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Hertha BSC: Jetzt rächt sich der Corona-Leichtsinn

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

An Warnungen hat es nicht gemangelt. Jeden Tag meldet das Robert-Koch-Institut eine dauerhaft hohe Zahl von Corona-Infektionen und Hunderte von Toten. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mahnte in aller Deutlichkeit und schriftlich, dass ihr strenges Hygienekonzept eingehalten wird.

Nicht jeder Akteur in der Bundesliga wusste das Privileg zu schätzen, dass man einem gut bezahlten Job Woche für Woche nachgehen darf, während anderswo Existenzen auf dem Spiel stehen. Man fühlte sich sicher. Heute weiß man: vielleicht zu sicher. Hertha BSC muss in Quarantäne.

Häme ist unangebracht. Zunächst ist den infizierten Spielern, Trainern und Mitarbeitern bei Hertha BSC gute Besserung zu wünschen - wie jedem anderen Menschen, der sich Covid-19 eingefangen hat. Wir alle sind erneut  gewarnt: Niemand ist vor Corona sicher.

Auch Fußballprofis leben in keiner Blase, die sie vor der Außenwelt schützt. Jeder Spieler hat Familie und Freunde, die selbst Familie und Freunde haben. Es wäre ein Wunder, wenn keine Infektionen passierten. Umso vorsichtiger und demütiger sollte man sein. Bitte bleibt vorsichtig und gesund!

Ein zurückgezogenes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Hertha BSC: Jetzt rächt sich der Corona-Leichtsinn

Das Kartenhaus Bundesliga droht einzustürzen

Bei Hertha BSC gibt es einen erneuten Corona-Ausbruch. Die Sorglosigkeit von Spielern und Vereinen könnte der Bundesliga zum Verhängnis werden.

Von Carsten Arndt

Schon wieder die Hertha! Erneut hat es den Hauptstadt-Klub erwischt: Corona-Ausbruch bei der Alten Dame.

Gleich drei positive Fälle sind entdeckt worden. Neben Spieler Dodi Lukebakio müssen auch Cheftrainer Pal Dardai, Co-Trainer Admir Hamzagic und der nicht positiv getestete, aber als Kontaktperson ersten Grades eingestufte Co-Trainer Andreas Neuendorf in Isolation.

Am Donnerstagabend kam es sogar noch dicker: Nach einem weiteren Corona-Fall beantragte die Hertha bei der DFL die Absetzung der Spiele in Mainz, gegen Freiburg und auf Schalke.

Das macht deutlich: Das Hygiene-Konzept der DFL greift zwar weiterhin, es hat aber erhebliche Risse bekommen.

Ein ähnliches Chaos wie in der 2. Bundesliga mit kompletten Mannschaften in Quarantäne herrscht im Oberhaus zwar noch nicht vor, auszuschließen ist es für die kommenden Wochen aber keinesfalls.

Hertha BSC muss zwei Wochen wegen Corona in Quarantäne

Der größte Albtraum für die Hertha ist jetzt wahr geworden. Die Mannschaft muss für zwei Wochen in Quarantäne. Drei Spiele wurden verlegt.

Die positiven Fälle in der Liga häufen sich von Woche zu Woche. Warum die Hertha Trainings- und Spielbetrieb fortsetzen darf, während in der 2. Liga ganze Mannschaften aus dem Verkehr gezogen wurden, muss das zuständige Gesundheitsamt erklären.

Es wirkt aber beinahe so, als werde der Liga nun jene Sorglosigkeit zum Verhängnis, die seit Wochen und Monaten immer wieder zutage tritt.

Ob es Gladbachs Breel Embolo ist, der eine Corona-Party besucht und über das Dach vor der Polizei flüchtet. Oder Dortmunder Derby-Helden, die Fan-Horden zum Feiern in großer Menge animieren. Oder die zahlreichen Friseur-Besuche der Star-Kicker, die sich im Anschluss auch noch ohne Maske ablichten lassen.

So geschehen übrigens auch bei Hertha-Trainer Dardai, dessen Sohn Marton Anfang März einen Schnappschuss seines maskenlosen Vaters beim Friseur auf Instagram teilte.

Das sagt Max Eberl zur Geldstrafe gegen Breel Embolo

„Er hat die Strafe bekommen, akzeptiert und bezahlt. An unserer Wahrnehmung der Situation ändert das aber nichts“, sagt Max Eberl zur Geldstrafe, die Breel Embolo zahlen muss wegen der Verstöße gegen Corona-Bestimmungen.

Nun darf man den Vorfall von vor vier Wochen, für den sich Dardai übrigens nicht entschuldigte, sondern sich lediglich rechtfertigte, natürlich nicht in direkten Zusammenhang mit den aktuellen Tests setzen - bezeichnend ist er dennoch.

Die Botschaft, die immer wieder unfreiwillig nach außen tritt: Nach wie vor hat nicht jeder Profi-Fußballer verstanden, in welch privilegierter Lage er sich befindet.

Erst vor wenigen Tagen entschied sich die DFL vorerst gegen ein zweiwöchiges Quarantäne-Trainingslager am Ende der Saison, um die Austragung der letzten beiden Spieltage zu sichern - und sorgte damit für Erleichterung bei den Profis.

Das Beispiel Hertha zeigt, dass womöglich doch drastischere Schritte nötig sind. Sonst droht das Kartenhaus Bundesliga auf der Zielgeraden der Saison doch noch einzustürzen.

Auf Fredi Bobic wartet in Berlin eine große Aufgabe

Der Verein hat vorgelegt, nun muss die Mannschaft nachziehen. Die Verpflichtung von Fredi Bobic ist auch ein Signal an die eigenen Profis bei Hertha BSC.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, RB Leipzig - TSG Hoffenheim

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg - Bayern München, SC Freiburg - Schalke 04, Union Berlin - VfB Stuttgart, FC Augsburg - Arminia Bielefeld

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln

1. FC Köln: Reservisten wittern neue Chance unter Trainer Funkel

Friedhelm Funkel gibt den Reservisten beim 1. FC Köln eine zweite Chance. Der neue Trainer stellt die Uhren auf Null.

Sonntag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Borussia Dortmund - Werder Bremen

Jude Bellingham: BVB-Antreiber, Rekordjäger und ein Lügner?

Jude Bellingham ist auch im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City bester BVB-Spieler. Der 17-Jährige geht als Antreiber voran, ist Rekordjäger - und laut Pep Guardiola ein Lügner. Wer ist dieser Jude Bellingham wirklich?

Unbedingt reinhören!

Auf dem Trockenen

Der Fever Pit’ch Podcast meldet sich am Ende einer ziemlich trockenen Woche aus Sicht der deutschen Fußballklubs.

Keine Champagner-Laune bei Bayern und Dortmund nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League. Und auch Malte Asmus und Pit Gottschalk gehen nach ihrer Wette leer aus … Sie können nicht tippen, keiner der beiden hat die ausgelobte Flasche Rotkäppchen Sekt gewonnen.

Fußball 2021: Hand ist, wenn es keiner versteht

Handspiel gegen ManCity: Alle hatten sie Recht

Wieder mal sorgt ein Handspiel für reichlich Diskussionen, und der Fall ist nicht ganz einfach. Denn sowohl BVB-Trainer Edin Terzic als auch Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande, der im Viertelfinale der Champions League auf strafbares Handspiel von Emre Can und Elfmeter für Manchester entschied, haben Recht.

Von Alex Steudel

Dieser Sport war ja noch nie so ausgeklügelt wie heute. Es ist faszinierend. Jede Aktion im Fußball ist eine Wissenschaft für sich, jeder Laufweg präzise vorausgedacht, auf den jeweiligen Gegner abgestimmt, stundenlang trainiert. Millionenschwere Computeralgorithmen finden sekundenschnell für Alemannia Aachen den gewünschten Rechtsverteidiger mit Schuhgröße 39 in Südostjapan. Im Profifußball 2021 ist alles perfekt durchgeplant, jeder ist auf jede Eventualität vorbereitet.

Und dann fliegt der Ball in den Strafraum.

Wenn der Ball im Strafraum ist, spielt das alles keine Rolle mehr. Wochenlange Videoschau, stundenlanges Üben, endlose Meetings des Trainerstabes, Mannschaftsbesprechungen – egal. Im Strafraum übernimmt Professor Zufall.

Springt zum Beispiel einem Spieler der Ball beim Kopfball vom Kopf an den eigenen Arm, wie es dem Dortmunder Emre Can gegen Manchester City passierte, kann im Regelbuch stehen was will (nämlich, dass das kein Elfmeter ist), dann entscheidet Professor Zufall. Die sechsköpfige Schiedsrichterdelegation holt den Würfel raus. 1-3 ist Elfer, 4-6 kein Elfer.

Ich saß am Mittwochabend im Sport1-Fantalk. Mit richtig echten Experten. Dann gab es diesen Strafstoß. Ich verstand ihn nicht und suchte Blickkontakt. Würde Peter Neururer wissend nicken? Mir Kevin Großkreutz erzählen, dass da eben so sei nach den neuen Regeln?

Nichts davon. Keiner konnte die Entscheidung nachvollziehen. Sie guckten genau so dumm wie ich. Auch nach neun Zeitlupen.

Da dachte ich: Wenn sich selbst gestandene Bundesligatrainer (Neururer) und Weltmeister (Großkreutz) ratlos anschauen und nicht verstehen, warum Elfmeter gepfiffen wurde, kann etwas nicht stimmen.

Sport funktioniert ja bekanntlich nach Regeln, die keine Interpretation zulassen. Und die auch so umgesetzt werden. Hand im Fußball scheint nur noch Interpretationssache zu sein, und je mehr von den Verbänden an der Regel herumgedoktert wird, desto größer ist die Konfusion und umso schlimmer wird alles.

Diesmal hat es den BVB getroffen. Der Elfer für City machte jede Chance aufs Erreichen des Champions-League-Halbfinals zunichte. Gegenwert des Halbfinals in Euro: 12.000.000. Gegenwert in Ruhm: nicht messbar.

Wen erwischt es als nächsten? Wenn es so weitergeht, gibt es bald den ersten Strafstoß, weil ein Torwart die Hand zur Hilfe nahm.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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Alle mal herhören!

Wölferadio - der VfL-Podcast

Moderator, Blogger und Buchautor Lenny Nero kümmert sich mit interessanten Gesprächsgästen um die wichtigen und aktuellen Themen rund um den VfL. 2016 ging Lenny, alias Lars M. Vollmering, erstmals auf Sendung. Nach über 200 abwechslungsreichen Sendungen ist das Format rund um den VfL Wolfsburg etabliert. Wölferadio präsentiert die Welt der Wölfe mit einem Augenzwinkern und professionell aufbereitet, aber immer mit Mehrwert für den Hörer.

Alles mal herschauen!

Der verletzte Stolz des Adlers

Die Amazon-Dokumentation "Schwarze Adler" erzählt die Geschichte schwarzer Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland. Es ist vor allem eine Geschichte von Kränkungen, Beleidigungen und Bitterkeit.

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