Hoeneß: Abteilung Attacke, die neue Staffel!

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Gestern habe ich Alex Steudel spontan eine WhatApp-Nachricht geschickt, dass ich mich vor Lachen schüttle. Er hat im Entwurf zu seiner Kolumne über Uli Hoeneß geschrieben: "Diplomatie ist für Uli Hoeneß dieses große Auto, das Opel mal gebaut hat." Für solche Sätze liebe ich die Kolumne.

Einen steudeligen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Hoeneß: Abteilung Attacke, die neue Staffel!

"Ein Gesetz gegen Bayern München!"

Uli Hoeneß kann mit Playoffs in der Bundesliga nichts anfangen. Der Ehrenpräsident des FC Bayern attackiert in diesem Zusammenhang die neue DFL-Chefin Donata Hopfen. Und geht auf Konfrontation zum neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn.

Von Alex Steudel

Ich habe im Netz eine Geschichte mit dem Titel "Das sind die Opfer von Uli Hoeneß“ gefunden. Gern würde ich sie hier wiedergeben, ich habe nur nicht so viel Zeit. Das Ding besteht aus 27 Folgen und ist auch noch unvollständig.

Hoeneß würde vermutlich sagen: Da fehlen ein paar Nullen.

Donata Hopfen hat auf jeden Fall gefehlt, die Liga-Chefin ist das neueste Opfer der "Abteilung Attacke". Diesen Zusatz trägt Hoeneß seit 1989 wie andere ein Bundesverdienstkreuz. Damals machte er Kölns Trainer Christoph Daum im Sportstudio vor Millionenpublikum so klein, dass er durchs rechte untere Loch der Torwand passte.

Kaum war jetzt der Stuhl von Donata Hopfen warm, sprach sie über Themen wie einen deutschen Super-Cup in Saudi-Arabien, Play-offs, Gehaltsobergrenzen und schloss von alldem nichts aus.

Sie rechnete mit Gegenwind, sie bekam Uli Hoeneß.

"Die neue Geschäftsführerin der DFL denkt jetzt Tag und Nacht darüber nach: Wie können wir die Dominanz des FC Bayern brechen?", sagte er.

Hoeneß findet seit seiner Geburt eines besonders unwitzig: den Versuch, seine Bayern zu stoppen. Play-offs sind so ein Versuch. Hopfen hätte genauso gut sagen können, dass in der Allianzarena ab sofort nur noch Tofu gegrillt werden darf.

Der Ehrenpräsident und Aufsichtsrat des FC Bayern lief bayernrot an, und 55 Tage, ehe die handelsübliche 100-Tage-Schonfrist im neuen Amt rum war, wurde Hopfen an die Wand genagelt. Play-offs seien "lächerlich", eine "Witzidee", sagte Hoeneß.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Ich danke manchmal den Göttern, dass der kleine Uli vor langer Zeit in der Metzgerei seiner Eltern stand und verkündete, sein Berufsziel sei Fußballprofi. Und nicht Außenminister. Sonst hätten unsere Schulbücher seither alle paar Jahre um einen Weltkrieg erweitert werden müssen.

Diplomatie ist für Uli Hoeneß dieses große Auto, das Opel mal gebaut hat.

Aber ich gestehe: Ich liebe die Abteilung Attacke. Sie gehört einfach zur Bundesliga. Niemand wurde von Hoeneß je verschont. Lothar Matthäus nicht, der Papst, Louis van Gaal, Schweini, Klinsi, die eigenen Fans, Mesut Özil, die Toten Hosen, Oliver Bierhoff... und das sind nur die, die mir spontan einfallen. Sogar mich hat er schon wutschnaubend angerufen.

Ich finde übrigens die Idee mit den Play-offs nicht schlecht, Bayern-Vorstand Oliver Kahn ebenso.

Aber das hilft Frau Hopfen jetzt auch nicht weiter.

Sie hätte wissen müssen: Als Liga-Chefin werden dir an Tag eins im neuen Job drei Probleme eingebaut: Erstens erwarten alle, dass du säckeweise neue Kohle für Spieler anschleppst, zweitens will sich keiner was sagen lassen, und drittens Uli Hoeneß.

Achtung: Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch. Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier geht's lang