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Explosion im Kopf: Darum hört Joachim Löw auf

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Schalke 04 steigt wahrscheinlich ab, der Hamburger SV nicht auf: In der Saison 2021/22 fehlen der Bundesliga womöglich zwei Traditionsvereine, die Massen begeistern. Aus der Feststellung resultiert eine Idee, die ich hier vor einiger Zeit schon mal platziert habe, nämlich die Frage: Welche 18 Vereine hättet Ihr am liebsten in der ersten Liga, wenn Ihr euch eure eigene Bundesliga zusammenstellen dürftet? Meine 18 Klubs wären wohl:

  • Bayern München
  • Borussia Dortmund
  • Schalke 04
  • 1. FC Köln
  • Borussia Mönchengladbach
  • Werder Bremen
  • VfB Stuttgart
  • Hertha BSC
  • Eintracht Frankfurt

Schon käme ich ins Schwitzen. Dynamo Dresden oder doch RB Leipzig? 1. FC Nürnberg oder 1. FC Kaiserslautern? Warum nicht Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg! Was ist mit 1860 München und Saarbrücken? Was mit Eintracht Braunschweig und Hannover 96? Prompt wird die Liste länger. Ich schaue Richtung Pott. MSV Duisburg, VfL Bochum, vielleicht Rot-Weiss Essen. Und etwas östlicher: Arminia Bielefeld. Ich gebe auf und mache mir einen schlanken Fuß: Wer sind eure 18 Lieblingsbundesligisten?

Ein abgezähltes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Unbedingt reinhören!

Deutschland sucht den neuen Jogi

2021 wird das Jahr der Abschiede: Löw, Merkel und ein gewisser Pop-Titan, für dessen Namensnennung Malte Asmus einen Rüffel von Pit Gottschalk bekommt. Schließlich geht es im Fever Pit'ch Podcast um Fußball. Und deshalb blicken die beiden auch auf die Pressekonferenz von Joachim "Jogi" Löw zurück, auf der er seinen Abschied erklärt. War es der richtige Moment, um seinen Abschied zu verkünden? Werden sich die Nationalspieler jetzt noch mal extra ins Zeug legen? Wen wird Oliver Bierhoff als Nachfolger platzieren? Darum geht es im neuen Fever Pit'ch Podcast.

Explosion im Kopf: Darum hört Joachim Löw auf

Ein Bundestrainer auf Abschiedstournee

Zum ersten Mal nach seiner Rücktrittsankündigung stellte sich Joachim Löw der Presse – und wirkte gelassen. Als es um Thomas Müller und Jerome Boateng ging, war es damit vorbei.

Von Marco Mader

Da hat der Bundestrainer seinem Nachfolger ein schönes Ei ins Nest gelegt. Die von ihm höchstpersönlich verjüngte Nationalmannschaft, sagte Löw bei der Begründung seines vorzeitigen Abschieds, werde erst bei der Heim-EM 2024 auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft sein. Das ging zwar nicht ganz so weit wie Franz Beckenbauers legendäres "auf Jahre hinaus unschlagbar" 1990, bedeutet aber ein ähnlich schweres Erbe.

Der neue Mann braucht sich keinen Illusionen hinzugeben: Von ihm werden Titel erwartet. Wenn nicht schon bei der WM in Katar, so doch spätestens bei der EM 2024 im eigenen Land. Dort, sagte Löw, erhoffen sich Verband und Fans nicht weniger als eine "Explosion", ein Sommermärchen 2.0 - wie einst beim Original 2006, das ein ganzes Land und dessen Bild in der Welt zum Besseren verändert hat.

Löw hat ja nicht unrecht: Die goldenen Jahrgänge 1995/96 mit Joshua Kimmich, Leroy Sane oder Leon Goretzka werden dann im besten Fußballer-Alter sein. Umso größer ist die Aufgabe für DFB-Direktor Oliver Bierhoff, ihnen einen neuen Chef zur Seite zu stellen, der das enorme Potenzial zur Titelreife veredeln kann. Und muss.

Dafür, dass Löw seinem langjährigen Mitstreiter mit seiner frühen Entscheidung die nötige Zeit bei der schwierigen Trainersuche verschafft hat, gebührt ihm ein großes Lob. Seine Zenit-Aussage aber wird für den Erben schon jetzt zur Hypothek.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Spielraum für den Headhunter

Während sich der Bundestrainer nun voller Energie der EM zuwenden möchte, will sich der DFB bei der Nachfolgersuche Zeit lassen.

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: 2. Liga, VfL Bochum - Hamburger SV

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, FC Augsburg - Mönchengladbach

Gladbach: Marco Rose nimmt seine Stürmer in die Pflicht

Marcus Thuram, Breel Embolo und Alassane Plea – Borussia Mönchengladbachs Offensivleute kommen in dieser Bundesliga-Saison noch nicht auf eine gute Trefferquote. Daran will Trainer Marco Rose mit ihnen arbeiten, doch er erwartet vor allem eines von seinen Stürmern.

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, VfL Wolfsburg - Schalke 04, Union Berlin - 1. FC Köln, Mainz 05 - SC Freiburg, Werder Bremen - Bayern München

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Borussia Dortmund - Hertha BSC

BVB-Alltag gegen Hertha BSC ohne Kompromisse

Auf den BVB wartet nach der Champions-League-Gala der Bundesliga-Alltag. Gegen Hertha BSC darf es keine Kompromisse geben. Die Ruhrnachrichten-Vorschau mit Sascha Klaverkamp und Tobias Jöhren.

Sonntag

13.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Bayer Leverkusen - Arminia Bielefeld

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, RB Leipzig - Eintracht Frankfurt

18 Uhr, Sky: Bundesliga, VfB Stuttgart - TSG Hoffenheim

Hilfe, die Torhüter gehen uns aus!

Endet eine Ära? Oliver Bierhoff und Stefan Kuntz schlagen Alarm

Beim DFB und in den Nachwuchsleistungszentren herrscht große Sorge um die Zukunft der deutschen Torhüter. Es gibt keinen echten Nachfolger von Manuel Neuer.  Eine Geschichte über Ursachen und mögliche Lösungen des Problems.

Von Alex Steudel

Ich geb's zu, ich war früher wahnsinnig stolz auf den deutschen Fußball. Die bewundernden Kommentare der Anhänger anderer Nationen, meistens ausgestoßen am Strand oder an Campingtischen, die sich vor Miracoli-Spaghetti und Billigdosenbier bogen, taten gut. Im Urlaub fühlte ich mich stets als eine Art Abgesandter des DFB. Und der Respekt war riesengroß. Wir gewannen EM- und WM-Titel, Torjägertrophäen, Europapokale – wir konnten alles. Alles - außer schön kicken, aber das war ja egal.

Darüber, dass die Deutschen erst besiegt sind, wenn das Spiel abgepfiffen ist und alle unter der Dusche stehen, herrschte in der griechischen Dorfdisko und an der Bar des Billighotels auf Malle nachts um drei dieselbe multilaterale Einigkeit wie darüber, dass keiner Atomkrieg will.

Und dann waren da ja noch die Torhüter.

Deutschland hatte immer die besten. Toni Turek, Toni Schumacher, Eike Immel, Bodo Illgner. Und natürlich Sepp Maier. Was die Lage für konkurrierende Torwartnationen besonders schlimm machte, war, dass Sepp Maier nach seiner Zeit als Sensationstorwart auch noch damit anfing, selbst Sensationstorhüter auszubilden. Das Ergebnis war Oliver Kahn, der Titan.

Als gleich nach Kahn der überirdische Manuel Neuer an die Macht kam, befürchtete ich erstmals, dass Gerüchte über geheime Torhüterzuchtlabors in Deutschland aufkommen könnten. Die Menschheit war fassungslos: Wie machen das diese Deutschen?

Fußballfans im Ausland glauben vermutlich, dass sich die Geburt eines Kindes in Deutschland folgendermaßen abspielt: Der Arzt schneidet die Nabelschnur durch und zieht dem Säugling dann die Torwarthandschuhe aus.

Ja, wir sind eine Torhüternation. Der DFB hat so in seiner Geschichte bestimmt 450 Millionen verhinderter Gegentore hervorgebracht. Entsprechend sicher haben wir uns immer gefühlt, was diese Position angeht.

Ich zum Beispiel fürchtete mich in den Achtzigern wegen unserer Torhüter vor nichts, nicht mal vor Franzosen im Halbfinale. Der Gedanke, in ein Turnier zu gehen und keinen guten Torwart dabei zu haben, war völlig abwegig. Notfalls hätten wir den Schlussmann vom Tabellenletzten der Bundesliga mitgenommen, und sogar der wäre als bester des Turniers ausgezeichnet worden. Und zwar vor dem Eröffnungsspiel.

Wahrscheinlich hätte früher jeder DFB-Masseur Nummer 1 einer mittelmäßigen anderen Nationalmannschaft sein können. Oder Stammkeeper von Brasilien, dem einzigen Team, das immer vorn mit zehn Feldspielern antrat, und ganz hinten stand einer, den der Busfahrer mit den Worten ("Ne, heute spiele ich nicht") auf dem Weg ins Stadion am Straßenrand aufgegabelt hatte.

Das klingt alles gut, aber mir ist diese Woche bewusst geworden, dass es irgendwann vorbei ist mit der Herrlichkeit. Neuer wird älter und älter. In zwei Wochen ist er 35, und es kommt nichts mehr nach. Die größten deutschen Hoffnungen der jüngsten Zeit haben sich nicht mal beim HSV durchgesetzt (Julian Pollersbeck ist jetzt Ersatztorwart in Lyon), oder sie gucken Neuer bei der Arbeit zu (Alexander Nübel ist Ersatztorhüter beim FC Bayern). Früher war halt doch alles besser.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: "Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV", 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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