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Jetzt muss Hansi Flick zeigen, dass er Bayern-Krise kann

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Noch bevor das DFB-Präsidium heute zu seiner außerordentlichen Sitzung zusammenkommt, um die Machtfrage zwischen Präsident Fritz Keller und seinem ungeliebten Generalsekretär Friedrich Curtius zu klären, ließ eine Nachricht aus der Bundesliga-Zentrale in Frankfurt aufhorchen.

Die DFL, so war zu hören, erklärte Curtius zur "persona non grata" im Haus - zu einer unerwünschten Person. Damit war ein Urteil gefällt: Beim DFB sieht der Profifußball in Fritz Keller, 63 Jahre alt, den Mann der Zukunft und nicht Curtius, 45 Jahre alt. Der Vertrauensentzug verwundert nicht.

Bei Fritz Kellers Wahl war DFL-Geschäftsführer Christian Seifert einer der Steigbügelhalter. Das DFB-Präsidium wird das Aus von Friedrich Curtius schwerlich verhindern können: Die Würfel sind gefallen. Der einfache Fan wird sich fragen: Was geht mich das politische Geschachere im DFB an?

Zumindest so viel: Nur wenn die Eifersüchteleien, Unterstellungen und Hahnenkämpfe an der DFB-Spitze endlich enden, sofort und zweifelsfrei, hat man überhaupt eine Chance auf Antworten zu entscheidenden Fragen des deutschen Fußballs.

Die ToDo-Liste ist lang, hier die Schlagwörter: Coronakrise, Amateurfußball, Nachwuchsförderung, Nationalmannschaft, Anti-Rassismus und -Diskriminierung - das sind nur ein paar Themen, die uns Fans angehen. Und zwar schon vor Ende der Pandemie.

Ein entwaffnendes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Jetzt muss Hansi Flick zeigen, dass er Bayern-Krise kann

Der logische Tiefpunkt in Kiel

Der Rekordpokalsieger, der die Trophäe schon 20-mal gewonnen hat, ist in der 2. Runde ausgeschieden. Damit findet die schleichende Entwicklung der vergangenen Wochen ihren Tiefpunkt.

Von Alex Steudel

Hansi Flick kennt eigentlich nur bergauf. Krisen sieht er höchstens mal in der Sportschau. Das ist kein Spruch, hier kommt die passende Statistik: Als Cheftrainer verlor der Mann zum letzten Mal zwei Auswärtsspiele hintereinander, als er noch in Hoffenheim arbeitete. Vor fast 16 Jahren gab's unter Flick ein 1:2 gegen den FC Bayern II und ein 2:3 bei Darmstadt 98. Hoffenheim kickte im Mai 2005 in der Regionalliga Süd. Amateure.

Heute ist alles anders. Hansi Flick ist Trainergott. Manchmal glaube ich, die Geschäftsstelle des FC Bayern müsse aus purem Gold bestehen, weil ja Flick dort alles mindestens einmal angefasst hat, seit er die Bayern im November 2019 übernahm. Gleich 2020 gewann der FC Bayern jedenfalls alle verfügbaren Titel und verlor im ganzen Jahr nur ein Spiel – lustigerweise gegen Hoffenheim.

Und jetzt das. Flick verliert zweimal in Folge auswärts – in Mönchengladbach und Kiel – und versaut seine Erfolgsstatistik damit gründlich: Der FC Bayern hat bereits am 13. Januar doppelt so viele Spiele in einem Jahr verloren wie  2020 Komplettversion. Bitter.

Gut, das sind nur Zahlen. Jetzt kommen die Ursachen.

Die schlechte Nachricht: Keiner kennt sie ganz genau. Die einen sagen, es liege an der schwachen Abwehr. Andere meinen, die Mannschaft sei satt. Nein, überlastet, mahnen manche Experten. Wieder andere sagen, Niklas Süle sei schuld.

Wäre Fußball ein Krimi, der Abwehrmann müsste ständig verhaftet werden. Wann immer etwas Schreckliches passiert, hat er nämlich kein Alibi. Immer wurde Süle am Tatort gesehen.

TV-Experte Bastian Schweinsteiger wiederum meint, der Bayern-Code, also die Flick-Taktik, sei offenbar geknackt: Steht eine Abwehr übertrieben hoch wie die des Triple-Siegers, müsse man bloß lange Bälle spielen.

Warum sich die Bayern-Kaderplaner hinterfragen müssen

In seiner Bayern-Kolumne zweifelt Sport Bild-Autor Raimund Hinko daran, dass alle Münchner Einkäufe „bayernlike“ waren.

Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher. Die Theorie klingt ganz schön schlicht. Lange Bälle? Haben die besten Fußballtüftler des Planeten wirklich über ein Jahr gebraucht, um auf diese Binsenwahrheit zu kommen?

Ich selbst befürchte übrigens, dass die Bayern im Sommer falsch eingekauft haben. Zu viele Spieler für die Manege, zu wenige für die Baustelle. Hansi Flick fehlen top Abwehrspieler.

Aber das ist ja das Schöne an einer Krise. Wir tappen alle ein bisschen im Dunkeln, schauen gespannt auf das, was als nächstes passiert (Bayern spielt am Sonntag gegen Freiburg) und fühlen uns glänzend unterhalten.

Ich beobachte in den nächsten Tagen ganz besonders Hansi Flick. Jetzt schlägt zum zweiten Mal seine Stunde. Dass er eine Mannschaft übernehmen und nach oben führen kann, hat er gezeigt. Das war überragend. Aber jetzt wird es erst richtig schwer, jetzt kommt die Königsdisziplin: Flick muss zum ersten Mal eine Krise meistern, für die er selbst verantwortlich ist.

Oliver Kahn macht Bayern-Stars eine Ansage

Oliver Kahn richtet eindringliche Worte an das Team des FC Bayern - und blickt auch mit positiven Gedanken zurück.

Ich glaube, ein großer Trainer bist du erst, wenn du bewiesen hast, dass du das kannst: so eine Krise bewältigen. In Krisenzeiten passieren ja die seltsamsten Dinge. Du musst den Laden zusammenhalten, wenn er auseinanderzufallen droht, du musst kreativ sein und die besten Entscheidungen treffen, richtig kommunizieren und Stärke zeigen.

Vielen Trainern haftet der Ruf an, dass sie das nicht können. Nach oben führen: ja. Noch mal nach oben führen: nein.

Selbst Jürgen Klopp scheiterte übrigens am Ende in Dortmund an so einer Krise. Kann Hansi Flick Krise?

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: “Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV”, 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

Unbedingt reinhören!

Frisch frisiert die Bayern rasiert

Bestens gelaunt und mit perfekt gestylten Haaren - also zumindest bei einem von ihnen - finden sich Malte Asmus und Pit Gottschalk zum Fever Pit'ch Podcast ein.

Dafür liebe ich Fußball!

Ich liebe Fußball! Und an Tagen wie diesen liebe ich ihn noch viel mehr! Ein Kommentar von Bild-Chefkolumnist Alfred Draxler.

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Hörbaren Anteil am Kieler Erfolg hatte Ole Werner. Er trieb seine Mannschaft von der Seitenlinie an, wirkte abgeklärt – dabei ist er erst 32. Der Mann hat Zukunft.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Union Berlin - Bayer Leverkusen

Alte Försterei: Ohne Fans geht's auch

Union Berlin ist auch ohne Fans in der Alten Försterei erfolgreich. Gegen Bayer Leverkusen wäre Unterstützung von den Rängen aber hilfreich.

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Borussia Dortmund - Mainz 05, TSG Hoffenheim - Arminia Bielefeld, VfL Wolfsburg - RB Leipzig, 1. FC Köln - Hertha BSC, Werder Bremen - FC Augsburg

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, VfB Stuttgart - Mönchengladbach

Hitzlsperger-Kandidatur als VfB-Präsident rechtens

Der Weg zur Präsidentschaftskandidatur beim VfB Stuttgart ist geebnet: Zumindest juristisch steht dem Vorstandschef Thomas Hitzlsperger nichts mehr im Weg.

Sonntag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - SC Freiburg

18 Uhr, Sky: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Schalke 04

"Eine Nacht drüber schlafen"

Eine Rückkehr zum FC Schalke 04 wird immer wahrscheinlicher! Klaas-Jan Huntelaar hat am Donnerstagabend bestätigt, dass die Knappen ihn zurückholen wollen. Er kann sich das durchaus vorstellen, will aber "noch eine Nacht drüber schlafen".

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In memoriam

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