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Milliardenbluff, Schalke-Randale, Bundesliga aktuell

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als ich gestern in der Redaktionskonferenz Details hörte, wie sogenannte Fußballfans Schalker Profispieler am Stadion jagten und sogar bis nach Hause verfolgen wollten, blieb mir der Mund offen. Keine Wut über den ersten Abstieg seit 30 Jahren kann entschuldigen, was da passiert ist - es ist einfach beschämend. Die Polizei hatte vor Ausschreitungen gewarnt, war aber beim FC Schalke auf taube Ohren gestoßen. Offenbar konnte man dort selbst nicht glauben, dass sowas im Verein passieren könnte. Schalke 04 war immer stolz auf die eigenen Fans. "In schlechten Zeiten müsst ihr Schalker sein", hat die Vereinslegende Charly Neumann immer gefordert. "In guten haben wir genug davon." Ja, es ist nur eine Minderheit von Fans, die bei der Randale ihre Nerven verloren. Aber das schlechte Licht fällt auf die gesamte Anhängerschaft. Das vergessen diese Idioten immer. Und ihnen sei ausdrücklich ins Stammbuch geschrieben: Ihr seid keine Schalker mehr.

Einen blauen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Der Milliardenbluff

Die Schuldenberge der Super-League-Gründer

Den Super-League-Gründern wird maßlose Gier vorgeworfen. Ein Blick auf die Finanzen der zwölf Teams untermauert die verzweifelte Suche nach Einnahmen.

Von Marco Krummel

War das alles womöglich eine Inszenierung? Ausgerechnet Stunden vor der Verabschiedung der umstrittenen Champions-League-Reform ließen die Superreichen am Montag die Bombe platzen. Eine geschlossene Super League mit bis zu 20 Teilnehmern als Konkurrenzprodukt zur Königsklasse der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Eine Revolution. Der Aufschrei war riesig, die Uefa in Not.

Soll dieses Timing wirklich Zufall gewesen sein? Nur zwei Tage später ist die Hyper-Kommerzveranstaltung schon wieder Geschichte. Weil die geschlossene Milliardenliga Fans, Verbänden und auch den meisten Vereinen mal so gar nicht gepasst hat. Aber ist dieses gewaltige Echo denn wirklich eine Überraschung? So weltfremd konnten die Verantwortlichen der zwölf Gründungsmitglieder eigentlich nicht sein.

Jetzt winseln die Gierigen um Gnade

Die Super League wird es nicht geben! Und ein Teil der gierigen Bosse der zwölf Klubs winselt jetzt um Gnade.

Super League: Der Gipfel der Lächerlichkeit

Die Super League ist vorbei, bevor sie begonnen hat. Die Verantwortlichen haben sich der Lächerlichkeit preisgeben.

Wahrscheinlicher erscheint, dass die Vereine die Welle der Empörung billigend in Kauf genommen haben - und zwar für einen strategischen Move: um die Uefa unter Druck zu setzen. Der Verdacht liegt nahe, dass den Superreichen das Stück des Kuchens bei der ohnehin hauptsächlich an ihnen ausgerichteten Champions-League-Reform nicht groß genug war.

Machten die Eliteklubs etwa nur (scheinbar) Nägeln mit Köpfen, weil die reine Drohkulisse einer Super League für mehr Macht und Geld offenbar nicht mehr reichte? Stand denn hinter der Gründung überhaupt jemals eine ernste Absicht, wenn man beim ersten völlig erwartbaren Widerstand gleich wieder einknickt? Es bleiben Zweifel, und es deutet so manches darauf hin, dass das Ganze nur ein Bluff gewesen sein könnte.

Umso bitterer für die zwölf Gründerklubs, dass die Sache nach hinten losgegangen ist. Sie stehen als große Verlierer da, während sich die Uefa als Gewinner feiern lassen darf. Ein klassisches Eigentor.

Marco Krummel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Die falschen Gewinner

Die Super League ist erst einmal vom Tisch, zu schlecht war der Vorstoß der Topklubs vorbereitet. Besser wird dadurch nichts. Im Gegenteil: Diejenigen, die sich nun als Retter des Fußballs feiern lassen, schaden ihm seit Jahren.

++ Bundesliga aktuell ++

2:0! Video-Schiri fällt auf Reus-Schwalbe rein

Dortmund schießt sich mit dem 2:0 gegen Union Berlin weiter an die Champions League heran – und bekommt dabei Hilfe vom Video-Schiri.

2:3! Gladbach verliert nach 2:0-Führung

Borussia Mönchengladbach hat nach einem Monat ohne Niederlage erstmals wieder verloren. Effektive Fohlen gingen als verdienter Verlierer vom Platz.

0:1! Werder Bremen rutscht in den Abstiegskampf

In der englischen Woche hat Werder Bremen das Kellerduell gegen Mainz mit 0:1 (0:1) verloren. Das Punktepolster auf den Relegationsplatz wird immer schmaler,

1:3! VfB Stuttgart mit dritter Niederlage in Folge

Der VfB Stuttgart muss sich am 30. Bundesliga-Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:3 geschlagen geben.

VfL Bochum unbeirrt Richtung Aufstieg

Bochum übersprang am Mittwoch die Hürde Heidenheim und macht den nächsten Schritt Richtung Bundesliga-Aufstieg.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Sandhausen - HSV

So läuft die Sechs-Punkte-Reise des HSV im Süden

Nach dem Abschlusstraining macht sich der HSV am Mittwoch auf den Weg gen Süden. Erst am Sonntag kommt die Mannschaft zurück. „Mit sechs Punkten im Gepäck würde ich gerne wieder in Hamburg landen“, sagt Daniel Thioune.  Der Hamburger SV will den Sechs-Punkte-Trip. Wie sieht der Ablauf aus?

Brennpunkt Schalke

Schalke-Boss Knäbel verurteilt Randale gegen Spieler scharf

Nach den Jagdszenen, mit denen sich die Spieler des abgestiegenen Traditionsvereins Schalke 04 in der Nacht zu Mittwoch ausgesetzt sahen, meldet sich nun Peter Knäbel zu Wort. Der Vorstand hat für das Vorgehen einiger Anhänger keinerlei Verständnis.

Hätte die Gewalt verhindert werden können? Neue Details

Nach Schalkes feststehendem Abstieg eskaliert die Fan-Wut, Spieler des FC schalke werden körperlich angegriffen. Die Polizei musste eingreifen. Hätten die Vorfälle womöglich verhindert werden können?

"Ein Stich ins Herz!" So leiden die Schalke-Legenden

Der 20. April 2021 gehört damit zu den traurigsten Tagen der königsblauen Klubgeschichte. Die Bundesliga verliert einen der emotionalsten Vereine Deutschlands. Hier sprechen die Vereinslegenden.

Glück auf, Schalke!

Nirgendwo wird so schön geheult wie auf Schalke. Gern über Niederlagen und Abstiege, selten vor Freude über Meisterschaften und Pokale. Elf Dinge, die man ohne den Klub in der Bundesliga vermissen werden.

Was sonst noch so los ist

Julian Nagelsmann zum FC Bayern? Nur unter einer Bedingung

Der Leipziger Cheftrainer ist einer der heißesten Nachfolgekandidaten von Hansi Flick beim FC Bayern. Aber sollte er tatsächlich schon in diesem Sommer wechseln?

Bayern verurteilt Hetze gegen Hasan Salihamidzic

Bayern München positioniert sich klar gegen Anfeindungen in Richtung Hasan Salihamidzic. Präsident Hainer spricht Klartext.

Alle mal herhören!

Gespräch mit Doku-Regisseur Torsten Körner

Der Regisseur und Fußball-Junkie Torsten Körner spricht über seinen Film „Schwarze Adler“. Ab 15. April ist er bei Amazon zu sehen und am 18. Juni während der Fußball-EM im ZDF. "Schwarze Adler" ist die Geschichte schwarzer Bundesliga- und Nationalspieler in Deutschland über fast 60 Jahre - ein in jeder Hinsicht mitreißendes und erhellendes Werk, wenn man sich für Fußball, das Geschäft drumherum - und für die Mechanismen von offenem und verstecktem Rassismus hierzulande interessiert.

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