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Nagelsmann orientiert sich an verstorbenem Vater

Der Bundestrainer berichtet offen, wie ihn der frühe Tod seines Vaters geprägt hat.

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Köln - Julian Nagelsmann hat von seinem früh verstorbenen Vater viel fürs Leben und seinen Beruf gelernt. "Den Mut für Entscheidungen, den habe ich definitiv von meinem Papa", sagte der Bundestrainer dem Spiegel.

Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin spricht Nagelsmann erneut sehr offen über den Suizid seines Vaters, den er im Alter von 20 Jahren verloren hat. "Diese Zeit hat mich geprägt", sagte er. Obwohl er noch so jung gewesen sei, habe er sich "auf einmal um die Familie kümmern" und "schwerwiegende Entscheidungen" treffen müssen, "auch um meine Mutter zu entlasten".

Diese Lebensphase helfe ihm bei der Einordnung aktueller sportlicher Belange, erzählte der Bundestrainer. "Wenn man dann entscheiden muss, ob man das Elternhaus verkauft oder nicht, damit es der Mama wieder besser geht, dann hat das eine andere Dimension als die Frage, ob nun der eine oder der andere Stürmer von Beginn an spielt."

Sein Vater, der für den Bundesnachrichtendienst gearbeitet habe, "musste im Beruf immer wieder Entscheidungen treffen in dem Bewusstsein, dass der ganze Plan auch in die Hose gehen konnte", meinte Nagelsmann. Daraus habe er gelernt: "Das Schlimmste im Leben ist, wenn man keine Entscheidungen trifft." Das vermittle er auch seinen Spielern. "Ich glaube, dass ich in solchen Momenten authentisch auftreten kann, weil ich in meinem Leben einiges erlebt habe."

Dabei habe der Herr Papa aus "väterlicher Sorge" nicht gewollt, dass Nagelsmann den Trainerberuf ergreife. "Er wollte lieber, dass ich mein Wirtschaftsstudium abschließe. Aber ich wusste früh, dass das nicht meine Welt ist."


Foto: © AFP/SID/SASCHA SCHUERMANN

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