zum Inhalt

Neuer & Nübel: Bayern zeigt, wie man's richtig macht

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wie bekommt man den Profifußball wieder flott? Auf meine scheinbar harmlose Frage bekam ich eine Vielzahl von Zuschriften. Die wichtigsten Vorschläge will ich hier ungefiltert wiedergeben:

  • Gleiches TV-Geld für alle Bundesliga-Vereine.
  • Transparente Verträge in Verbindung mit einer Gehaltsobergrenze.
  • Kader aller Profi-Manschaften auf maximal 20 Spieler begrenzen. Aufstockung durch Amateure und Jugendspieler bei Verletzungen erlaubt.
  • Keine Bundesliga-Lizenz mehr erteilen, wenn in drei Jahren noch immer Schulden vorhanden sind.
  • Den Bundesliga-Spielplan nicht durch langweilige Freundschaftsländerspiele bzw. Nations-Cup unterbrechen.
  • Jede Mannschaft in den drei Profiligen muss in der Startelf immer minimum zwei Spieler haben, die im Bereich U19/23 mindestens zwei Jahre im eigenen Verein ausgebildet worden sind.
  • Aufstockung der ersten und zweiten Liga auf 20 Teams mit Aufstiegsrunden für die Tabellenplätze 3 bis 6.

Die Liste ist sicherlich diskutabel und nicht vollständig. Es soll aber niemand sagen, dass es an guten Vorschlägen mangelt.

Ein fernsehgerechtes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Neuer & Nübel: Bayern zeigt, wie man's richtig macht

Und für Alex Nübel läuft alles nach Plan

Manuel Neuer bleibt dem FC Bayern München treu - und was ist Alexander Nübel? Gemach, gemach. An dessen Situation hat sich eigentlich nichts geändert.

Von Pit Gottschalk

Als Manuel Neuer seinen Arbeitsvertrag beim FC Bayern vorzeitig bis 2023 verlängert hatte, traf seinen künftigen Kollegen Alexander Nübel die gesammelte Häme aus den Sozialen Netzwerken. Drei Jahre Ersatzbank oder doch Leihgabe, in jedem Fall: Eine düstere Zukunft wurde dem Schalker Torwart prophezeit. Ein Leben im Schatten der Bayern-Legende.

Was bei der Argumentation vergessen wurde: Nübel wusste, als er seinen Wechsel zum FC Bayern München Mitte Dezember bekannt gab, dass die Wahrscheinlichkeit einer Banklehre hoch ist. Niemand hatte ihm in Aussicht gestellt, dass er vom ersten Tag an Stammspieler wird. Sondern nur: dass ihm die Zukunft gehört und er eine überschaubare Zahl von Spielen macht.

Vertragslaufzeit wirft Fragen auf

Eine Überraschung war Manuel Neuers Unterschrift in München nicht. Erstaunlich sind jedoch die Konditionen.

Das sind die Gründe für den neuen Vertrag

Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Deal des Rekordmeisters mit dem Nationalkeeper.

Der Meister leistet, der Lehrling lernt: Entspricht dieses Modell nicht exakt jenem Vorschlag, wonach man den Fußballnachwuchs behutsam auf das nächsthöhere Level heben soll? Bayern konnte nichts Besseres passieren: Die Qualität im Tor ist gesichert, der mögliche Nachfolger kann sich bewähren, das Risiko bleibt bei einem ablösefreien Transfer überschaubar.

Nübel selbst, erst 23 Jahre alt, kann nach 40 Bundesliga-Spielen für Schalke noch keine höheren Ansprüche stellen. Er wusste sogar: Kein Bayern-Boss wird ihm die Garantie geben, dass er die Qualität entwickelt, um Nachfolger von Manuel Neuer zu werden. Er geht eine Wette auf die Zukunft ein. Die Alternative wäre gewesen: zu kneifen und sich mit Mittelmaß zu begnügen.

Oan Neuer

Der Nationalkeeper bleibt drei weitere Jahre beim FC Bayern. Rivale Alexander Nübel muss wohl eine Banklehre absolvieren.

Der FC Bayern und Trophäen aus Papier

Was man dem FC Bayern jahrelang vorwerfen konnte, sieht nun wie das perfekte Rezept für die Krise aus.

Neuer dagegen, inzwischen 34, genießt mit der Vertragsverlängerung das Vertrauen aus der Chef-Etage, dass seine Dienste beim Rekordmeister bis auf Weiteres gefragt sind. Ein vorzeitig abgeschlossener Vertrag bedeutet  nämlich auch, dass die Bezüge vorzeitig angehoben werden und in der Addition bis 2023 ein prächtiges Sümmchen vor dem Karriere-Ende ergeben.

So viel Weitsicht in der Kaderplanung wünscht man sich bisweilen in den anderen Bundesliga-Mannschaften. Man braucht nicht viel Geld, um dem Stammpersonal ein gutes Gefühl zu vermitteln und dem Nachwuchs eine Perspektive aufzuzeigen. Man muss ja nur nach Schalke schauen, wie das mit Fährmann, Nübel und Schubert im Tor gelaufen ist - ein einziges Chaos.

Wegen Manuel Neuer: Nübel-Berater legt sich mit Journalist an

Nach Neuers Verlängerung beim FC Bayern wehrt sich Alexander Nübels Berater dagegen, den Torhüter falsch beraten zu haben - und kritisiert einen Journalisten.

"Nübel ein Verlierer? Ihr habt doch keine Ahnung"

Ein Sieger dieser Vertragsverlängerung sind natürlich die Bayern, sie behalten einen Weltklassetorhüter. Der andere Sieger ist, klar, Manuel Neuer. Er kriegt wohl auch eine schöne Gehaltsaufbesserung. Aber ist sein designierter Nachfolger Alex Nübel nun der Verlierer dieses Deals? Ja, sagen viele. Aber Pit Gottschalk, der Sport1-Chefredakteur, ist da ganz anderer Meinung. Und er erklärt Malte Asmus im Podcast auch, warum Nübel aus seiner Sicht alles andere als ein Verlierer ist. Dazu blicken die beiden natürlich auch noch auf das Wochenende der Derbys voraus.

Heute im Fernsehen

Derby in Berlin: Warum Union ein Sieg über Hertha so wichtig ist

Union Berlin muss am Freitagabend zum zweiten Bundesliga-Derby bei Hertha BSC ran. Die Bedeutung eines erneuten Sieges gegen den Lokalrivalen ist groß.

20.30 Uhr, DAZN/Amazon: Bundesliga, Hertha BSC - Union Berlin

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, SC Freiburg - Werder Bremen, SC Paderborn - TSG Hoffenheim, Mönchengladbach - Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - Eintracht Frankfurt

Sonntag

13.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Hamburger SV - Arminia Bielefeld

13.30 Uhr, DAZN/Amazon: Bundesliga, Schalke 04 - FC Augsburg

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Mainz 05 - RB Leipzig

18 Uhr, Sky: Bundesliga, 1. FC Köln - Fortuna Düsseldorf

Was sonst noch so los ist

Europa oder Mittelmaß: Schalkes Woche der Wahrheit

Nach dem Derby-Debakel in Dortmund (0:4) und acht Sieglos-Spielen stehen Trainer David Wagner und sein Team unter Hochdruck.

Franz Beckenbauer in der Allianz-Arena

Die gesundheitlich stark angeschlagene Bayern-Legende wird sich  das Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt am ansehen.

"Es hapert gewaltig"

Sebastian Rode, Mittelfeldspieler bei Eintracht Frankfurt, reist mit Sorgen zum Spiel beim FC Bayern, seinem Ex-Klub.

Darum gewinnt der BVB die Meisterschaft (€)

Borussia Dortmund kann es schaffen in diesem Jahr. Der Titel ist zum Greifen nah. Die Ruhrnachrichten listen Gründe auf.

Das sagt Eberl zur Borussia-Zukunft von Zakaria

Max Eberl betont, dass der 23-Jährige "Bock hat, weiter dabei zu sein", wenn Gladbach in die Champions League einzieht.

"Ich strebe keinen Wechsel an"

Im Kicker-Interview beendet RB Leipzigs Rekordspieler Yussuf Poulsen alle Gerüchte um seine Zukunft.

Timo Horn: Unser Erfolgsrezept für die Rettung

Der 1. FC Köln kann im Duell mit Fortuna Düsseldorf den Klassenerhalt sichern. Timo Horn will die Revanche fürs Hinspiel.

Bus von Erzgebirge Aue auf Autobahn gerammt

Vor dem Auswärtsspiel in Nürnberg wird der Mannschaftsbus von Erzgebirge Aue in einen Unfall verwickelt.

Erneut ein Corona-Fall bei Dynamo Dresden

Die fünfte Testreihe auf Covid-19 bei Dynamo Dresden hat ergeben: Es gibt einen weiteren Corona-Fall im Mannschaftskreis.

Florian Kohfeldt in Bremen: Das Ende in Sicht

Von Alex Steudel

Kleopatra und Cäsar. Brad und Angelina. Thomas Anders und Dieter Bohlen. Selbst für die tollsten Paare der Weltgeschichte ging es irgendwann nicht mehr weiter.

Donald und Ivana. Franz Beckenbauer und seine Brigitte. Und seine Diana. Und seine Sibylle. Nichts hält ewig. Leider.

Irgendwann wird es also auch den SV Werder und Florian Kohfeldt, das Traumpaar der Zehnerjahre, erwischen.

Und zwar am besten nicht so spät.

Dass Beziehungen zu Ende gegen, hat sehr oft mit Kommunikation zu tun. Du glaubst, dass du super kommunizierst, merkst aber nicht, dass das gar nicht mehr so ist. Weil der andere ja auch glaubt, dass er noch super kommuniziert. Und während beide Partner dasselbe denken, geht alles in die Grütze. Fast immer kommt eine Trennung deshalb zu spät.

Werder Bremen: Was bei den öffentlichen Aussagen nicht passt

Der Traditionsklub steht nicht nur auf einem Abstiegsplatz, sondern auch wegen irritierender Aussagen zur sportlichen Situation massiv in der Kritik.

Ich finde es ungehörig, eine Trennung zu fordern. Ich habe das auch nicht bei Erich Ribbeck gemacht, und der hat ja damals beinahe täglich selbst neue Argumente für eine solche Forderung geliefert, als er die Nationalmannschaft trainierte. Bei Kohfeldt tue ich das jetzt auch nicht.

Nein, nein, ich empfehle lediglich. Also mit dem größtmöglichen Respekt. Ich glaube nämlich, Kohfeldt ist ein super Trainer und kann noch sehr erfolgreich sein. Nur in Bremen halt nicht. Da sieht doch jeder.

Jeder außer Bremens Sportdirektor. Frank Baumann ist ein netter Typ, und das meine ich nicht abwertend. Wenn ich ihn über Werder und Kohfeldt reden höre, habe ich aber das Gefühl, da macht gerade jemand nicht seinen Job, sondern Paarberatung.

Es gibt im Fußballgeschäft viele Menschen, die glauben, als Sportdirektor darfst du alles sein, nur nicht ein netter Typ. Manchmal brauchst du eben im Fußball Leute an der Macht, die in schwierigen Situationen nicht lange herumdifferenzieren und abwägen, sondern erkennen, was Sache ist, und den Finger mit Wucht in die Wunde stecken. Am besten streuen sie vorher Salz auf den Finger.

Sogar Werder-Legende plädiert für Kohfeldt-Trennung

Schafft Werder Bremen mit Trainer Florian Kohfeldt die Wende im Abstiegskampf? Klublegende Rune Bratseth glaubt nicht mehr daran.

In Bremen passiert nicht viel, also ergebnis- und wundentechnisch. Sie hangeln sich dort von Spieltag zu Spieltag und von Schlappe zu Schlappe. Auch die Coronapause hat nicht weitergeholfen. Sie führte nur zum nächsten Desaster: dem 1:4 beim Re-Start gegen Bayer Leverkusen. Das war eine Bankrotterklärung. Nur ist Bremen nicht bankrott, sondern Vorletzter. Und all die wertvolle Zeit blieb ungenutzt.

Ich habe in der Coronapause die Doku "24/7 FC" über den 1. FC Köln gesehen. Besser als diese Realität kann kein Lehrfilm zeigen, warum ein Trainerwechsel manchmal das Beste für alle Seiten ist.

Obwohl beim FC zu Saisonbeginn alle sehr nett zueinander sind, beschleicht dich als Zuschauer relativ schnell das Gefühl: Achim Beierlorzer passt einfach nicht zu dieser Mannschaft. Er muss dann auch relativ schnell gehen – und wird sofort in Mainz sehr erfolgreich. Der misstrauisch beäugte Markus Gisdol wiederum kommt nach Köln und ist schlagartig brutal erfolgreich.

Du siehst es und fragst dich: Wie kann das denn alles sein?

Ganz einfach: Es hat nichts mit Fachwissen zu tun, es hat mit Chemie und Kommunikation zu tun und mit einem Gespür für die Situation. Und damit, dass irgendwer rechtzeitig den Finger in die Wunde gelegt hat.

Alle mal herschauen!

Re-Start der Dritten Liga: Einfach nur absurd

Der DFB hat beschlossen, dass die 3. Liga ab dem 30. Mai wieder spielen soll. Entgegen jeglicher Vernunft, der Realität für viele Klubs und sportlicher Fairness.

Kommentare

Aktuelles