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Disziplinlos: BVB sollte Supertalente härter anpacken

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Neun Punkte aus den ersten drei Spielen: In der Champions League erleben die Bayern unter Trainer Niko Kovac den besten Saisonstart seit Pep Guardiola. In Folge elf Auswärtsspiele ohne Niederlage: Das ist Vereinsrekord in der Königsklasse. Einerseits.

Andererseits: In den vergangenen fünf Pflichtspielen kassierten die Bayern jeweils zwei Gegentreffer. Mittelstürmer Robert Lewandowski kann nicht jedesmal mehr Tore schießen, als die Abwehr wackelt. Im Schnitt muss Torwart Manuel Neuer 1,3 Treffer pro Spiel hinnehmen.

"Wir sind ja hier in Griechenland - wo der Marathonlauf erfunden wurde. Das war heute ein Marathonlauf mit Hürden. [...] Wir spielen zu sorglos. Das wird irgendwann zu Problemen führen." Karl-Heinz Rummenigge

Zugegeben, das 3:2 gestern Abend in Piräus fällt in die Kategorie "Arbeitssieg". Abhaken und weitermachen. Dennoch wird man beim FC Bayern nicht um ein paar grundsätzliche und unangenehme Fragen herumkommen. Die Anfälligkeit im Abwehrzentrum verlangt Antworten:

  • Ist Bayern München ausreichend auf den verletzungsbedingten Ausfall von Abwehrchef Niklas Süle vorbereitet?
  • Welcher Verteidiger mit internationalem Zuschnitt kann im Winter kommen und durch die Rückrunde helfen?
  • Fehlt ein Spielertyp wie Mats Hummels, der Abwehrlücken mit Stellungsspiel schließen konnte, in der Verteidigung?
  • Wird der sündhafte teure Innenverteidiger Lucas Hernandez, der 80 Mio. Euro kostete  und verletzt ankam, womöglich überschätzt?
  • Muss man ausgerechnet auf Jerome Boateng bauen, dem Uli Hoeneß schon einen Vereinswechsel nahegelegt hat?
  • Warum arbeitet die Abteilung Attacke so unwillig in der Defensive mit, dass der Gegner regelmäßig in Überzahl auftaucht?

Bei Bayern München gibt es keinen Grund für Alarmstimmung. Die Mannschaft steht so gut wie sicher im Achtelfinale der Champions League und liegt in der Bundesliga nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach. Gefährlich ist die Situation aber allemal.

Einen stattlichen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Disziplinlos: BVB sollte Supertalente härter anpacken

BVB-Profi Jadon Sancho: Hoffnungsträger oder Sorgenkind?

Gespannt schauen beim BVB die Verantwortlichen vor dem Champions-League-Spiel heute Abend bei Inter Mailand nach dessen Suspendierung auf Jungprofi Jadon Sancho. Liefert er die erhoffte Leistung ab?

Von Pit Gottschalk

Es ist nicht das erste Mal, dass Spieler bei Borussia Dortmund über die Stränge schlagen. Früher Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembele, jetzt eben Jadon Sancho. Er kam zu spät zum Training und zahlt dafür eine horrende Geldstrafe. Angeblich einhundert Riesen.

Mit der Suspendierung am vergangenen Samstag, als er beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) aussetzen musste, ist es aber nicht getan. Borussia Dortmund hat ein grundsätzliches Problem mit der Disziplin der Spieler.

Ein Verein, der Durchgangsstation für Supertalente aus ganz Europa sein will, muss sich darauf verlassen können, dass die gut bezahlten Angestellten ihre Aufgaben mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen. Sonst gefährden sie zwangsläufig den gemeinsamen Erfolg.

In der Champions League fällt heute Kapitän Marco Reus für das Auswärtsspiel bei Inter Mailand aus. Es wird auch auf Sancho ankommen, dass diese Lücke im Angriff geschlossen wird. Wie will er das schaffen, wenn er Tage zuvor fahrlässig das Training sausen lässt?

Reus-Ausfall und Sancho-Comeback: Das sagt Lucien Favre

Auf der Pressekonferenz des BVB vor dem Duell gegen Inter Mailand hat Lucien Favre zum Ausfall seines Kapitäns Marco Reus Stellung bezogen - auch über den zuvor suspendierten Jadon Sancho äußerte sich der Dortmund-Trainer.

Es ist offensichtlich: Einzelne Spieler tanzen den BVB-Bossen auf der Nase herum. Mit Trainer Lucien Favre hat das nur bedingt zu tun. Das Problem kannten schon seine Vorgänger Thomas Tuchel und Peter Stöger. Auch bei ihnen verursachten Fliehkräfte Irritationen.

Für eine ambitionierte Spitzenmannschaft ist das Verhalten geschäftsschädigend. Aber bei der abschließenden Pressekonferenz am Dienstag taten die Verantwortlichen wieder alles, um den Fall herunterzuspielen.

So geht das jedesmal: Ein Spieler macht nicht, wofür er bezahlt wird - und darf hinterher sicher sein, dass er in Watte gepackt wird. Vielleicht muss es genau andersherum sein: dass die Fehler beim Namen genannt werden und das Vergehen öffentlichen Druck aufbaut.

Erst wenn das gesamte Publikum weiß, und zwar aus erster Hand, was sich der Spieler auf seine Kosten geleistet hat, ist der Rückzug in die Komfortzone ausgeschlossen. Manche Dinge kann man nicht nur in den eigenen vier Wänden klären. Der BVB erlebt es ja.

So lief der BVB-Tag vorm Spiel bei Inter Mailand

Eine kurze Anreise, Pressekonferenz und dann Abschlusstraining - so lief der BVB-Tag vor dem Champions-League-Spiel bei Inter Mailand. Die Spieler wirkten nach dem Befreiungsschlag gegen Mönchengladbach entspannter als erwartet.

"Serie A wird so stark wie früher"

Weltmeister Andreas Brehme (58) spielte von 1988 bis 1992 bei Inter Mailand, wurde dort sogar Italiens Fußballer des Jahres. Am Mittwochabend spielt sein alter Klub gegen Borussia Dortmund in der Champions League.

Wie stark ist Ihr alter Klub Inter Mailand überhaupt?

Andreas Brehme: Sie haben sich dieses Jahr sehr gut verstärkt. Romelu Lukaku von Manchester United. Valentino Lazaro von Hertha. Leider haben sie in der Meisterschaft kurz vor Schluss gegen Juventus Turin verloren. Die sind noch einen Tick besser.

Aber Juventus Turin ist seit Jahren Serienmeister in Italien. Noch länger als Bayern in der Bundesliga. Ist die Serie A nicht langweilig?

Brehme: Die zwei sind nur ein Punkt auseinander. Inter braucht sich hinter Juventus nicht zu verstecken. Neapel ist hinten dran, Atlanta Bergamo, dann die beiden römischen Vereine - das wird noch sehr interessant.

Inter Mailand: Rudern in der Dunkelheit

Trainer Antonio Conte soll Inter Mailand zu altem Glanz verhelfen – sein obsessiver Perfektionismus treibt ihn dabei an. Sie ist offenbar noch schlimmer geworden, die Sache mit Antonio Conte und dem Schlaf.

Was zeichnet Inter Mailand aus?

Brehme: Die Geschlossenheit, das Gefüge. Den frischen Wind hat Trainer Toni Conti reingebracht. Das sieht man auch: Sie spielen aggressiv, aus einer sicheren Abwehr heraus. Das war immer das Spiel von Conte. Schon bei Chelsea damals und in der Nationalmannschaft.

Als Sie vor 30 Jahren mit Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann bei Inter Mailand spielten, war die Serie A die stärkste Liga der Welt. Wie stark ist die Liga noch?

Brehme: Die italienische Liga befindet sich auf einem super Weg. In zwei Jahren ist die Serie A wieder so stark wie früher, das prophezeie ich. Da ist ein Zuschauerboom durch neue Stadien. Inter Mailand zum Beispiel hat 55.000 Dauerkarten verkauft.

Passiert der Boom wegen Cristiano Ronaldo bei Juventus Turin?

Brehme: Auch deswegen. Er macht viele Tore, bringt super Leistungen.

"Brust raus und bereit für den Kampf"

Nach zwei sieglosen Spielen zum Auftakt steht Inter Mailand gegen Borussia Dortmund bereits unter Druck. Von einem Finale um das Weiterkommen wollte Trainer Antonio Conte zwar nicht sprechen, gab sich aber gewohnt martialisch.

Aber Traditionsvereine wie Inter Mailand verkaufen sich an ausländische Investoren. Wie viel Einfluss haben die?

Brehme: Was ich höre, halten sich die Chinesen, die sich bei Inter Mailand eingekauft haben, komplett im Hintergrund. Der Trainer bekommt die notwendige Zeit. Ich habe den neuen Präsidenten kennengelernt. Er ist 27 Jahre alt, ein sehr netter junger Mann.

Nicht gefährlich, wenn man Chinesen als Investoren reinlässt?

Brehme: AC Mailand haben den falschen Chinesen bekommen, ja. Das konnte nicht gutgehen. Bei Inter Mailand ist das anders.

Will Steven Zhang nicht Geld verdienen?

Brehme: In erster Linie ist Inter Mailand sein Hobby. Wenn er Geld verdienen kann, wird er sich nicht wehren. Die wollen halt Erfolg haben.

Das sagt Mats Hummels über eine mögliche DFB-Rückkehr

Nach vielen Diskussionen äußert sich BVB-Abwehrchef Mats Hummels zu einer möglichen Rückkehr in die Nationalmannschaft - und ob sich sein Verhältnis zu Joachim Löw verschlechtert habe.

Heute im Fernsehen

18.55 Uhr, DAZN: RB Leipzig - Zenit St. Petersburg

21 Uhr, Sky: Inter Mailand - Borussia Dortmund

RB Leipzig: Wiedersehen mit Zenit St. Petersburg

Am dritten Spieltag der Gruppenphase der Champions League wartet auf RB Leipzig das Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte trifft man in einem europäischen Wettbewerb auf ein Team, gegen das man in einer vorherigen Saison bereits einmal spielte.

Was sonst noch so los ist

Skandal bei Bayern-Spiel: Hooligans stürmen Spielfeld

Randale beim Uefa-Youth-League-Spiel zwischen Olympiakos Piräus und dem FC Bayern München. Nach einer Hooligan-Attacke musste die Partie für gut eine halbe Stunde unterbrochen werden. Es gibt mehrere Verletzte. Spieler weinten.

Armin Veh: Seine Worte klingen nach Abschied

Armin Veh war nicht zu sprechen. Er war auswärts auf Terminen. Dafür gab's beim 1. FC Köln um so mehr Gesprächsstoff.

Thomas Schaafs kurioses Trainer-Comeback

Vom Meistermacher zum Aushilfstrainer: Thomas Schaaf sieht die Sache bei Werder Bremen ganz sachlich, wie auch sonst?

Nein, ich schreibe nichts über Bayern!

Von Alex Steudel

Bitte um Nachsicht beim Lesen dieser Kolumne, ich habe sie am Dienstagnachmittag, also VOR dem Bayern-Spiel am Abend geschrieben. Aus drei Gründen handelt sie nicht vom FC Bayern.

Grund 1: Ich gehe heute Abend wegen meines Rückens zum Yoga und kann das Spiel nicht sehen.

Grund 2: Nach dem Yoga schreibe ich grundsätzlich keine Kolumnen, weil ich zu gedehnt bin. Fürs Kolumnenschreiben brauche ich totale Verspannung, ich nenne es den kreativen Uli-Hoeneß-Zustand.

Grund 3: Das Dümmste, was du als Journalist machen kannst, ist, über etwas zu schreiben, das sich bis zur Veröffentlichung noch ändern könnte.

Grund 3 wiegt für mich am schwersten. Ich habe sehr oft dagegen verstoßen, und ich bin IMMER baden gegangen. Das muss jetzt aufhören.

Auf dem Höhepunkt des Zweikampfs Kahn gegen Lehmann vor der WM 2006 etwa machten Pit Gottschalk und ich die Sport-Bild-Schlagzeile "Kahn lacht". Das Heft ging am Montag in Druck und erschien am Mittwoch, aber am späten Dienstagabend machte Kahn seinen legendären Flutschfehler gegen Real Madrid, was zur Folge hatte, das Kahn nicht lachte, Gottschalk nicht lachte, Steudel nicht lachte. Und ich war nicht mal beim Yoga.

Keiner außer Lehmann lachte. Naja, vielleicht ein paar dutzend zehntausend Leser noch, die Sport-Bild lag ja an 80.000 Kiosken. Und mir fällt gerade ein, dass Klinsmann auch lachte: Er machte Lehmann zur Nummer eins.

Niko Kovac müllert sich zum Sieg

Dritter Champions-League-Spieltag, dritter Sieg der Bayern. Die Münchner gewinnen in Piräus nach einer durchwachsenen ersten Hälfte.

Ich bin also sehr vorsichtig geworden, dabei ist es heute schon ein verlockender Gedanke. Alle reden ja gerade über die Krisen-Bayern, und der Reiz, die ultimativ-zeitlose, von der Existenz eines tatsächlich stattfindenden Bayern-Spiels unabhängige Kolumne zu schreiben, ist deshalb riesengroß.

Ich könnte jetzt zum Beispiel analysieren, warum die ohnehin wackelige Bayern-Abwehr ohne den knieverletzten Niklas Süle vollends verloren ist.

Aber dann wird der FC Bayern bei meinem Glück heute Abend (also aus Sicht des Newsletter-Lesers gestern Abend) gegen Piräus garantiert die beste Abwehrleistung aller Zeiten abliefern, weil Trainer Niko Kovac per Uefa-Sondergenehmigung irgendeinen kommenden Jahrhundert-Verteidiger aus der U19 aus dem Hut gezaubert hat, und ich bin total blamiert.

Ich könnte schreiben, dass das Experiment mit Coutinho beim FC Bayern nicht zündet.

Der Brasilianer wird dann in Athen unweigerlich vier Tore mit No-Look-Passes vorbereiten und drei schießen, aus 28 Metern Entfernung natürlich, Trainer Jürgen Klopp lässt sich telefonisch bei Sky zuschalten, nur um zu sagen, dass er Coutinho noch nie so stark gesehen hat, und die Jungs von transfermarkt. de geben in einer Ad-Hoc-Mitteilung bekannt, dass sie Coutinhos Marktwert aus aktuellem Anlass auf 399 Mio. Euro angehoben haben.

FC Bayern in Piräus: Erlösung statt vertiefte Krise

Der FC Bayern wackelt beim 3:2-Sieg in Piräus teilweise bedenklich - kann sich aber auf die Tore von Robert Lewandowski verlassen.

Ich schreibe, dass Robert Lewandoski zwar viele Tore schießt, er aber die Mannschaft in schwierigen Situationen nicht mitzieht?

Dann trifft er heute Abend vier Mal, rettet zweimal hinten auf der Linie und hält in der Kabine eine Halbzeitansprache, die derart mitreißend ist, dass die Presseabteilung des FC Bayern sie zeitgleich mit dem Erscheinen dieses Newsletters online stellt. Spätestens am Nachmittag wissen dann sogar irgendwelche Short Stops aus der Baseball-Profiliga MLB, wer dieser Lewandowski ist, nämlich der größte Motivator des Weltsports.

Ich schreibe, Thomas Müller hat keine Zukunft mehr auf höchstem Niveau und sollte lieber im Winter zu einen kleineren Klub wechseln?

Dann lässt ihn Kovac von Beginn an spielen, Müller schießt drei Fallrückziehertore, zieht einen Maradona-Alleingang übers ganze Feld durch und unterschreibt, nachdem ihn Piräus-Fans auf ihren Schultern aus dem Stadion getragen haben, einen Zehn-Jahres-Vertrag beim FC Bayern, und zwar live in der Pressekonferenz, während ihm Kovac den Kopf tätschelt.

Zum Rekord gewackelt

Vorne trifft Lewandowski, hinten gab's zwei Gegentreffer. Ein übliches Bayern-Spiel, bei dem zwei Verletzungen eine neue Bestmarke in den Schatten stellten.

All diese Sachen eben, die mir immer passieren, wenn ich mich aus dem Fenster lehne.

Ich habe mal in der Welt am Sonntag behauptet, dass der Familienvater Giovane Elber aus privaten Gründen ins Hotel gezogen sei – am selben Abend kam er nach dem Bayern-Spiel mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm ins Fernsehstudio und sprach dort live vor Millionenpublikum mehr über seine tolle Ehe als über das vorangegangene Spiel. Ich habe mich so geschämt und sowas nie wieder gemacht.

Ich könnte stundenlang Beispiele nennen. Immer wenn ich irgendwas riskiert habe, ist es schief gegangen.

In der 88. Minute des Champions-League-Finales 1999 schickte ich beim Stand von 1:0 für die Bayern meinen Einzelkritik-Text mit den Spielernoten per Modem in die Redaktion der Abendzeitung, für die ich arbeitete. Ich hatte allen Bayern-Profis die Note eins gegeben.

Nein, ich schreibe heute nichts über die Bayern.

Oder vielleicht doch?

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