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Nagelsmann: RB Leipzig zeigt Bayern die Grenzen auf

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern Mittag habe ich etwas Verrücktes getan: In unserem Tippspiel habe ich die ersten EM-Spiele getippt und habe mich dabei ertappt, dass mir das Rätselraten sogar Spaß gemacht hat. Man weiß zwar noch immer nicht, ob alle EM-Spiele tatsächlich wie geplant stattfinden (ein paar Spielorte sind ungeklärt). Aber ein bisschen Vorfreude hatte ich schon und wagte sogar bei der Bonusfrage die Prognose, wo Deutschland bei der EM landen wird. Meine Antwort: im Halbfinale! Zu gewagt? Wer mittippen will: Hier entlang!

Einen luxuriösen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Nagelsmann: RB Leipzig zeigt Bayern die Grenzen auf

FC Bayern startet mit RB Leipzig die Verhandlungsgespräche

Julian Nagelsmann ist nach dem angekündigten Bayern-Abschied von Hansi Flick der Favorit auf dessen Nachfolge. Bayern und RB Leipzig beginnen nun Gespräche.

Von Pit Gottschalk

Seit gestern Abend ist klar: Bayern München hat eine offizielle Anfrage an RB Leipzig gestellt und möchte Trainer Julian Nagelsmann vorzeitig aus dem Arbeitsvertrag kaufen. Einfach wird das Pokerspiel zwischen den beiden Bundesliga-Klubs nicht. Im Raum steht eine Ablösesumme, wie sie Deutschland noch bei keinem Trainer erlebt hat.

Ob RB Leipzig am Ende 15 bis 20 Mio. Euro für Julian Nagelsmann fordert oder doch 30 Mio. Euro, wie es anderswo heißt, ist völlig gleichgültig. Die Botschaft, die RB Leipzig an Bayern München sendet, ist unmissverständlich: Wenn Ihr unseren Trainer haben wollt, um eure eigenen Probleme auf der Trainerbank zu lösen, stürzen wir euch in einen brutalen Gewissenskonflikt.

RB Leipzig öffnet Nagelsmann die Tür

RB Leipzig ist bereit, Trainer Julian Nagelsmann die Freigabe für einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister zu erteilen.

Diese Ablöse fordert RB Leipzig

Nach Bild-Informationen soll Leipzig bei den Bayern hinterlegt haben, dass man 30. Mio Euro für den Trainer fordert.

Die Frage ist nämlich: Ist der Rekordmeister zu einer Rekord-Ablöse für einen 33 Jahren alten Trainer bereit? Kein Prophet dieser Welt kann Bayern München garantieren, dass man - anders als bei Spielern - dieses Geld jemals wieder von einem dritten Verein erlöst. Und keiner der vergangenen fünf Trainer hielt sich länger als zwei Jahre bei Bayern auf der Bank. Was also tun?

Bei RB Leipzig fühlen sie sich in komfortabler Lage. Von Julian Nagelsmann wissen sie einerseits, dass er dem Bayern-Angebot durchaus zugeneigt ist. Sollten die Verhandlungen mit Bayern München aber scheitern, wissen sie andererseits auch: Nagelsmann kann sich ein drittes und viertes Jahr in Leipzig sehr gut vorstellen. Er ist jung. Er muss jetzt noch nicht wechseln.

Die Leipziger sitzen deshalb am längeren Hebel und werden ihre bessere Verhandlungsposition weidlich ausnutzen. Erstmals seit dem Transferpoker um Robert Lewandowski vor acht Jahren spürt Bayern München bei einem Mega-Transfer wieder ernsthaften Widerstand. Damals von Borussia Dortmund, heute von RB Leipzig.

FC Bayern ist zu müde für die Meisterfeier

Den Jubel über die neunte Meisterschaft nacheinander müssen sich die Bayern noch aufsparen.

Ab aufs Sofa

Meister kann er erst in zwei Wochen werden. Mit einem Sieg oder bei einem Leipziger Ausrutscher.

Bei Lewandowski mussten die Bayern 2013 nur ein Jahr warten, bis sie den Polen sogar ablösefrei bekamen. Das Spielen auf Zeit hilft diesmal nicht. Erstens brauchen sie Nagelsmann sofort, um Hansi Flick zu ersetzen. Zweitens kann man bei einem Trainer nicht zwei Jahre überbrücken. Lieber nimmt man die zweitbeste Lösung. Aber will Bayern das?

Es wurde höchste Zeit, dass mal wieder jemand Bayern die Grenzen aufzeigt. Jahrzehntelang hat Bayern die größten Rivalen mit gezielten Verpflichtungen von Spielern und Trainern geschwächt und damit immer wieder Langeweile in der Liga provoziert. Die können sie auch diesmal wieder haben - aber nur einem verdammt hohen Preis.

Immer wieder sonntags

2:0! RB Leipzig sieht die Champions League kommen

Auch wenn Chancen und Tore erneut in keinem Verhältnis standen: RB Leipzig gewinnt die Partie gegen frühzeitig dezimierte Stuttgarter mit 2:0.

5:0! Gladbach mit drei Toren in 18 Minuten

Borussia Mönchengladbach gelingt gegen Arminia Bielefeld ein überdeutliches 5:0. Den Abstiegskandidaten trifft das Torverhältnis hart.

Heute im Fernsehen

18 Uhr, Sky: 2. Liga: Karlsruher SC - Erzgebirge Aue

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Darmstadt 98 - VfL Bochum

Bo Svensson, der heimliche Held aus Mainz

Mainz, wie es siegt und lacht

Vor drei Monaten so schlecht wie Schalke, jetzt besser als Dortmund. Die wundersame Wandlung einer Mannschaft, die dem FC Bayern die Meisterfeier vermieste und nun den Klassenerhalt anstrebt, ist ein Verdienst des Trainers.

Von Alex Steudel

Wir reden viel über Flick, Nagelsmann, Löw, Hütter, Rose. Lasst uns lieber mal ein paar Zeilen lang über Bo Svensson reden. Klingt unspannend? Nein, ist sehr spannend. Spannender geht's kaum. Der Däne legt gerade in Mainz den Beginn einer Trainertraumkarriere hin: kommen, sehen, siegen.

Der FSV hat in der Rückrunden-Tabelle Platz fünf gekapert. Doch nur, jetzt kommt's, weil alle anderen da oben ein Spiel mehr haben. Sonst könnte es Platz zwei sein. ZWEI. Gleich hinter dem FC Bayern, gleich vor Leipzig. Vor Dortmund und Leverkusen sowieso. Dabei sah Mainz im Winter, als Svensson kam, wie einen felsenfester Absteiger aus.

Aber dann passierte etwas, das mich ein bisschen an diese Do-it-Yourself-Garagenfilmchen erinnert: Da steht eine Schrottkarre in einer spinnenverwebten Garage, der Zuschauer guckt komisch, der Experte guckt komisch, holt aber sein Werkzeug raus – schon wird aus der Schrottkarre ein chromfunkelnder Benz mit 700-Watt-Stereoanlage. Und allen steht der Mund offen. So muss man sich das in Mainz vorstellen.

Am Samstag hat die Svensson-Werkstatt mit ein paar Handgriffen die Bayern zerlegt. Und nicht mehr zusammengebaut.

Trotzdem kennt kaum einer diesen Svensson. Wie ungerecht, denn überraschend kann der Aufstieg des 41-Jährigen ja nicht sein. Der neue heimliche Star der Liga war Nationalspieler, und er hat von den Besten gelernt: Er kickte in Mainz (kurz) unter Trainer Jürgen Klopp und (lang) unter Trainer Thomas Tuchel, die ihm gute Vorbilder waren, wie er mal gesagt hat.

Obendrein prägten ihn keine Geringeren als Grass und Kafka. Behaupte ich zumindest. Bo Svensson hat nämlich Literatur studiert. Zwar nur so kurz, wie ein HSV-Fan an den Aufstieg glaubt, aber immerhin.

Ich glaube, Svensson wird einmal ein ganz Großer. Er ist heute das, was vor 20 Jahren eine Amazon-Aktie war: komplett unterbewertet.

Zwei Dinge sprechen für eine Svensson-Spitzenkarriere. Erstens: Wer das unscheinbare Mainz derart nach oben katapultiert, muss einiges auf dem Kasten haben. Zweitens: 05-Manager Christian Heidel hat ihn nach Mainz geholt.  Ja, genau, Trainerdiamantenauge Heidel. Der hat schon Tuchel und Klopp entdeckt. Kann nichts mehr schiefgehen.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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Altersgrenze für Schiedsrichter - eine Typfrage

Manuel Gräfe: Schiri-Boss lässt Entscheidung noch offen

Schiedsrichter Manuel Gräfe muss im Sommer altersbedingt seine Karriere in der Bundesliga beenden. Aber ist das richtig?

Von Alexander Sarter

Dass Manuel Gräfe bei den Bundesliga-Profis beliebt ist, war schon lange kein Geheimnis mehr. Der Schiedsrichter selbst hat in der Vergangenheit schon öfter damit kokettiert. Was aus dieser Beliebtheit allerdings am Samstag entstanden ist, muss vor allem dem DFB zu denken geben.

Die Forderung einiger Spieler, wonach Gräfe trotz der erreichten Altersgrenze weitermachen soll, darf als Alarmsignal für die Schiedsrichter-Bosse des Verbandes gewertet werden. Schließlich impliziert das Plädoyer der Profis für Gräfe, dass es aus ihrer Sicht abgesehen von dem Berliner nur wenige andere gute Referees gibt.

Dabei geht es nicht um einzelne Entscheidungen. Es geht um die Spielleitung. Und da ist es tatsächlich so, dass Gräfe-Spiele trotz strittiger Szenen meist ohne große Aufregung über die Bühne gehen. Die Profis schätzen die Autorität und die gelassene Kommunikation Gräfes.

Für den DFB sollte das eigentlich bedeuten, zukünftig Typen wie Gräfe zu fördern anstatt auf leicht übermotiviert wirkende Referees zu setzen, die schnell nach oben kommen wollen und die von den Profis oft als arrogante Besserwisser wahrgenommen werden.

Der Verband hat dabei nur ein Problem: Typen wie Gräfe sind nicht besonders pflegeleicht und sorgen gerne mal für Unruhe in der Truppe. Dieses Risiko scheut der DFB - was dem Verband nicht einmal zu verdenken ist. Schließlich muss der DFB an das große Ganze denken.

Denn gerade Gräfe spaltet die Schiedsrichter-Zunft. Nicht wenige werfen hinter vorgehaltener Hand ihrem Kollegen vor, dass er sich seine Beliebtheit bei den Profis zu nutze macht, um an weitere Einsätze zu kommen. Es muss nicht weiter erwähnt werden, dass es dabei natürlich ums Geld geht.

Um Unruhe zu vermeiden, wird der DFB also an seiner Altersgrenze festhalten und das Thema aussitzen, bis schon bald niemand mehr über Gräfe spricht. Auch die Profis werden es verschmerzen.

Alexander Sarter ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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