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Köln am Abgrund: Warten und Hoffen in dröhnender Stille

Mannschaft und Fans des 1. FC Köln stemmen sich weiter verzweifelt gegen den Abstieg.

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Köln - Mannschaft und Fans des 1. FC Köln stemmen sich weiter verzweifelt gegen den Abstieg. Dank der Konkurrenz besteht weiter ein Fünkchen Hoffnung.

Köln Kein Pfeifkonzert. Einfach Stille. Durchbrochen erst von verhaltenem Applaus, als sich die Mannschaft des 1. FC Köln von der Fankurve verabschiedete. Die Atmosphäre nach dem Verpassen des so dringend benötigten Siegs gegen den SC Freiburg glich einer Trauerfeier.

Obwohl der FC auch am Sonntag nach den Spielen der Konkurrenten Union Berlin, VfL Bochum und Mainz 05 rechnerisch noch nicht abgestiegen ist, war allen Beteiligten doch klar, dass der Gang in die 2. Bundesliga nach dem 0:0 gegen den SC kaum noch abzuwenden ist. "Die Stimmung im Stadion war ganz eigenartig, sehr ruhig. Es sind alle sehr niedergeschlagen", sagte FC-Kapitän Florian Kainz ebenfalls in leisem, nahezu andächtigem Ton.

Sport-Geschäftsführer Christian Keller war derweil sichtlich bemüht, das böse Wort "Abstieg" noch nicht in den Mund zu nehmen. "Wir sind natürlich nicht naiv und wissen, was morgen passieren kann. Wir wissen, dass wir morgen auf dem Sofa", sagte Keller, stockte und setzte neu an, "dass es sich in die falsche Richtung bewegen kann."

In die falsche Richtung, also nach unten in die 2. Liga, ging der Kölner Fahrstuhl aber noch nicht. Doch um das Wunder von Köln zu schaffen, müssen zwei Siege aus den letzten beiden Saisonspielen gegen Union und beim 1. FC Heidenheim her - in den bisherigen 32 waren es gerade einmal vier. Und: Die Konkurrenz muss abermals mitspielen.

Daraus, dass es gegen Freiburg erneut nicht zu einem Sieg reichte, machte nicht nur Keller dem unbestritten kämpfenden Team keinen Vorwurf. Dass die Mannschaft von den Fans mit Applaus verabschiedet wurde, habe sie sich "verdient", sagte Trainer Timo Schultz.

"Ich glaube alle Zuschauer im Stadion haben gesehen, dass diese Mannschaft einen brutalen Charakter und einen unfassbaren Willen hat", so der Coach weiter: "Die Leistung stimmt mich grundsätzlich optimistisch, aber wir müssen Tore schießen."

Gegen Freiburg fehlte es dem FC mal wieder an Durchschlagskraft. Erst spät warfen die Kölner alles nach vorne, verpassten aber den Lucky Punch. Stattdessen stand vorne mal wieder die Null und der siebte Abstieg nun kurz bevor.

Und dann? Während Keller nicht einmal das Wort "Abstieg" aussprechen wollte, hatte Präsident Werner Wolf unter der Woche trotz der Transfersperre bereits über einen Wiederaufstieg binnen zwei Jahren geredet. Wenn das Unaussprechliche eintreten sollte.

SID tw mh om nt

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