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Lieber 2. Liga als erstklassige Mogelpackung

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Herzlich willkommen in der 2. Liga! Die Klubs aus dem Unterhaus haben nicht nur den DFB-Pokal erobert (vier von acht Teams aus Liga zwo). Das Wochenende erlebt zweimal Folklore. Zunächst heute Abend das Hamburg-Derby St. Pauli gegen den HSV, dann Samstagabend Bergbau-Liedgut mit Aue und Schalke.

Bergbau? Ja, erstmals erlebt Schalke 04 auswärts das berühmte Steigerlied, bevor die Mannschaften ins Erzgebirgsstadion einlaufen, also das Volkslied, das die Gelsenkirchener selbst bei jedem Heimspiel in der Veltins-Arena anstimmen. Die 2. Liga muss ja auch etwas Gutes haben. So viel kann ich sagen: Das Steigerlied geht unter die Haut.

Und weil wir bei Sport1 Aue gegen Schalke zufällig live übertragen (Samstagabend ab 19.30 Uhr), habe ich den Leiter der Sendung um Atmosphäre beim Sendesignal gebeten, wenn die Noten einsetzen. Schlimm genug, dass bei diesem Abendspiel die Zuschauermassen fehlen, die mit Taschenlampen ein Lichterspiel inszenieren könnten.

Drum zum Mitsingen die ersten zwei Strophen:

Glückauf, Glückauf; der Steiger kommt; und er hat sein helles Licht bei der Nacht, und er hat sein helles Licht bei der Nacht; schon angezünd’t, schon angezünd’t.
Schon angezünd’t, das wirft sein‘ Schein; und damit so fahren wir bei der Nacht, und damit so fahren wir bei der Nacht; ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.

Und während ich so gefühlsduselig mitsumme, liefert Alex Steudel seine Folklore zum Hamburg-Derby, siehe unten. Bei ihm: Bitte anschnallen!

Ein rasantes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Bitte mal reinhören!
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Vier der letzten acht Teilnehmer kommen gar aus der zweiten Liga. So wie zuletzt 2004, als Willi Landgraf und Erik Meijer mit Alemannia Aachen bis ins Olympiastadion stürmten. TikTok und Instagram wären durchgedreht, doch stattdessen bekam die Generation Always Online die ewige Katz-und-Maus-Jagd von FCB und BVB - und nur wenige Ausnahmen. Letztmals schaffte es der MSV Duisburg, der 2011 0:5 gegen Schalke 04 unterging, als Zweitligist in die Hauptstadt. Nun könnte es wieder so weit sein.

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Klar, RB Leipzig ist nun wohl der Favorit, aber der Bundesliga-Vizemeister hat 2021/22 zu zahlreichen Anlässen bewiesen, dass er sich immer selbst ein Bein stellen kann. Auf die Sympathie der Fan-Mehrheit müssen die Sachsen, das wissen sie selbst, ohnehin nicht bauen. Der neutrale Zuschauer würde bei einem Pokalsieger FC St. Pauli oder Hamburger SV sicher lauter applaudieren. Verdient wäre der erste Titel der Leipziger, die zweimal in drei Saisons im Endspiel standen, aber natürlich.

Was bedeutet es aber für den deutschen Fußball insgesamt, wenn sieben Underdogs und eben RB weiter kommen als die zwei Branchenführer? International interessiert schließlich nur, was Dortmund und Bayern anstellen. Wird ein Finale SC Freiburg gegen Hannover 96 überhaupt in den USA geschaut? Es sollte uns egal sein. Zumindest dieses eine Mal darf es anderen vergönnt sein, im Scheinwerferlicht zu stehen. Für viele junge Fußball-Fans wird es ein ganz neues Erlebnis.

Florian Krebl ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: 2. Liga, FC St. Pauli - Hamburger SV

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld

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Eintracht Frankfurt verstärkt den Kader: Ein Dortmunder Rechtsaußen kommt zunächst auf Leihbasis bis zum Sommer 2023.

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayer Leverkusen - FC Augsburg, Mönchengladbach - Union Berlin, SC Freiburg - VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund, Greuther Fürth - Mainz 05

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, VfL Bochum - 1. FC Köln

20.30 Uhr, SPORT1: 2. Liga, Erzgebirge Aue - Schalke 04

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In der neuen Folge des WAZ-Podcasts "fußball inside" diskutieren wir über den DFB-Pokal und die anstehenden Spiele am Wochenende.

Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass

15.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, RB Leipzig - VfL Wolfsburg

17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Hertha BSC - Bayern München

Hamburg-Derby: Wer braucht da Hertha-Bayern?

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Von Alex Steudel

Hiermit erkläre ich das Derby HSV gegen FC St. Pauli zum Spiel des Wochenendes. Ligaübergreifend. Was Besseres gibt's nicht im Sortiment, das Unterhaus ist spätestens seit dieser Pokalwoche hip. Heißt: Die stärkste zweite Liga aller Zeiten ist noch stärker als gedacht. Sie hat in den Köpfen teilnehmender Spieler ungeahnte Qualitäten ausgebildet, die der ersten Liga fehlen. Zum Beispiel die Qualität "Gescheit spielen, wenn es drauf ankommt".

Außerdem erkläre ich Borussia Mönchengladbach zum Zweitligisten. Wer im Pokal-Achtelfinale gegen Hannover 96 untergeht, hat jede Berechtigung verloren, künftig gegen den FC Bayern anzutreten, selbst wenn man womöglich gewinnt. Den BVB muss ich nicht erst zum Zweitligisten erklären, der ist es ja schon: Ich sage nur Europa League.

Diese zweite Liga ist so stark, dass sogar der HSV gelernt hat, manchmal was richtig zu machen. Wobei ich das nicht überbewerten möchte, die letzten Jahre haben gezeigt: Was dauerhaften Erfolg angeht, ist der HSV immer für keine Überraschung gut.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Apropos: Gestern hat mich ein erkennbar fieser Ex-Kollege gefragt, ob ich im Falle von Pokalsieg und Aufstieg des HSV, ich nenne es mal: Mini-Double, zurücktreten werde. Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch keinen Gedanken verschwendet. Ich habe dann geantwortet, dass ich nur von Spiel zu Spiel denke. Oder, wie sie beim HSV sagen: von Kredit zu Kredit.

Heute schaue ich trotzdem das Hamburger Derby. Ob ich am Wochenende erste Liga gucke, entscheide ich spontan. Bin aber skeptisch. Wer braucht schon Hoffenheim gegen Zickzack-Dortmund und Hertha gegen Bayern, wenn er HSV gegen St. Pauli und Aue gegen Schalke haben kann?

Der Vollständigkeit halber sei gesagt: 2004 standen sogar fünf Nicht-Erstligisten im Pokal-Viertelfinale. Den Drittligisten Hoffenheim trainierte damals ein Mann namens Flick. Bremen gewann das Endspiel – also waren es eigentlich sechs unterklassige Klubs.

Sei's drum, das waren ganz andere Zeiten.

Der Jahresrückblick 2021 als Buch ist da: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN – ein völlig verrücktes Fußball-Jahr unter besonderer Berücksichtigung des HSV" von Alex Steudel. Hier klicken!

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