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Marco Reus: Kein Meister - und dennoch der Beste

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Womöglich noch diese Woche wird der FC Bayern bei Leroy Sané Vollzug und damit einen Neuzugang melden. Aber bevor wir einen Möchtegern thematisieren, bleiben wir bei einem, der seine Klasse seit Jahren zeigt. Bei Marco Reus. Er ist Fußballer des Jahres geworden und verdient diese Ehre der deutschen Sportjournalisten wie kein zweiter Fußballer in diesem Jahr.

Einen ehrenhaften Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Marco Reus: Kein Meister - und dennoch der Beste

BVB-Kapitän ist Fußballer des Jahres 2019

Marco Reus ist zum zweiten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres. Der Nationalspieler von Borussia Dortmund setzte sich bei der traditionell vom Kicker organisierten Wahl klar vor Leverkusens Senkrechtstarter Kai Havertz und Joshua Kimmich von Bayern München durch.

Von Thomas Nowag

Marco Reus freute sich ehrlich, der Stolz war ihm anzusehen. Als Krönung seiner grandiosen Saison hätte er aber doch lieber den Hauptpreis gehabt. "Fußballer des Jahres 2019 zu sein, ist eine tolle Auszeichnung", sagte der Kapitän von Borussia Dortmund nach Bekanntgabe seiner Ehrung am Sonntag: "Ich würde sie trotzdem gegen die Meisterschaft eintauschen."

Etwas Besonderes ist seine zweite Wahl nach 2012 allemal - auch im Zusammenspiel mit Champions-League-Triumphator Jürgen Klopp, der bei der Kicker-Abstimmung Trainer des Jahres wurde. Einst scheiterte das Duo beim BVB kurz vor dem Ziel. Vier Jahre nach der Trennung feiern beide. "Schön, dass wir doch noch gemeinsam einen Titel geholt haben", so Klopp. Dzsenifer Marozsan vollendete als Spielerin des Jahres einen Hattrick.

Reus, pfeilschneller Edeltechniker, unumstrittener Anführer, Schütze von 17 Ligatoren und Vorbereiter elf weiterer Treffer, konnte sich 2018/19 verletzungsfrei so richtig austoben. Deshalb bedankte er sich ausdrücklich mit einem "Riesenkompliment" bei der medizinischen Abteilung der Borussen. "Es ist schöner, als es damals war, ein anderes Gefühl als vor sieben Jahren", sagte er. 2012 war er bei Borussia Mönchengladbach noch ein Shootingstar gewesen.

Mit seinen 158 Stimmen konnte 2019 nur Kai Havertz von Bayer Leverkusen (121) annähernd mithalten. Klopp (FC Liverpool) setzte sich als erster im Ausland tätiger Trainer der Saison vor Friedhelm Funkel von Fortuna Düsseldorf durch. Marozsan holte das Triple mit Olympique Lyon - und sie lag vor Alexandra Popp (VfL Wolfsburg).

Reus weiß genau, dass seine Zeit als Bundesliga-Superstar endlich ist. "Ich bin mittlerweile 30 - und werde diese Auszeichnung vielleicht nicht mehr so oft erhalten", sagte er. Eben auch, weil sein Körper anfällig ist: Am Samstag im Test gegen Udinese Calcio (4:1) war Reus nur mühsam davon abzuhalten, nach grenzwertig harten Attacken auf seine Gegenspieler loszugehen.

Axel Witsel schwärmt von Marco Reus

Auch der belgische Mittelfeldstratege lobt den BVB-Kapitän überschwänglich: „Er ist fantastisch. Er ist sehr wichtig für uns, für den Klub, für die Fans.“

Neben seiner Verletzungshistorie hatte er das WM-Debakel im Sommer 2018 zu verarbeiten gehabt. Dies gelang vorbildlich, was auch Joachim Löw auffiel: "Marco ist sehr gereift, hat dabei seinen Esprit und seine Frische aber nicht verloren", lobte der Bundestrainer.

An Klopps Seite hatte Reus zwischen 2012 und 2015 ein Champions-League-Finale und zwei Pokal-Endspiele verloren. Weiterhin ist der DFB-Pokal-Sieg 2017 der einzige Titel in seiner Vita, was für einen Spieler seiner Klasse wie ein Witz anmutet. Doch das soll sich ändern: "Unser Ziel muss sein, ganz oben zu stehen", sagt er, ganz in Einklang mit der neuen, offensiveren Kommunikationsstrategie des BVB. Gewinne Titel und rede darüber!

Klopp macht es vor. Der deutsche Teammanager wird in Liverpool spätestens seit dem Sieg über Tottenham Hotspur verehrt wie eine Gottheit. Erstmals seit Jahren hätten die Leute bei Foto-Anfragen nicht "es tut mir so leid für Sie" gesagt, erzählte er schmunzelnd. Nur von ihrem Meisterfluch hat er die Reds noch nicht erlöst - trotz der sensationellen 97 Punkte aus 38 Spielen gewann Manchester City mit Pep Guardiola (98) die Premier League.

Marozsan war mit Lyon unangefochten. Doch bei der WM in ihrer Wahlheimat Frankreich lief vieles schief. Dort wurde sie von einem Zehenbruch gestoppt, beim Viertelfinal-Aus konnte sie nach ihrer Einwechslung nichts mehr ausrichten. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unterstrich dennoch Marozsans Extraklasse: "Ihre fußballerische Qualität steht außer Frage."

Thomas Nowag ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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