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Nach dem BVB-Aus: Charaktertest für Erling Haaland

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ich kann mich nicht dazu durchringen, aus dem Scheitern der zwei letzten Bundesliga-Mannschaften im Viertelfinale der Champions League einen Rückschluss auf die Qualität des deutschen Fußballs abzuleiten. Zum einen erreichten voriges Jahr noch zwei Vertreter das Halbfinale, der FC Bayern und RB Leipzig. Zum anderen ist der deutsche Fußball in der Königsklasse noch immer prominent vertreten: mit Toni Kroos bei Real Madrid, mit Thomas Tuchel sowie Kai Havertz, Anthony Rüdiger und Timo Werner beim FC Chelsea, mit Julian Draxler und Thilo Kehrer bei Paris Saint-Germain, mit Ilkay Gündogan bei Manchester City.

Bayern München und Borussia Dortmund sind zwar am Ende verdient gegen PSG und ManCity ausgeschieden. In beiden Fällen fehlte aber nur ein wenig Glück in entscheidenden Momenten, um die nächste Runde zu erreichen. Angesichts der Millionen, die Gönner und Gläubiger in ihre Klubs in Paris, London, Manchester und Madrid pumpen, ist von einem Gleichgewicht der Kräfte eh keine Rede mehr. In einem dieser Klubs wird sich Ende Mai ein Geldgeber für sein Investment feiern lassen und nach der zweiten Flasche Champagner die Startelf im Finale vergessen haben. Machen wir das Beste daraus und halten wir zu Chelsea: Mehr Bundesliga bietet kein anderer Klub.

Einen königlichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Nach dem BVB-Aus: Charaktertest für Erling Haaland

1:2 gegen Manchester City! Falscher Hand-Elfer gegen den BVB

40 Minuten durfte der BVB vom Wunder träumen. Doch dann machte Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande den Traum zum Albtraum. Borussia Dortmund erleidet im Champions-League-Viertelfinale einen bitteren Hand-K.o. gegen Manchester City. Beim 1:2 (Hinspiel auch 1:2) leistet sich del Cerro Grande eine schwere Fehlentscheidung, kickt den BVB mit einem falschen Elfer aus Europa raus.

Von Pit Gottschalk

Mit dem Viertelfinal-Aus in der Champions League beginnt für Borussia Dortmund jetzt der Charaktertest in zwei Teilen. Teil eins: Reißt sich die Mannschaft an den verbliebenen sechs Bundesliga-Spieltagen so zusammen, dass in letzter Sekunde die Qualifikation zur Champions League 2021/22 doch noch gelingt? Dann wäre die Saison halbwegs gerettet.

Gelingt die Aufholjagd bei sieben Punkten Rückstand auf Tabellenplatz vier jedoch nicht, beginnt Teil zwei beim Charaktertest: Welche Spieler halten bei einem Jahr ohne Champions League die Treue? Unweigerlich richtet sich dabei der Blick auf Top-Torjäger Erling Haaland: Es ist unumstritten, dass er irgendwo Königsklasse spielen will - aber sein BVB-Vertrag läuft bis 2024.

Seine ominöse Ausstiegsklausel greift erst 2022. Folglich hat er die vertraglich festgehaltene Pflicht, mit dem BVB das eine Jahr im Liga-Alltag durchzustehen. Dass er das tut und nicht seinen windigen Berater Raiola auf Vereinssuche schickt, gilt - warum auch immer - als unwahrscheinlich. Vermutlich traut man modernen Profispielern keine Vereinstreue zu.

Der Druck war einfach zu groß

Jude Bellingham nährte die Hoffnung aufs Weiterkommen, aber gegen die Kombinationsmaschine Manchester City war der BVB am Ende wehrlos. Die Bundesliga muss sich das Champions-League-Halbfinale vom Sofa aus anschauen.

Hier könnte Haaland alle Unkenrufer überraschen: Ein unmissverständliches Bekenntnis zu Borussia Dortmund widerspräche nicht nur dem Branchengesetz, wonach jeder Spieler eine Ich-AG zu sein hat. Er würde jenen Fußballfans eine Bestätigung liefern, die von Anfang an gesagt haben, dass er ein ganz besonderer Spielertyp ist. Ist das zu viel verlangt?

Haaland war ja auch deswegen nach Dortmund gekommen, weil er hier die besten Voraussetzungen für seine weitere Entwicklung im Sturmzentrum gesehen hat. Einerseits kann man sagen: Dazu ist die Champions League zwingend notwendig. Andererseits aber auch: Er lernt, mit der Konsequenz seines Handelns klarzukommen; er war ja am Scheitern des BVB beteiligt.

Ist so eine unverblümte Forderung naiv? Sicherlich. Sein Management wird in den nächsten Wochen die Gespräche mit den BVB-Bossen vertiefen und ausloten, ob der Abgang nach nur anderthalb Jahren ermöglicht wird. Das Trennungsgeld wäre sehr hoch, so um die 100 bis 150 Mio. Euro. Aber man würde noch mehr verlieren: den guten Glauben, dass der eine anders ist.

"Ohne unsere Unterschrift geht nichts"

Klartext von Sportdirektor Michael Zorc im andauernden Transfer-Theater um BVB-Stürmer Erling Haaland: Der Dortmund-Chef hat vor dem Champions-League-Duell gegen Manchester City deutlich gemacht, dass der BVB am längeren Hebel sitzt.

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