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Leipzig und Leverkusen: Plastik-Klubs auf Bayern-Jagd?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ich mag die Fortsetzung der Champions League ab Mitte Februar kaum abwarten. Die Achtelfinal-Begegnungen der vier deutschen Klubs klingen einfach zu verlockend:

  • RB Leipzig gegen FC Liverpool (16. Februar),
  • FC Sevilla gegen Borussia Dortmund (17. Februar),
  • Lazio Rom gegen Bayern München (23. Februar),
  • Mönchengladbach gegen Manchester City (24. Februar).

Dazu die vier anderen Duelle mit FC Barcelona gegen Paris Saint-Germain, FC Porto gegen Juventus Turin, Atletico Madrid gegen Chelsea und Atalanta Bergamo gegen Real Madrid.

Kann es sein, dass die Königsklasse inzwischen eine größere Suchtgefahr bietet als die meisten Bundesliga-Spieltage? Heute Abend können wir es testen. Die Bundesliga spielt. Wisst Ihr aus dem Kopf wer alles?

Einen erwartungsfrohen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Leipzig und Leverkusen: Plastik-Klubs auf Bayern-Jagd?

Darum können die zwei L-Klubs die Bayern knacken

Zwei Teams dürfen sich ernsthafte Hoffnungen auf einen Coup machen: Bayer Leverkusen und RB Leipzig könnten die Bayern knacken.

Von Tobias Holtkamp

Während sie beim BVB das Erreichen der Saisonziele "stark gefährdet" sehen, wie es Sportdirektor Michael Zorc im Zuge der Favre-Trennung formulierte, sind zwei andere Klubs voll in der Spur, was sowohl die eigene Leistung, aber eben auch das Erreichen der Ziele betrifft. Oder sogar das Übertreffen?

Sollte es Bayer Leverkusen gelingen, im letzten Topspiel vor Weihnachten am 19. Dezember die Bayern zu schlagen, dann darf der neue Tabellenführer nicht mehr nur von der ersten Meisterschaft träumen - dann muss er sie auch offiziell ins Visier nehmen.

Rein fußballerisch hat die Mannschaft von Peter Bosz auf jeden Fall das Zeug, gegen die aktuellen Bayern zu gewinnen. Die größere Herausforderung wird der Kopf. Ob sie dem Kracher gewöhnten FCB in Fokus, Präsenz und Ausstrahlung auf Augenhöhe begegnen können. Da ist der Champions-League-Sieger herausragend.

Der plötzliche Triumph der Plastik-Klubs

Schaut man sich die Tabelle der Bundesliga an, ergibt sich ein Bild, das es so noch nie gegeben haben dürfte: Auf den Champions-League-Plätzen ist Bayern München umringt von drei sogenannten Plastik-Klubs. Alfred Draxler versucht eine Erklärung.

Was sowohl Leverkusen als auch dem zweiten L-Klub, der die Bayern in dieser Saison ernsthaft herausfordert, RB Leipzig, voll in die Karten spielt, ist die im Grunde nicht vorhandene Erwartungshaltung - was den Gewinn der Meisterschaft betrifft. Ganz Fußball-Deutschland scheint einig, und zwar einiger denn je, dass die Schale sowieso nur den Bayern gehört. Man kann sich auch kaum mehr dran erinnern, dass mal ein anderer das glänzende Stück in den Himmel recken durfte (2012 war es, Borussia Dortmund).

Seitdem: Bayern, Bayern, Bayern, Bayern, Bayern, Bayern, Bayern und Bayern. Und dieses Mal? Bescheren uns die besonderen Zeiten, Stichwort Corona, keine Fans im Stadion und ein sehr enger Terminkalender, auch einen besonderen Meister? Die Chance darauf ist da - und sie ist gar nicht mal so klein.

Die Bayern sind nach einem Wahnsinnsjahr, mit super Fußball und fünf Titeln, zum Winterbeginn ein wenig aus dem Rhythmus gekommen.

Respekt, die Herren

Nun stieß die Werkself den großen FC Bayern ausgerechnet eine Woche vor dem direkten Duell zum Jahresabschluss von der Spitze.

Die vielen Herausforderungen der vergangenen Monaten, körperlich wie mental, zehren auch an ihnen. Verletzte Leistungsträger, Stammspieler, die im Sommer den Verein wechseln, dazu Neuzugänge, die im Stress der eng getakteten Saison noch nicht wie erhofft integriert werden konnten. Und vor allem keine Zeit, sich der (noch) kleinen Probleme wunschgemäß annehmen zu können.

Das nächste Spiel, die nächste Aufgabe steht immer direkt bevor. Dass die Winterpause in dieser Saison ausfällt, wird den gestressten Bayern eher Nach- als Vorteil sein.

Leverkusen und auch Leipzig wirken frischer im Moment, auf dem Platz schneller, spiel- und entscheidungsfreudiger. Leverkusen ist noch ungeschlagen. Und natürlich: Den Platz ganz vorne zu erobern und dann auch zu verteidigen, das ist eine riesige Motivation für sie. Für die Bayern ist es Gewohnheit.

Vom Problemprofi zum Fleißarbeiter

Erstmals seit sechs Jahren führt Leverkusen die Bundesliga an. Das Aufblühen des Leon Bailey gehört zu den Gründen, die diesen Erfolg möglich machen.

Während die L-Klubs im Titelkampf nur gewinnen können, haben die Bayern etwas zu verlieren - ihr sicher geglaubtes Abo auf die Schale. Sie haben sich das erarbeitet, aber: Wird der FC Bayern nicht Meister, ist dort etwas schiefgelaufen. Dann ist Krise. Werden Leverkusen, Leipzig oder auch Dortmund, ganz vergessen wollen wir die ja noch nicht, nicht Meister - dann ist alles wie immer. Nicht schlimm.

Vielleicht kommen in dieser außergewöhnlichen Saison ein paar Faktoren zusammen, die den Bayern-Gegnern Aufwind geben. Und vielleicht steht ausgerechnet zum Ende dieser Spielzeit eine andere Mannschaft vorne, jetzt, wo niemand damit rechnet. Es wäre den Herausforderern zu wünschen - denn es wäre ein wichtiges Signal für die Bundesliga. Mag verrückt klingen, aber es geht um mehr als nur Platz zwei.

RB Leipzig: Reuter will Pokal-Verlegung verhindern

Der dicht getaktete Terminplan und die hohe Belastung der Profis im Januar sind für Stefan Reuter die Gründe dafür, am 22. Dezember als Termin für das DFB-Pokalspiel des FC Augsburg gegen RB Leipzig festzuhalten.

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Mönchengladbach

20.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Hertha BSC - Mainz 05, Werder Bremen - Borussia Dortmund, VfB Stuttgart - Union Berlin

Mittwoch

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Schalke 04 - SC Freiburg

20.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - VfL Wolfsburg, Hoffenheim - RB Leipzig, 1. FC Köln - Bayer Leverkusen, Arminia Bielefeld - FC Augsburg

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Hütter und die Suche nach der Eintracht-DNA

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Der in Dortmund gefeuerte Lucien Favre ist ein guter Trainer. Auf der Langstrecke ist er allerdings nicht zu Hause.

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Klimawechsel beim BVB

Kühle Analyse? Starkes Gefühl!

Edin Terzić folgt bei Borussia Dortmund auf Lucien Favre. Der neue Trainer wird vieles anders machen als sein ehemaliger Chef: Er ist mit dem BVB eng verbunden – und hat einen deutlich höheren Klopp-Faktor.

Von Ralph Durry

Die Trennung von Trainer Lucien Favre bei Borussia Dortmund überraschte am meisten vom Zeitpunkt her. Allerdings war die Not beim BVB offenbar so groß, dass der westfälische Traditionsklub keine Zeit mehr verschwenden wollte. Der Schweizer, ein ausgewiesener Fußballlehrer, hatte seine Schüler, also die hochbezahlten Profis, nicht mehr im Griff.

Überraschend war aber nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch die Tatsache, dass die Schwarz-Gelben dem bisherigen Co-Trainer Edin Terzic (38) bis zum Saisonende als Cheftrainer das Vertrauen schenken wollen. Also keine Interimslösung, sondern eine Entscheidung für mehr als ein halbes Jahr.

Was läuft das wirklich zwischen BVB und Marco Rose?

Borussia Dortmund sucht einen Trainer, der im Sommer übernehmen soll. Die heißeste Spur führt nach Mönchengladbach. Manager Max Eberl bezieht Stellung.

Dem Vernehmen nach soll er sich deutlich von seinem einstigen Chef Favre abheben, näher an den Spielern sein. Das Ganze erinnert ein wenig an den Wechsel beim großen Dortmund-Rivalen Bayern München von Niko Kovac zu Hansi Flick. Der war allerdings wirklich nur als Interimslösung vorgehen, doch oh Wunder, plötzlich eilte der Rekordchampion unter Flick von Sieg zu Sieg. Am Ende der Saison stand das Triple, der einstige Assistent von Weltmeister-Coach Joachim Löw ist vom FC Bayern inzwischen nicht mehr wegzudenken.

Erhofft sich der BVB ebenfalls einen Effekt a la Flick? Zumindest soll der neue Chefcoach helfen, die Saisonziele - vor allem einen Champions-League-Platz - zu sichern. Die letzten Pleiten haben die Zweifel bei den BVB-Granden in Bezug auf Favre doch so weit verstärkt, dass sie die Reißleine zogen.

Das ist die Trainer-Bilanz von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke

In der Amtszeit von BVB-Geschäftsführer Watzke sind Trainerentlassungen keine Seltenheit. Der Sportbuzzer blickt auf die Bilanz des BVB-Bosses.

Aber die Spatzen pfeifen es mittlerweile von den Dächern, dass die Dortmunder zur neuen Saison in der Bundesliga wildern und Marco Rose vom West-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach loseisen wollen. Sicher eine gute Wahl, sollte tatsächlich eine Möglichkeit bestehen, dass dieser per Klausel aus seinem bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig aussteigen kann.

Sollte allerdings der Flick-Effekt auch in Dortmund mit Terzic greifen, hätte der BVB ein Problem. Beim genaueren Hinsehen kann das Urteil aber nur lauten: Es gäbe sicherlich Schlimmeres!

Ralph Durry ist Fußballchef beim Sport-Informationsdienst (SID)

Alle mal herhören!

Der SZ-Podcast zum Favre-Aus beim BVB

Nach dem 1:5 gegen den VfB Stuttgart hat sich Borussia Dortmund von seinem Trainer getrennt. Die Hintergründe und mögliche Nachfolger - disktuiert von SZ-Sportchef Klaus Hoeltzenbein und BVB-Experte Freddie Röckenhaus im Podcast "Und nun zum Sport" mit Moderator Christopher Gerards.

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