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Werden Musiala oder Wirtz Weltfußballer?

Nach der wunderbaren Leistung der beiden beim 5:0 über Ungarn will Bundestrainer Julian Nagelsmann nichts mehr ausschließen

Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Julian Nagelsmann hat nach dem Ungarn-Spiel am Samstag gesagt, dass Jamal Musiala und Florian Wirtz "das Potenzial haben, den Ballon d'Or zu gewinnen". Ich packe solche Aussagen gern in den bereits übervollen Ordner, wo zum Beispiel schon "Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung" (Kaiser Wilhelm II.) liegt oder "Das iPhone ist lediglich ein weiterer Späteinsteiger in den Markt" (Blackberry-Chef Balsillie).

Nicht dass ich Nagelsmann widersprechen möchte, denn er hat ja genaugenommen nicht versprochen, dass es so kommt weltfußballertechnisch, er hat nur von Potenzial geredet, und Potenzial ist die große Schwester von Vielleicht.

Nein, Nagelsmann hat das so formuliert, dass es überschriftentauglich ist, ihm aber nicht in zehn Jahren negativ ausgelegt werden kann, wenn ein ergrauter Musiala womöglich nur bei Austria Wien spielt und Florian Wirtz Miroslav Kloses Co-Trainer bei der SpVgg Haidhausen ist.

Ich kann die Euphorie natürlich verstehen. Ich bin ja auch entzückt. Die spanische Sportzeitung Mundo Deportivo schrieb gestern, dass die beiden „das neue Deutschland anführen".

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Musiala und Wirtz waren beim 5:0 gegen die Ungarn an acht Toren beteiligt. Das klingt erst mal verwirrend, aber so funktioniert eben Fußballmathematik: Alles ist möglich. In diesem Fall haben die 21-Jährigen tatsächlich zusammengenommen sechsmal Tore vorbereitet und zweimal selbst getroffen.

Wie heißt es so herrlich ungelenk gereimt in "Völlig losgelöst", der neuen Torhymne des DFB: "Effektivität bestimmt das Handeln – Man verlässt sich blind auf den andern."

Natürlich reden nach dem Nations-League-Auftakt noch mehr Menschen über Musiala und Wirtz, und es werden historische Vergleiche gezogen. Zu "Breitnigge" etwa, so nannte man 1980/81 Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge. Jüngere kennen das Duo nur als den einen, der mit einer komischen Ritterrüstung zu einem Champions-League-Finale kam, und den anderen, der am Flughafen Probleme mit dem Zoll hatte. Tatsächlich waren sie aber sehr gute Fußballer und erzielten in besagter Saison 46 der 89 Bundesligatore der Bayern.

Oder Vergleiche zu "Robbery", dem fabelhaften Bayern-Duo Franck Ribéry/Arjen Robben, das in den 2010er-Jahren Europa rockte.

Schade eigentlich, dass die Nachnamen der beiden neuen Stars von Bayern und Bayer (Gesamtwert: eine gute Viertelmilliarde Euro) keine so schöne Wortkombi hergeben: "Wusiala"? "Murtz"? Echt nicht.

Übrigens: Rummenigge gewann zwar 1980 und 1981 den Ballon d'Or, damals war man damit aber nur "Europas Fußballer des Jahres". Weltfußballer wurden weder er noch Breitner noch Robben noch Ribéry.

Aber das Potenzial hatten sie.

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