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Frauen: Hellmann sieht DFB in der Pflicht

Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann sieht die Entwicklung des Frauenfußballs kritisch und hat den DFB in die Pflicht genommen.

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Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann sieht die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland kritisch und hat den DFB in die Pflicht genommen. "Aus der Klubperspektive bin ich mit dem Entwicklungsstand des Frauenfußballs nicht zufrieden", sagte der 52-Jährige der Frankfurter Rundschau: "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht immer Sand in die Augen streuen und uns beweihräuchern, obwohl wir nicht wirklich gut sind."

Aus seiner Sicht benötige es "sehr schnell" eine Liga mit 16 Teams, man müsse "bei der Professionalisierung mehr tun, wozu möglicherweise Minimum-Gehälter, aber auch ein Salary Cap gehören könnten", sagte Hellmann und ergänzte mit Blick auf die fehlende Abwechslung im Titelrennen: "Vielleicht brechen wir so das System mal auf, dass mehr Spannung entsteht, damit wir eine größere Öffentlichkeit erreichen."

Der ehemalige Interimschef der Deutschen Fußball Liga (DFL) schließt auch eine Abspaltung der Liga vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht aus. Es werde vom DFB "abhängen, ob diese Debatte aufkommt oder nicht. Es gibt nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Profiklubs ein Grummeln, eine Unzufriedenheit, auch wie die Klubs eingebunden sind", sagte Hellmann, der mit der Initiative "Fußball kann mehr" ein Thesenpapier mit Verbesserungen für den DFB erstellt hat.

Sollten die "notwendigen Anpassungen in der Struktur des DFB erreicht werden können, habe ich damit überhaupt kein Problem", führte er aus: "Wenn das aber nicht der Fall ist, müssen wir darüber nachdenken, den Frauenfußball eigenständig zu organisieren."

Hellmann kritisierte, dass das Geschäftsmodell Frauenfußball nicht tragfähig sei, um flächendeckend in die Infrastruktur zu investieren. "Es sei denn, es wird an den jeweiligen Standorten durch den Männerfußball oder externe Kapitalgeber subventioniert", sagte der Eintracht-Chef: "Das darf aber kein Dauerzustand sein."


Foto: © FIRO/SID/Jürgen Fromme

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