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Markt explodiert: Spielerberater in der Erklärungspflicht

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als Andreas Möller vor drei Jahrzehnten sein Versprechen brach und doch von Borussia Dortmund zu Eintracht Frankfurt wechselte, hing an seinem Kleiderhaken in der Umkleidekabine ein Messer mit Totenkopf drauf. Lange Zeit wusste er nicht, wer ihm diesen Streich gespielt hatte; er fürchtete um sein Leben. Er war damals nicht gut beraten: Den Dortmundern hatte er seine Treue versprochen und sie dann mit einem Vereinswechsel enttäuscht. Seitdem herrscht Spielerberatern ganz grundsätzlich ein negatives Image an. Das wird sich auch nicht ändern, wenn die Spielerberater nicht endlich Licht in ihr Geschäftsleben bringen. Der jüngste DFL-Report zeigt mal wieder: Die Spielerberater verdienen eine Menge Geld - man weiß nur nicht wofür.

Einen erleuchteten Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Markt explodiert: Spielerberater in der Erklärungspflicht

200 Mio. Euro für Spielerberater: Der Gesetzgeber ist gefordert

Knapp 200 Mio. Euro haben die 36 Profiklubs im zurückliegenden Geschäftsjahr (2017/18) an Spielerberater gezahlt. Auf die Bundesliga entfallen 169 Mio. Euro; allein auf Borussia Dortmund 40,923 Mio. Euro.

Auf den ersten Blick liegt der Vorwurf nahe: 200 Mio. Euro Honorar für Spielerberater - das ist viel zu viel Geld für eine Branche, deren Reputation zwischen Immobilienmakler und Seelenverkäufer zu verorten ist. 200 Mio. Euro: Nur wenige Bundesliga-Klubs haben einen höheren Umsatz. Dem Vorwurf liegen Irrtümer zugrunde, die womöglich aus einer Halbherzigkeit beim Umgang mit Spielerberatern herrühren.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) sollte, wenn sie schon die Wirtschaftszahlen mit dieser heiklen Kennziffer veröffentlicht, in ihrer Darstellung etwas tiefer gehen: Wofür zahlen die Vereine diese Honorare? Es macht einen Unterschied, ob die Berater beim Verkauf eines Spielers ins Ausland halfen (und damit Geld in die Liga bringen) oder die Kernarbeit eines hochbezahlten Klubmanagers bei der Spielerakquise übernahmen.

BVB-Honorare lassen einen erstaunt zurück

Wie viel geben Klubs für Spielerberater aus? Und was wenden sie für ihr Personal auf? Die DFL hielt sich bislang bei der Veröffentlichung der Finanzkennzahlen zurück. Doch diese Schranke fiel nun. Die Folge: heftige Diskussionen.

Das Geld, das als Honorar an die Spielerberater ausgeschüttet wird, gehört im weitesten Sinne den Vereinsmitgliedern. Dass Klubs wie Wirtschaftsunternehmen agieren und deshalb Ausgliederungen vorgenommen haben, bewahrt die Verantwortlichen nicht vor der Berichtspflicht. Zum Beispiel: Für welche Dienstleistungen wurden welche Honorarsätze fällig? Wenn schon Transparenz, dann richtig.

Eine Gebührenordnung muss es deswegen nicht geben. Geringere Nebenkosten würde entweder dazu führen, dass die Spieler noch mehr Geld kassierten oder dass Nebenabsprachen zwischen Verein und Spielerberater getätigt würden. Die Spielerberater haben eine exklusive Dienstleistung anzubieten, deren Honorierung im direkten Gespräch ausgehandelt wird. Sozialismus hat im Fußball nie funktioniert.

BVB zahlte mehr für Berater als Augsburg für alle Spieler

Gewinne, Verluste, Ausgaben für Spielerberater – die DFL hat die Finanzzahlen der Bundesligisten für die Saison 2017/2018 veröffentlicht! Bild liefert die Übersicht mit den wichtigsten Zahlen. Darunter befinden sich einige erstaunliche Werte.

Noch immer haftet Spielerberatern der Ruf an, dass krumme Dinger zum Tagesgeschäft gehören. Das ist falsch. Wie immer gibt stilbildende Halunken, die eine ganze Branche prägen. Die anständigen Spielerberater müssten mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz den Wert ihrer Arbeit darstellen. Solange sie aber im Dunkeln arbeiten, heimlich und versteckt, klebt an ihnen der Verdacht der Unaufrichtigkeit.

Es ist ja nicht so, dass die Agenten nichts für ihr Honorar, das sie irgendwann bekommen, täten. Scouting, Betreuung, Vorsorge, Karriereplanung, Markenaufbau, Verhandlung, Juristisches, nicht zuletzt das Risiko: Die Spielerberater dürften  keine andere Chance sehen, als ihr Geschäftsmodell verständlich zu erklären. Wer das nicht tut, hat etwas zu verbergen.

Eine Frage des Geldes

Manchester City lehnt erstes Bayern-Angebot für Leroy Sané ab

Manchester City hat einem Medienbericht zufolge ein erstes Angebot des FC Bayern München für Nationalspieler Leroy Sané abgelehnt. Der deutsche Fußball-Rekordmeister sei mit einem Vorstoß über 80 Millionen Euro bei dem Premier-League-Klub gescheitert, berichtete die englische Zeitung „The Guardian“. Die Münchner überlegten nun, ein höheres Angebot abzugeben.

"... dadurch geht die Türe möglicherweise auf"

Nun macht sich sogar Matthias Sammer, der Konkurrent Borussia Dortmund berät, für den Sané-Transfer zu den Bayern stark.

Stefan Effenberg: BVB braucht Jerome Boateng

Wie Borussia Dortmund schon nächste Saison Meister werden kann: Eine Kolumne von Stefan Effenberg.

"Ich greife in der neuen Saison voll an"

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Heute im Fernsehen

18 Uhr, Sport Digital: Transfermarkt-TV

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