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FC Bayern: Die alte Hoeneß-Methode schwächt die Liga

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Jetzt also Marcel Sabitzer: Der dritte Leipziger, den Bayern München dem Vizemeister in einem Jahr wegschnappt. Erst Abwehrchef Upamecano, dann Trainer Nagelsmann, nun Sabitzer. Die Kauflust erinnert an Uli Hoeneß: Du kaufst dem größten Rivalen ganz einfach die besten Leute weg. Die Wirkung setzt schnell ein: Du stärkst deine eigene Mannschaft und schwächst den Gegner. Bei Borussia Dortmund haben die Bayern vor einem guten Jahrzehnt auch schon so zugelangt. Robert Lewandowski, Mario Götze, Mats Hummels - alle zum FC Bayern. Richtig erholt hat sich der BVB nie davon.

Aus Bayern-Sicht ist die Hoeneß-Methode vielleicht verständlich. Aus Sicht der Bundesliga zementiert Bayern München die Langeweile im Titelkampf. Der abgebende Verein bekommt zwar eine Menge Geld aus München, um die 75 Mio. Euro insgesamt. Aber die 15 Sabitzer-Millionen werden sie bei RB Leipzig so kurz vorm Transferschluss allenfalls zur Schadensbegrenzung einsetzen können. Der Saison-Auftakt ist mittlerweile versaut. Zwei Pleiten nach drei Spieltagen muss man erst einmal aufholen, man liegt auf Platz 10. Die Bayern dagegen: längst in Schlagweite zur Tabellenspitze.

Einen aufgedrehten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

FC Bayern: Die alte Hoeneß-Methode schwächt die Liga

Offiziell: RB-Kapitän Marcel Sabitzer wechselt zum FC Bayern

Offiziell: RB-Kapitän Marcel Sabitzer wechselt zum FC Bayern

Nun ist es offiziell: Marcel Sabitzer (27) verlässt RB Leipzig und wechselt mit sofortiger Wirkung zum FC Bayern München.

Von Thomas Häberlein

Das Vollzugs-Video mit Kaiserschmarrn und Weißbier wäre gar nicht mehr nötig gewesen. Dass Marcel Sabitzer, der bereits als Kind Kleidung von Bayern München trug, künftig auch hauptberuflich das Trikot des deutschen Rekordmeisters überziehen wird, das durfte seit spätestens Samstag als gesichert gelten. Da nämlich ließ der Sportvorstand Hasan Salihamidzic den Halbsatz fallen, dass Sabitzer "ein Thema werden könnte".

Warum die Münchner Sabitzer kurz vor Transferschluss unbedingt haben wollten (und dies am Montag dann auch verkündeten), erschließt sich nicht unbedingt: Die Positionen, auf denen der Österreicher in Zukunft spielen könnte, sind allesamt prominent besetzt. Auffällig ist so zunächst, dass Salihamidzic eine Taktik anwendet, die sein Vordenker und Vorgänger Uli Hoeneß ersonnen hat: Einfach mal die nationale Konkurrenz schwächen, indem man ihr die besten Leute wegholt.

Bei Oliver Kahn klingt das so: "Marcel Sabitzer bringt alles mit, was ein Spieler für den FC Bayern braucht", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Er wird außerdem keine lange Eingewöhnungszeit benötigen, weil er mit der Philosophie unseres Trainers Nagelsmann bereits bestens vertraut ist."

Die Leipziger beendeten die vergangene Saison als Zweiter hinter den Bayern, nun fehlt ihnen ein weiterer wichtiger Akteure: Vor Sabitzer, der noch an die 15 Millionen Euro Ablöse kosten soll, wechselten schon Abwehrspieler Dayot Upamecano (42,5 Mio Euro Ablöse) und Nagelsmann (bis zu 25 Mio. Euro) nach München. Upamecano ist gerade Stammspieler, Nagelsmann mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet - aber Sabitzer?

Ilaix Moriba zum Medizincheck bei RB Leipzig eingetroffen

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Seine Verpflichtung war so wichtig, dass sich RB-Verantwortliche nach Barcelona aufmachten, um die Details zu klären. Nun ist Ilaix Moriba selbst in Leipzig.

RB Leipzig jedenfalls handelte zügig und intensivierte sein Bemühen um eine Verpflichtung von Ilaix Moriba. Der erst 18 Jahre alte Mittelfeldspieler vom FC Barcelona war den Sachsen bislang wohl nur acht Mio. Euro Ablöse wert, nun wird wohl die ganze Ablöse von Sabitzer reinvestiert. Zuvor hatten die aktiven Leipziger nach den Abgängen von Upamecano und Ibrahima Konate (40/FC Liverpool) bereits knapp 92 Mio Euro an Ablösesummen bezahlt.

In Deutschland schließt das Transferfenster am Dienstag um 18.00 Uhr, in England um Mitternacht deutscher Zeit. Die großen Transfers allerdings scheinen getätigt. Spekulationen, Paris St. Germain wolle im Falle eines Abgangs von Kylian Mbappe in Windeseile noch Robert Lewandowski in München oder Erling Haaland von Borussia Dortmund loseisen, entbehren allem Anschein nach jeder Grundlage.

In der Bundesliga wird dennoch noch hie und da gedealt - allerdings gehts eher um Leih- als Kaufgeschäfte. Der prominenteste Name kursiert dabei in Dortmund: Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea), den dereinst Salihamidzic gerne zum FC Bayern geholt hätte. Der BVB soll an einem Ausleihen des Flügelstürmers interessiert sein. Allerdings: Der 20 Jahre alte Engländer kassiert bei Chelsea immerhin knapp 140.000 Euro pro Woche.

Dodi Lukebakio wird an Wolfsburg verliehen

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Dodi Lukebakio hat die Erwartungen bei Hertha BSC nie ganz erfüllt. Jetzt versucht er es auf Leihbasis beim Wolfsburg. Eine Kaufoption soll es nicht geben.

Bereits geklärt: Dodi Lukebakio von Hertha BSC spielt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis für den Tabellenführer VfL Wolfsburg. "Die Option für diesen Wechsel hat sich kurzfristig eröffnet und macht für beide Seiten Sinn", sagte Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic. Gut möglich, dass er schon bald den Wechsel des französischen Angreifers Myziane Maolida von OSC Nizza zum Tabellenletzten der Bundesliga verkündet.

Es gibt freilich auch noch jede Menge ungeklärte Fälle. Da ist Filip Kostic, der sich von Eintracht Frankfurt wegekeln will, angeblich zu Lazio Rom. Gleiches plant wohl der Bremer Marco Friedl, der zu Union Berlin möchte.

Gehen darf Steven Zuber, von der Eintracht zu AEK Athen - auf Leihbasis. Andrej Kramaric (Hoffenheim) und Ellyes Skhiri (Köln) dagegen würden und sollen gerne bleiben. Ablöse aber bringen sie nur noch in diesem Jahr.

Und schließlich ist da noch Manchester United, das nach dem Coup mit Superstar Cristiano Ronaldo (36) noch einen neuen Rechtsverteidiger sucht. Wird einer gefunden, darf der portugiesische Rechtsverteidiger Diogo Dalot gehen. Zu Borussia Dortmund. Auf Leihbasis.

Thomas Häberlein ist Redakteur beim Spor-Informationsdienst (SID)

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