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Liverpool 2:5! Ende eines Märchens?

Der FC Liverpool strauchelt. Noch sind die Konsequenzen für Trainer Jürgen Klopp nicht absehbar.

Foto: Imago / Shutterstock

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Einen großzügigen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Liverpool 2:5! Ende eines Märchens?

Von Pit Gottschalk

Die Pleite des FC Liverpool gestern Abend gegen Real Madrid ist mehr als eine Blamage an der Anfield Road. Das 2:5 hat eine historische Dimension: Nie kassierten die Reds mehr Tore in einem Heimspiel in der Champions League.

Die Heimniederlage ist der Tiefpunkt einer Entwicklung, die in der Tabelle der Premier League abzulesen ist: Inzwischen liegt Liverpool 17 Punkte hinter dem einstigen Rivalen Manchester City. Auf Platz 8 im Mittelmaß.

Der Gedanke ist nicht mehr abwegig, dass in Liverpool vielleicht eine Ära zu Ende geht - die Ära von Trainer Jürgen Klopp. Es ist wie vorher in Mainz und Dortmund: Im siebten Jahr ist irgendwie der Wurm drin.

Damals in Dortmund, als die Erfolge ausblieben, war's ein Gespräch unter Männern, die zur Trennung in Freundschaft führte. So weit ist man in Liverpool noch nicht. Klopp kann noch immer Teil der Lösung werden.

Denn dem Trainer kann man keinen Vorwurf machen. Er konnte oder durfte seine Mannschaft nicht so mit teuren Verstärkungen aufpimpen, wie's die Konkurrenz in Manchester und in London getan hat. Fünf, sechs neue Stars bräuchte er jetzt.

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Liverpool gab 137 Mio. Euro vor der Saison aus und nahm durch Abgänge 80,7 Mio. Euro ein. Saldo laut Transfermarkt.de: minus 56,3 Mio. Euro. Tabellenführer FC Arsenal hievte sich mit knapp 170 Mio. Euro (im Saldo) an die Spitze.

Eine gewisse Zeit lang kann eine eingespielte Mannschaft Verluste wie Sadio Mané (zu Bayern) überbrücken. Auf Dauer aber klappt das nicht. Irgendwann kommen die Chelseas und geben Hunderte von Millionen für ihre Runderneuerung aus.

Klopp wird sich kämpferisch geben, Unkenrufe niederspotten und stattdessen Durchhalteparolen ausgeben. Was soll er auch anderes tun? Eine Entlassung muss er nicht fürchten. Die Erfolge mit ihm wird die Beatles-Stadt niemals vergessen.

Man wird ihm deshalb Zeit geben, den restlichen Saisonverlauf positiv zu gestalten und womöglich beim Rückspiel in Madrid ein Wunder zu schaffen. Dafür ist Klopp ja bekannt: das Unmögliche möglich zu machen.

Doch mehr als Hoffnung ist da nicht. Nach sieben Niederlagen in der Premier League und der Demütigung gegen Real Madrid nach 2:0-Führung kehrt der Realitätssinn in Liverpool zurück, dass jedes Märchen irgendwann zu Ende geht.


Champions League heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk
21 Uhr, DAZN: RB Leipzig - Manchester City, Inter Mailand - FC Porto

TV-Sportprogramm heute
Das TV-Programm heute

Erst die Limo, dann die Moral

Von Alex Steudel

Für die einen ist das Champions-League-Achtelfinale Leipzig gegen Manchester heute Abend nicht weniger als der sportliche Kracher schlechthin. Zum Beispiel trifft im Hinspiel um 21 Uhr der Superstar und zweitteuerste Spieler der Welt, Erling Haaland, auf Christopher Nkunku, Deutschlands Fußballer des Jahres (falls der schon von Anfang randarf). Wir sehen an der Seitenlinie Pep Guardiola, die Trainerlegende, und im Strafraum Josko Gvardiol, den kroatischen Abwehrhelden der WM. Es geht dabei um viel; auch darum, unter die besten Acht in Europa zu kommen.

Die Europa-Hymne, volles Haus in Leipzig, Tempofußball und Stimmung bis zum Abwinken. Es könnte alles so schön sein.

Aber.

Für kritische Geister bedeutet RB Leipzig gegen ManCity auch etwas anderes: Fußball-Kapitalismus pur. Geld gegen mehr Geld. Und für manche ist es sogar noch schlimmer, nämlich: das Duell der Russland-Kumpel.

Ich weiß, die am Duell beteiligten Trainer, Profis und Zuschauer können nichts dafür, denn es wird ja am Ende nur Fußball gespielt. Und doch hat das Duell einen fiesen Beigeschmack: Den Besitzern der beiden Klubs, Red Bull GmbH (RB Leipzig) und Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan (Manchester City), gehen die weltweiten Boykotte gegen Russland am Allerwertesten vorbei. Beide treiben Handel in oder mit Russland.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine? Ach, egal.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Im Podcast der österreichischen Zeitung "Der Standard" wunderten sich erst kürzlich die Experten darüber, dass "Red Bull nach wie vor in Russland aktiv ist". Und auf der mittlerweile berühmten Unternehmens-"Liste der Schande" der Universität Yale hat Red Bull ein "D" bekommen, das ist der Abstiegskampf unter den Benotungen. Lediglich die Marketing-Aktivitäten habe der Konzern in Russland eingestellt. Verkauft wird trotzdem.

Warum das so ist? Red Bull schweigt.

Während die Menschen in Russland munter Red-Bull-Dosen leeren dürfen, weil der österreichische Konsumgüterkonzern sie ihnen dort anbietet, haben sich übrigens die Limonaden-Konkurrenten Coca-Cola und Pepsi dort längst und komplett zurückgezogen.

Merke: Erst kommt beim RB-Leipzig-Inhaber die Limo, dann die Moral.

Die Vereinigten Arabischen Emirate machen nicht mal einen Hehl aus ihrer Sympathie für Russland. Sie waren das dritte Land neben Indien und China, dass sich im UN-Sicherheitsrat bei der Resolution zu Vladimir Putins Angriffskrieg nur enthielt. Klar, die Geschäfte laufen ja glänzend, warum was riskieren? Staatschef Mohammed bin Zayed vereinbarte erst im Herbst eine engere Zusammenarbeit mit Moskau. Der Handelsumfang zwischen den beiden Ländern hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt.

Was das mit ManCity zu tun hat? Der Klubbesitzer, Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan, ist Mitglied der Herrscherfamilie in Abu Dhabi, Hauptstadt der Emirate.

Limonade gegen Öl, skrupellos gegen noch skrupelloser – sollte das heute Abend eine Rolle spielen? Für die Hardcore-Fans der beiden Klubs wohl eher nicht. Für mich schon ein bisschen.

Das neue Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer das Buch sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.

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