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Flick-Aus bei Bayern: And the Winner is – Uli Hoeneß!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Bei unserem letzten Treffen im September hat Uli Hoeneß erklärt, wie Hansi Flick seinerzeit zum FC Bayern kam. Er habe jemanden gesucht, der dem damaligen Trainer Niko Kovac unter die Arme greift, und deshalb persönlich bei Flick vorgefühlt. Nun kann man als Vereinsboss dem Cheftrainer nicht ohne weiteres einen neuen Assistenten aufschwatzen.

Kovac hätte die Personalie wahlweise als Machtbeschneidung oder Aufpasser verstanden. Hoeneß schickte Flick deshalb auf die Warteschleife, bis sich die Dinge fügten. Legendenbildung oder nicht: Irgendwann sei der unwissende Niko Kovac zu ihm gekommen, um Unterstützung anzuheuern. Hoeneß will ihn gefragt haben: An wen denkst du?

Daraufhin habe Kovac seinen Wunschkandidaten genannt: Hansi Flick. Es konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, wie Kovac auf den Namen des ehemaligen DFB-Trainers gekommen ist. Jedenfalls erwuchs daraus eine Heldengeschichte: Flick übernahm Ende 2019 das Amt von Kovac und führte die Mannschaft zu sechs Titeln in einem Jahr.

Aus dieser Erzählung entstehen zwei Schlüsselfragen. Erstens: Wenn man beim FC Bayern so gut Menschen durchschauen kann, warum dann nicht den vielleicht erfolgreichsten Cheftrainer der Vereinsgeschichte? Zweitens: Was macht Hasan Salihamidzic eigentlich beruflich? Man sieht und hört nichts Entscheidendes von ihm. Erwartet man das nicht von einem Sportvorstand?

Einen enthemmten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Flick-Aus bei Bayern: Keine Zukunft beim FC Hollywood

Der FC Bayern hat den perfekten Trainer vergrault

Hansi Flick möchte den FC Bayern verlassen und setzte die Vereinsführung vor vollendete Tatsachen. Bayern-Führung hat den perfekten Trainer vergrault!

Von Marco Mader

Der FC Bayern hat es also geschafft. Er hat auch den erfolgreichsten Trainer in seiner an Titeln und Trophäen überaus reichen Geschichte vergrault. Flicks Bitte um Vertragsauflösung hat die ihm treu ergebene Mannschaft geschockt und die Fan-Basis in Aufruhr versetzt.

Für den deutschen Branchenriesen ist dies das größte anzunehmende Image-Desaster - aus Sicht des Trainers nur konsequent.

Flick hatte zuletzt kein Hehl daraus gemacht, wie sehr ihn der Machtkampf mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic zermürbt. Dass er sich an der Dauerfehde eine "Teilschuld" gab, ehrt ihn. Zu kitten war der tiefe Riss dennoch nicht mehr. Und so zog der prinzipientreue Flick die Konsequenzen.

Wie einst als DFB-Sportdirektor, als er genervt von den Verbandsstrukturen hinwarf. Oder als Geschäftsführer in Hoffenheim, das er zermürbt von internen Querelen verließ.

Vorstand missbilligt Vorstoß von Hansi Flick

Der FC Bayern reagiert auf die Ankündigung von Hansi Flick. Das Statement lässt den Trainer in schlechtem Licht erscheinen.

Missbilligung am Ende eines Märchens

Seit Monaten ist das Zerwürfnis mit Sportvorstand Salihamidzic bekannt, in dem es nicht nur um Spielerbewertungen geht.

Um erfolgreich zu sein, brauche er ein harmonisches Umfeld, sagte Flick. Das fand er beim stets aufgeregten "FC Hollywood" nicht (mehr) vor. Die Hauptschuld daran trägt aus Sicht des Anhangs Salihamidzic, den viele als vermeintliche Verkörperung der dunklen Seite der Macht zum Teufel wünschen.

Doch Flicks Abschied ist die Bankrotterklärung der gesamten Führungsetage. Sie hat seine auch öffentlichen Hilferufe ignoriert, mit Ausnahme von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat keiner der Bosse um den Erfolgscoach gekämpft.

Der noch immer mächtige Ehrenpräsident Uli Hoeneß muss sich sogar vorwerfen lassen, die Trennung mit der Unterstützung seines Ziehsohnes Salihamidzic forciert zu haben. Vor allem der designierte Klubchef Oliver Kahn gab in dieser Kernfrage ein schwaches Bild ab.

Miroslav Klose kritisiert Kommunikation

Es kracht an allen Ecken und Enden beim FC Bayern. Nach Flick meldet sich nun sein Assistent Miroslav Klose zu Wort.

"Besser, wenn Julian Nagelsmann bliebt"

Stefan Effenberg meint, für Julian Nagelsmanns Entwicklung sie die Vertragserfüllung bei RB Leipzig besser.

Und doch ist auch die Haltung der Chefriege aus Klubsicht konsequent. Dass ein Trainer - wie Flick es einforderte - in Transferfragen entscheidend mitreden darf, war bei den Münchnern noch nie vorgesehen. Selbst Starcoach Pep Guardiola hatte nur einen einzigen Wunsch frei ("Thiago oder nix!") - und ging deshalb nach Vertragsende leichten Herzens zu Manchester City, wo seine Machtfülle als Teammanager wesentlich größer ist.

Und auch Trainer wie den großen Gentleman Ottmar Hitzfeld oder Triple-Coach Jupp Heynckes haben die Bayern schon in die Wüste geschickt. Sollte sie ein Flick-Nachfolger nun auch noch viel Geld kosten, das dringend in die Mannschaft investiert werden müsste, wäre das Management-Desaster komplett.

Der deutsche Fußball darf den Münchner Komödienstadel mit Freude verfolgen. Dass sich die Bayern in schweren Zeiten neu aufstellen müssen, dürfte die Chancen der Herausforderer vergrößern. Und der Deutsche Fußball-Bund kann in Flick nun den bestmöglichen Erben für Bundestrainer Joachim Löw verpflichten.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Flick bald Löw-Nachfolger? So ist der aktuelle Stand

Hansi Flick will nicht mehr Bayern-Trainer sein: Was bedeutet das für die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw? Der Wunschkandidat wäre für den Deutschen Fußball-Bund plötzlich verfügbar. Oliver Bierhoff kann sich über die Entwicklungen des Wochenendes freuen.

Hansi Flick und die Super League zeigen die Probleme des Klubs

Der Vorstand des FC Bayern zeigt sich erbost, weil Hansi Flick seinen Rücktrittwunsch bekannt gab. Dabei zeigen sich klare Risse im Verein – und jetzt kommt noch die Drohkulisse einer Super League hinzu.

And the Winner is – Uli Hoeneß!

Von Alex Steudel

Endlich hat er es ausgesprochen: Hansi Flick möchte die Bayern verlassen. Seine Begründung für die plötzliche Offenheit ist einmalig: "Es gab den ein oder anderen Flurfunk", sagte der Trainer. Flurfunk – so nennt man das jetzt also, wenn die Fußballwelt seit Wochen über nichts anderes spricht.

Flick geht mit högschter Sicherheit zum DFB. Dass er einen Vertrag bis 2023 beim FC Bayern hat? Völlig wurscht, Verträge sind so Old School, die interessieren heute keinen mehr.

Was mich mehr stört als das: Flick wirft nach dem ersten Gegenwind hin. Das ist schade. Ein Jahr nach der erfolgreichsten Saison aller Zeiten gibt es jetzt nur Verlierer. Ich korrigiere: Fast nur Verlierer.

And the Winner is Uli Hoeneß.

Aber verarzten wir erstmal die Anderen.

Flick ist Verlierer, weil er im Duell mit Sportvorstand Hasan Brazzo Salihamidzic unterliegt.

Brazzo ist Verlierer, weil er den Fanliebling Flick auf dem Gewissen hat, was ihn zu Bayerns Most Hated Angestellten macht.

Klubchef Kalle Rummenigge ist Verlierer, weil er Flick halten wollte und sich nicht durchsetzen konnte. Seine Stimme zählt halt nicht mehr viel an der Säbener Straße, weil er Ende des Jahres sowieso weg ist.

Nachfolger Oliver Kahn ist Verlierer. Denn über ihn sagte Flick öffentlich, er habe in der ganzen Zeit kein Gespräch gesucht.

Der neue Trainer tut mir jetzt schon leid: Er übernimmt einen in sich zerrissenen Klub.

Und im Hintergrund lacht sich Uli Hoeneß tot: Er ist der einzige Gewinner. Der Ex-Manager zog die ganze Zeit im Hintergrund die Fäden. Er ist der Schattenmann. Als Salihamidzic-Mentor wird er beim FC Bayern weiter mitbestimmen – und das, ohne sich jemals selbst die Finger schmutzig zu machen.

Genial!

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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