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Hertha BSC: Zurück in die Zukunft mit Bruno Labbadia

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wenn ich Bruno Labbadia in Berlin sehe, mit seinen jüngsten Erfolgen beim VfL Wolfsburg im Hinterkopf, denke ich angesichts der HSV-Niederlage gestern beim VfB Stuttgart: Wo stünde der Hamburger SV heute wohl, wenn der damalige Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer nicht Bruno Labbadia rausgeschmissen hätte, sondern sich selbst? Womöglich wäre der HSV erste Liga und nicht die Lachnummer in Liga zwei. 2016 hat man sich von einer Pleitenserie zu Saisonbeginn hinreißen lassen und vergaß, wer den sensationellen Klassenerhalt mit dem hysterischen Finalspiel in Karlsruhe überhaupt möglich gemacht hatte. Einem Trainer vertrauen: Das konnten sie in Hamburg über Jahre nicht. Dieser Weg musste in der 2. Liga enden.

Es ist deswegen ein erstaunlicher Akt, dass der Schalker Sportvorstand Jochen Schneider gestern seinem Trainer David Wagner eine Jobgarantie über das Saisonende hinaus versprochen hat. Schalke 04 steht bei Trainern ebensowenig im Verdacht, sonderlich vertragstreu zu handeln. Der vorher gefeierte Domenico Tedesco musste ebenso vorzeitig gehen wie vor ihm Andre Breitenreiter und Markus Weinzierl. So ist das, wenn Anspruch und Wirklichkeit eine zu große Lücke bilden. Jochen Schneider hat offenbar erkannt, dass die Probleme des FC Schalke weniger beim Trainer liegen als bei der Kaderplanung und beim Verletzungspech. Weil er vom Trainer offenbar überzeugt ist, ist es nur konsequent, an ihm festzuhalten.

Noch muss sich erweisen, ob Schneider den Weg einhalten kann. David Wagner, in der Krise vom treuen Anhang infrage gestellt, muss das Vertrauen natürlich mit Ergebnissen zurückzahlen. Treueschwüre haben immer eine überschaubare Haltbarkeit, sobald Emotionen ins Spiel kommen. Nur wenn die Trainerwechsel in den vielen Jahren zuvor nicht gefruchtet haben: Woher soll der Glauben rühren, dass der nächste Mann besser wäre? Die Schalker haben eine intensive Sehnsucht nach Kontinuität, auch in der Trainerfrage. Da darf man nicht umfallen, wenn zu den miesen Resultate eine schlimme Spielweise kommt. Vielleicht geht's tatsächlich nicht besser. Schalke geht als Tabellenneunter ins Wochenende. Besser als der HSV ist das allemal.

Ein vertrautes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Zurück in die Zukunft mit Bruno Labbadia

Hertha BSC ist wieder attraktiv!

Hertha BSC hat nach dem Re-Start gezeigt, dass es reif für den Klassenerhalt ist. Muss aber weiter hart arbeiten.

Von Alex Steudel

Unsere Hauptstadt hat ein Image-Problem: Die neue Hertha passt nicht zu ihr. Während Berlin für "Arm und Sexy" steht, ist der Fußballklub das glatte Gegenteil: sehr reich und null sexy. Und so fragt sich zurzeit die ganze Liga: Bringt Bruno Labbadia die alte, neureiche Dame auf Trab?

Ich habe gestern gelesen, dass das Drehbuch von "Zurück in die Zukunft" 44-mal abgelehnt wurde, ehe sich ein Hollywood-Studio erbarmte und den Film finanzierte. Jeder weiß: Der Streifen wurde ein Welterfolg.

Welterfolg ist ein Wort, das Hertha-Investor Lars Windhorst zum Lächeln bringt. Leider zeigt die Fußballgeschichte, dass man Erfolg nicht einfach so kaufen kann. Siehe Paris. Siehe Manchester City, die beide seit Jahren bis unters Dach mit Geld gefüllt sind, aber immer noch sehnsüchtig auf einen Champions-League-Sieg warten.

Na gut, ich gebe zu, ein bisschen hinkt der Vergleich: Berlin wartet sehnsüchtig auf einen guten Bundesliga-Platz – beim letzten Champions-League-Spiel der Hertha standen noch Sebastian Deisler und Ali Daei auf dem Platz. Das ist 20 Jahre her. Daei ist heute 51.

Doch schauen wir nicht zurück, schauen wir in die Zukunft: Nach Hollywood-Maßstäben hat Herthas neuer Superboss noch 39 Schüsse frei. Aktuell ist der fünfte Mann in zwölf Monaten im Amt: Nach Pal Dardai (zu bieder), Ante Covic (zu brav), Jürgen Klinsmann (zu weg), Alexander Nouri (zu alles) kam endlich einer, der weder zu viel noch zu wenig Ruhe in den Laden bringt: Bruno Labbadia.

Sieben Punkte in drei Spielen lautet die beeindruckende Bilanz des Hessen, und natürlich fragen sich jetzt in Berlin alle – ob Taxifahrer, Kanzlerin, Webdesigner oder vollbärtiger Blogger: Ist jetzt endlich der Mann angekommen, der uns ganz nach oben führt? Oder läuft es gerade nur gut, weil bei Hertha alle froh sind, dass nach großem Dauerchaos endlich mal ein normaler Trainer da ist?

Die Wahrheit ist: Labbadia passt eigentlich nicht recht ins Windhorst'sche Weltstadtklub-Profil. Dem Muli-Millionär schwebt für die Trainerbank eher jemand wie Pep Guardiola, José Mourinho oder Jürgen Klopp vor. Bei dem vielen Geld, das er in den Klub pumpt, vielleicht aber auch: alle drei gleichzeitig. Und im Aufsichtsrat sitzen dann Bill Gates und Professor Drosten.

Das Tor als Baustelle bei Hertha BSC

Trainer Bruno Labbadia stellt sich hinter seinen Torhüter. Doch nicht erst seit Jarsteins Patzer in Leipzig herrscht Unruhe auf dieser Position.

Tatsache ist: Von Labbadia wird eine ganze Menge erwartet. So ein bisschen Rettung is' nicht. Er hat zwar den Klub schnell von Platz 13 auf 10 geführt, aber ein Champions-League-Platz sollte es schon sein, bitte. Also nächste Saison. Übernächste ist zu spät.

Dabei hat Labbadia so etwas noch nie geschafft. Er war eigentlich erst einmal richtig erfolgreich und führte den VfL Wolfsburg von Platz 13 auf Platz 6. Er hat in zwölf Jahren Bundesliga keinen Champions-League-Platz erreicht, obwohl er 2010 den VfB Stuttgart drei Jahre nach dem Titelgewinn und 2009 den HSV auf Platz 5 übernahm, und obwohl er reiche Klubs wie Bayer Leverkusen (2008) und eben Wolfsburg (2018) trainieren durfte.

Aber Zahlen sind ja nicht alles. Bisher schlägt er sich sehr gut, finde ich, das könnte also schon die zweite Erfolgsgeschichte hintereinander werden. Labbadia entwickelt sich weiter, er holt Punkt um Punkt, und im Klub herrscht Sonnenschein.

Oder wie Spötter sagen würden: Dem künftigen Aufsichtsrat Jens Lehmann sind momentan die Hände gebunden.

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20.30 Uhr, Amazon/DAZN: SC Freiburg - Bayer Leverkusen

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15.30 Uhr, Sky: VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt, Schalke 04 - Werder Bremen, Hertha BSC - FC Augsburg, Mainz 05 - TSG Hoffenheim

18.30 Uhr, Sky: Bayern München - Fortuna Düsseldorf

Sonntag

15.30 Uhr, Sky: Mönchengladbach - Union Berlin

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