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Endspiel U21-EM: Die Enttäuschung ist riesengroß

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Fußballfrauen im WM-Viertelfinale: ausgeschieden: Die DFB-Junioren bei der U21-EM: im Finale gestoppt. Der Film von Toni Kroos: diese Woche in den Kinos. Es wird Zeit für ein paar Tage Urlaub.

Weil Fever Pit'ch inzwischen so viele neue Leser gewonnen hat, kann ich gutes Gewissens eine Sommerlektüre empfehlen: "Kabinengeflüster" mit spannenden Geschichten aus der Fußballwelt.

14 Kundenrezensionen hat das Werk mittlerweile. Die Online-Bewertung bei Amazon: vier Sterne. So schlecht können die 14,95 Euro folglich nicht angelegt sein.  Ein paar Bewertungen sollten noch folgen.

Einen kühleren Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Endspiel U21-EM: Die Enttäuschung ist sehr groß

Alexander Nübel wird im Finale zum tragischen Helden

Die deutsche U21 verliert das EM-Finale gegen Spanien, weil einer der Besten patzt: Torwart Alexander Nübel unterläuft ein Fehler wie Oliver Kahn im WM-Finale 2002. An der positiven Turnierbilanz ändert das nichts.

Von Erik Roos und Marc Plönnes

Mit hängenden Köpfen schlichen die deutschen U21-Fußballer nach dem geplatzten Titeltraum zur Siegerehrung, die neuen Europameister aus Spanien standen Spalier und klatschten Beifall. Nach einem verschlafenen Start leisteten die deutschen Junioren dem eiskalten Topfavoriten einen großen Kampf, mussten sich aber trotz guter Leistung in einem unterhaltsamen Finale in Udine unnötig mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.

Abgekämpft und enttäuscht sanken die deutschen Spieler nach Schlusspfiff zu Boden, sogleich versammelte Trainer Stefan Kuntz seine Spieler aber noch auf dem Rasen zum Kreis und spendete Trost. "Wir können insgesamt sagen, dass es eine tolle U21 ist", sagte dieser in der ARD: "Es gibt so viele Spieler, die so viele Schritte gemacht haben. Klar, es ist leider ein Abschluss."

Spanien feiert nach Brutalo-Foul und Nübel-Patzer

Am Ende bleibt nur Platz 2. Deutschland verliert das Finale der U21-EM gegen Spanien, weil ausgerechnet Torwart Alexander Nübel einen Patzer macht. Dabei hätten die Spanier das Finale nicht vollständig beenden dürfen.

"Wir konnten trotzdem viel mitnehmen, obwohl wir nicht gewonnen haben. Aber die Enttäuschung ist natürlich sehr groß", sagte Kapitän Jonathan Tah: "Vielleicht haben wir uns in den ersten Minuten ein bisschen verunsichern lassen. Aber wir haben trotzdem bis zum Ende alles gegeben."

Fabian Ruiz (7.) gleich zu Beginn und Dani Olmo (69.) nach einem groben Fehler von Torhüter Alexander Nübel sorgten für den K.o. des DFB-Teams, das sich lange gegen die spielstarken Spanier wehrte. Nadiem Amiri (88.) sorgte mit einem abgefälschten Distanzschuss zwar noch einmal für Spannung, am Ende reichte es genau zwei Jahre nach dem Triumph von Krakau aber nicht für einen erneuten Coup gegen die Iberer, die erfolgreich Revanche nahmen und zum fünften Mal Europameister wurden.

Unterlegen gegen eine Generation "wie Kaviar"

Zum ersten Mal im Turnier war die deutsche Mannschaft unterlegen - zu Beginn kam sie minutenlang nicht an den Ball. Wenn es gefährlich vor dem Tor der Spanier wurde, dann war meist Nadiem Amiri beteiligt. Das reichte nicht für den Ausgleich.

Als großer Gewinner geht dennoch Kuntz aus dem Turnier, der mit einer nahezu komplett neuen Mannschaft erneut bis ins Finale stürmte. Für das Endspiel stellte er sein Team wieder gut ein, vor allem das Mittelfeld bot den ballsicheren Spaniern auch spielerisch die Stirn. Zum dritten Titel nach 2009 und 2017 reichte es aber nicht.

Vor 23.232 Zuschauern im ausverkauften Stadio Friuli, darunter eine DFB-Delegation mit Bundestrainer Joachim Löw und Nationalelf-Direktor Oliver Bierhoff an der Spitze, begann das deutsche Team viel zu verhalten. Die ballsicheren Spanier störten früh und hatten im Mittelfeld ein klares Übergewicht, die DFB-Mannschaft kam fast immer einen Schritt zu spät.

Kein Titel - aber Auftreten ist ein Fingerzeig für die Zukunft

2017 gewann die U 21 des DFB das Finale gegen Spanien, nun verlieren sie das EM-Endspiel gegen den gleichen Gegner. Entscheidend sind der Start und ein Torwart-Fehler. Doch das Auftreten ist ein Fingerzeig für die Zukunft.

Die beinahe logische Folge war der frühe Rückstand. Timo Baumgartl stand schlecht, Tah reagierte zu zögerlich, und so konnte Ruiz aus halbrechter Position Richtung Tor ziehen und aus 18 Metern abschließen. Der Schlenzer des Napoli-Profis landete unhaltbar für Nübel im langen Eck.

Erst nach 15 Minuten fand die deutsche Mannschaft endlich ins Spiel. Löw hatte der U21 schon vor Anstoß bescheinigt, eine "sehr, sehr gute Visitenkarte für den deutschen Fußball abgegeben" zu haben. Davon war nun endlich auch etwas auf dem Rasen zu sehen. Vor allem Amiri, der erneut den Vorzug vor Marco Richter erhalten hatte, sorgte für viel Wirbel.

Teamspirit war nicht genug

Sportbuzzer-Redakteur Tim Lüddecke kann dem Auftreten der deutschen U21 bei der Europameisterschaft viel Positives abgewinnen. Am Ende siegten aber großartige Individualisten über eine verschworene Gemeinschaft.

Beide Teams agierten nun auf Augenhöhe, mehr Torgefahr strahlten aber die Spanier aus. Taktgeber Dani Ceballos von Real Madrid, schon 2017 im Finale dabei, war kaum zu stoppen. Auf der Gegenseite hatte Torjäger Luca Waldschmidt gegen den Ex-Frankfurter Jesus Vallejo einen schweren Stand. Vallejo hatte Glück, nach einem harten Foul nur Gelb zu sehen. Bis zur Pause hatte Deutschland dann mehr vom Spiel.

In der zweiten Halbzeit gehörte der Auftakt klar der Kuntz-Mannschaft. Deutschland rannte an, Spanien hoffte auf Konter. Mit Erfolg: Einen Schuss von Ruiz ließ der im EM-Verlauf so starke Schalker Nübel unnötig nach vorne abprallen, Dani Olmo reagierte am schnellsten und hob den Ball über Nübel hinweg zum 2:0 ins Tor. Waldschmidt (83.) vergab zunächst die große Chance auf den Anschlusstreffer, Amiris Tor aus der Distanz war dann zu wenig.

Erik Roos und Marc Plönnes sind Redakteure beim Sport-Informationsdienst (SID)

Bayern München: Ein Nachgehakt zum Nachwuchs-Problem

Wenn man wie der FC Bayern siebenmal in Serie Deutscher Meister geworden ist, kann man auf dem Transfermarkt nicht viel falsch gemacht haben! In diesem Jahr aber, so ist das Gefühl, tun sich auch die Bayern im großen Personal-Poker besonders schwer. Eine Kommentar von Alfred Draxler.

Jenseits des FC Bayern München

Toni Kroos ging als der Sündenbock – und wurde ein Weltstar

Die Bayern-Führung achtete Toni Kroos gering, Reals Trainer Zidane sieht in ihm den perfekten Spieler für seinen Traum vom perfekten Spiel: Ein Film erzählt die Geschichte eines Ausnahmetalents mit Vorliebe für den schweren Weg. Am Sonntag feierte die Kroos-Dokumentation ihre Weltpremiere in Köln.

Man konnte nicht erwarten, dass Spiegel Online behutsam mit dem Film “Kroos” von und über Toni Kroos umgeht. “Auf der Leinwand erfährt man als Zuschauer mehr über die Branche als über den Menschen”, argwöhnte der Kritiker und widerlegte mit seiner Beschreibung von Filmszenen anschließend die eigene Schlussfolgerung.

Er schreibt: “So erscheint Toni Kroos, der aktuell wohl prominenteste deutsche Fußballer: ein treusorgender Vater, ein Familienmensch, einer, der absolut kein Bling-Bling braucht und seiner Frau als Ständchen ein Lied der Gruppe Pur singt. Er putzt sogar seine Fußballschuhe noch selbst.” Persönlicher kann’s ja kaum werden.

Uli Hoeneß: Darum konnten wir Toni Kroos nicht bei Bayern halten

Zur Kinopremiere am Sonntag in Köln kam nicht nur Trainer Jupp Heynckes, sondern auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Also ausgerechnet der Mann, der ihn 2014 gehen ließ. Hoeneß erklärteden Grund: „Wir hatten ein Wahnsinnsangebot gemacht und ihm gesagt: ,Wenn du das nicht akzeptierst, musst du gehen.‘“ So kam es.

Die Frage ist eher: Zieht so viel Bodenständigkeit genügend Zuschauer in die Kinos? Toni Kroos, Weltmeister von 2014 und als Spieler des FC Bayern und von Real Madrid viermal Champions-League-Sieger, trommelt bei RTL (“Stern-TV”) und im ZDF (“Markus Lanz”) zwar fleißig für die Dokumentation über seine Profikarriere. Eine Erfolgsgarantie ist das aber nicht.

So liegt vor dem Kinostart am 4. Juli eine Ungewissenheit in der Luft, wie das Publikum reagiert. Beim Auftakt gestern in Köln konnte nichts schiefgehen: Für Sonntagnachmittag bat Toni Kroos vorab Familie und Freunde zur “Weltpremiere”, wie es in der Einladung hieß, alle waren handverlesen. 113 Minuten dauert das Werk von Filmemacher Manfred Oldenburg.

„Habe keine Angst vorm Scheitern“

Im Film „Kroos“ erfährt man einiges über den zurückhaltenden Profi von Real Madrid. Am Sonntag feierte der Streifen im Kölner Cinedom seine Premiere. Viele Weggefährten und Top-Stars hatten ihr Kommen angekündigt. Vor der Film-Premiere gab Weltmeister Kroos dem Express ein ausführliches Interview.

Der Regisseur hat bereits Sporthelden wie die Klitschko-Brüder und Dirk Nowitzki verfilmt. Aber die jüngste Aufgabe schien besonders schwierig. Schon die Spielweise von Toni Kroos auf dem Rasen mutet so wenig spektakulär an, dass es fünf Jahre brauchte, bis die Fachjournalisten seinen Wert erkannten und ihn 2018 zum Fußballer des Jahres wählten.

Genau darum geht es bei diesem Film: Dass die Fußball-Liebhaber in der Heimat seinen Aufstieg vom Bolzplatz in Greifswald zum Bernabeu-Stadion in Madrid zu schätzen lernen. Talent ist das eine. Harte Arbeit, auch im Management, das andere. Hinter Kroos steht die Agentur von Deutschlands wichtigstem Spielerberater Volker Struth in Köln.

Toni Kroos über seinen Kino-Film, den FC Bayern und Real Madrid

Am 4. Juli kommt Toni Kroos ins Kino. In einer zweistündigen Dokumentation über seine Karriere sprechen der Nationalspieler sowie zahlreiche seiner Weggefährten über seine Entwicklung zum Weltstar. Im Sportbuzzer-Interview gibt der 29-Jährige schon jetzt spannende Einblicke.

Als Laie staunt man während des Films ganz sicher über die Irrwege, Sackgassen und mangelhafte Beschilderung, die so ein Weg zum Gipfel offenbart. Hinterher gilt der Platz an der Sonne als unverfehlbar. Die im Film ausgestrahlten Aussagen aus der Familie und von Vereinsgöttern wie Uli Hoeneß vermitteln einen Eindruck, wie steinig der Aufstieg sein kann.

“Schickimicki war nichts für ihn”, sagt an einer Stelle die Mutter und liefert die Erklärung, warum ihr Sohn Toni zwar mit dem FC Bayern 2013 das Triple gewann, dann aber später aus München Richtung Madrid floh. Insofern hat der Kritiker von Spiegel Online doch zur Hälfte recht: Der Film verrät auch Erstaunliches über diese verrückte Fußballbranche.

Heute im Fernsehen

18 Uhr, Sport Digital: Transfermarkt-TV

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