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Mönchengladbach Erster! Dafür gibt's nur einen Grund

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Das große Glück im Unglück von Borussia Dortmund besteht darin, dass der Rückstand auf Bayern München lediglich zwei Punkte beträgt. Der Verlust von sechs Punkten aus drei Bundesliga-Spielen, die jeweils 2:2 endeten, ist noch immer reparabel. Zur Tabellenführung fehlen vier Zähler. Nur eines ist klar: Der BVB muss dringend etwas ändern. So kann es nicht weitergehen.

Das Abwehrverhalten von Manuel Akanji bei den zwei Gegentoren in Freiburg verrät, je nach Sichtweise, entweder Lustlosigkeit oder Komfortzone. Wie bei einem, der alles hat, was er zum Leben braucht. Bei Lucas Waldschmidts Fernschuss steht er Spalier, bei Vincenzo Grifos Querpass wie bestellt und nicht abgeholt im Fünfmeterraum.

Bei einem Schweizer Nationalspieler darf man davon ausgehen, dass er erstens Fußball spielen kann und zweitens das Positionsspiel beherrscht. Wenn man also Ursachen sucht, warum das mit 125 Mio. Euro aufgepeppte Team nicht ins Rollen kommt, liegt das wechselweise an der Einstellung oder an der Fitness oder an der Aufgabenstellung durch den Trainer.

Ein Fitness-Problem kann man ausschließen. Die medizinische Abteilung kontrolliert jeden Schritt der BVB-Profis und hätte längst Alarm geschlagen, wenn Defizite zu erkennen gewesen wären. Zu bemängeln ist durchaus die Einstellung, Stichwort "Mentalität". Immer wieder mahnte Sportdirektor Michael Zorc Giftigkeit an; die ist nicht durchgehend vorhanden.

Womöglich sind die Spieler mit den Vorgaben ihres Trainers Lucien Favre so sehr beschäftigt, dass Intuition und Kreativität bei kniffligen Situationen verloren gehen. Das hat fatale Folgen. Wenn der Gegner unerwartete Spielsituationen herstellt, und das tat der SC Freiburg, fehlen die Lösungen auf dem Platz. Der Trainer des SC Freiburg hat's genau so gesagt:

"Für uns ging's natürlich drum, die Tiefe von Dortmund zu verhindern. Weil es geht ja... Ich meine, ich kenne den Lucien ja jetzt auch schon ein paar Jahre." Nämlich so: "Es ist alles hoch akribisch vorbereitet. Auf jedem Meter stehen sie richtig, die Spieler. Und dann wird vorbereitet und dann macht's klatsch, klatsch, klatsch." Christian Streich nach dem 2:2

Durchkreuzt der Gegner aber Schema F, kommt der BVB wie in Freiburg nur zu zwei Torschüssen in der zweiten Halbzeit. Einen Plan B hat die Favre-Elf ja offensichtlich nicht. Warum eigentlich nicht? Taktische Flexibilität ist ein hohes Gut, das man bei einem Trainer, der Taktik zur Maxime erklärt, verlangen darf. "Nicht panisch, aber ratlos" wirke der BVB, so der Spiegel.

Das Dilemma besteht darin, dass die BVB-Verantwortlichen natürlich den Missstand in ihrer Mannschaft erkennen, aber angesichts des knappen Rückstands in der Bundesliga und des guten Starts in der Champions League keinen dringenden Handlungsbedarf sehen. Nur: Dass die Konkurrenz selbst leichtfertig Punkte verschenkt, wird nicht dauerhaft passieren.

Einen verschachtelten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Mönchengladbach Erster! Dafür gibt's nur einen Grund

5:1 gegen Augsburg - und plötzlich in kurioser Spitzenposition

Erstmals seit acht Jahren führt Borussia Mönchengladbach die Bundesliga-Tabelle an - dabei läuft unter dem neuen Trainer Marco Rose noch gar nicht alles rund.

Von Alex Steudel

Borussia Mönchengladbach ist Tabellenführer, aber Achtung, dabei könnte es sich um eine der größten Augenwischereien in der Geschichte von Platz 1 handeln. Ich rate jedem, der eine Lobeshymne auf den Klub anstimmen will, zum eigenen Wohl möglichst leise zu singen – und dann bitte auch darauf zu achten, dass niemand das Ganze aufnimmt; der Song könnte einem nämlich für den Rest des Lebens mit großem Gekicher vorgespielt werden.

Ich versuche es mal positiv auszudrücken: Gladbach, das zum ersten Mal seit 2011 ganz oben steht, spielt diese Saison beeindruckend schnell und unkompliziert nach vorn, umzingelt den Gegner gekonnt und sofort bei dessen Ballbesitz und hatte sich obendrein auf noch beeindruckendere Weise schon drei Tage nach dem Europa-League-Debakel in Wolfsberg mit einem Sieg gegen Düsseldorf zurückgemeldet. Diese Mentalität fand ich sehr gut, das schafft nicht jeder.

Trotzdem dürfen wir nicht vergessen: Borussia betreibt gerade die wahrscheinlich erfolgreichste Resteverwertung in der Geschichte der Liga – sie machen das, was der Besenwagen bei der Tour de France immer macht: hinten im Feld die Schwächsten aufsammeln. Das Timing der Ansetzungen war jedenfalls zum Saisonstart perfekt für die Mannschaft von Trainer Marco Rose: Fünf von sieben bisherigen Gegnern steckten zum Zeitpunkt des Spiels gerade in der Krise, und sie alle lungern jetzt noch auf Platz zwölf abwärts in der Tabelle herum, oder genauer gesagt: auf Platz 12 (Hoffenheim), 13 (Mainz), 14 (Augsburg), 15 (Düsseldorf), 17 (Köln). Die beiden anderen Gegner hießen übrigens Leipzig und Schalke – und das ging 1:3 und 0:0 aus.

Na, klingelt's?

"Alles auf dem Rasen zu sehen, was wir uns vorstellen"

Anders als viele Konkurrenten patzt die Borussia nicht im Kampf um den Spitzenrang der Bundesliga – ganz im Gegenteil.

Während in Mönchengladbach und Umgebung nun bereits erste Menschen glauben könnten, es gebe die Uefa-Super-League schon, weil keine namhaften Bundesliga-Gegner mehr auftauchen, habe ich mir mal den Spaß gemacht und die Teams, gegen die Borussia als nächstes antreten muss, angeschaut: Sieben von acht sind richtig fiese, dicke Brocken, Gladbach erwartet erst nach der Länderspielpause der wahre Saisonstart mit einem  Monster-Gegner-Festival, u.a. gegen Dortmund, Leverkusen, Bayern.

Nur herummeckern möchte ich aber auch nicht, ich wage deshalb eine Prognose und lehne mich schon nach sieben Spieltagen weit auf dem Fenster: Mönchengladbach steigt diese Saison ziemlich sicher nicht ab.

Schon gewusst?

Schalke erlaubt sich was, um zu lernen

Hinten hält Alexander Nübel seine Schalker im Spiel, doch vorn lässt die Effizienz in der Partie gegen den 1. FC Köln zu wünschen übrig. Das rächt sich bitter - die Tabellenführung wird knapp verpasst. Doch das wussten alle pessimistisch-realistischen Fans schon vorher.

Heute im Fernsehen

17.30 Uhr, Sport1: Legenden-Spiel, Deutschland - Italien

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, VfL Osnabrück - Arminia Bielefeld

Borussia Dortmund hadert

"Wir brauchen uns nicht zu wundern…"

Dreimal in Folge ein 2:2 in der Bundesliga nach eigener Führung: Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Borussia Dortmund derzeit auseinander. Das trifft auch auf die Leistung von Marco Reus in Freiburg zu. Danach stellt sich der BVB-Kapitän den Fragen der Journalisten in der Interviewzone.

Der BVB macht zu viele Stellungsfehler

Hinter der Debatte über Mentalität verbergen sich eher andere Unzulänglichkeiten. Auch Trainer Favre ist davon betroffen.

Ratlos nach Remis beim SC Freiburg

Für Experten ist offensichtlich: Vom Gegner aus Freiburg könnten die Dortmunder lernen.

Krisenstimmung: Ist Trainer Favre das Problem?

Die unnötigen Punktverluste lösen eine Art Krisenstimmung aus. Dadurch gerät Lucien Favre in die Schusslinie.

Christian Streich zerlegt die Favre-Taktik

Nach dem Unentschieden hat Christian Streich die Taktik von seinem BVB-Kollegen zerlegt – und dabei gelacht.

Er kann auch anders

Trainer Christian Streich schickt Kampfansage an die Liga

Freiburg-Trainer Christian Streich (54) rückt mit Freiburg den Bayern weiter auf die Pelle, liegt jetzt auf Platz zwei in der Tabelle – punktgleich mit dem Rekordmeister! Und der Trainer will mehr. Nach der Super-Leistung gegen Dortmund (2:2) warnt Streich die Konkurrenz - natürlich auf seine ganz eigene unnachahmliche Art.

Bayern blamabel

Thomas Müller - ein Führungsspieler a.D. oder adé?

Thomas Müller und Javi Martinez schieben in einer ohnehin schon angefressenen Bayern-Mannschaft großen Frust. Trainer Niko Kovac trägt mit einer verunglückten Aussage dazu bei, die Debatten neu zu entfachen.

Von Pit Gottschalk

Gerd Müllers Abschied kündigte sich am 3. Februar 1979 beim Auswärtsspiel in Frankfurt (1:2) an. Pal Csernai, damals Trainer beim FC Bayern München, wagte in der 82. Spielminute eine Ungeheuerlichkeit. Der Ungar wechselte den “Bomber der Nation”, wie der Urheber von 365 Bundesliga-Toren genannt wurde, gegen Norbert Janzon aus.

Vor vier Jahrzehnten war keinesfalls üblich, was heutzutage selbstverständlich ist: dass gelegentlich auch die Starspieler vorzeitig den Rasen verlassen müssen. Die Auswechslung kam einem vernichtenden Urteil gleich. “Müllers Leistungen reichen für die Bundesliga nicht mehr aus”, sagte Csernai noch. Die Zeit titelte: “Ausgedient. Abschied durch die Hintertür”.

Heute klingt unverständlich, wie Bayern München seinen besten Mittelstürmer aller Zeiten, 33 Jahre alt und laut Zeitzeugen “bei bester Gesundheit”, nach Fort Lauderdale in die USA ziehen lassen konnte. Es war das Ende einer Ära. Mit ihm und Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Uli Hoeneß hatte Bayern dreimal den Europapokal der Landesmeister geholt.

Irgendwann wird man vielleicht genauso über Thomas Müller denken und dann Niko Kovac statt Pal Csernai zitieren. Der aktuelle Bayern-Trainer sagte am Samstagnachmittag, vor dem 1:2 gegen Hoffenheim, über Müllers Reservistenrolle: “Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen.” Zur Not Minuten - nicht Spiele.

Wann explodiert Thomas Müller?

Thomas Müller selbst wollte nach dem Bayern-Spiel nicht sprechen, gab sich schmallippig. Es brodelt in ihm. Das ist offensichtlich. Seit Jahren spielt er beim FC Bayern. Aber wie lange noch?

Hinterher wollte Niko Kovac seine Worte wieder einfangen und die Lage entschärfen. Aber es war zu spät. Thomas Müller hatte die Botschaft verstanden: Er steht auf dem Abstellgleis. “Nothing to say”, scherzte er beim Verlassen der Allianz-Arena. Er, der sonst jedes TV-Mikrofon zum Plaudern nutzt, hatte nichts zu sagen. Oder zumindest: nicht jetzt.

Sein Kollege Javi Martinez nahm die Rigorosität, mit der Niko Kovac zurzeit seine Bayern-Elf führt, weniger kalt zur Kenntnis. Es gibt Fotos von der Ersatzbank, wie der Spanier in Tränen ausbricht, weil er wieder nicht eingesetzt wurde. Seit 2012 spielt er beim FC Bayern. Eine solche Situation ist neu für ihn. Kovac zieht sein Ding jetzt durch.

In seinem ersten Bayern-Jahr wollte Kovac Erfolg und Popularität miteinander in Einklang bringen und setzte den gesamten Kader reihenweise ein. Das Rotationsprinzip kostete ihn fast den Arbeitsplatz. Als Double-Gewinner drückt er in seinem zweiten Bayern-Jahr den Umbau ohne Rücksicht auf Namen durch. Überleben kann nur, wer schnell und willig ist.

"Jeder Spieler wird benötigt und bekommt seine Chance"

Noch mehr Bank-Ärger beim FC Bayern! Neben der Diskussion um die Rolle von Thomas Müller und die entsprechenden Aussagen von Trainer Niko Kovac sorgen auch emotionale Bilder von Javi Martinez für Aufsehen.

Der Bundestrainer öffnete ihm die Augen, dass nicht jedem altgedienten Akteur die Zukunft gehören kann. Joachim Löw hatte Mats Hummels, Jerome Boateng und eben Thomas Müller Anfang des Jahres beim DFB aussortiert. Hummels war der erste, dem Kovac mitteilte: Einen Stammplatz kannst du nicht erwarten. Daraufhin wechselte der Verteidiger zum BVB.

Boateng offenbarte mit seinen Schnitzern gegen Hoffenheim, warum seine Bayern-Zeit endet und er nur spielt, weil das Stammpersonal verletzt fehlt. Und Müller tauchte jetzt zum fünften Mal in Folge nicht in der Startelf auf, was ihm, so notierten es die Statistiker, zuletzt beim Karrierestart vor zehn Jahren widerfahren war. Der Trainer findet Philippe Coutinho besser.

Wohin der neue Kovac-Weg führt, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Hoffenheim-Pleite vier Tage nach dem historischen Sieg bei Tottenham Hotspur (7:2) dürfte ein Ausrutscher gewesen sein. Jedenfalls genießt Kovac aktuell einen Status in der Vereinsführung, der nicht bei jedem Betriebsunfall zum Notstand führt.

Pal Csernais Personalmaßnahmen wurden damals mit zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg belohnt, was eine große Leistung bedeutete, weil Bayern München bei seiner Amtsübernahme im Winter 1978/79 in der Krise steckte. Er blieb immerhin viereinhalb Jahre beim FC Bayern. Nur den Europapokal, den gewann er nicht.

Pleite gegen Hoffenheim: Manuel Neuer warnt seine Bayern

Nach der ersten Heimpleite seit mehr als einem Jahr ist die Stimmung beim FC Bayern frostig. Vor allem Thomas Müller wirkt trotz seiner Torvorlage gegen Hoffenheim angefressen. Kapitän Manuel Neuer findet klare Worte.

Mittwoch gegen Argentinien

Schalke: Joachim Löw nominiert Suat Serdar nach

Überraschung für Schalkes Mittelfeldspieler Suat Serdar: Er wurde von Bundestrainer Joachim Löw für die Länderspiele diese Woche nachnominiert.

Dem Bundestrainer gehen die Spieler aus

Aufgrund zahlreicher Verletzungen gehen Joachim Löw für die EM-Qualifikation gegen Estland die Nationalspieler aus.

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Aufsteiger Union verliert in Wolfsburg zum vierten Mal in Folge und hängt im Tabellenkeller fest. Weghorst erzielt einziges Tor.

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Stefan Effenberg sieht "großes Potenzial" beim KFC Uerdingen.  Offizielle Vorstellung wohl am Mittwoch.

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Die 18 Jahre alte Stürmerin des SC Freiburg zählt zu den größten Hoffnungen für die Zukunft des deutschen Frauenfußballs.

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Nach seinem fantastischen Treffer wollte ihn der FC Barcelona als Nachfolger für Superstar Diego Maradona verpflichten. Daniel Simmes’ Sololauf wurde zum "Tor des Jahres 1984" gewählt. Jahre später erfährt der Dortmunder, dass er froh sein muss, überhaupt noch am Leben zu sein.

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Manchester City verliert - peinliche Pleite für Pep Guardiola

Nächster Patzer in der Premier League: Die Wolverhampton Wanderers schlagen den englischen Meister Manchester City mit 2:0. Bitter für Trainer Pep Guardiola: Der FC Liverpool rückt mit Jürgen Klopp in weite Ferne.

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