Klopp und Khedira: Retter des deutschen Fußballs? Selten so gelacht

Bis Frühjahr will ein DFL-Gremium erste Vorschläge zur Nachwuchsförderung vorlegen. Man sollte nicht zu viel erwarten

|17. Oktober 2025|
27.09.2025, xpfrx, Fussball 2.Bundesliga, SV Elversberg - Holstein Kiel v.l. Torjubel nach dem Tor zum celebrating the goal celebrate 1:0 durch Otto Emerson Stange (SV Elversberg) (DFL DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and or QUASI-VIDEO) Elversberg *** 27 09 2025, xpfrx, Fußball 2 Bundesliga, SV Elversberg Holstein Kiel v l Torjubel nach dem Tor zum celebrating the goal celebrate 1 0 durch Otto Emerson Stange SV Elversberg DFL DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and or QUASI VIDEO Elversberg
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Otto Stange: Elversberg statt Hamburg. Foto: Imago / Jan Huebner

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Jetzt also Jürgen Klopp und Sami Khedira. Der Trainer mit Weltruf und der Weltmeister von 2014. Beide sollen bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die internationale Sicht in einer Expertengruppe einbringen, die nichts weniger als die Rettung der Nachwuchsförderung vorantreiben. Die Zeit drängt: Die Bundesliga hat von allen Top-Ligen die wenigsten deutschen Talente in den Startformationen. Was das für die Nationalmannschaft bedeutet, kann man sich ausmalen. Bis zum Frühjahr will das Gremium um Klopp und Khedira erste Vorschläge vorlegen. Man sollte nichts zu viel erwarten.

Wir kennen das ja aus der Politik. Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis. Seit Jahren ist offensichtlich, woran der Profifußball made in Germany krankt. Kaum ein krisengeschüttelter Klub hat die Nerven, Jungs aus dem eigenen Stall nicht nur im Kader unterzubringen, sondern auch spielen zu lassen. Kurzfristig aus gutem Grund: Stürmer Otto Stange zum Beispiel hat als Teenager noch nicht die Klasse, um beim Hamburger SV entscheidende Impulse für den Klassenerhalt zu geben. Also holt man den alternden Yussuf Poulsen aus Leipzig und schickt Otto Stange nach Elversberg.

Bundesliga-Klubs könnten mutiger sein

Das ist eine nachvollziehbare Entscheidung, aber wieder eine, um Zeit zu gewinnen. Alles geschieht in der Hoffnung, dass die Qualität irgendwann für die gesteigerten Ambitionen des Vereins reichen. Man könnte ja auch anders handeln und sagen: Wir haben dich jahrelang ausgebildet und gehen jetzt gemeinsam durch dick und dünn. Aber dafür reicht bei den wenigsten Klubs die Kultur. Lieber gibt man im Jugendbereich sechsstellige Ablösesummen aus, um die Hoffnung auf ein bisschen mehr Erfolg zu nähren. Für das große Ganze, die Nationalmannschaft, sollen andere zuständig sein. Nur: Wer?

Im neuen K & K Gremium der DFL sitzen Bundesliga-Vertreter, von denen man jetzt die Quadratur des Kreises abverlangt: Sie müssten ihr eigenes System infrage stellen, Selbstregulierungen erarbeiten, die an die Substanz und manchmal an die Existenz gehen. Das wird eher nicht passieren. Die Maßnahmen werden gut gemeint sein, vielleicht die eine oder andere Verbesserung bewirken, aber am Ende am Widerstand im Fegefeuer der Eitelkeiten und Egoismen Grenzen kennenlernen. Man muss am Wochenende nur die Mannschaftsaufstellungen betrachten und zählen, wie viele junge Deutsche kicken dürfen.