachen wie bisher, so vielleicht international abgehängt zu werden und letztlich wegen Erfolglosigkeit Anhänger zu verlieren.

Egal wie die Entscheidung ausfällt, ist jetzt schon klar: Weder Fans noch Vereine werden geschlossen damit glücklich sein. Es gibt keinen Königsweg.

Marco Krummel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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