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Einmal Schalker, immer Schalker: Der Hunter ist zurück

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Vom Big City Club ist nicht mehr viel übrig geblieben: Das 0:3 gegen die TSG Hoffenheim drückte Hertha BSC tiefer Richtung Tabellenkeller. Zur Erinnerung: TSG Hoffenheim ist jene Mannschaft, gegen die sogar Schalke 04 den ersten Sieg seit einem Jahr feierte, nämlich ein 4:0. Nun hat die alte Dame Hertha den Salat: 17 Punkte bedeuten zwar einen vergleichsweise komfortablen Vorsprung von zehn Punkten auf die Abstiegsplätze. Aber Platz 14 war ganz sicher nicht, was der Verein mit dem Einstieg von Investor Lars Windhorst geplant hatte. Zwölf Punkte fehlen inzwischen zu einem Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigen würde. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Schuldige für alles, was jetzt schon seit Jahren bei den Berlinern schiefläuft, nicht im Management gefunden wird, sondern beim Trainer. Es steht leider schlecht um Bruno Labbadia.

Einen gerechten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Einmal Schalker, immer Schalker: Der Hunter ist zurück

Klaas-Jan Huntelaar beim FC Schalke: Die Nostalgie des Jägers

Klaas-Jan Huntelaar war sieben Jahre lang auf Schalke erfolgreich, jetzt soll der Niederländer als 37-Jähriger den Klub vor dem Abstieg retten.

Klaas-Jan Huntelaar ist 37 Jahre alt und hat seine beste Zeit als Fußballprofi hinter sich. Seine Bilanz: 76 Länderspiele für die Niederlande und insgesamt 82 Tore in 175 Bundesliga-Spielen für den FC Schalke. Die Stationen unter anderem: Weltvereine wie Real Madrid, AC Mailand und Ajax Amsterdam.

Er könnte, wenn er zufrieden auf das Erlebte zurückschaut, die Rente vorbereiten und den Körper schonen. Will er aber nicht: "The Hunter", wie sie ihn nennen, tut sich Schalke im Abstiegskampf an. Hier beginnt das vielleicht romantischste Kapitel seiner Lebensgeschichte.

Als er 2017 Schalke verlassen musste, weil sein Tempo limitiert war und nicht recht in den verabredeten Attacke-Stil passen wollte, ging er offenbar ohne Groll. Fast vier Jahre und 85 Ajax-Spiele später war er sich nicht zu schade für Risiken und Nebenwirkungen, die Kellerduelle mit sich bringen.

Aus diesem Holz müssen diejenigen sein, die Schalke vor dem fast sicheren Abstieg aus der Bundesliga retten sollen. "Wenn es einer kann, dann er", schreibt der Spiegel. Huntelaar ist auf Schalke Vergangenheit und Zukunft in Personalunion, er verkörpert Erinnerung und Hoffnungsschimmer.

Die Gegenwart ist trostlos. Schalke, Tabellenletzter mit nur sieben Punkten aus 16 Spielen, liegt fünf Zähler vom Relegationsplatz entfernt. Dort wartet der 1. FC Köln, der Gegner heute. Eine Niederlage würde den Rückstand um drei Punkte vergrößern. Man ahnt die Bedeutung des Duells schon.

Huntelaar, von 2010 bis 2017 auf Schalke, muss mehr leisten als Tore schießen. Seine Erfahrung, seine Autorität und sehr wahrscheinlich seine Mentalität sind gefragt. Mit der verkorksten Hinrunde hat er nichts zu tun. Er muss die Rückrunde gewinnen, minimum 20 Punkte aus 17 Spielen holen.

Wenn es einer kann, dann er.

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Schalke 04 - 1. FC Köln

1. FC Köln mit 21 Profis auf Schalke

Ein Keller-Krimi zum Abschluss der Hinrunde. Kölns Kampf um den Klassenerhalt geht weiter. Trainer Markus Gisdol nimmt jeden mit, den er kriegen kann.

20.30 Uhr, Sky: Bundesliga, RB Leipzig - Union Berlin, SC Freiburg - Eintracht Frankfurt, FC Augsburg - Bayern München, Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart

Netto statt brutto: Womit Alaba bei Real rechnen darf

FC Bayern: Abschied nehmen vom Abwehrchef

Nach einem Bericht über David Alabas bevorstehenden Wechsel zu Real Madrid denkt auch Trainer Hansi Flick schon an Ersatz im nächsten Sommer:

Von Alex Steudel

David Alaba wechselt höchstwahrscheinlich nach Madrid, wieder ein Problem gelöst. Wir haben sowieso genug davon. Zum Beispiel Corona und das liebe Geld, das sogar den Spitzenklubs langsam ausgeht, was sich am Alaba-Transfer ganz gut ablesen lässt. Sein künftiges Jahresgehalt von 11 Millionen Euro netto ist wirklich nix Besonderes. Um 11 Millionen zu verdienen, muss Elon Musk 41 Minuten arbeiten, habe ich ausgerechnet. Und er braucht dabei nicht mal rennen. Oder nach Kiel fahren.

Wenigstens verdient Alaba ab Sommer mehr als bisher in München, genau genommen bekommt er 1255,71 Euro netto pro Stunde, und zwar, ob er wach ist oder schläft, was ich nur fair finde. Ein Fußballer ist ja in ständiger Bereitschaft; den musst du nachts um drei wecken können.

Was mich stört: Beim FC Bayern sprechen sie immer von brutto, und jetzt schreiben plötzlich alle netto, nur weil es Ausland ist. Das verwirrt doch. Ich will’s mal allen, die es nicht so mit Steuern haben, erklären: Netto ist das, was du am Ende rauskriegst. Ein Beispiel: Wenn Schalke seinen Spielern 60 Millionen Euro Gehalt pro Saison zahlt, ist das brutto. Wenn die Mannschaft in der ganzen Zeit nur einmal gewinnt, ist das netto. Kapiert?

Zurück zu Alaba. Trotz der missglückten Gehaltsverhandlungen in Madrid kann sich der Österreicher künftig einen Ferarri, Goldsteaks und schöne Uhren leisten – und sein Berater Tonnen von "Tetra Shrimp Sticks" (Piranhafutter, 23,20 Euro das Kilo bei Amazon).

Die Frage ist jetzt nur: Wen holen die Bayern als Ersatz für Alaba? Den Leipziger Verteidiger Dayot Upamecano ja wohl kaum, den jagt schon halb Europa mit fiesen Netto-Tarifen, da können die Brutto-Bayern nicht mithalten.

Ich fürchte, dass sich am Ende mal wieder Sportdirektor Brazzo Salihamidzic mit seinem bewährten Abwehr-Transferkonzept durchsetzt: einfach gar niemanden holen. Ist gut fürs Konto.

Soll doch der Sané mal nach hinten arbeiten.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: “Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV”, 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

Was sonst noch so los ist

2:1! Leverkusen gewinnt Top-Spiel gegen Borussia Dortmund

Die Werkself hat ihre Durstrecke beendet und einen wichtigen Sieg gelandet. Moussa Diaby bringt die Mannschaft von Trainer Peter Bosz früh in Führung, Julian Brandt gleicht spät aus – und dann schlägt die Stunde von Florian Wirtz.

0:3! Bei Hertha BSC geht es immer noch schlimmer

Hertha BSC verliert 0:3 gegen die TSG Hoffenheim und entfernt sich weiter von den eigenen Ambitionen. Dabei hätte das Spiel auch ganz anders laufen können. Aber das sagen sie nicht zum ersten Mal in Berlin.

0:2! Bei Mainz 05 schwindet die Hoffnung

Mainz 05 verliert gegen den VfL Wolfsburg mit 0:2 und beendet die Hinrunde mit sieben Punkten, während Jean-Philippe Mateta zu Crystal Palace wechselt. Das größte Problem: der Heimfluch in Mainz.

1:0! Borussia Mönchengladbach mit Köpfchen

Borussia Mönchengladbach gelingt nach einer Standardsituation das einzige, aber entscheidende Tor gegen Werder Bremen. In der Schlussphase haben die Fohlen sogar eine Menge Glück. Die Hinrunde beenden sie mit 28 Punkten.

Alle mal herschauen!

Party oder nicht? Was man zum Fall Embolo weiß

Breel Embolos nächtlicher Ausflug nach Essen hat für Aufruhr gesorgt. Noch sind nicht alle Details abschließend geklärt. Die Rheinische Post gibt einen Überblick mit allen wichtigen Aussagen der Polizei, des Spielers und des Vereins.

Corona-Regeln: Es geht auch anders

Der Sport bringt in Corona-Fragen einen interessanten Flickenteppich zusammen. Hygienekonzept heißt das Zauberwort, um vieles doch möglich zu machen. Doch das kann auch nach hinten losgehen.

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