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Freiburg im DFB-Pokalfinale! Die pure Freude

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Einer von drei Bundesliga-Vereinen wird in diesem Sommer das Briefpapier ändern und endlich einen namhaften Titel eintragen dürfen. Entweder der SC Freiburg, der gestern den Hamburger SV mit 3:1 besiegte und erstmals ins DFB-Pokalfinale einzog. Oder der Gewinner des zweiten Halbfinalspiels heute Abend, RB Leipzig oder Union Berlin. Das ist das Schöne in diesem Jahr: Zumindest im DFB-Pokalwettbewerb sind die üblichen Verdächtigen rechtzeitig ausgeschieden, um den unbeschriebenen Blättern Ruhm und Ehre zu erlauben. Das Endspiel im Berliner Olympiastadion findet am 21. Mai statt und verspricht schon jetzt Historisches und Emotionales. Ganz ehrlich: Ich freue mich riesig darauf. Ihr ahnt ja nicht, wann und was der SC Freiburg das letzte Mal etwas Greifbares gewonnen hat. Alex Steudel, ein Schwabe, klärt euch über das Badische auf.

Einen vorausschauenden Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Freiburg im DFB-Pokalfinale! Die pure Freude

Erst Kopf-Tritt, dann Streich-Dusche

Erst Kopf-Tritt, dann Streich-Dusche

Der HSV verliert das Pokal-Halbfinale vor 57.000 Fans 1:3 gegen Freiburg – die Vorentscheidung fällt durch einen Kopftritt-Elfer.

Von Alex Steudel

HSV gucken ist wie Disko mit 15. Du denkst jedes Mal, heute könnte was gehen, und dann kommen die Großen.

Das ist kein Spott, sondern die Wahrheit. Ich würde ja jetzt auch lieber über einen Pokalfight schreiben, ein 4:4 nach Verlängerung plus Elfmeterschießen im Halbfinale. Aber der Hamburger SV lässt sich gegen Saisonende grundsätzlich nicht aus dem Konzept bringen.

Gestern Abend stand's schon 0:3, da wirbelten noch die letzten Anpfiff-Aerosole durch Schiri Aytekins Pfeife. Stimmungskiller.

Ich schweife ab, ich bin aus Hamburg. Vielleicht sollte ich weniger über einen Zweitligisten schreiben, der nicht zu Potte kommt (das Nichtaufstiegs-Quadrupel droht auch), als über das, was nach dem Abpfiff im Volksparkstadion passierte.

Diese scheckbuchunabhängig-kindliche Freude bei den Freiburgern, die zum ersten Mal in ihrer 118-jährigen Vereinsgeschichte im Pokalfinale stehen! Es war großartig. Spieler, Trainerstab, das ganze Team drumherum feierte in der Kurve mit – Wasser. Standesgemäß halt.

Die vielen HSV-Fans, die netterweise geblieben waren und ihre eigene Mannschaft wofür auch immer feierten, staunten.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Der letzte Pott, den sie in Freiburg geholt haben, war übrigens der Landespokal Südbaden. Ich wusste bis gerade eben nicht mal, dass es so etwas überhaupt gibt.

Wir schrieben das Jahr 1978. Freiburg spielte in der Verbandsliga, zwölf Monate zuvor hatte der HSV den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Es stimmt wirklich, ich hab's recherchiert: Landespokal Südbaden (ich komme gar nicht drüber weg). Das Finale endete 2:1 gegen den Offenburger FV vor 1800 Zuschauern. Das Ganze fand in der Großen Kreisstadt Lahr statt. Ist jemand dortgewesen? Bitte melden!

Christian Streich vor der Krönung

Christian Streich vor der Krönung

Der Sieg in Hamburg ist eine Genugtuung für Familie Schlotterbeck – auch Trainer Christian Streich spielte damals eine Nebenrolle. Er steht vor der besten Saison seiner Amtszeit.

Christian Streich eher nicht, der war erst 13. Also gefühlt auf dem Sprung, Trainer des SC Freiburg zu werden, mit dem er im Mai erst in die Champions League einziehen und dann den DFB-Pokal gewinnen kann.

Streich und der SC, das passt einfach zusammen. Wie Schulden und HSV. Oder wie Red und Bull. Es gibt wenig Vergleichbares. Ich habe mich gestern Abend sogar dabei erwischt, völlig unprofessionelle Glückgefühle zu entwickeln, nämlich zugunsten von Streich.

Darf einem Journalisten eigentlich nicht passieren, ich weiß. Aber wenn es irgend jemanden auf diesem Planeten gibt, dem man den ersten Männerpokal seines Lebens einfach gönnen muss, dann Christian Streich.

Steudel-Kolumnen gibt's auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

Drei HSV-Profis bekommen eine Fünf

Drei HSV-Profis bekommen eine Fünf

Der Traum des HSV vom Pokal-Finale in Berlin ist geplatzt. Beim 1:3 gegen den SC Freiburg hielt man zwar gut mit, vor dem gegnerischen Tor fehlte jedoch die Durchschlagskraft – und die Effizienz.

Heute im Fernsehen

TV-Programm

20.45 Uhr, ARD: DFB-Pokal, RB Leipzig - Union Berlin

Bestes Bundesliga-Team 2022 ist - RB Leipzig

Tradition ist wichtig, aber...

Tradition ist wichtig, aber...

Tobias Holtkamp singt ein Loblied auf RB Leipzig. Für den Sport1-Kolumnisten sind die Sachsen ein Wirtschaftsunternehmen mit großem sportlichen Sachverstand.

Von Tobias Holtkamp

Ich weiß, dass es in vielen Fan-Kreisen, freundlich formuliert, maximal uncool ist, RB Leipzig lobend zu erwähnen. Kein Verein, ein Marketing-Projekt usw. heißt es dann, die haben im Fußball nichts verloren. Doch der Fußball, auf jeden Fall der weit oben, hat sich verändert. Tradition ist ein großer Wert und wichtig und sollte auf jeden Fall gepflegt werden, doch entscheidend sind eben auch andere Faktoren.

Fußballklubs in Profiligen wie der Bundesliga sind Wirtschaftsunternehmen und werden an Ergebnissen gemessen. Auf dem Platz, natürlich, aber noch wichtiger sind die Ergebnisse in den Büchern und Bilanzen. Es geht immer darum erfolgreich zu sein, sportlich einerseits, in gleichem Maße aber auch in Merchandising, Vermarktung oder neuen Geschäftsfeldern wie der Digitalisierung.

Ein Unternehmen, das ist im Fußball nicht anders als in anderen Bereichen, das kein Geld verdient, wird sich in der Regel nicht nicht lange halten.

RB Leipzig hat mit großer Unterstützung seines Hauptsponsors in den vergangenen Jahren ein Fußball-Geschäft aufgebaut, das hervorragend funktioniert. Allein über Spielerverkäufe flossen in den letzten vier Jahren über 250 Millionen Euro auf das Konto der Leipziger, die trotzdem beständig oben mitspielen konnten.

Das gute Omen von Union Berlin

Das gute Omen von Union Berlin

Im DFB-Pokal-Halbfinale bei RB Leipzig bietet sich dem Berliner Torwart Frederik Rönnow die Chance auf Werbung in eigener Sache - eine Statistik spricht eindeutig für ihn.

Seit Wiederanpfiff der laufenden Saison, im Januar, nach einer kurzen Winterpause, ist Leipzig die Nr. 1 der Bundesliga. Aus den bisher 13 Spielen holten sie mehr Punkte als Bayern oder der BVB. Obwohl sie auch vor dieser Saison wieder einiges Top-Personal zu ersetzen hatten: Mit Kapitän Marcel Sabitzer und Innenverteidiger Dayot Upamecano zog es nicht nur zwei wichtige Spieler zum FC Bayern, auch Trainer Julian Nagelsmann wechselte ja nach München. Über 80 Millionen Euro Ablöse bekam Leipzig dafür.

So holprig es zu Beginn lief, so gut funktioniert die Mannschaft mittlerweile unter Trainer Domenico Tedesco (der im Dezember für Jesse Marsch übernahm). Hinter vorgehaltener Hand sprechen die RB-Macher schon von riesiger Vorfreude auf die kommende Saison, in der sie die Bayern angreifen und Meister werden wollen.

Ein großer Umbruch steht bei ihnen nicht bevor, auch ihren herausragenden Offensivspieler Christopher Nkunku, 24, müssen sie nicht verkaufen, sein Vertrag läuft aktuell noch bis 2023 - ohne Ausstiegsklausel. Leipzigs Absicht ist sogar, mit Nkunku noch einmal zu verlängern, bei dessen Berater Pini Zahavi, der auch Robert Lewandowski vertritt, ist das bereits hinterlegt.

Doch schon in den nächsten Wochen kann Leipzig sich die doppelte Krone aufsetzen. Sie können Deutschlands erfolgreichste Mannschaft der Saison werden - mit zwei großen Titeln! Im DFB-Pokal sind sie der Favorit, diese Woche geht's im Halbfinale gegen Union Berlin. Und in der Europa League warten die Glasgow Rangers im Halbfinale. Das scheint genauso machbar wie ein mögliches Endspiel gegen Frankfurt oder West Ham.

Bayern und der BVB, beide ja sowohl in Europa als auch im DFB-Pokal nicht mehr dabei, können da dann nur noch zuschauen...

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