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Lieber Jogi Löw! Sorry, das war's – ich übernehme!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

1972, 1980 und 1996 - häufiger waren wir nie Europameister. Beim letzten EM-Sieg durfte ich als junger Reporter in England live dabei sein. Als wir damals die Vorrunde in Manchester erlebten, konnten wir uns nie und nimmer vorstellen, dass der Weg ins Finale führen würde. Zu übermächtig erschienen die Italiener unter dem damaligen Trainer Arrigo Sacchi, einem Taktikfuchs, wie man ihn heute als Pep Guardiola kennt. Das 0:0 gegen Italien, eine unfassbare Zitterpartie, belehrte uns eines Besseren.

Das Halbfinale fand im Wembleystadion statt. In London begrüßte der Daily Mirror die Deutschen mit der Schlagzeile: "Achtung! Surrender!" Gebt auf! Die Mannschaft schweißte der gemeinsame Kampf zusammen. Das Ende ist bekannt: Deutschland warf die Engländer im Elfmeterschießen raus. Die Queen musste Tage später beim Finale genau dort, wo sie ihrem Heimatland 30 Jahre zuvor zum bisher einzigen WM-Sieg (4:2 n.V. gegen Deutschland) gratuliert hatte, Jürgen Klinsmann statt Tony Adams beglückwünschen.

Nun das nächste Duell im Wembleystadion. EM-Achtelfinale am Dienstag, Anstoß 18 Uhr. Erinnerungen an den ersten deutschen Sieg dort werden wach. 3:1 im EM-Viertelfinale 1972. Von der vielleicht besten deutschen Elf aller Zeiten schrieb man hinterher. Die Legendenbildung stoppte nie. Oder Mitte 2007 Testspiel in London, ein 2:1. Unterm Strich haben sich die Deutschen im Wembleystadion immer gut geschlagen. Heißt das etwas für Dienstag? Natürlich nicht. Aber Hoffnung macht's schon.

Ein humorvolles Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Unser Podcast

"Elfmeter? Sollen sie doch üben, sie bleiben Engländer"

Die Vorrunde der EM ist vorbei - und die gute Nachricht: Die deutsche Mannschaft ist noch dabei, wenn auch mit anderthalb ganz dicken blauen Augen.

Lieber Jogi Löw! Sorry, das war's – ich übernehme!

Ein Brief von Alex Steudel

Lieber Herr Löw,

ich war einmal Ihr größter Fan. Sie haben mich 2014 sehr glücklich gemacht. Ich durfte mit meinen Söhnen den WM-Sieg feiern, und dafür haben Sie gesorgt. Was gibt es Schöneres? Es war das Ende eines wunderbaren Weges. 2006 hatten Sie Klinsi gecoacht und 2010 die Welt verändert.

Heute verändern Sie meinen Magen, wenn ich Ihre Aufstellungen lese. Ja, Sie haben mich enttäuscht und reingelegt. Sie haben 2018 "Umbruch" versprochen und bis heute "Weiter so!" geliefert. Mir reicht das jetzt, sorry, Sie sind raus!

Ich übernehme den Laden. Ich habe die volle Rückendeckung der Nation, und beim DFB merkt es gerade eh keiner.

Ich sage Ihnen mal, wie man EM macht.

1) Hummels muss auf die Bank, Süle rein. Ich halt das Gekrieche nicht mehr aus. Wenn ich auf Vorspulen drücke, ist Hummels fast so schnell wie der gegnerische Trainer. Warum haben Sie ihn eigentlich zurückgeholt? Sie wollten ihn doch selber nicht!

2) Ginter hat von jetzt an Platzverbot. Das Leid muss ein Ende haben. Für ihn spielt irgendwer aus dem Kader. Egal wer. Wir losen. Wenn es Leno trifft, ist's auch okay.

3) Auch Gündogan ist raus. Ich nominiere seinen Bruder nach. Also den, der für Manchester City spielt.

4) Kimmich ist defensiver Mittelfeldspieler. Wussten Sie das nicht? 83 Millionen Menschen wissen es in Deutschland. Ach was, die ganze Welt weiß es. Er ist die Super-Sechs. Also spielt er ab jetzt auch da.

5) Musiala ist eine Sensation. Aber woher sollen Sie das wissen, Sie sind ja nie im Stadion. Rein mit dem Mann! Für Gnabry. Der kriegt von mir Denkpause bis zur Fanmeile in Berlin.

6) Und Sané? Spielt! Tja! Sie haben ihn nur demontiert. Der Mann ist runter mit den Nerven, aber ich kriege ihn wieder hin, denn ich weiß, wie man mit der Generation Y umgeht: Bis Dienstag, 18 Uhr, sage ich ihm jeden Tag 25-mal, dass er der Allergrößte ist, dann glaubt er's wieder und spielt auch so. Von mir aus in weißem Kunstpelz.

Lieber Herr Löw, auch wenn Sie einen traurigen Rekord aufgestellt und sieben EM-/WM-Spiele hintereinander 0:1 hintengelegen haben, danke ich Ihnen für die geleisteten Dienste! Ich schlage Sie sogar für die Hall of Fame des Fußballs vor. Aber bitte mit einem Zusatz: "Jogi Löw – 2006 bis 2014".

Herzliche Grüße,

Ihr Alex Steudel

Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

Was Hansi Flick jetzt machen würde

Jogi Löw stellte am Ende des EM-Spiels Deutschlands gegen Ungarn auf das Flick-System um. Was der neue Bundestrainer jetzt machen würde – ein Kommentar!

EM-Achtelfinale im Fernsehen

Samstag

18 Uhr, ARD: Wales - Dänemark

21 Uhr, ZDF: Italien - Österreich

Sonntag

18 Uhr, ARD: Niederlande - Tschechien

21 Uhr, ARD: Belgien - Portugal

Montag

18 Uhr, ZDF: Kroatien - Spanien

21 Uhr, ZDF: Frankreich - Schweiz

Dienstag

18 Uhr, ARD: England - Deutschland

21 Uhr, ARD: Schweden - Ukraine

Joachim Löws ziemlich gewagte England-Prognose

Nach dem Zitterspiel gegen zähe Ungarn freut sich die deutsche Mannschaft erleichtert auf spielstarke Engländer. Wie kommt sie darauf?

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Deutschland ist durch ein spätes 2:2 im Achtelfinale der EM 2021, trifft auf England. Aber nur Glück & Goretzka – das reicht nicht für den Titel!

Der Jojo-Jogi

Die DFB-Elf bei dieser EM: Bundestrainer Joachim Löw ist ein wenig sonderbar geworden - wie auch seine Mannschaft.

Es ist gut, jemanden wie Leon Goretzka zu haben

Kaum jemand im deutschen Fußball positioniert sich so klar wie Leon Goretzka. Am Dienstag gegen England dürfte er erstmals von Anfang an spielen.

Seitenwechsel

Plötzlich macht Nörgeln wieder Spaß

Deutschland muss gegen Ungarn durch ein Wechselbad der Gefühle. Aber zumindest macht das Aufregen wieder Spaß.

Von Hartwig Thöne

Um es klar zu benennen: Auch ich habe mich am Mittwochabend fürchterlich aufgeregt, böse geflucht und am Ende erschöpft gedacht: Was für ein Hühnerhaufen!

Aber: Ich habe wie über 25 Millionen TV-Zuschauer in Deutschland plötzlich wieder Emotionen bei einem Spiel der Nationalmannschaft erlebt.

Emotionen und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft? Lange her.

Verdammt lange her, dabei läuft diese EM für die deutschen Fans auf diesem Gebiet bisher nahezu perfekt: Eine Pleite gegen Weltmeister Frankreich mit Hummels-Eigentor und Jogi-Kritik XXL. Dann ein Gala-Auftritt gegen Europameister Portugal im bislang besten Spiel dieses Turniers. Und nun der Zitterauftritt gegen Ungarn mit schmutzigem Happy End.

Dazu hat Europa mit Robin Gosens und Jamal Musiala zwei DFB-Kicker kennen, lieben und fürchten gelernt, die selbst viele deutsche Fans kaum kannten.

Der Acht-Minuten-Musiala macht mehr Hoffnung als der 90-Minuten-Sané - und Fanliebling Gosens geht beim Gedanken an Wembley und England bestimmt direkt wieder einer ab.

Und das Beste: Jetzt kommt es zum Lieblingsduell gegen England im Fußballtempel Europas. Endlich wieder Vorfreude auf ein Spiel der Nationalmannschaft inklusive Aufreger-Garantie.

Herrlich! So kann es gerne weitergehen. Und jetzt darf gerne und zu Recht weiter genörgelt werden.

Plötzlich macht sogar das wieder Spaß.

Was sonst noch so los ist

"Mamma Mia, immer dasselbe!"

Er hat seine ganze Mannschaft Huckepack genommen: Für Robert Lewandowski und die Polen ist das Turnier trotzdem vorbei.

Wenn 60.000 zum Privileg werden

15 Monate lang hat einer als Fußballfan und Sportreporter kein Stadion mehr von innen gesehen. Das änderte sich bei der EM.

In Deutschland lebende Fans erhalten keine Tickets

Deute Fans können den Klassiker gegen England nur live sehen, wenn sie einen Wohnsitz in Großbritannien haben.

Finnische Fans mit Corona infiziert

Nach Spielen bei der EM werden in Finnland und Dänemark zahlreiche Stadionbesucher positiv auf das Coronavirus getestet.

Uefa schafft Auswärtstor-Regel ab - nach 56 Jahren

Die Uefa sorgt für eine Regel-Revolution: eine Regel von 1965, die immer wieder für etliche Diskussionen gesorgt hatte.

Alle mal herschauen!

Deutschlands heilige 84. Minute

DFB-Elf gegen Ungarn: Geschichte wiederholt sich! Leon Goretzka (26) und Helmut Rahn (†73) haben etwas gemeinsam.

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