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Leverkusen wie Bayern: Ein bisschen Arroganz muss sein

Echte Helden dürfen auch ein bisschen auf dicke Hose machen, findet der Fever Pit'ch-Kolumnist Alex Steudel

|7. Februar 2025|
Schlussjubel LEV, die Spieler feiern vor den Fans, v.l. Piero HINCAPIE (LEV), Exequiel PALACIOS (LEV), Emiliano BUENDIA (LEV), Jonas HOFMANN (LEV), Granit XHAKA (LEV), Jonathan TAH (LEV), Nathan TELLA (LEV), Jeremie FRIMPONG (LEV), ARTHUR (LEV), Fussball DFB Pokal Viertelfinale, Bayer 04 Leverkusen (LEV) - 1. FC Koeln (K) 3:2 n.V., am 05.02.2025 in Leverkusen Deutschland. DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi-video  *** Final cheer LEV, the players celebrate in front of the fans, from l Piero HINCAPIE LEV , Exequiel PALACIOS LEV , Emiliano BUENDIA LEV , Jonas HOFMANN LEV , Granit XHAKA LEV , Jonathan TAH LEV , Nathan TELLA LEV , Jeremie FRIMPONG LEV , ARTHUR LEV , Soccer DFB Cup Quarterfinal, Bayer 04 Leverkusen LEV 1 FC Koeln K 3 2 n V , on 05 02 2025 in Leverkusen Germany DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video Â
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Foto: IMAGO/Sven Simon

Die Aussagen der Kölner nach dem Pokal-Aus Mittwochnacht, die Leverkusener hätten sich ganz dolle arrogant verhalten, kann ich total nachvollziehen. Ich verstehe nur nicht, wieso das ein Vorwurf sein soll. Die Bayern sind Mia-San-Mia, die Leverkusener arrogant – so ist das halt, wenn man Erfolg hat.

Ich sag‘ nur Cristiano Ronaldo, der sich diese Woche zum 40sten Geburtstag mit dem Titel „Bester Fußballer der Welt und Geschichte“ beschenkt hat.

Solche Typen braucht der Sport, sonst schlafen mir die Füße ein. Nicht zufällig gibt es ein turnhallengroßes Ronaldomuseum und stehen Bayern und Bayer auf Platz eins und zwei der Bundesliga.

Wer sich selbst stets so halbgut findet und das Wort Radar nur vom untendurch fliegen kennt, wer immer den Pfad der Vernunft wählt und glattgebügelte Interviews gibt, der wird auch nix gewinnen.

Mal ehrlich: Welcher Begriff steht zum Beispiel für Leverkusens nächsten Gegner Wolfsburg? Die Wölfe, nennen sie sich. Aha-aha, dass ich nicht lache. Wölfe sind zielstrebig und erfolgreich, weil sie aus wenig Mitteln viel machen. Die haben keine VW-Aktien im Schutzbau.

Oder Bayerns nächster Gegner, der SV Werder. Ich wüsste nicht, wofür die Bremer 2025 stehen könnten, welche Adjektive ich für den Tabellenachten wählen sollte. „Solide“ vielleicht. Oder „vernünftig“. Beides: unspektakulär. Sie sind weder arrogant noch Miasanmia noch wirken sie auf mich in irgendeiner Weise übermäßig selbstbewusst. Die Bremer gucken halt, dass sie durchkommen.

Als Leute wie Otto Rehhagel und Mario Basler da waren, da stand Bremen für was: Kreativität, harte Hand, Spektakel, kontrollierte Offensive. Die Gegner machten sich schon in die Hose, wenn das Weserstadion mit seinen Flutlichtmasten am Horizont auftauchte. Sogar die Bayern hatten schlaflose Nächte.

Je länger ich darüber nachdenke: Vielen Bundesligisten fehlen einfach ein paar brauchbare Adjektive. Und ein bisschen Arroganz.

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