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Das Urteil gegen den SC Freiburg: Ein deutsches Drama

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als Borussia Dortmund seine Sommertransfers abgeschlossen hatte, war die eine Lücke im Kader unübersehbar: Hinter Paco Alcacer fehlte ein zweiter Mittelstürmer, der trifft, wenn Alcacer ausfällt. Ein großer wuchtiger Mann, der Löcher in die Abwehr des Gegners reißt, einer für die knappen Momente im Spiel. Einer wie Mario Mandzukic halt. Damals stoppte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke alle Diskussionen und stellte Alcacer auf eine Stufe mit den Bayern-Legenden Robert Lewandowski und Gerd Müller: fehlt nie, trifft immer. Jedes Gegenargument prallte an ihm ab.

Seit dem 0:2 bei Inter Mailand gestern Abend in der Champions League weiß man: Die Unkenrufe waren mehr als berechtigt. Ohne Alcacer schaffte Borussia Dortmund nur fünf Torschüsse in 90 Spielminuten, davon nur zwei im Inter-Strafraum. Lediglich zwei Tore nach drei Vorrundenspielen in der Königsklasse: Das gab's selten. In den vergangenen acht Spielen in der Champions League erzielte der BVB sechsmal keinen einzigen Treffer. Die Fakten kann nicht einmal Trainer Lucien Favre wegwischen. Er wollte nach dem Spiel tatsächlich weismachen, dass seine Mannschaft gut gespielt hat.

Die Wahrheit ist: Er hat Borussia Dortmund vorige Saison besser gemacht - diese Saison bedeutet das Urteil "Stagnation" eine Übertreibung. "Wir haben Inter Mailand die Waffen genommen. Das war ein klassisches 0:0-Spiel", sagte Abwehrchef Mats Hummels, als er eine Erklärung suchte, "unser Problem war, dass es nicht 0:0 stand." Wenn der Vizemeister weiterhin seinen Favre-Fußball schönredet, wird das Erreichen des Achtelfinales eher Wunschdenken bleiben als Realität werden. Was für ein Kontrast zu den Bayern-Bossen am Abend zuvor.

Bayern München legt in der Champions League einen Traumstart hin. Drei Siege in drei Spielen - besser geht's nicht. Eigentlich gibt's nichts zu meckern. Aber Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende, sendete beim anschließenden Bankett Alarmsignale, dass man diese Saison nichts gewinnen wird, wenn man weiter so mutlos agiert wie beim 3:2 in Piräus und zuletzt in der Bundesliga. Der Verweis auf die Vielzahl von Torchancen hat ihn nicht überzeugt: Er will Klasse auf dem Rasen. Bayern-Like eben. Genau das fehlt Borussia Dortmund: ein Anspruchsdenken an Trainer und Spieler.

Einen bärenstarken Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Das Urteil gegen den SC Freiburg: Ein deutsches Drama

SC Freiburg: Gericht verbietet Abendspiele im neuen Stadion

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat alle Spiele im neuen SC-Stadion nach 20 Uhr untersagt. Auch sonntags zwischen 13 und 15 Uhr darf nicht gespielt werden – aus Gründen des Lärmschutzes. Anwohner hatten geklagt.

Man muss nicht bis zur untersten Ecke der Bundesrepublik schauen, um den deutschen Wahnsinn am Beispiel des SC Freiburg zu erleben. Vor drei Jahren bekam der Hamburger Amateurverein Teutonia 05 einen neuen Untergrund auf dem Sportplatz: einen Kunstrasen, für den die Stadt eine halbe Million Euro locker machte. Die Freude hielt nicht lange.

Eine Anwohnerin nutzte die Gesetzeslücke, wonach auch eine neue Spielgenehmigung notwendig wurde, weil der Spielbelag eben ein neuer ist. Der Verweis auf ein über 100 Jahre altes Gewohnheitsrecht endete flott: Das Bezirksamt musste die Spielzeiten aufgrund von aktualisierten Bestimmungen einschränken und zeitweise ein Spielverbot aussprechen.

Anwohnerklagen sind nichts Neues. Wo Gemeinwohl auf Einzelinteressen trifft, müssen Richter entscheiden, was höher zu bewerten ist. Und doch kommt im Fall des SC Freiburg wie im Fall von Teutonia 05 zum Ausdruck, wie es um den Sport in der Gesellschaft steht. Der Wert des Sports wird offenbar nicht von allen Mitbürgern geschätzt.

SC Freiburg reagiert überrascht auf das Stadion-Urteil

Der SC Freiburg ist von der Gerichtsentscheidung zum neuen Stadion kalt erwischt worden. Das Regierungspräsidium hat dem Verein derweil Hoffnung gemacht und das Urteil gerügt. Offenbar gibt es doch ein Schlupfloch.

Man merkt das im kleinen Rahmen, wenn sogar der SC Freiburg, der seine gesellschaftliche Stellung nun wirklich als Verpflichtung versteht, an Lärmschutzbestimmungen scheitert. Es ist kaum ein Trost, dass dem Gericht offensichtlich ein Fehler unterlief, als man für das Urteil veraltete Grenzwerte anlegte. Eigentlich darf es erst gar nicht zu einer Klage kommen.

Doch es ist ein Drama in Deutschland: Bei den einen befeuert das eigene Echo den Protest, bei den anderen wird das Ego über das Bedürfnis von Mitbürgern gestellt. Da muss ein Verein wie der SC Freiburg darum kämpfen, dass er mit einem neuen Stadion die Zukunft des Klubs sichert. Vip-Räume beim Streich-Klub: Daran muss man sich erst gewöhnen.

Der Sport, und der Fußball besonders, hat sich den  Rechtfertigungsdruck zumindest teilweise selbst zuzuschreiben. Wo Geschäftemacherei, Größenwahn und nicht selten Korruptionsvorwürfe zur Tagesordnung in einem Millionenspiel gehören, ist Skepsis nichts Ungewöhnliches. Daraus resultiert dann ein Generalverdacht gegen alles, was gut gemeint ist.

Bizarre Entwicklung: Die Posse um das neue SC-Stadion

Der angeblich unanfechtbare Lärmschutz-Beschluss beruht offensichtlich auf veralteten Grenzwerten. Und nun? "Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung nicht auf der aktuellen Rechtslage basiert", sagt Freiburgs Baubürgermeister.

Verbände - vom DFB über Uefa bis Fifa - übersehen schnell, dass ihr Handeln Vorbehalte schürt. Wenn Europacup-Endspiele in Diktaturen vergeben, Stadien in Wüsten aus dem Boden gestampft und Dollar-Millionen an Meinungsmacher verschwendet werden, leidet der Ruf des gesamten Sports bis in die Region runter.

Dann ist ein Stadion nicht mehr der Treffpunkt von Tausenden, die miteinander friedlich ein Fußballspiel sehen wollen, sondern ein Brennpunkt, wo Krakeler womöglich Bengalos zünden, Schmährufe singen, Bier saufen. Für die sind Anwohner, die Fußball nicht lieben, eben nicht alle zwei Wochen  zu Zugeständnissen bereit. Jeder hat seine ureigene Sicht auf die Dinge.

Dem Fußball, dem DFB vorneweg, fehlt im Moment die große Linie, die jedermann erkennen lässt, dass der Sport mehr als das Aufeinandertreffen von Fußballspielern im Beisein von Publikum ist. Ehrenamt, Inklusion, Jugendarbeit: Es gibt eine Menge zu erzählen. Aber wo ist der Funktionär, der diese Geschichten so erzählt, dass wirklich alle zuhören?

Bundesliga sonntags um 9 Uhr: Beim SC Freiburg jetzt möglich

Der Verwaltungsgerichtshof hat entschieden, dass Abendspiele im neuen Freiburger Stadion verboten sind. Das ist vor allem eines: eine Chance. Warum nicht am Sonntagmorgen um 9 Uhr kicken?

Europa League heute im Fernsehen

18.55 Uhr, DAZN: KAA Gent - VfL Wolfsburg

18.55 Uhr, DAZN: AS Rom - Mönchengladbach

21 Uhr, RTL: Eintracht Frankfurt - Standard Lüttich

Vor dem Duell gegen Gladbach: In Unterzahl gegen Verharmloser

Auch der AS Rom hat mit rassistischen Fans zu kämpfen. Aber im Unterschied zu den meisten Klubs in Italien stellt er sich dieser Verantwortung.

Gladbach will das Dzeko-Risiko nicht scheuen

Auch bei der AS Rom hält Trainer Rose an seiner offensiven Ausrichtung fest. Die Tabelle lässt ihm auch kaum eine andere Wahl.

Fan-Tumulte auf Frankfurter Römerberg befürchtet

Ein Facebook-Post lässt die Sorge vor Krawallen beim Europa-League-Spiel zwischen der Eintracht und Standard Lüttich steigen.

Übermorgen Derby auf Schalke

Borussia Dortmund: Jetzt muss Lucien Favre siegen

Die Trainer-Diskussion in Dortmund schwelt weiter! Borussia Dortmund verliert in der Champions League 0:2 bei Inter Mailand - und gerät unter Druck.

BVB so defensiv wie nie

Der BVB erlebt die erste Pleite in der Champions League in dieser Saison. Der Elf von Lucien Favre fällt nur sehr wenig ein.

Eine enttäuschende Vorstellung

Es fehlt weiter an Tempo und Überraschungsmomenten. Eine Situation dürfte die Borussia deshalb besonders ärgern.

"Wir dürfen nicht träumen"

Was steckt hinter dem taktischen Kniff, den Trainer Lucien Favre beim wichtigen Champions-League-Spiel anwandte?

Trainerfragen

Diese drei Trainer arbeiten auf Bewährung

Schnelle Frage: Welches sind die drei größten Trainerstellen im deutschen Fußball? Richtig, die Posten bei der Nationalmannschaft, dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Und was haben die Amtsinhaber gemeinsam?

Lernt José Mourinho für den BVB Deutsch?

Der Trainer lernt seit Monaten Deutsch – etwa als Favre-Nachfolger? Die Spekulationen reißen nicht ab.

Michael Zorc bezieht Stellung

Kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand äußerte sich nun Sportdirektor Michael Zorc zu Mourinho.

Trotz Sieg in Piräus: FC Bayern schlägt Alarm

Der FC Bayern gewinnt auch das dritte Spiel in der Champions League - und trotzdem ist Karl-Heinz Rummenigge unzufrieden.

Und jetzt kommt auch noch Union Berlin

Der Rekordmeister offenbart spielerische Rückschritte und muss nicht nur gegen Aufsteiger Union auf Lucas Hernandez verzichten.

Was sonst noch so los ist

RB Leipzig besiegt St. Petersburg: Das sagen Spieler und Trainer

War das der erhoffte Befreiungsschlag? Das Team von Trainer Julian Nagelsmann gewann nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit hochverdient mit 2:1 gegen den russischen Meister aus St. Petersburg in der Champions League.

In Genk: Liverpools Origi rassistisch beleidigt

In der Arena hatten Fans ein Banner installiert, das Origis Kopf auf dem nackten Körper eines dunkelhäutigen Mannes zeigte.

Hamburg leuchtet

Internet per Lifi: Dem HSV geht ein Licht auf

Die Hanseaten bieten als erster Fußball-Klub in Deutschland im Volksparkstadion eine neue Internet-Verbindung an – per Licht. “Das ist ein sehr spannendes Projekt”, sagt Daniel Nolte, Leiter Organisation und Infrastruktur beim HSV: “Da der Bedarf an Bandbreite immer weiter steigt, wollen wir neue Technologien erschließen.”

Alle mal herschauen!

Wattenscheid 09: Spielbetrieb eingestellt nach 110 Jahren

Die SG Wattenscheid 09 hat kapituliert - der Traditionsverein ist pleite und hat seine erste Mannschaft abgemeldet. 110 Jahre hat die SG bestanden, vier davon in der Bundesliga. Ein weiterer Traditionsverein ist am Ende.

Das bedeutet Wattenscheids Ende für die Regionalliga West

Die SG Wattenscheid 09 zieht seine Mannschaft aus der Regionalliga West zurück. Dadurch wird die Tabellensituation beeinflusst. Denn alle Spiele mit Wattenscheider Beteiligung fallen aus der Wertung. Manche Teams profitieren, andere verlieren.

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