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Es gibt nur einen Rudi Völler: Das skurrilste TV-Interview 2018

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

So kurz vor Jahresende hat Rudi Völler das skurrilste Fernseh-Interview des Jahres 2018 abgeliefert. Sein Schlagabtausch mit Sky-Reporter Marcus Lindemann: Wort für Wort ein Genuss. Wir veröffentlichen heute jeden Satz zum Nachlesen. Am Ende sagt man genüsslich: Es gibt nur einen Rudi Völler.

Die 2. Liga startet heute mit zwei Spielen in die Rückrunde. 1. FC Köln gegen VfL Bochum und SV Sandhausen gegen Greuther Fürth. Das vielleicht spannendste Spiel findet Sonntag statt: Die HSV-Revanche bei Holstein Kiel. Das neue Nordderby. Wir erinnern uns: Der Hamburger SV verlor im Sommer den Saisonauftakt zu Hause mit 0:3. Für Fever Pit'ch eine gute Gelegenheit, einen Kenner zu einem Gastbeitrag zu bewegen. Michael Kluth (54), HSV-Fan von Kindesbeinen an, war bis 2017 Sportchef der Kieler Nachrichten (inzwischen arbeitet er im Politik-Ressort). In diese Zeit fiel der Aufstieg der Kieler in die 2. Liga. Er kennt also die Befindlichkeiten, wenn David gegen Goliath antritt - und manchmal gewinnt. Er liefert den Kommentar des Tages, während ich mich über Rudi Völler schlapp lache.

Euer Pit Gottschalk

Das skurrilste TV-Interview des Jahres

Rudi Völlers Aussetzer bei Sky sagt mehr als tausend Worte

Rudi Völlers Interview bei Sky hat die Spekulationen um einen Trainerwechsel unter dem Bayer-Kreuz befeuert, kommentiert RP-Autor Dorian Audersch.

Hier Rudi Völlers Dialog mit Sky-Reporter Marcus Lindemann im Wortlaut:

Reporter: „Können Sie, Stand heute, sagen, dass Heiko Herrlich am 18. Spieltag Trainer von Bayer 04 Leverkusen sein wird?“

Völler: „Können Sie mir sagen, dass Sie im nächsten Jahr noch Field-Reporter sind bei Sky? Ganz sicher? Zu 100 Prozent?“

Reporter: „Wenn die Gesundheit es zulässt, in jedem Fall. Kann ich Ihnen zu 100 Prozent sagen.“

Völler: „Weiß ich nicht. Sind Sie sich sicher?“

Reporter: „Wissen Sie mehr?“

Völler: „Weiß ich nicht. Das ist Spekulation.“

Reporter: „Aber was ist mit Heiko Herrlich?“

Völler: „Ich habe das gerade mit einer Gegenfrage beantwortet.“

Reporter: „Aber beantworten wollen Sie diese Frage nicht.“

Völler: „Sie können sie ja auch nicht beantworten.“

Reporter: „Doch. Ich habe ja gesagt: Ich bin dabei.“

Völler: „Sind Sie sicher? Sie entscheiden das doch gar nicht.“

Reporter: „Ich gehe davon aus, dass ich dabei bin.“

Völler: „Ach so, Sie gehen davon aus.“

Reporter: „Gehen Sie davon aus, dass Heiko Herrlich dabei ist?“

Völler: „Gehen Sie davon aus, dass Sie noch Field-Reporter sind nächstes Jahr?“

Reporter: „Ja. Jetzt sind Sie dran.“

Völler: „Aber Sie können das doch gar nicht entscheiden.“

Reporter: „Aber Sie können es ja entscheiden, ob Heiko Herrlich…“

Völler: „…ob Sie Field-Reporter bleiben?“

Reporter: „Nein, aber ob Heiko Herrlich Trainer ist.“

Völler: „Ich habe doch gerade gesagt – Spaß beiseite -, dass wir uns nach dem letzten Spiel zusammensetzen. Dann werden wir ein Fazit ziehen, eine kleine Analyse und dann gucken wir weiter.“

Reporter: „Also, Sie können es nicht sagen, ich muss das noch einmal abschließen.“

Völler: „Dass Sie weiter Field-Reporter sind?“

Reporter: „Sie wollen nicht darauf antworten?“

Völler: „Ja, Sie doch auch nicht.“

Reporter: „Doch, ich habe doch darauf geantwortet.“

Völler: „Ja?“

Reporter: „Ja.“

Völler: „Sicher?“

Reporter: „Ja.“

Völler: „Dann ist ja gut.“

Reporter: „Danke schön.“

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, ZDF: Bundesliga, Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach

Erster gegen Zweiter am Freitagabend

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Das neue Nordderby: Vorfreude auf die 2. Liga

Von Michael Kluth

Pit Gottschalk hat hier neulich den Hamburger SV als einen Gewinner der Bundesliga-Hinrunde genannt. Weil er fehlt. Das freut den HSV-Fan, und Pit hat ja recht: Der HSV fehlt der Bundesliga als Hassobjekt, als Zuschauermagnet, als TV-Quotenbringer. Und es fehlt das emotionale Nordderby gegen Werder Bremen.

Für den HSV-Fan hat das nie dagewesene Dasein in der Zweiten Liga freilich Vorzüge: sportlicher Respekt, ungewohnte Erfolgserlebnisse, auswärts unbesiegt, Tabellenführung, Herbstmeister. Für jeden HSV-Fan unter 35 sind das bislang Fremdworte gewesen. Und es gibt ein neues Nordderby, an diesem Sonntag um 13.30 Uhr zum zweiten Mal: Holstein Kiel gegen HSV. 86 Kilometer Luftlinie. Die nach Bremen beträgt 95.

Schleswig-Holstein ist das Hinterland des HSV, Kiel ist die Landeshauptstadt. In manchen mittelholsteinischen Vorgärten wehen beide Vereinsflaggen. Das neue Nordderby bietet nicht weniger als die Derbys in der Bundesliga: Brisanz. Rivalität. Attraktivität. Und zudem das Duell Klein gegen Groß, exemplarisch für die Zweiklassengesellschaft Zweite Liga: Hier die gefühlten Bundesligisten HSV und 1. FC Köln, dort der Rest.

Zum Vergleich:

  • Holsteins Kader hat laut Transfermarkt.de 16 Millionen Euro Marktwert, der des HSV 57 Millionen Euro.
  • Die Kieler Sportvereinigung Holstein hat 2345 Mitglieder, der Hamburger Sportverein 87.000.
  • Die KSV hat 22 Angestellte auf der Geschäftsstelle, der HSV 220.
  • Auf Facebook folgen Holstein 70.000 Follower, dem HSV 782.000; auf Twitter 19.000 / 714.000; auf Instagram 29.000 / 23.5000.

Ins städtische Holsteinstadion passen derzeit 10700 Zuschauer, und auf zwei Bau-Ausschreibungen für eine neue Osttribüne hat sich kein einziger Anbieter beworben: Die Baustelle liegt brach. Ins vereinseigene Volksparkstadion passen 57000 Menschen, und es ist mit seinem weißen Segeldach eines der schönsten Stadien Deutschlands, WM- und EM-Austragungsort.

Aber entscheidend ist, wie wir wissen, auf’m Platz. Die Leistungsdaten sprechen eine andere Sprache als die Wirtschaftsdaten. Beide Mannschaften kommen in dieser Saison auf eine Zweikampfquote von 50 Prozent. Beide Mannschaften erreichen eine Laufleistung von 118 Kilometern pro Spiel. Holsteins Passquote beträgt 76 Prozent, die des HSV 81. Die Kieler kommen auf 56 Prozent Ballbesitz, die Hamburger auf 61.

Klein gegen Groß? Nein, das ist so nah beieinander wie die Städte.

„Zeigen, dass hier nichts zu holen ist“

Alexander Mühling, Teil der Unverzichtbaren bei den Störchen, will den HSV-Coup wiederholen

Auch taktisch verspricht es interessant zu werden. Holstein-Trainer Tim Walter hat das Harakiri zum Konzept erhoben, lässt hinten Fehler zu, Hauptsache, es geht nach vorne. So spektakelt man schon mal ein 4:4 in Paderborn. HSV-Trainer Hannes Wolf hat die Außenverteidiger ein paar Meter nach innen verschoben und kommt so gegen den Ball stabil auf drei Sechser. So gewinnt man sieben von acht Spielen jeweils mit einem Tor Unterschied.

Das Hinspiel haben die Kieler übrigens 3:0 gewonnen. Es war das Eröffnungsspiel dieser Zweitliga-Saison an einem Freitagabend unter Flutlicht vor 57000 Zuschauern im ausverkauften Hamburger Volksparkstadion. Die „Störche“, wie sie wegen ihrer roten Stutzen genannt werden, führten den ehemaligen Bundesliga-Dino in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll vor. Deshalb ist ein weiteres Merkmal dieses neuen Nordderbys: Es ist eine Revanche.

Liebe Fever-Pit’ch-Leser, Sie schauen nur Bundesliga? Leute! Die Zweite Liga ist die neue Bundesliga. An diesem Sonntag auf jeden Fall.

Das Duell der Deutschland-Besieger (+)

Holstein Kiels Lee und HSV-Stürmer Hwang warfen im Sommer mit Südkorea den Weltmeister raus. Am Sonntag spielen die Freunde gegeneinander.

Alle mal herhören!

Schlusskonferenz beim Rasenfunk

In drei Sendungsformaten bespricht der Fußball-Podcast Rasenfunk das Geschehen der Liga und anderen Ligen. Unbedingt mal reinhören.

Fußball digital

So will Onefootball das "Twitter des Fußballs" werden

Onefootball hat weltweit zehn Millionen User monatlich auf seiner App, 15 Millionen sind es auf den eigenen Social-Media-Kanälen. Möglich waren diese beeindruckenden Reichweiten vor allem dank millionenschwerer Finanzspritzen prominenter Kapitalgeber. Adidas, Daniel Hopp und die Oetker-Familie sind nur drei der insgesamt 21 Investoren der Fußball-Medienplattform. Einen Jahresumsatz konnte Gründer Lucas von Cranach mit Onefootball bislang jedoch nicht schreiben, was ihn wenig interessiert. Ein detaillierter Blick auf eines der spannendsten Digitalunternehmen.

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