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Eintracht Frankfurt liefert ein letztes großes Drama

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

So bitter das deutsche Aus ist: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich drei so begeisternde Fußballspiele in Folge gesehen habe. Darum gebührt der Dank der Stunde Eintracht Frankfurt. Was das Hütter-Team in der Europa League bis Endstation London geleistet hat, war sensationell! Leider reichte es nicht.

Vier englische Mannschaften stehen in den zwei Europapokal-Endspielen 2019. Der FC Liverpool gegen Tottenham Hotspur in der Champions League, der FC Arsenal gegen den FC Chelsea in der Europa League. Noch nie hat ein Land alle vier Finalteilnehmer im Europacup gestellt.

Es kann keinen Zweifel geben: Nach der Primera División in Spanien ist auch die Premier League dem Bundesliga-Fußball entrückt. Im Uefa-Ranking hat England in dieser Saison den Vorsprung um mindestens sechs Punkte in der Koeffizienten-Wertung ausgebaut. England dominiert jetzt den Kontinent.

Ketzerisch schrieb der Sport-Informationsdienst zum Spektakel in der Königsklasse: "Denn wer ehrlich ist, muss sich eingestehen: Die Bundesliga hätte nur gestört. Ohnehin hatte der hiesige Fußballfan den Eindruck, dass dort - überspitzt gesagt - eine andere Sportart betrieben wurde."

In der Europa League trieb Eintracht Frankfurt den FC Chelsea an den Rand des Abgrunds. Die Leistung verdient Respekt und Anerkennung. Das 4:5 nach Elfmeterschießen war diese Woche der wunderbare Abschluss von drei packenden Fernsehabenden in Folge. Doch das war die Ausnahme.

Die Deutschen bekamen Lehrstunden auf großer Bühne. Die drei Spiele boten einfach nur traumhaften und spannenden Fußball von Männern, die respektvoll miteinander umgingen. Ohne Streit. Ohne Rudelbildung. Ohne Pyro-Quatsch. Mit Fans, die sich wie Fans verhielten und nicht wie Idioten.

Die Nachwuchskonzepte im englischen Fußball sind so zukunftsweisend, dass die Jammerei über bessere TV-Verträge auf der Insel das Thema verfehlt. Das Dreieck aus Investoren, Talentförderung und Vermarktung schiebt das Level an Qualität immer weiter nach oben.

Immerhin: In der Fünfjahreswertung im Uefa-Ranking konnte Deutschland den Rückstand auf die drittplatzierten Italiener verkürzen und vier Startplätze in der Champions League absichern. Platz drei in Europa: Nur das kann aktuell das Ziel sein.

Wer sich gegen Investoren abschottet, jede Veränderung als Gefahr versteht  und Kommerz wie einen Krankheitserreger meidet, muss damit zufrieden sein, wenn Teams wie Eintracht Frankfurt gelegentlich eine sensationelle Europacup-Saison gelingt.

Einen erholsamen Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Eintracht Frankfurt liefert ein letztes großes Drama

4:5 n.E.! Knapper kann man gegen Chelsea nicht ausscheiden

Das europäische Abenteuer der Frankfurter Eintracht ist gestern Abend ub London auf tragische Weise zu Ende gegangen. Nach dem 1:1 aus dem Hinspiel des Europa-League-Halbfinales erstritt der DFB-Pokalsieger von 2018 beim FC Chelsea ein 1:1 nach Verlängerung - und unterlag dann 3:4 im Elfmeterschießen. Zu den tragischen Helden der Eintracht wurden Martin Hinteregger und Goncalo Paciencia.

Von Alexander Sarter und Nicolas Reimer

Aus der Traum: Trotz aufopferungsvollem Kampf und großer Gegenwehr ist die Europa-Tournee von Eintracht Frankfurt kurz dem großen Ziel bitter zu Ende gegangen. Der Pokalsieger unterlag im hochdramatischen Halbfinal-Rückspiel der Europa League 3:4 im Elfmeterschießen beim FC Chelsea, nachdem es nach Verlängerung 1:1 (1:1, 0:1) gestanden hatte.

Der Traum vom größten Erfolg seit dem Uefa-Cup-Triumph vor 39 Jahren platzte damit - das 1:1 aus dem Hinspiel war letztlich zu wenig für den ersten Finaleinzug eines Fußball-Bundesligisten im Wettbewerb. Im Duell von Punkt verschossen Martin Hinteregger und Gonzalo Paciencia. Eintracht-Torwart Kevin Trapp hielt einmal.

"Um das alles zu kapieren, was die Jungs abgerissen haben, braucht es eine Weile. Das war eine unglaubliche Willensleistung. Auch in der Verlängerung haben wir alles probiert. Wir können verdammt stolz sein, was die Truppe heute abgeliefert hat", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic bei RTL.

Stimmen zum Eintracht-Drama gegen Chelsea

Nach dem Spiel überwiegt Enttäuschung bei Verantwortlichen und Spielern. Hier die Stimmen zum Eintracht-Drama.

Ruben Loftus-Cheek (28.) traf früh für die Londoner, die im Endspiel am 29. Mai in Baku gegen Stadtrivale Arsenal die Trophäe holen wollen. Das Tor der Frankfurter durch den umworbenen Torjäger Luka Jovic (49.) reichte nur zum Elfmeterschießen. Die Stamford Bridge bleibt für deutsche Mannschaften uneinnehmbar - in zehn Versuchen hat kein Bundesligist im Stadion der Blues gewonnen (acht Niederlagen, zwei Remis).

"Wir werden alles geben, um das Wunder zu schaffen", hatte der Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic vor der Begegnung gesagt. Die Voraussetzungen dafür waren denkbar ungünstig. In der Liga setzte es zuletzt ein 1:6 bei Bayer Leverkusen. In den zurückliegenden vier Pflichtspielen blieb die Eintracht ohne Sieg, die Profis gingen nach 47 Partien in dieser Spielzeit auf dem Zahnfleisch.

Vor 40.853 Zuschauern in der ausverkauften Arena, darunter 2235  Eintracht-Fans, war der Bundesliga-Vierte zu Beginn dennoch gut in der Partie. Von allzu großem Respekt vor dem Champions-League-Gewinner von 2012 war nichts zu spüren. Brenzlig wurde es für die Frankfurter im Grunde nur, wenn Chelsea-Star Eden Hazard seine Klasse zeigte.

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Schon vor dem Anpfiff in London konnten sich die Frankfurter Verantwortlichen die Hände reiben. Die Eintracht setzte in der laufenden Europacup-Saison mehr als 30 Millionen Euro um. An Prämien erhielt der Klub 12,84 Millionen, dazu kommen rund acht Millionen Euro aus dem sogenannten Marktpool. Noch mehr Geld würde der Verkauf von Jovic bringen. Der spanische Rekordmeister Real Madrid will angeblich 60 Millionen für den serbischen Senkrechtstarter zahlen.

Den Einzug ins Finale prämiert die Uefa mit 4,5 Millionen Euro. Der Sieger erhält weitere vier Millionen Euro und trifft im Supercup auf den Gewinner der Champions League - für eine Antrittsprämie in Höhe von 3,5 Millionen.

Alexander Sarter und Nicolas Reimer sind Redakteure beim SID.

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