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Milliardenspiel Super League: Alles halb so schlimm?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute erscheint die 150. Ausgabe von Fever Pit'ch. Ganz ehrlich: Ich kann kaum glauben, dass ich mir schon 150 Nächte um die Ohren geschlagen habe, damit der Morgen-Newsletter pünktlich um 6.10 Uhr als E-Mail veröffentlicht wird. Die Öffnungsrate beträgt 50 Prozent, das heißt: Jeder zweite Abonnent liest direkt auf seinem Handy oder im Rechner, was ich zum Fußballthema des Tages zu sagen habe. Dazu kommen die Leser auf meiner Facebook Page, wo die wichtigsten Diskussionen zu den täglichen Leitartikeln stattfinden, und die treuen Leser meiner Kolumnen auf reichweitenstarken Portalen wie Web.de, GMX und 1&1 sowie Focus Online und Sport1. So erreicht Fever Pit'ch inzwischen ein Millionenpublikum.

Nächste Woche arbeite ich von New York City aus, um erstens meinen Pflichten als Aufsichtsrat der International News Media Association (INMA) nachzukommen und zweitens Inspiration für die nächsten 150 Ausgaben von Fever Pit'ch zu gewinnen. Schon jetzt entschieden: Auf Facebook werde ich den ersten Virtuellen Newsroom einrichten, zu dem ich ausgesuchte Leser und Kollegen einlade, mit mir professionell Themen zu besprechen, bevor sie am Morgen veröffentlicht werden. Das wird spannend: Einen Facebook-Newsroom für Fußballthemen, so vermute ich mal, gibt es in Deutschland bislang nicht. Wir haben eine Menge zu tun: Podcast, Video-Auftritt, IGTV, Meme-Produktion - die zweite Jahreshälfte wird anstrengend.

Und ich freue mich darauf.

Ein soziales Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Milliardenspiel Super League: Alles halb so schlimm?

So plant Uefa-Präsident Ceferin für die Champions League

Es droht ein Machtkampf der kleinen gegen die großen Fußball-Klubs: Der Zusammenschluss der 36 europäischen Profiligen wehrt sich gegen die Pläne von Uefa zur Reform des Europacups. Die Vereinigung mag Ideen wie Auf- und Abstieg sowie eine veränderte Gruppenphase überhaupt nicht.

Nächste Woche Freitag wird Aleksander Ceferin in Budapest nicht mehr mit seinen Plattitüden ausweichen können. Zur Mittagszeit muss der Präsident der europäischen Fußball-Union (Uefa) Farbe bekennen. Vor den Delegierten seiner 55 Europa-Verbände stellt der 51 Jahre alte Slowene seine Reformpläne zur Champions League vor. Die Erwartungen sind hoch.

Im Konferenzsaal eines Luxus-Hotels wird nichts weniger als eine Revolution erwartet: der Auftakt zu einem Fünf-Milliarden-Euro-Spiel. Uefa-Insider sind eifrig bemüht, den Kampfbegriff „Super League“ aus der Berichterstattung zu drängen. Das Thema ist emotional aufgeladen. Kommerz, Größenwahn, Kohle: Wie Etiketten hängen die Vorwürfe an dieser einen Wortschöpfung.

Dabei lohnt ein genauer Blick, was auf den europäischen Fußball ab 2024 zukommen soll. Grob skizziert: eine dreiklassige Champions League mit 128 Mannschaften statt wie bisher 32 in der Königsklasse und 48 in der Europa League. Natürlich geht’s um Geld. Bisher schüttet die Uefa 2,5 Milliarden Euro an die Klubs aus. Die Hoffnung: In fünf Jahren soll es das Doppelte sein.

"Das Leistungsprinzip wird abgeschafft"

Wer in der Super-Liga dabei ist, kann sich in der nationalen Liga schonen. Ein Kommentar von Matthias Brügelmann.

Durch die packenden Europacup-Halbfinalspiele diese Woche bekam die Ceferin-Reform unerwartet Rückenwind. Jeder konnte sehen: Wenn Europas Top-Klubs aufeinander treffen, ist Feuer drin. Tempo, Technik, Temperament: Die meisten nationalen Ligen können so ein Spektakel nicht bieten. Die Serienmeister dominieren in aller Regel den Wettbewerb.

„Viel Spaß am Wochenende bei Augsburg gegen Hertha und Hannover gegen Freiburg!“, spottete der Sport-Informationsdienst (SID) über die Bundesliga. Es ist schon wahr: Wenn Bayern München am Samstag bei RB Leipzig gewinnt, steht die siebte Meisterschaft in Folge vorzeitig fest. Das Duell mit Borussia Dortmund hätte nur übergangsweise die Langeweile vertrieben.

Was bringt die Super League? Rainer Koch, Interimspräsident des Deutschen Fußball-Bundes, wird mit Generalsekretär Friedrich Curtius sehr genau in Budapest hinhören, wie weit Ceferin mit seinen Vorschlägen geht. Sein Auftrag aus der eigenen Liga ist überliefert: Hände weg von Europacup-Spieltagen an Wochenenden - die sind der Bundesliga heilig.

Juventus-Boss Agnelli als eiskalter Reformer

Zwischen Europas reichen Top-Klubs und ihren eigenen Profi-Ligen tobt ein Machtkampf um die Zukunft des Europacups.

Dass Bayern München und Borussia Dortmund hinter vorgehaltener Hand auch da zu diversen Zugeständnissen bereit sind, offenbart die Zerrissenheit bei diesem Thema. Ihr internationaler Vertreter Andrea Agnelli, ECA-Chef und gleichzeitig Präsident von Juventus Turin, gehen die Reformpläne nicht weit genug. Die achte italienische Meisterschaft in Folge ödet ihn selbst an.

Seine Idee von einer Super League füttert Urängste aller Fußballromantiker. Agnelli will Radikales: nur die besten Teams aus Europa und das ganze Geld allein für die Elite. Darum geschieht Ceferin zuweilen Unrecht: Sein Vorschlag ist erstens ein Kompromiss zwischen Arm und Reich und fördert zweitens die europäische Einheit - sogar Schmuddelkinder partizipieren.

Ein Ceferin-Modell sieht vor: In der League 1 werden 32 Teams in vier Achtergruppen gestopft, in League 2 weitere 32 in acht Vierergruppen, der Rest von 64 Teams verteilt sich in vier Regionalstrukturen. Genau hier besteht die Gefahr. In League 1 sollen nur die besten Klubs spielen. Als Qualifikation gelten die vier Jahre von 2020 bis 2024.

So deutlich reagiert die Bundesliga

Jetzt gaben die Bundesliga-Klubs um Bayern und Dortmund deutliche Antworten - pro Bundesliga.

Es wird ein Wettrüsten einsetzen, um an die Fleischtöpfe zu gelangen. Denn wer drin ist, bleibt länger: Das Auf- und Abbstiegsszenario erlaubt nur wenigen Neulingen den Zutritt in den Klub der Besten. Das Investment in Spieler soll sich ja lohnen. Das Blöde: Dafür müssen Top-Klubs 14 statt 6 Gruppenspiele bestreiten. Der Terminkalender gibt die Spieltage kaum her.

Auch wenn ein Spieltag vom ersten ins zweite Halbjahr verlegt wird: Die Zahl der Europacup-Termine verdoppelt sich. Die Fußballprofis werden über ihre Belastungsgrenze gezwungen. Irgendwer müsste zurückstecken: entweder die nationalen Ligen oder die Nationalmannschaften. Ceferin weiß nur zu gut: In jedem seiner Worte steckt nächste Woche Freitag Brisanz.

Seine Idee wird er in Englisch vortragen, jeder Satz ins Französische und Deutsche übersetzt. Bis zum Uefa-Kongress am 3. März in Amsterdam wird sein Reformvorschlag, auch das weiß er, viel Widerspruch und einige Wendungen erfahren. Nur zweierlei muss jedem bewusst sein: Aufzuhalten ist die Reform nicht - und der Agnelli-Vorschlag wäre viel, viel schmerzhafter.

International betrachtet

Europapokal: Die Ära der Premier League könnte beginnen

Vier englische Team in zwei Europapokal-Endspielen: Die Klubs von der Insel machen gerade manches richtig. Ein Kommentar von Javier Cáceres.

Eintracht Frankfurt rettet deutsche Europacup-Bilanz

Wochenlang war Eintracht Frankfurt allein in Europa unterwegs. Kein anderer deutscher Klub schaffte es so weit. Trotzdem waren die Resultate so gut wie seit einigen Jahren nicht mehr.

Die Bundesliga hat ein Qualitätsproblem

Feiern tun die anderen: Deutsche Klubs können den Großen der Königsklasse nur zugucken. Ein Kommentar von Gianni Costa.

Und Geld schießt doch Tore...

Dem deutschen Fußball wurde in der Champions League auf allerhöchster Ebene erneut eine Lehrstunde erteilt. Ein Kommentar von Oliver Griss.

Heute im Fernsehen

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, RB Leipzig - Bayern München, Bayer Leverkusen - Schalke 04, 1. FC Nürnberg - Mönchengladbach, Hannover 96 - SC Freiburg, TSG Hoffenheim - Werder Bremen, VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund - Fortuna Düsseldorf, FC Augsburg - Hertha BSC

Sonntag, 18 Uhr, Sky: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Mainz 05

Jetzt wieder Fußball zum Runterkommen

Nach so viel Aufregung im Europacup muss man erst mal kalt duschen. Da kommt die fußlahme Bundesliga gerade recht. Obwohl: Vielleicht wird der Meister gefeiert.

Fünf Klubs wollen noch in die Champions League

Es kann nur einen geben: Zwei Spieltage noch in der Bundesliga - und fünf Klubs streiten um einen einzigen Platz in der Tabelle.

„Wir brauchen ein kleines Wunder“

Werder-Abwehrchef Niklas Moisander spricht über das Spiel in Hoffenheim und die Chance auf einen Europa-League-Platz.

Fortuna hat mit dem BVB eine Rechnung offen

Der BVB verlor am letzten Spieltag gegen Hoffenheim. Keine große Sache? Für Düsseldorf schon. 2013 stieg man deshalb ab.

Ohne zehn Spieler: Personalsorgen auf Schalke

Dem FC Schalke 04 gehen vorm Leverkusen-Spiel die Spieler aus: Acht sind verletzt, zwei aus disziplinarischen Gründen nicht dabei.

Ein Bundesliga-Sieg fehlt noch

FC Bayern dicht vor dem siebten Meistertitel in Folge

Die Bundesliga geht in ihre 33. Runde. Spieltag der Entscheidungen: Der FC Bayern kann seinen siebten Titel in Serie eintüten, Hannover und Nürnberg droht der endgültige Abschied. Und wer reist durch Europa? Die Münchner sind in Leipzig im Einsatz, während der BVB die Fortuna aus Düsseldorf empfängt. Der VfB will gegen Wolfsburg die Relegation klar machen, zeitgleich kämpft der Club gegen Gladbach um seine vielleicht letzte Chance auf den Klassenerhalt. Leverkusen empfängt Schalke, Bremen gastiert in Hoffenheim. Eintracht Frankfurt ist erst Sonntag dran.

Lothar Matthäus: Riesen-Lob für Niko Kovac

Der Rekordnationalspieler analysiert das Bundesliga-Saisonfinale im Interview mit Heiko Ostendorp vom Sportbuzzer.

Hasan Salihamidzic zwischen den Stühlen

Der Sportdirektor des FC Bayern ist am Samstagabend zu Gast im ZDF-Sportstudio und wird hoffentlich zu Bayern-Interna befragt.

Uli Hoeneß: Absage an Max Eberl

Im ZDF weist der Bayern-Präsident die Gerüchte um ein Interesse an Mönchengladbachs Manager entschieden zurück.

Was sonst noch so los ist

"Ich habe in der Scheiße gewühlt"

Patrick Owomoyela hat die längste Zeit seiner Profikarriere bei Borussia Dortmund verbracht. 2018 kehrte er als Markenbotschafter zum BVB zurück. Im Interview mit Spox und Goal lässt er seine Karriere Revue passieren.

Kiel bestätigt: VfB Stuttgart will den Trainer

Holstein Kiel muss erneut auf Trainersuche gehen. Der VfB Stuttgart will Tim Walter verpflichten.

Schritt für Schritt nach oben

Tim Walter soll beim VfB Stuttgart die Freude am Offensivspiel zurückbringen. Dass er das kann, hat er längst bewiesen.

"Ich kenne die Kraft, die Schalke entwickeln kann"

Nach dem Wunder mit Huddersfield soll der neue Trainer David Wagner nun Schalke wieder salontauglich machen.

Der Fortuna-Plan mit den Torhütern

Jannick Theißen bekommt einen Profivertrag und wird verliehen, Michael Rensing verlängert. Zwei neue Torhüter sollen kommen.

Fifa sperrt Spielerberater Mino Raiola weltweit

Geraten jetzt mehrere Mega-Transfers ins Wanken? Die Fifa zog den einflussreichen Spielerberater aus dem Verkehr.

Ultra-Überfall am Borussia-Park

Vermummte mit rot-weißen Sturmhauben verprügeln am helllichten Tag am Borussia-Park einen Gladbacher Ultra.

„Wir haben nichts mehr zu verlieren“

Der Aufstiegskampf in der 2. Liga spitzt sich zu. Paderborn gegen den HSV: Trainer Hannes Wolf überrascht mit einer Aussage.

Traditionsvereine in Not

Existenzkampf in der 3. Liga: Wer steigt ab?

In der 3. Liga gibt's kurz vor Saisonende große Spannung im Abstiegskampf. Insgesamt acht Teams können in den Amateurfußball absteigen, für sie geht es um die Existenz. Heute gibt es einen XXL-Check des Abstiegskampfs in der 3. Liga: Manu Thiele spricht über 1860 München, Eintracht Braunschweig, die SpVgg Unterhaching, Energie Cottbus, die Sportfreunde Lotte, Carl-Zeiss Jena, die SG Sonnenhof Großaspach und Fortuna Köln. Bereits sicher in die Regionalliga abgestiegen ist der VfR Aalen. Wer muss mit runter?

Alle mal herschauen!

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