zum Inhalt

Managerfehler nicht nur bei Fortuna Düsseldorf

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Freitag war ich zu Gast beim VfL Campus in Wolfsburg. Den Studentinnen und Studenten habe ich in insgesamt drei Vorträgen erklärt, wohin die Digitalisierung das Mediengeschäft führt und wie dort in Zukunft Geld verdient wird. Beim VfL Wolfsburg ist seit Februar 2015 der erste private Hochschulcampus mit staatlich anerkannten Abschlüssen in der Bundesliga beheimatet. Der VfL Campus bietet nach eigenen Angaben direkten Zugang zum Management der Männer- und Frauenteams.

Für ihre wissenschaftliche Arbeit haben die Teilnehmer anschließend Thesen entwickelt, mit denen man das Sportbusiness in Deutschland auf die nächste Stufe entwickeln kann. So viel darf ich sagen: Es hat Spaß und Hoffnung gemacht, dass eine Professionalisierung im Profigeschäft voranschreitet. Frischer Input ist in der Bundesliga dringend notwendig, wie wir übers Wochenende gelernt haben.

Eine lehrreiche Woche wünscht

Euer Pit Gottschalk

Managerfehler nicht nur bei Fortuna Düsseldorf

So empfingen ihn Fans am Düsseldorfer Flughafen. (c) UR

Fortuna-Boss Robert Schäfer von eigenen Fans ausgebuht

Fortuna Düsseldorf wollte heiter Karneval feiern. Daraus wurde nichts - wegen des Theaters um den Vertrag von Trainer Funkel.

Bei fünf Bundesliga-Trainern laufen im Sommer die Verträge aus. Bei keinem Klub löst die Spitzenpersonalie ein Theater aus wie bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Weder bei RB Leipzig, wo die Nachfolge von Ralf Rangnick rechtzeitig geklärt wurde, noch bei SC Freiburg (Christian Streich), TSG Hoffenheim (Julian Nagelsmann) oder VfL Wolfsburg (Bruno Labbadia).

Am Freitag teilte Vorstandsboss Robert Schäfer im Trainingslager die Trennung von Trainer Friedhelm Funkel mit und wähnte den Aufsichtsrat hinter sich. Über Nacht wurde die Entscheidung wieder einkassiert: Der Aufsichtsratschef Reinhold Ernst sah sich von der Dynamik in seinem Klub überrascht und ordnete die Rückkehr an den Verhandlungstisch an.

Der Auftrag an den Vorstand, ohne jeden Zweifel: jetzt doch die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Funkel. Der Belämmerte: Robert Schäfer. Er hat zwei Fehler gemacht. Erstens: Er hat die Reaktion auf den Funkel-Abschied unterschätzt und sich selbst unnötig geschwächt. Zweitens: Er muss seinem Trainer jeden Wunsch erfüllen, um seinen eigenen Kopf zu retten.

Im O-Ton: Das sagen Schäfer und Funkel

Die Situation beim Aufsteiger bleibt angespannt. Hier sind der Vorstandsboss und der Trainer im kurzen Video.

Hier offenbart sich ein Kardinalfehler der Bundesliga: Zu viele Vereine werden von Managern geleitet, die das Einmaleins der Branche nicht beherrschen. Ein Fußballklub ist weder Schraubenfabrik noch Amtsgericht, wie man im Fall Schäfer, einem Juristen, sagen muss. Ein Verein, der vereint, Fortuna Düsseldorf zumal, hat eine Seele, vollgeladen mit Emotionen.

Schäfer hat geglaubt, den Trainer austauschen zu können wie jeden anderen leitenden Angestellten, der nicht mehr sein Vertrauen genießt. Dabei ist Friedhelm Funkel nicht nur beliebt. Er liegt mit 18 Punkten in der Hinrunde weit über den Erwartungen auf Tabellenplatz 14 und hat den Spitzenteams Dortmund und Bayern Zähler abgeknöpft. Wie kann man das ignorieren?

Fortuna-Chef will nicht zurücktreten

Fortuna-Vorstandboss Robert Schäfer hat Fehler bei Funkel eingestanden. Persönliche Konsequenzen wolle er nicht ziehen.

Alle Erklärungsversuche mit Dickköpfen, die aufeinander gestoßen sind, und alle Komplimente für weitere Gesprächsbereitschaft sind Augenwischerei. Wenn man von einer Entscheidung überzeugt ist, dann zieht man die auch durch. Lenkt man so schnell ein, wie es Schäfer getan hat, hat er die Sachlage wahlweise nicht zu Ende gedacht oder ist nicht stark genug.

Beides ist schlecht für Fortuna Düsseldorf. Und im Übrigen überall in der Bundesliga zu beobachten. Die Bundesliga-Bossen hatten einstimmig für die Einführung der Montagsspiele gestimmt. Als ihnen der Widerstand in einem kleinen, aber lautstarken Teil der Anhängerschaft zu mächtig erschien, stimmten sie nach nur ein paar Spielen wieder für die Abschaffung.

So kam es zur Wende bei Fortuna Düsseldorf

Erst stoßen sie ihn weg, jetzt umarmen sie ihn: Über diese Tage bei Fortuna Düsseldorf wird man noch in Jahren sprechen.

Schon der Umgang mit Trainerfragen - nicht nur in Düsseldorf - erlaubt eine gewisse Skepsis, dass die Vereine immer in guten Händen sind. Noch ist kein Rezept erkennbar, wie die gefühlte Spaltung zwischen Profifußball und Fußballbasis (Sonntagsspiele, Kommerzialisierung, Spielergehälter etc.) überwunden wird. Dabei sollte dieser Punkt eine Priorität sein.

Am Dienstag wird der DFL-Geschäftsführer Christian Seifert die komplette Bundesliga zu seinem Neujahrsempfang in Frankfurt/Main begrüßen. An Seiferts Ansprache werden hohe Erwartungen gestellt: Jedes Jahr aufs Neue liest er den Machern des Fußballs die Leviten. Mal zwischen den Zeilen, mal unverblümt wie voriges Jahr, als er die Europacup-Schwäche geißelte.

Ein klares Wort wäre wieder überfällig. In den kommenden Monaten bereitet Seifert den nächsten Fernsehvertrag ab 2021 vor. Die Rechtepakete, die in diesem Prozess ausgeschrieben werden, müssen auf Jahre verbindlich sein und dürfen nicht den Wetterkapriolen des Tages geopfert werden. Verlässlichkeit darf keine Floskel sein.

Heute live im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Premier League, Manchester City - Wolverhampton

In vier Tagen beginnt die Rückrunde

Die verschobenen Machtverhältnisse beim FC Schalke 04

Der FC Schalke muss eine verkorkste Hinrunde wettmachen, um (a) nicht doch tiefer in den Abstiegskampf zu rutschen und (b) mit viel Glück auf einen Platz in der Europa League zu kommen. Der Weggang von Abwehrchef Naldo hat aber die Hierarchie im Team durchgeschüttelt. Hier die Bestandsaufnahme von Thomas Tartemann.

"Ich hätte keine schlechte Stimmung verbreitet"

Naldo ein Stinkstiefel? Schalke befürchtete das und ließ die Identifikationsfigur zu AS Monaco. Nun kontert Naldo im Kicker.

Geis nach Köln: Schalke wird Bankdrücker los

Der defensive Mittelfeldspieler Johannes Geis war unter Trainer Tedesco nicht mehr zum Zug gekommen.

"Noch acht Jahre macht die Maschine nicht mit"

Wie lange kann mit Christian Streich planen? Im Trainingslager sinnierte der Trainer des SC Freiburg über Volker Finkes Rekord-Amtszeit.

VfB Stuttgart: Der Eiertanz mit Badstuber

Erst gibt der Stuttgarter Manager Michael Reschke die Freigabe für einen Wechsel – 48 Stunden später folgt die Kehrtwende.

Götze erklärt, warum er den BVB nicht verließ

Mario Götze hat über seine Situation beim BVB gesprochen und erklärt, warum er trotz Schwierigkeiten geblieben ist.

"Viele klopfen dir auf die Schultern"

Dortmund spielte eine starke Hinserie. Nun sagt Sportdirektor Michael Zorc, was passieren muss, um erfolgreich zu bleiben.

Bild-Analyse: 18 Klubs, 18 Fragen (+)

Welche die wichtigsten Fragen bei den Klubs sind, hat Bild in einer flächendeckenden Analyse zusammengetragen.

Erstes Bayern-Titelchen 2019

Telekom Cup: Hummels entscheidet Finale gegen Gladbach - lässig

Der FC Bayern bezwingt Borussia Mönchengladbach im Finale vom Telekom Cup und holt den Titel. Hummels entscheidet das Elfmeterschießen mit seiner Coolness.

Neuling Davies durfte den Pokal zuerst haben

Der FC Bayern gewinnt das Test-Turnier, bei dem Winter-Zugang Alphonso Davies erstmals für die Münchner spielt.

Was sonst noch so los ist

Typisch Kuba: Blaszczykowski zahlt Gehälter und spielt kostenlos

Was für eine große Geste von Ex-Bundesliga-Star Jakub „Kuba“ Blaszczykowski: Der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger Profi eilt seinem in eine finanzielle Notlage geratenen polnischen Fußballklub Wisla Krakau zur Hilfe.

FC Arsenal: Die Demontage des Mesut Özil

Mesut Özil ist fit, steht beim FC Arsenal aber nicht mal mehr im Kader. Wo sonst Özil einsteckt, kriegt es nun der Trainer ab.

Real Madrids große Hoffnung ist gerade 18

Real Madrid steckt seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo in der Krise. Nun soll es ausgerechnet ein Jungspund richten.

Messi schießt bei Barca-Sieg sein 400. Liga-Tor

Der FC Barcelona besiegte heute den SD Eibar souverän mit 3:0. Lionel Messi gelang dabei ein geschichtsträchtiger Treffer.

Solskjær: ManU-Start für die Geschichtsbücher

Kann der "Killer mit dem Babyface", wie Fans ihn nennen, den Verein aus dem Tief ziehen?

Draxler mit bemerkenswertem Französisch

Beim 3:0 in Amiens fällt Julian Draxler gleich zweifach auf. Erst mit einer Torvorlage, dann mit fließendem Französisch.

„Lasst das Herz checken“

Die Werder-Legende Wynton Rufer, inzwischen 56, redet offen über seinen Herzinfarkt und die Konsequenzen im Alltag.

Unten ist's auch schön

Präsidentenwahl beim HSV: „Das wird extrem lustig!"

Jetzt gibt es auch in Hamburg wöchentlich etwas auf die Ohren. Und zwar bei der „Hamburger Zweierkette” - dem Fußball-Podcast der Hamburger Morgenpost. Vereinsblogger Erik Hauth und Timo „Der Sievi” Sievert diskutieren über die großen Stadtrivalen Hamburger SV und FC St. Pauli.

Dürfen Spieler im Trainingslager Bier trinken?

Fragen an Markus Anfang, den Trainer des Zweitligisten 1. FC Köln. Er spricht auch über die Causa Modeste.

„Habe gearbeitet bis ins Unmenschliche“

Er ist der treffsicherste Spieler der 2. Liga. Simon Terodde spricht über die hohe Kunst des Toreschießens.

Übergewicht: Kevin Pannewitz will Jena verklagen

Drittligist FC Carl Zeiss Jena entließ Kevin Pannewitz wegen Übergewicht. Der will sich das aber nicht bieten lassen.

Ex-Herthaner Ronny geht zu Häßler in die 7. Liga

Paukenschlag: Trainer Thomas Häßler holt Ex-Hertha-Star Ronny aus der Rente zu Berlin United in die siebte Liga in Berlin.

Alle mal herschauen!

Eintracht Braunschweig: Rettung oder Regionalliga? Analyse von Manu Thiele

Kommentare

Aktuelles