zum Inhalt

Keine Strafe! DFB zeigt Solidarität mit Protest-Spielern

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Dass Schalke 04 von Stadionbesuchern triftige Gründe verlangt, damit das Eintrittsgeld angesichts der Geisterspiele in der Bundesliga überhaupt zurückgezahlt werden kann, verdient keine Häme, sondern Mitleid. Sowas machen Vereinsverantwortliche nur, denen das Wasser bis zum Hals steht.

Denn eines muss man Schalke 04 hoch anrechnen: Der Verein hat immer für seine treuen Fans gelebt und nicht für schnöden Mammon. Wenn jetzt die Formulierungen im sogenannten Härtefall-Antrag verrutscht sind, ist das Ausdruck der prekären Lage: Die Liquidität ist in Gefahr.

Die Entschuldigung kam noch am selben Tag und kann den Schaden schwerlich reparieren, der mit der Enthüllung des Schreibens gestern im Internet entstanden ist: Nun sieht wirklich jeder, wie es um den FC Schalke bestellt ist. Der peinliche Vorgang ist noch das kleinste Problem.

Bisher konnte der Verein immer mit dem Verweis durchkommen, dass den fast 200 Mio. Euro Verbindlichkeiten ja Vermögenswerte entgegenstehen. Dass über eine Ausgliederung der Profiabteilung nachgedacht wird, ließ dagegen erahnen: Da muss jemand ans Tafelsilber, um die Party zu bezahlen.

Wer nicht imstande ist, seinen Anhang nach der Coronakrise schadlos zu halten, hat wohl kaum das nötige Kleingeld, um die kriselnde Mannschaft aufzurüsten und wetterfest in die neue Saison zu schicken. Erfolgreiche Kaderplanung kostet mehr, als die Stadioneinnahmen einbringen.

Die Mannschaft legte zuletzt Auftritte hin, die an der Zukunftsfähigkeit zweifeln lassen. Man müsste einige Spieler ersetzen. Aber in der kommenden Spielzeit fehlen die Einnahmen aus dem Europapokal. Und wie es aussieht: auch danach. Dem großen FC Schalke 04 stehen schwere Zeiten bevor.

Natürlich muss Schalke 04, allen Ankündigungen aus der Vergangenheit zum Trotz, über eine Ausgliederung der Profiabteilung nachdenken. So schön der  feste wie romantische Glauben am Fortbestand als "e.V." (eingetragener Verein) auch ist: Die Zeiten haben sich geändert.

Schalke kommt eben nicht mehr, siehe oben, in schöner Regelmäßigkeit an die Fleischtöpfe des Profifußballs heran. Da helfen keine guten Absichten mehr: Man muss die folgenschwere Entscheidung über die künftige Rolle in der Bundesliga treffen. Betteln um Anerkennung reicht nicht.

Will man weiterhin wie andere Traditionsvereine im Mittelmaß dümpeln (wie zum Beispiel Werder Bremen) und sogar den Klassenerhalt riskieren (wie zum Beispiel VfB Stuttgart)? Oder sieht man sich im Verbund mit Top-Klubs wie Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen an der Spitze?

Die zweite Option verlangt Konsequenzen. Eine Ausgliederung garantiert zwar keinen Erfolg (siehe Hamburger SV), aber erhöht - nicht mehr, nicht weniger - zumindest die Wahrscheinlichkeit auf bessere Zeiten und schenkt ein bisschen Hoffnung. Der Status Quo tut das nicht.

Einen knappen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Keine Strafe! DFB zeigt Solidarität mit Protest-Spielern

Einig im Protest wegen Floyd-Tod

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verzichtet auf eine Anklage gegen Bundesliga-Profis, die sich mit Polizeiopfer Floyd solidarisieren.

Von Tobias Schwyter

Nun hat beim DFB also der "gesunde Menschenverstand" über das Recht gesiegt. So hatte es der Weltverband Fifa im Falle der Protestler Weston McKennie, Jadon Sancho und Co. schon gefordert, und so ist es auch die einzig richtige Entscheidung. Klar lauten die Regeln offiziell anders, aber die Profis standen mit ihren Aktionen gegen Rassismus und Polizeigewalt für die gute Sache ein. Eine Bestrafung wäre an Lächerlichkeit nicht zu überbieten gewesen und hätte ein fatales Signal gesendet.

Dass der DFB auch bei möglichen weiteren Protesten an den kommenden Spieltagen diese Linie beibehält, ist konsequent und wichtig. In Zeiten, in denen Werte wie Toleranz und Vielfalt teilweise mit Füßen getreten werden - dazu bedarf es nicht einmal des Blicks in die USA - müssen starke Zeichen gesetzt werden. Vom größten Einzelsportverband der Welt muss man das auch erwarten können - auch wenn künftig nicht erst drei Tage verstreichen sollten, um klare Kante zu zeigen.

Dass sich Sportstars ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden und gegen ungeheuerliche Missstände einstehen, ist lobenswert. Den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung hat sich auch der DFB schon länger auf die Fahne geschrieben. Der Verband und die Profis spielen im selben Team, er muss sie bei diesem Kampf unterstützen. Mit gesundem Menschenverstand kann es da auch keine zwei Meinungen geben.

Tobias Schwyter ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Die Angst der Verbände vorm mündigen Athleten

Viele Sportler setzen gerade politische Zeichen. Funktionäre sehen das nicht gerne - sie wollen kontrollieren, wer was wo zum Ausdruck bringen darf.

Nachspielzeit

Werder Bremen: Bitterer Rückschlag im Abstiegskampf

Mit einem Sieg wäre Werder auf den Relegationsplatz 16 geklettert, doch die Bremer nutzen das Nachholspiel im Weserstadion nicht. Stattdessen kassieren sie gegen Frankfurt die zehnte Heimpleite der Saison.

Eintracht Frankfurt: Statistik bestätigt sich

Eintracht Frankfurt gewinnt das Nachholspiel des 24. Spieltags bei Werder Bremen mit 3:0. Einige Statistiken haben sich bestätigt.

"Unpersönlich und wenig empathisch"

Schalke 04 gesteht nach Kritik Fehler ein

Der FC Schalke 04 hat sich für ein Schreiben entschuldigt, das am Mittwoch auf Twitter kursierte - und in dem Fans dazu aufgefordert wurden, genaue Gründe für eine sofortige finanzielle Rückerstattung von entgangenen Eintrittskarten darzulegen.

Warum der Härtefall-Antrag für Aufregung sorgt

Viele haben es für eine Fälschung gehalten, doch es ist echt: Der FC Schalke 04 sorgt  mit einem "Härtefall-Antrag" für Aufregung. Wer vor dem Jahr 2022 Geld für gekaufte Tickets zurückhaben will, sollte Einblick in sein Privatleben geben.

Was sonst noch so los ist

FC Bayern: Zukunft von Sven Ulreich noch immer ungewiss

Sven Ulreich ist auch von der Ersatzbank unermüdlicher Antreiber. Die Corona-Krise schließt seinen Verbleib nicht aus, seine Wechsel-Gedanken aber bleiben.

FC Barcelona: Ousmane Dembélé vor dem Aus

Was läuft da zwischen Ousmane Dembélé und Juventus Turin? Sein Verein FC Barcelona plant angeblich ein Tauschgeschäft.

VfB Stuttgart: Mario Gomez macht Schluss

Mario Gomez wird seine Karriere nach den ausstehenden fünf Partien der 2. Liga beenden. Womöglich locken die USA.

Vierter Versuch: Besiegt der HSV den Kiel-Fluch?

Nach dem wilden Ritt gegen Wehen Wiesbaden steht für die Hamburger das schwere Nordduell gegen Holstein Kiel an.

Champions League: Blitzturnier in Frankfurt? (€)

Nach Bild-Informationen gibt es mit Frankfurt einen deutschen Bewerber für das Finalturnier der Champions League.

Alle mal herschauen!

Kommentare

Aktuelles