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Einen wie Gerd Müller wird es nie mehr geben

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Einen Fußballspieler wie Gerd Müller wird es nie mehr geben. Vielleicht einen, der mehr als 365 Bundesliga-Tore erzielt und mehr als 68 Tore in 62 Länderspielen, so wie ihm Robert Lewandowski den Bundesliga-Rekord von 40 Toren abjagte. Gerd Müller aber ist nicht allein an Toren zu messen.

Als junger Bayern-Reporter stand ich an der Säbener Straße ehrfürchtig vor ihm, als er seine Alkoholsucht überwunden hatte und Trainer beim FC Bayern wurde. Ich kannte seine Zahlen, seine Karriere, und bekam zuerst kein Wort heraus. Er aber nahm mir die Scheu und gab mir jede Antwort.

Jeder, der ihm begegnet war, erzählt von dieser Zugänglichkeit, dieser Bodenständigkeit, die Gerd Müller auszeichnete. Ich kenne niemanden, der ein böses Wort über ihn verliert. Er hatte nicht den Glamour eines Franz Beckenbauer. Den brauchte er auch nicht.

"Der FC Bayern hat Gerd Müller alles zu verdanken, was er heute ist." Franz Beckenbauer

Gestern ist Gerd Müller im Alter von 75 Jahren verstorben. Aus aller Welt kamen Beileidsbekundungen. Unten im Newsletter sind heute die wichtigsten Stimmen zum Tod von Gerd Müller aufgelistet. Jede einzelne verrät die Größe dieses einmaligen Sportlers und Menschen.

Einen untröstlichen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Einen wie Gerd Müller wird es nie mehr geben

Gerd Müller: Die Ikone einer ganzen Generation

Gerd Müller: Die Ikone einer ganzen Generation

Er wurde vom Weberlehrling zum umjubelten Weltstar. Schoss mehr Tore als jeder andere. Nun ist der beste deutsche Torjäger aller Zeiten gestorben.

Ein Klub steht still.

Ein Klub steht still.

Zwei Tage nach dem 1:1 bei Mönchengladbach rücken alle sportlichen Fragen beim FC Bayern hinter die Trauer um Gerd Müller zurück.

"Wir waren wie Brüder"

"Wir waren wie Brüder"

Weggefährten wie Kaiser Franz Beckenbauer nehmen Abschied von Gerd Müller. Sie wissen, was sie ihm zu verdanken haben.

Auch für seine Rivalen der Beste

Auch für seine Rivalen der Beste

Gerd Müller war nicht nur für Franz Beckenbauer der wichtigste Spieler. Über einen unerreichten Torjäger, der sich seinen Mythos nicht anmerken ließ.

Der kleine Dicke, der den FC Bayern groß machte

Der kleine Dicke, der den FC Bayern groß machte

Er hatte es nicht immer leicht. Gerd Müller,  Rekordstürmer der Bundesliga, stürzte tief und fand bei den Münchner Nachwuchskickern neuen Halt fand.

Herbert Hainer (Präsident Bayern München): "Heute ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern und all seine Fans. Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat – und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs. Wir sind in tiefer Trauer vereint mit seiner Frau Uschi sowie seiner Familie. Der FC Bayern wäre ohne Gerd Müller heute nicht der Klub, wie wir ihn alle lieben. Sein Name und die Erinnerung an ihn wird auf ewig weiterleben."

Oliver Kahn (Vorstandsvorsitzender Bayern München): "Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen. Er ist eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern, seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein. Gerd Müller steht als Spieler und als Mensch wie kaum ein anderer für den FC Bayern und seine Entwicklung zu einem der größten Vereine weltweit. Gerd wird für immer in unseren Herzen sein."

Karl-Heinz Rummenigge (früherer Vorstandsvorsitzender Bayern München): „Ich hatte das große Glück, als junger Stürmer an der Seite von Gerd Müller spielen und ihm viele Tore auflegen zu dürfen. Seine Art, Treffer zu erzielen, war eigentlich unnachahmlich, dennoch konnte ich unheimlich viel von ihm lernen. Gerd Müller war ein Großer, weil er nie groß sein wollte, ein Genie, das mit Herz und Köpfchen spielte, und ein Instinktfußballer, wie es ihn so wahrscheinlich nie mehr gab und geben wird. Ich bin sehr dankbar, dass ich zweimal an seiner Seite den Europapokal der Landesmeister gewinnen durfte, und dass wir auch später noch beim FC Bayern viele schöne gemeinsame Stunden verbracht haben. Ich werde seine positive Art, sein Lachen, seinen Sinn für Humor, sowie seine großartigen Tore nie vergessen. Meine Gedanken und die meiner gesamten Familie sind bei seiner Frau Uschi und seiner Tochter. Sollte es im Himmel eine Fußballmannschaft geben - jetzt ist sie um einen Giganten reicher."

Rainer Koch (DFB-Co-Interims-Präsident): "Wir sind traurig, von dieser Ikone unseres Sports Abschied nehmen zu müssen und mit den Gedanken bei seiner Familie und seinen Angehörigen. Was bleibt ist die Erinnerung an einen großartigen Fußballspieler und die Dankbarkeit von ganz Fußballdeutschland für unglaublich viele großartige Tore und ganz besonders den für immer unvergesslich bleibenden Siegtreffer zum 2:1 im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in München gegen die Niederlande."

Peter Peters (DFB-Co-Interims-Präsident): "Mit Gerd Müller geht ein großes Stück deutsche Fußballgeschichte. Wir sind betroffen und tieftraurig. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen, hinter denen schwere Zeiten liegen und denen wir in dieser Situation viel Kraft wünschen. Zugleich blicken wir voller Hochachtung und Dankbarkeit auf das Lebenswerk von Gerd Müller."

Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): "Einen Stürmer wie Gerd Müller wird es nie wieder geben. Er war ein herausragender Torjäger, ein Idol für Generationen – mit unglaublichen Rekorden, von denen viele bis heute Bestand haben. Ihn kennenzulernen, war mir eine Ehre und Freude zugleich. Die Nachricht von seinem Tod macht mich sehr traurig. Der deutsche Fußball wird Gerd Müller ein ehrendes Andenken bewahren.“

Hansi Flick (Bundestrainer): "Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht mich unendlich traurig. Er hat über seine aktive Zeit hinaus ganze Fußballer-Generationen geprägt. Gerd Müller bleibt ein Vorbild an Bescheidenheit und Bodenständigkeit. Er bleibt unerreicht."

Oliver Bierhoff (DFB-Direktor): "Gerd Müller war einer der größten Spieler, die jemals das Trikot der Nationalmannschaft getragen haben. Er hat Deutschland 1974 zum Weltmeister geschossen und wurde beim EM-Sieg 1972 Torschützenkönig, seine Zielstrebigkeit und Treffsicherheit bleiben unerreicht. Gerd Müller war eine Legende, um die die Nationalmannschaft trauert. Wir sind in Gedanken bei seiner Frau und Familie."

Reinhard Rauball (Präsident Borussia Dortmund): "Ich habe Gerd Müller als absolut vorbildlichen Sportler kennengelernt, dessen 365 Tore in 427 Bundesligaspielen unübertroffen sind. Wenn der Ball im Strafraum auch nur irgendwie in seine Nähe gekommen war, hat man Müller alles zugetraut. Seiner Familie gilt unser aufrichtiges Beileid."

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Gerd Müller war eines der größten Idole meiner Kinder- und Jugendzeit. Ich hatte die große Ehre, ihn persönlich als einen sehr bescheidenen und angenehmen Menschen kennenlernen zu dürfen. Er war ein außergewöhnlicher Spieler, dem der FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unendlich viel zu verdanken haben."

Rudi Völler (Geschäftsführer Sport Bayer Leverkusen): "Gerd Müller war einer der größten Torjäger aller Zeiten, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Natürlich war er auch für mich als Stürmer ein Vorbild. Es ist ein trauriger Tag für den Fußball, Gerds Leistungen werden unvergessen bleiben."

Bastian Schweinsteiger (bei Twitter): "Danke Gerd! Ohne diesen Mann wäre der FC Bayern nicht das, was er heute ist - und die meisten unserer Karrieren wären wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, ich bin dankbar, ihn einen meiner Trainer nennen zu dürfen."

Pele (dreimaliger Weltmeister mit Brasilien): "Es ist ein trauriger Tag. Wenn ein so strahlender Star wie Gerd Dich verlässt, ist es nicht möglich, sein Herz nicht schwer werden zu fühlen. Er ist ein Idol für jeden, der den Fußball liebt. Müller war der Anführer, der den deutschen Fußball auf eine neue Stufe gehoben hat. Er war einer der besten Stürmer, die ich jemals gesehen habe, und er war ein großer Mensch. Seine Name wird für immer unvergessen bleiben."

Gary Lineker (ehemaliger Torjäger aus England): "Es tut mir sehr leid zu hören, dass Gerd Müller verstorben ist. Ich habe ihm als Kind gerne zugesehen und dabei so viel gelernt. Der beste Strafraumstürmer, den ich je gesehen habe."

Heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: So schaut's aus - die Bundesliga-Show (Comedy)

Die Scheichs haben Geld – und wir Haaland

Wird Julian Nagelsmann das nächste Haaland-Opfer?

Wird Julian Nagelsmann das nächste Haaland-Opfer?

BVB-Torjäger Erling Haaland (21) schießt weiter alles in Grund und Boden. Auch die Bayern? Die sind am Dienstag Gegner im DFL Supercup.

Von Alex Steudel

Scheichgesteuerte Klubs wie Paris Saint-Germain und Manchester City investieren Summen in ihre Mannschaften, mit denen man so manchen Kleinstaat durch die Corona-Krise lotsen könnte. Im Uefa-Fachjargon nennt man diese Vorgehensweise Financial Mehrplay: Frankreichs Meister PSG kauft sich gerade die Avengers des Fußballs zusammen – hinten Donnarumma und Ramos, in der Mitte Wijnaldum, vorne Messi. Der englische Meister ManCity hat diesen Sommer schon 127 Mio. Euro an Ablösesummen ausgegeben. Dabei steht das Transferfenster erst auf Kipp.

Den heißesten Spieler der Neuzeit haben die Scheichs aber nicht gekriegt: Erling Haaland, 21.

Der Norweger kickt nach wie vor in der Bundesliga. Für Dortmund. Wochenende für Wochenende sehen wir ihn diese Saison gegen Topklubs wie Fürth, Bielefeld, Mainz oder Augsburg. Da haben die Scheichs aber ordentlich geschlafen.

Oder sagen wir besser: Haaland spielt nicht IN der Bundesliga. Er spielt MIT der Bundesliga. Und zwar, wie er will. Fünf Tore erzielte er in den ersten zwei Begegnungen dieser Saison. Drei von drei beim 3:0 im DFB-Pokal in Wiesbaden. Beim 5:2 zum Ligastart gegen Eintracht Frankfurt traf er zweimal und bereitete die restlichen drei BVB-Treffer vor.

Mehr als acht Scorerpunkte gehen statistisch gesehen für einen Einzelnen gar nicht bei acht Toren. Außer du flankst von rechts, rennst rein und köpfst das Ding selbst ins Tor. Das gäbe dann zwei Punkte, glaube ich.

Erling ist der Scorerking. Am Samstag erwischte ich mich sogar dabei, wie mir Robert Lewandowski leidtat. Der Typ ist Weltfußballer und hat kürzlich den ewigen Bundesliga-Torrekord (41) von Gerd Müller, Gott hab ihn selig, gebrochen. Und was machen wir? Reden alle über Haaland.

Schafft der Junge jetzt die 42 Tore oder nicht?

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Was für 'ne dumme Frage. Natürlich schafft er die 42 Tore. Die viel wichtigere Frage ist: Welche Verletzung könnte das verhindern?

Ach, die Scheichs tun mir schon auch ein bisschen leid. Sie haben doch das ganze Öl, das Geld, Yachten, die teuersten Mannschaften, die besten Gewinnaussichten. Aber den Haaland haben sie nicht. Den hat der Ruhrpott.

Physikalisch gesehen kann man ihn nicht stoppen. Er ist viel zu schnell (36km/h), zu raumgreifend, zu groß, zu wendig, zu gut. Wenn ich Innenverteidiger wäre, hätte ich Angst. Ich würde vor dem Spiel gegen Dortmund zu einem Verein wechseln, gegen den er diese Saison schon gespielt hat.

So erlebte ich die Haaland-Gala

So erlebte ich die Haaland-Gala

Zwei Tore erzielt und drei wesentlich vorbereitet – doch es war noch viel mehr, was das Spiel von Erling Haaland gegen die Eintracht ausgezeichnet hat. SPORT1-Reporter Christopher Michel berichtet, wie er den Abend in Dortmund erlebte.

Haaland ist so stark, dass man dem BVB im Falle eines verletzungsbedingten Ausfalls erlauben müsste, zwei Spieler für ihn einzuwechseln.

Und er ist nach Ousmane Dembelé und Jadon Sancho die bereits dritte Rendite-Sensationsverpflichtung von BVB-Sportdirektor Michael Zorc: Dembelé wechselte für 135 Mio. Euro nach Barcelona, Sancho ging jetzt für 85 Millionen zu Manchester United. Wenn Haaland 2022 zu den Scheichs geht, liegt alleine schon die Mehrwertsteuer des Transfers höher als der Gesamtwert des HSV.

Aber bis dahin ist es noch eine Weile, genießen wir den Moment. Haaland spielt schon morgen im Supercup gegen die trauernden Bayern. Und am Samstag in der Bundesliga in Freiburg. Ich plane schon mal fünf Tore ein.

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