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Hansi Flick muss den Ruf des deutschen Fußballs retten

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Auch Helmut Schön, der zweite große Bundestrainer des deutschen Fußballs, erlebte ein unrühmliches Ende einer ruhmreichen Ära. Der Mann mit der Mütze, Europameister 1972 und Weltmeister 1974, startete mit einer zusammengewürfelten Truppe 1978 in das Turnier und beendete seine DFB-Karriere mit der WM-Schmach gegen Österreich (2:3). Jupp Derwall, Europameister von 1980, jagten sie 1984 vom Hof, als das 0:1 gegen Spanien das EM-Aus besiegelte. Berti Vogts, Europameister von 1996, überstand zwei Jahre später das Nachbeben beim WM-Aus in Frankreich nicht und trat entmutigt nach einem gescheiterten Neuanfang auf Malta zurück.

Und jetzt Joachim Löw. Im Nachhinein lässt sich leicht sagen, dass er nach dem WM-Sieg 2014 hätte aufhören sollen. Damals gab es keine Alternative zu ihm, die Mannschaft spielte fantastischen und überlegenen Fußball. Der richtige Zeitpunkt wäre wohl 2018 gewesen. Erneut im Nachhinein muss ich sagen: Er hat nach der WM-Blamage von Russland in keinem Augenblick das Gefühl vermittelt, dass er Krise kann. Seine Personalplanung: ein einziger Zickzackkurs, weil die Richtung fehlte. Das EM-Aus beim 0:2 gegen England ist nur der logische Endpunkt dieser fatalen Entwicklung. Ich habe es gestern geschrieben: An Warnsignalen hat es nicht gemangelt.

Nur nutzt die detaillierte Rückschau wenig. Der DFB wird nicht urplötzlich seiner Aufgabe gerecht und einschreiten, weil das Defizit an Einsicht zutage tritt. Alle Hoffnung ruht auf Hansi Flick. Der neue Bundestrainer hat beim FC Bayern gezeigt, wie man eine verstörte Mannschaft auf Kurs bringt, es fehlt ihm ja keine guten Kicker. Sein Pragmatismus nimmt zwei Ziele ins Visier, ein kurzfristiges und ein mittelfristiges. Kurzfristig: die WM 2022 in Katar. Mittelfristig: die Heim-EM 2024. Beim FC Bayern hat er vortrefflich vorgemacht, wie er den Spagat hinbekommt und Titel abräumt. Schauen wir also optimistisch nach vorne. Anfang September beginnt die neue Ära.

Einen zukunftsweisenden Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

In eigener Sache

Wir werden den weiteren Verlauf der EM 2021 genüsslich am Fernsehgerät verfolgen und eine Sommerpause einlegen. Wir, Alex Steudel und ich, wünschen einen schönen und erholsamen Urlaub. Bleibt gesund!

Hansi Flick muss den Ruf des deutschen Fußballs retten

Worauf es beim neuen Bundestrainer ankommt

Joachim Löw konnte Deutschland nicht zurück an die Weltspitze führen. Jetzt muss Hansi Flick mit den Baustellen klarkommen.

Von Florian Plettenberg

Joachim Löw hat dieser Tage an Niko Kovac erinnert. Der scheiterte Ende 2019 beim FC Bayern, weil er Fehler gemacht hat, vor denen er gewarnt wurde (falsches System, falsch eingesetzte Spieler). Kovac blieb sich seiner Linie jedoch treu, wurde entlassen und von Hansi Flick ersetzt.

Bei Löw verhält es sich ähnlich. Er boxte bei dieser EM die Dreierkette durch, von welcher nur er überzeugt war und nicht seine Spieler. Das Potenzial von vielen seiner Hochtalentierten im Kader konnte er nicht entfalten. Jetzt wird er von Flick ersetzt. Nicht, weil er entlassen wurde. Löw kam einer solchen Entscheidung zuvor, weil er aus freien Stücken seinen Posten aufgibt.

Deutschland ist im Achtelfinale glanzlos und unnötig gegen England ausgeschieden. Deutschland ist nicht zurück an der Weltspitze, sondern festgefahren im Mittelmaß. Deutschland ist der Gegner, den man nicht mehr fürchten muss. Ausgestattet mit vielen von Talent gesegneten Spielern, die nicht wissen, welche Rolle sie beim DFB überhaupt haben und wie sie ihre Stärken entfalten können.

Flick ist für das Zusammenkehren dieses Trümmerhaufens der perfekte Mann. Als Assistent von Kovac beobachtete er die Probleme aus der zweiten Reihe und packte sie an, als er das Sagen hatte. Binnen weniger Monate holte der Menschenfänger sieben Titel mit einer Mannschaft, die vor ihm keine mehr war.

Man kann sicher sein, dass er beim DFB nach dem gleichen Prinzip vorgehen wird. Für den Posten des Bundestrainers ist er die perfekte Wahl. Nicht zuletzt bei seinen Besuchen der drei deutschen Gruppenspiele in München wird ihm aufgefallen sei, was alles im Argen liegt.

Die Dreierkette, die laut Löw nicht der Grund des Scheiterns gewesen sei, wird unter Flick der Vergangenheit angehören. Er wird dieser Mannschaft das geliebte 4-2-3-1-System zurückgeben, hoch verteidigen lassen und auf volle Offensive schalten statt hinten den Fünferriegel auszupacken.

Ein Supertalent wie Jamal Musiala, das für Aufbruch und Umbruch steht, wird sofort losgelassen und nicht zurückgehalten, wie es Löw tat. Flick wird mit U21-Gewinnern wie Florian Wirtz, Ridle Baku und Lukas Nmecha jene Zeitwende einleiten, die Löw (und Oliver Bierhoff) nach dem WM-Debakel versprochen, aber nie richtig vollzogen hat. Flick wird das DFB-Feuer entfachen, welches in den vergangenen Jahren erloschen ist.

Viel Zeit bleibt ihm jedoch nicht. Schon im September müssen in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein, Armenien und Island drei Siege her. Es wären die ersten Schritte, um den deutschen Ruf wiederherzustellen.

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EM-Viertelfinale im Fernsehen

Freitag

18 Uhr, ZDF: Schweiz - Spanien

21 Uhr, ZDF: Belgien - Italien

Samstag

18 Uhr, ARD: Tschechien - Dänemark

21 Uhr, ARD: Ukraine - England

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