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2:0! Also doch, Nagelsmann kann Champions League

Bayern München widersetzt sich dem Druck und zieht gegen PSG ins Viertelfinale der Champions League ein. Und das hat seinen Grund.

Foto: Imago / PanoramiC

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Für Julian Nagelsmann ist der Einzug ins Viertelfinale der Champions League ein ganz persönlicher Triumph. Das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain trat mit Mbappé und Messi an und erzielte in zwei Achtelfinalspielen nicht einen einzigen Treffer gegen die Bayern-Abwehr vor Torwart Yann Sommer. 1:0 im Hinspiel und gestern 2:0 im Rückspiel: Bayern-Trainer Nagelsmann hat - ohne Zweifel - seine Mannschaft perfekt auf PSG eingestellt und die Villarreal-Schmach vom Vorjahr vergessen gemacht. Wir wissen jetzt: Nagelsmann kann Champions League.

Unter den besten acht Mannschaften Europas zu sein, tut nicht nur dem Rekordmeister selbst, sondern auch dem Selbstverständnis der Bundesliga gut. Das unglückliche BVB-Aus gegen Chelsea haben die notorischen Selbstzweifel geweckt, ob die Bundesliga-Spitze tatsächlich internationalen Ansprüchen gewachsen ist. Eintracht Frankfurt ist nach dem 0:2 gegen Neapel quasi schon raus, und RB Leipzig muss auswärts ein 1:1 aus dem Hinspiel verteidigen. Die Chancen sind gering, dass beide weiterkommen.

Also wieder die Bayern, schon richtig. Es ist eine müßige Diskussion, ob der FC Bayern nach zehn Meisterschaften in Folge hierzulande überhaupt noch Gegner auf Augenhöhe findet. Im Moment verdient der Deutschland-Repräsentant einfach Respekt, dass er die mit Scheich-Millionen zusammengeschusterte Söldnertruppe aus Paris dorthin geschickt hat, wo sie hingehört: raus aus der Champions League. Trainer Nagelsmann mixte das passende Gegengift: Entschlossenheit in den Zweikämpfen, Laufbereitschaft, direktes Passspiel, Neutralisieren von Mbappé.

So macht man das. Die Grätsche von de Ligt, der einen Vitinha-Schuss von der Torlinie kratzte, steht hier symptomatisch: Offenbar hat Nagelsmann im entscheidenden Moment eine Mentalität in die Truppe geimpft, die man nicht kaufen kann. Spielerische Klasse ist ja das eine; die hat PSG. Willen ist das andere; und den zeigte Bayern. So oft man Trainer verantwortlich dafür macht, wenn's nicht läuft, so gebührt ihm umgekehrt das Kompliment, dass er das bisher größte Bayern-Spiel der Saison - gemeinsam mit den Spielern, logisch - gewonnen hat.

Einen ruhmreichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk


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So macht der VAR keinen Sinn

Von Thomas Nowag

Früher, vor gar nicht allzu langer Zeit, da war Fußball ein einfaches Spiel. Dabei geht es überhaupt nicht darum, dass Opa im Schaukelstuhl mit Wolldecke von der Zwei-Jacken-als-Tore-im-Park-Romantik erzählt, sondern von stringenten Strukturen: Der Schiedsrichter entscheidet. Hatte er etwas übersehen oder falsch eingeschätzt, hatten auch die Linienrichter, so hießen sie damals, nichts bemerkt - Pech.

Das verzweifelte Bemühen, dem Milliardengeschäft auch noch das letzte Fitzelchen erfreulicher Unberechenbarkeit auszutreiben, hat eine Perversion der Zerfaserung an sich gezogen, in der die ohnehin nicht immer klaren Regeln den Schiedsrichtern in endlosen IFAB-Handbüchern zur Exegese gereicht werden. Zum anerkannten Studiengang "Handspiel" ist es vermutlich nicht mehr weit.

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Erst der Videobeweis, dann die Wiederholung des Elfmeters für den FC Chelsea sorgen für viel Gesprächsstoff. Der Fantalk ist sich dabei allerdings einig.

Der Videobeweis ist in diesem Trauerspiel das letzte Übel. Nicht, weil die Idee an sich falsch wäre, die gröbsten Fehler eines Spielleiters oder einer Spielleiterin durch einen Oberschiedsrichter glattzuziehen. Alles in Ordnung, niemand will Phantomtore und lächerliche Schwalben zurück.

Sondern, weil die absurd niedrigen Eingriffsschwellen das Stadionerlebnis zerstören und den Spielfluss dramatisch hemmen. Viele Minuten lang rollte in London im Anschluss an Marius Wolfs Handspiel kein Ball, es wirkte im Stadion wie eine zweite Halbzeitpause. Die Zahl der ewig weiterlaufenden Szenen nach klarem Abseits überstieg das halbe Dutzend - es hätte ja etwas gewesen sein können.

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Profi-Fußball ist Unterhaltung. Die Verantwortlichen müssen sich also fragen, was dem Spiel dient, dem Fan, gerne auch einer übergeordneten Gerechtigkeit. Aber nicht dadurch, dass ein Schiedsrichter, der eine Situation gesehen und bewertet hat, für eine 50:50-Entscheidung zum Bildschirm geschickt wird und mit 55:45 wiederkommt.

Dann lasst es lieber gleich mit dem Videobeweis. Er hat dem Spiel und dem Fan bisher nichts gebracht - obwohl er es könnte, wie bei der WM zu sehen war. Er hat dem Fußball die Ekstase geraubt. Und das haben sich die Verantwortlichen selbst zuzuschreiben.

Thomas Nowag ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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