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Heimpleite gegen Frankfurt: Eine Lektion für die Bayern

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute müssen wir Simon Terodde feiern. Der Neu-Schalker hat den Rekord der 2. Liga eingestellt und so viele Tore wie Dieter Schatzschneider geschossen, die Legende von Hannover 96. Natürlich wollten die Medien schon vorher von Schatzschneider wissen, wie das so ist, wenn jemand den vier Jahrzehnte alten Rekord knackt, auch Sport1. Seine Interview-Antworten berührten mich. Zum einen, weil er Terodde den Rekord gönnt und dabei so schelmisch lächelte, als ob man einem Kind das Förmchen im Sandkasten stiebitzt - Schatzschneider ist 63. Zum anderen, weil er einen Gedanken äußerte, der mich sofort elektrisierte: Terodde sei perfekt als Ersatzmann von Robert Lewandowski bei Bayern München. Er sei nicht nur ein angenehmer Mensch, auch wenn er auf der Ersatzbank säße, sondern ein klassischer Mittelstürmer, wie ihn das Bayern-Spiel braucht, wenn Lewandowski ausfällt. Es wird nicht zu diesem Wechsel kommen. Doch der Gedanke gefällt mir einfach. Ich würde gerne sehen, wie das ausginge.

Einen träumerischen Wochenstart wünscht

Euer Pit Gottschalk

PS: Die Bundesliga macht eine Länderspielpause. Da will Fever Pit'ch nicht nachstehen und legt ebenfalls ein paar Tage Pause ein.

Heimpleite gegen Frankfurt: Eine Lektion für die Bayern

Erste Niederlage für Julian Nagelsmann

Erste Niederlage für Julian Nagelsmann

Das Spiel kennt nur eine Richtung, trotzdem erleben die Bayern beim 1:2 gegen Frankfurt überraschend ihre erste Saisonpleite.

Von Pit Gottschalk

Die statistischen Werte geben keinen Hinweis darauf, was Bayern München falsch gemacht haben könnte. 11:3 Torschüsse und 10:1 Eckstöße gegen Eintracht Frankfurt, dazu eine Passquote von 88 zu 64 Prozent und obendrein 74 Prozent Ballbesitz. Nicht zu vergessen: zwei von drei Zweikämpfen gewonnen. Was lief da um Himmels willen schief am Sonntag?

Am Ende feierte Eintracht Frankfurt in der Allianz Arena einen 2:1-Sieg, was angesichts der Qualität der Torchancen gar nicht mal unverdient war. Der Sieg hätte höher ausfallen können. Die Bayern hatten keine Entschuldigung für ihre erste Saisonniederlage. Der Schiedsrichter machte keinen Unfug, der Rasen war perfekt geschnitten, das Personal vollständig.

"Enttäuscht, sauer, verärgert“

"Enttäuscht, sauer, verärgert“

Julian Nagelsmann muss seine erste Niederlage als Bayern-Trainer verkraften. Auf der Gegenseite feiert Eintracht Frankfurt seinen ersten Erfolg in dieser Saison.

Die Tabellenführung in der Bundesliga: nun punktemäßig im Teilbesitz mit Bayer Leverkusen,. (Nur der Tabellenvierte SC Freiburg hat noch keine Niederlage einstecken müssen.) Das Ranking muss nach sieben Spieltagen nichts heißen. Aber Besseres als die überraschende Heimpleite konnte Trainer Julian Nagelsmann nicht passieren.

Denn auch das gehört zur Wahrheit des Spiels am späten Sonntagnachmittag: Eine beängstigende Frühform, wie sie Bayern München in dieser Saison hingelegt hat, verführt jede Mannschaft der Welt zum kruden Gedanken, dass die Dinge auf dem Fußballplatz wie von selbst laufen. Mittwoch noch Kiew 5:0 weggeputzt - was wollen die Frankfurter eigentlich?

Die plötzliche Rückkehr in die Realität befördert die Einsicht, dass der neue Fußball, den Julian Nagelsmann verordnet, eben nicht immer den trainierten Automatismen folgt. Auf das Abwehrbollwerk, das Frankfurt errichtet hatte, fanden die Bayern keine Antwort. Einen Plan B hatte man nicht, als Eintracht-Torwart Kevin Trapp sogar größte Torchancen vereitelte.

"So ist es nix mit Super-Bayern"

"So ist es nix mit Super-Bayern"

Bayern München verzweifelte gegen Eintracht Frankfurt und Torwart Kevin Trapp. Thomas Müller zeigte sich nach Abpfiff bedient.

Schlimmer noch: Die Nagelsmann-Idee, Marcel Sabitzer einzuwechseln und damit den Kostic-Gegenspieler Niklas Süle rechts in der Abwehrkette herauszunehmen, leitete die Niederlage ein. Filip Kostic brach auf seiner Seite durch und erzielte das 2:1. Die Lektion für Nagelsmann: Auch Petitessen machen seine scheinbar unbezwingbaren Bayern verwundbar.

Wären die Defizite nicht rechtzeitig aufgeflogen, hätte sich Bayern München möglicherweise in Sicherheit gefühlt, dass man in bester Verfassung überwintert. Das ist aber falsch. Die Hinrunde ist eine einzige Aufwärmphase, bevor im Frühjahr die wichtigen Punkte und Titel vergeben werden. Dann muss man in Bestform sein. Und nicht jetzt.

Allen statistischen Werten zum Trotz: Die Bayern werden sich dem Irrglauben nicht hingeben können, dass Dominanz allein die Siege herbeiführt. Eine Mannschaft, die so viel Leidenschaft zeigt wie Eintracht Frankfurt, kann spielerische Nachteile durchaus wettmachen. Der Sieg war kein Zufall - sondern auch eine Lektion für die Bayern.

Immer wieder sonntags

2:1! Eintracht schafft ein historisches Werk

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In der 83. Minute stellt Filip Kostic den Spielverlauf auf den Kopf. Die Bayern dominieren die zweite Hälfte, erzielen aber kein Tor.

4:0 auf der Alm! Leverkusen schwungvoll Richtung Spitze

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In Bielefeld hat Bayer Leverkusen zum FC Bayern aufgeschlossen. Beim 4:0 auf der Alm trumpfte die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane mit Spielfreude auf.

2:1! Erster Auswärtssieg von Union Berlin

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Mit dem 100. Bundesliga-Tor des 1.FC Union schrieb Taiwo Awoniyi Geschichte. Kurze Zeit später schoss er sein Team dann zum Sieg in Mainz.

Was sonst noch so los ist

Mehr als ein Strohfeuer?

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Julian Brandt glänzt beim BVB gegen Augsburg - muss aber endlich den Beweis erbringen, konstant zu sein. Trainer Marco Rose nimmt ihn in die Pflicht, aber auch Bundestrainer Hansi Flick dürfte hinschauen.

Spitzenpartie in Wolfsburg: Schönster Scheiß

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Das hochklassige Spiel zwischen Wolfsburg und Gladbach berührt  alle. Selbst den Verlierern aus Niedersachsen wird applaudiert.

1. FC Köln: Der Mahner von Müngersdorf

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Der 1. FC Köln hat den besten Start seit fünf Jahren hingelegt. In Köln herrscht Euphorie pur, nur Steffen Baumgart mahnt noch.

Thomas Doll: Rückkehr nach Deutschland? | MOPO

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Seit dem Ende seines Engagements in Zypern im Dezember 2019 ist Ex-HSV-Trainer Thomas Doll auf Jobsuche.

Will Hertha BSC einfach nicht dazulernen?

"Verstehen Sie kein Deutsch?" Hier wird Fredi Bobic sauer

"Verstehen Sie kein Deutsch?" Hier wird Fredi Bobic sauer

Hertha-Trainer Pal Dardai wird nach der Niederlage gegen Freiburg von allen Seiten angezählt. Nun äußert sich Fredi Bobic über seine Zukunft.

Von Florian Krebl

Ein Satz Pal Dardais verwunderte nach dem nächsten bitteren Nackenschlag besonders. "Wir müssen nichts verändern", sagte der Trainer des kriselnden Hauptstadt-Klubs Hertha BSC am Samstag, da hatte seine Mannschaft gerade 1:2 gegen den SC Freiburg verloren. Der Coach, der nun erneut öffentlich infrage gestellt wird, wirkte mit der Leistung nicht unzufrieden.

Einfach so weiterzumachen, kann für die kommenden Wochen aber nicht der Weg sein. Gegen Freiburg waren nicht nur die beiden sorglos verteidigten Standardgegentore das Problem. Hertha war nach vorne insgesamt zu ungefährlich - ein Resultat aus Dardais Matchplan. Nach der 0:6-Pleite bei RB Leipzig habe er nicht öffnen wollen, sondern der Gegner sollte kommen und Hertha auf Räume warten.

Verständlich nach einer herben Klatsche, aber den Fans reicht das nicht. Mit einem Pfeifkonzert machten sie nach Abpfiff ihrem Ärger Luft, als sich die Spieler in die Ostkurve des Olympiastadions begaben. Die Anhänger wollen Veränderung sehen, wollen mutigeres Offensivspiel. Doch bislang langte es nur zu zwei schmeichelhaften Siegen gegen die Aufsteiger und fünf Niederlagen. Verwunderlich ist es da nicht, dass auch über eine Veränderung auf der Trainerposition gesprochen wird.

Pal Dardai, dem Sportchef Fredi Bobic am Samstag den Rücken stärkte, muss sich in den kommenden Wochen beweisen. Ja, die Transferphase war schwierig. Viele Neuzugänge kamen spät, und talentierte Spieler wurden abgegeben. Doch bei 374 Mio. Euro, die in den letzten Jahren von Investor Lars Windhorst flossen, fehlt irgendwann die Argumentationsgrundlage. Schließlich sollte nach dem Fast-Abstieg in der Vorsaison diesmal wirklich alles besser werden. Danach sieht es noch nicht aus.

Florian Krebl ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Heute im Fernsehen

21.45 Uhr, SPORT1: Doppelpass 2. Bundesliga zu Schalke 04 und HSV

Simon Terodde hat den Torrekord in der 2. Liga eingestellt

Simon Terodde hat den Torrekord in der 2. Liga eingestellt

Er ist der Mister 2. Liga: Mit 153 Toren hat Simon Terodde den Uralt-Rekord von Dieter Schatzschneider geknackt. In der Bundesliga hingegen wurde er nie glücklich.

Timo Werner, die ärmste Sau des Weltfußballs

Der große Toreklau in England

Der große Toreklau in England

Nationalstürmer Timo Werner trifft beim Spiel gegen Southampton (Endstand 3:1) zum 2:1 – doch ein anderer Rekord sorgt für Aufsehen auf der Insel.

Von Alex Steudel

Eine gute Nachricht vorab: Als Bundestrainer Hansi Flick Stürmer Timo Werner für die Länderspiele gegen Rumänien und Nordmazedonien nominierte, hat der Video Assistant Referee diese Entscheidung nicht einkassiert.

Ich gebe zu, ich bin sauer. Werner ist schnell wie der Wind, er ist Schwabe und auf dieselbe Schule gegangen wie ich. Ich mag ihn. Umso betroffener macht mich, dass er im Gegensatz zu mir eine arme Sau ist: Sein Klub Chelsea FC hat gerade bekanntgegeben, dass ihm per VAR schon 16 (!) Tore aberkannt wurden. Das ist der größte Toreklau seit Wembley '66.

16 Tore sind mehr, als Werner seit seinem Wechsel im Sommer 2020 überhaupt für die Londoner schoss (14). Immerhin: Mit VAR-übergreifend 30 Treffern ist Werner damit auf dem Weg zum Video-Torschützenkönig Europas. Gebt ihm die Goldene Kamera!

Trainer Thomas Tuchel tobte übrigens, weil unter den 16 Entscheidungen gegen Werner einige sehr strittig gewesen sein sollen. Das glaube ich sofort, schließlich ist Werner der Lucky Luke des Weltfußballs: Er rennt viel zu schnell für eine Videokamera.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Trotz des Beistands finde ich es unschön, dass Chelseas Trainer Werner kaum noch spielen lässt, seit Romelu Lukaku in London ist. So etwas macht man nicht unter Schwaben.

Werner, hieß es diese Woche, erwäge deshalb bereits, in die Bundesliga zurückzukehren. Das muss eine Falschmeldung sein. Was soll der 25-Jährige da? Zurückkommen kann er mit 32. Durchbeißen ist angesagt.

Und damit sind wir bei der schönsten Nachricht des Wochenendes: Werners VAR-Nicht-Tor Nummer 16 fiel zwar am gerade erst am Samstag gegen Southampton. Das ließ er aber diesmal nicht auf sich sitzen und machte flugs das wichtige 2:1. Endstand 3:1. Viele Grüße an den Cellar from Cologne, oder wie das in England heißt.

Jetzt können die Nordmazedonier kommen.

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