zum Inhalt

Mazraoui muss weg - sofort!

Eine Entschuldigung reicht nicht: Wer Judenhass goutiert, verliert seinen Platz in der Fußballfamilie - nicht nur beim FC Bayern

Foto: Imago / Revierfoto

Inhaltsverzeichnis

Man muss bei Google nur die zwei Schlagwörter "Mainz" und "Palästina" eingeben, und man erhält 4,5 Millionen Ergebnisse. Die fünf wichtigsten Treffer lassen sich in einer einzigen Botschaft zusammenfassen: "Mainz 05 stellt El Ghazi frei." Einen Stürmer, den sie erst im September aus den Niederlanden geholt haben.

Mit seiner Entschlossenheit lässt der Bundesligist keinen Zweifel: Was Anwar El Ghazi getan hat, ist mit den Werten des Vereins nicht vereinbar und musste zur Trennung führen. El Ghazi hatte nach dem Hamas-Terror gegen Israel Solidarität mit der falschen Seite ausgedrückt, indirekt die Vernichtung von Israel goutiert.

Interview El Ghazi-Freistellung in Mainz: Darf Arbeitgeber die Meinung verbieten?
Bundesligist Mainz 05 hat seinen Spieler El Ghazi wegen eines Instagram-Posts zur Lage in Gaza freigestellt. Darf ein Arbeitgeber seinem Angestellten die Meinung verbieten?

So entschlossen wie Mainz 05 ist der kommende Gegner FC Bayern noch nicht. Dessen Rechtsaußen Noussair Mazraoui hatte zwar ähnliche Bekundungen wie El Ghazi in den Sozialen Medien hinterlassen und den Hamas-Terror relativiert. Aber Bayern braucht Zeit für die Aufarbeitung des Falls und bestellte ihn zum Rapport.

Man darf sich nicht täuschen lassen: Es geht auch um wirtschaftliche Fragen. Jeder Stammspieler stellt einen Vermögenswert dar. Auch die, die den Hass auf Juden nicht verurteilen, weil sie Israels Existenzrecht infrage stellen. Trennung heißt immer: unter Wert loswerden. Mainz macht's, Bayern hoffentlich bald.

FC Bayern: Fragen und Antworten zum Fall Mazraoui
Noussair Mazraoui sorgt nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel mit Pro-Palästina-Posts für einen Aufschrei. Warum ist der Fall gerade für den FC Bayern so prekär. ran beantwortet die wichtigsten Fragen.

Das Problem ist mit der arbeitsrechtlichen Lösung nicht aus der Welt. Während die Politik jede Form von Judenhass auf den Straßen verbietet, befeuern Spieler wie Karim Benzema und Mesut Özil Emotionen in den Teilen der Anhängerschaft, die's lieber mit Palästina als mit Israel halten. Das Thema gerät außer Kontrolle.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) muss befürchten, dass die Bundesliga an diesem Wochenende eine Bühne zur falschen Solidaritätsbekundung bietet. Symbole oder eindeutige Banner in den Kurven: Die Fernsehbilder aus Deutschland bekäme man nicht mehr aus der Welt. Die DFL sensibilisierte inzwischen alle 36 Vereine.

FC Bayern: Nach Anti-Israel-Post: Noussair Mazraoui trainiert allein abseits vom Team
Am Tag nach seinem Rapport bei den Bayern-Bossen wegen seiner Anti-Israel-Posts ist Noussair Mazraoui nicht im Mannschaftstraining dabei.

Die Bundesliga kann sich nicht mit dem Hinweis aus der Verantwortung stehlen, dass Sport und Politik strikt zu trennen sind. Die Botschaft muss jetzt eindeutig sein: Spieler, die Hass und Terror unterstützen, haben in der Fußballfamilie keinen Platz. Mit einer Entschuldigung für einen Instagram-Post ist es nicht getan.

Bayern München hat eigentlich gar keine andere Wahl: Der Verein hat jüdische Wurzeln, kein Sportler sollte die Werte des Vereins mit seinem Anspruch auf eine freie Meinungsäußerung besudeln. Haltung und Charakteur dürfen sich nicht an der aktuellen Kassenlage orientieren: Mazraoui muss weg. Sofort.

Pro-Palästina-Posts im Fußball: Wie der Israel-Konflikt für Debatten sorgt
Die Debatte um den israelisch-palästinensischen Konflikt und die Folgen für die Bundesliga: Mainz 05 stellt einen Spieler frei. Die DFL empfiehlt den Klubs eine Schweigeminute. Und die Erwartungen an alle bleiben groß.

Kommentare

Aktuelles

Bologna will Hummels verpflichten

Bologna will Hummels verpflichten

Bolognas Geschäftsführer Claudio Fenucci bestätigt das Interesse am Weltmeister von 2014. Hummels aber benötigt noch Zeit.