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Kein Champions-League-Finale in Russland!

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Schalke 04 steckt in einem Dilemma. Im Leitbild des Vereins steht unter Punkt acht: "Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus. Wir zeigen Rassismus die Rote Karte und setzen uns aktiv für Toleranz und Fairness ein." Wie lässt sich der Standpunkt mit einem Sponsor namens Gazprom vereinbaren, der als russisches Staatsunternehmen genau das Gegenteil vertreten muss? Darf man dessen Geld annehmen?

In einer ersten Stellungnahme konnte Schalke gestern nur wachsweich die gute Partnerschaft seit 15 Jahren betonen und irgendwie das Thema Ukraine-Invasion umkurven. Die Enttäuschung darüber ist vernehmbar und verständlich. Man kennt ja das Sprichwort: "Wessen Geld ich nehm', dessen Lied ich sing'." Das hat Schalke ausdrücklich nicht getan. Vielleicht darf man von einem Verein auch nicht viel mehr erwarten.

Man kann zumindest von keinem Sportverein Konsequenzen verlangen, wenn gleichzeitig der ehemalige Kanzler Schröder und der europäische Fußballverband Uefa Russland und sein Vorzeige-Unternehmen hofieren. Jede Forderung, Abstand von Gazprom zu nehmen, ist ehrenhaft - aber leider realitätsfern. Schalke kann sich einen Ausstieg aus dem Vertrag, das muss man sagen, im Moment nicht leisten.

Genau deshalb sollte man zu dem Schluss kommen: Zuerst ist die Uefa am Zug. Doch machen wir uns nichts vor: Die Hoffnung auf eine Kurskorrektur ist gering. Ein Verband, der Europapokal-Endspiele und EM-Matches sogar in Despotenstaaten wie Aserbaidschan vergibt, will Kasse machen und kein Zeichen setzen. Umso lauter müssen heute und in nächster Zeit die Gegenstimmen sein. Schon aus Prinzip.

Einen gut geölten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Kein Champions-League-Finale in Russland!

Der Fußball darf nicht missbraucht werden

Der Fußball darf nicht missbraucht werden

Der russische Präsident Putin hat den Fußball häufig für seine Propaganda missbraucht. Kann unter diesen Umständen das Endspiel der Champions League in St. Petersburg stattfinden?

Von Pit Gottschalk

In gut drei Monaten, exakt am 28. Mai, soll in St. Petersburg das Endspiel der Champions League stattfinden. Dass die beiden Finalmannschaften dann im Krestovsky-Stadion ("Gazprom-Arena") beste Voraussetzungen vorfinden, steht außer Zweifel. Der Spielplatz ist kein Jahrzehnt alt und als WM- und EM-Spielort weltweit bekannt und geschätzt. Aber darf man dort spielen?

Russland provoziert mit seinem Expansionsdrang Richtung Ukraine Kriegsängste in ganz Europa. Aus politischen wie moralischen Gründen dürfen Sportfunktionäre kein Auge zudrücken. Es ist schlimm genug, dass schon internationale Fußballspiele in der Ostukraine ausfielen, weil die Gefahr von Angriffen zunimmt. Zum Handlanger von Kriegstreibern darf der Fußball aber keinesfalls verkommen.

So mischt Russland im Sport mit

So mischt Russland im Sport mit

Die russische Invasion läuft! Am Montagabend schickte Präsident Wladimir Putin Truppen in den Osten der Ukraine. Was bedeutet das für den Sport?

Der russische Präsident Wladimir Putin missbrauchte den Sport mindestens zweimal für seine Propaganda. Zuerst bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, zuletzt mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 im ganzen Land. Das Champions-League-Finale 2022 in St. Petersburg wäre die dritte große Bühne für den Machthaber und sein Staatsunternehmen Gazprom.

Für mindestens 90 Spielminuten würde der Kontinent scheinbar fröhlich auf eine Stadt blicken und so tun, als gebe es keinen Gastgeber, der 1220 Kilometer südlich von St. Petersburg Angst und Schrecken verbreitet. Putin käme ein öffentliches Ablenkungsmanöver zupass: Er könnte Normalität vorgaukeln, während seine Streitkräfte fremdes Land bedrohen oder sogar erobern.

Uefa und Schalke unter Druck

Uefa und Schalke unter Druck

Wegen der Zuspitzung der Ukraine-Krise müssen sich Uefa und Schalke 04 kritischen Fragen stellen. Beide erhalten Geld vom russischen Staatskonzern Gazprom.

Nicht zu vergessen: Wie Russland zu den Werten des Sports steht, hat der Skandal um staatlich gelenktes Doping gezeigt. Den russischen Funktionären und Repräsentanten geht’s längst nicht mehr um Athleten, Jugendförderung und Wettkampf, sondern um Geltungssucht und Imponiergehabe. Ihre Methoden sind für den Sport längst und unbestreitbar die Fortsetzung des Kalten Krieges.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Weltfußballverband (Fifa) sind schon auf Putin und sein Geld hereingefallen. Der Europäische Fußballverband Uefa hat jetzt die große Chance, ein Signal gegen Kriegslust und Repressalien zu senden: einfach die Austragung in St. Petersburg aussetzen. Alternativen in anderen Uefa-Mitgliedsländern gibt es reichlich.

"Wir beobachten die Entwicklung"

"Wir beobachten die Entwicklung"

Der FC Schalke 04 beobachtet mit Sorge die Entwicklungen in der Ukraine. Konkrete Maßnahmen gegen Hauptsponsor Gazprom verkündete der Klub nicht.

Die Uefa kann sich jedenfalls nicht mit dem Argument aus der Verantwortung stehlen, dass Politik und Sport strikt voneinander zu trennen sind. Das tut Putin ja auch nicht. Die Uefa sollte sogar einen Schritt weiter gehen und jede Sponsoring-Verbindung zum russischen Staatsunternehmen Gazprom infrage stellen sowie Gazprom-Klubs wie Schalke 04 ermutigen, den Schritt mitzugehen.

Der Schritt mag schmerzlich sein und finanzielle Einbußen bedeuten. Aber was sind schon ein paar Millionen weniger im Vergleich zu den Schmerzen, die die Ukraine erleidet? Will man tatenlos zusehen und sich dem Vorwurf aussetzen, zum indirekten Profiteur eines verbrecherischen Machtanspruchs zu verkommen? Die Uefa ist eine unmissverständliche Antwort schuldig.

Der Zweck heiligt den Sponsor

Der Zweck heiligt den Sponsor

Schalke reagiert mit wachsweichen, weltfremden Sätzen auf die jüngste Aggression Putins. Die Abhängigkeit von den Millionen des russischen Sponsors Gazprom ist zu groß: Bisher heiligt der Zweck den Sponsor.

Perspektivwechsel

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Trotz des Rekordtors von 70-Millionen-Mann Dusan Vlahovic verspielte Juventus eine ideale Ausgangsposition für den Einzug ins Viertelfinale.

Champions League heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Atletico Madrid - Manchester United, Benfica Lissabon - Ajax Amsterdam

Der Bayern-Fluch! Ein Plädoyer für Dortmund

"Das hat man einfach mal"

"Das hat man einfach mal"

Beim FC Bayern lief es nicht rund: In Bochum gab es eine Niederlage, in der Champions League bei RB Salzburg nur ein Unentschieden. Bundestrainer Hansi Flick glaubt nicht, dass Bayern ein Problem hat.

Von Alex Steudel

In der Nacht auf Dienstag bin ich wachgelegen und habe lange über den BVB nachgedacht. "Vielleicht sind die Dortmunder gar nicht so schlecht, wie wir alle meinen?", überlegte ich. Gibt es womöglich einen ganz einfachen Grund dafür, dass wir ständig über sie reden?

Dann hatte ich ihn, den Grund: Es ist nicht die Haltung, nicht der Trainer, nicht der Kader. Es ist Bayern München.

Ohne die Bayern wäre der BVB in den letzten zehn Jahren sechs Mal Deutscher Meister geworden, hätte Schwarzgelb fünfmal den DFB-Pokal gewonnen und 2013 die Champions League. Die Titelsammlung ist nur deshalb so viel kleiner, weil immer die Bayern im Weg standen. Dortmund wurde in der Liga fünfmal Zweiter hinter ihnen, verlor zwei Pokalendspiele gegen sie und natürlich auch das Spiel aller Spiele in Wembley.

Dortmund ist der Prinz Charles der Bundesliga: Alle wissen, dass er reagieren könnte, aber die Queen will einfach nicht abtreten.

Wir würden heute ohne Bayern nicht über den Zickzack-BVB diskutieren, sondern von einer Dortmunder Ära schwärmen. Sportdirektor Michael Zorc wäre der Humboldt des Fußballs, ein weltweit gefeierter Entdecker. Wir würden ihn lobpreisen für Dembelé, Gündogan, Mkhitaryan, für Pulisic, Guerreiro, Lewandowski, für Reyna, Aubameyang, Haaland, Sancho und Bellingham.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Wenn es eine Scouting-Weltelf aller Zeiten gäbe, Michael Zorc wäre ihr Trainer, Manager, Physio und Zeugwart in einem.

Ohne die Bayern hätte Dortmund Selbstvertrauen bis zum Umfallen und würde nicht gegen Glasgow oder Lissabon verlieren.

Ohne die Bayern würde Dortmund aus dem Autokorso gar nicht mehr rauskommen.

Ohne die Bayern würde ich nach dem 6:0 über Gladbach an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Dortmunder längst auf Augenhöhe sind mit Madrid, Liverpool, Chelsea und Manchester. Dass sie zwar manchmal ein Spiel verlieren, aber wer tut das nicht, und dass sie immer wieder aufstehen und zurückkommen und andere sich ein Beispiel an ihnen nehmen sollten. Ich würde diese grandiose Mischung aus Alter und Jugend hervorheben und diesen wunderbar schnellen Fußball.

Ich würde auch daran erinnern, dass es die Dortmunder waren, die zwei kommende Welttrainer (Jürgen Klopp 2019 und 2020, Thomas Tuchel 2021) früh entdeckten. Und ich würde mich natürlich darüber beklagen, wie langweilig die Bundesliga geworden ist...

Aber: Es gibt sie halt, die Bayern.

Achtung: Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch. Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier geht's lang

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