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Hecking in Bochum: Abstiegskampf mit Kirmes und Bierchen

Das 1:1 gegen Meister Leverkusen belohnte den neuen VfL-Trainer für seine unkonventionelle Mannschaftsführung

|11. November 2024|
Trainer Dieter Hecking (VfL Bochum) schaut waehrend des Spiels der 1. Bundesliga zwischen VfL Bochum 1848 und Bayer 04 Leverkusen, Vonovia Ruhrstadion am 09. November 2024 in Bochum, Deutschland. (Foto von Ralf Treese DeFodi Images) +++ Trainer Dieter Hecking (VfL Bochum) looks on during the Bundesliga match between VfL Bochum 1848 and Bayer 04 Leverkusen at Vonovia Ruhrstadion on November 9, 2024 in Bochum, Germany. (Photo by Ralf Treese DeFodi Images) DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi-video. not used in POL SRB CRO FRA GBR NED ITA USA Defodi-521_BOCLEV20241109_089 Defodi-521 not used in POL SRB CRO FRA GBR NED ITA USA DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi-video.
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IMAGO/DeFodi

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Ein bisschen schmunzeln musste man doch, als Dieter Hecking erklärte, wie sein VfL Bochum als Tabellenletzter ausgerechnet Meister Bayer Leverkusen ein 1:1 abtrotzen konnte. Der neue Trainer hatte seiner Mannschaft zur Belohnung zwei freie Tage in Aussicht gestellt – nicht ohne Eigennutz. Er selbst wollte zu seiner Familie auf die Soester Kirmes und braucht wohl hinterher Freizeit, um sich vom Bierchen zu erholen. Die Spieler gönnten ihm (“dem Alten”, wie er sagte) die Auszeit. Also holten sie vorsichtshalber den einen Punkt.

Ach, wenn das doch immer so im Abstiegskampf liefe: Kirmes, freie Tage und ein wenig Leichtigkeit im Umgang mit den Spielern – Fußball kann manchmal ja so einfach sein. Was man sich fragt: Ob solche Kniffe, die man zwar nur selten, aber im richtigen Moment anwenden kann, bei der Trainerausbildung beigebracht werden? Es steht zu befürchten: nein. Man braucht als Trainer in der Klaviatur schon Erfahrung und Selbstsicherheit, um den passenden Ton anzuschlagen. Derselbe Hecking, der so väterlich rüberkommt, kann auch ganz anders.

Unter der Woche hat er seinen Spielern mit einer brutalen Entscheidung mal eben klargemacht, was er in puncto Disziplin im Abstiegskampf erwartet, und warf Aliou Baldé vorm Leverkusen-Spiel aus dem Kader. Der 21-Jährige war zu spät zum Training erschienen und hatte keine schlüssige oder überzeugende Erklärung geliefert. Das war’s dann für ihn. “Hecking bringt Bochum mit Aura, Charisma und Bierchen zurück in die Spur”, titelte die Welt. Baldé wird sich jetzt zweimal überlegen, ob er mit seinem Trainer auf die Achterbahn will.

Man sollte sich deswegen nicht täuschen lassen. Der muntere Hecking-Auftritt mitsamt Punktgewinn ändert die Tabellensituation für den VfL Bochum nur marginal. Bundesliga-Letzter mit zwei Pünktchen aus zehn Spielen bedeutet Knochenarbeit, um das Ziel zu erreichen, das der Trainer vorgegeben hat: Platz 15 – also keine Relegation, sondern direkter Klassenerhalt. Dazu fehlen jetzt schon sieben Punkte. Mit lockeren Sprüchen wird Hecking das nicht erreichen. Aber das eine wissen seine Spieler jetzt: Ihr Trainer weiß, was er tut und sagt, immerhin.