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Das Bellingham-Dilemma

Solange Borussia Dortmund die Topstars davonlaufen, wird's schwer mit der Wachablösung. Und solange es keine Wachablösung gibt, laufen Dortmund die Topstars davon.

Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wenn's ganz blöd läuft, darf der FC St. Pauli zum zweiten Mal innerhalb von einem Jahr dem Gegner noch auf dem Rasen zum Aufstieg gratulieren. Darmstadt 98 kann beim Top-Spiel am Samstag vorzeitig in die Bundesliga aufsteigen (wie vorige Saison Schalke 04), was einerseits die Belohnung für eine fantastische Zweitliga-Saison wäre und andererseits eine Klatsche für die großen Vereine aus dem Norden bedeutet. Der Hamburger SV müsste in der Situation sein, die Darmstadt 98 gerade genießt, und bangt stattdessen, ob's überhaupt zur Relegation (Platz 3) gegen den Drittletzten der ersten Liga reicht. Ein großer Name hilft, aber nicht immer. Auch der FC St. Pauli wird sich ärgern. Wäre die Hinrunde so gelaufen, wie man die Rückrunde gestaltet hat, hätte man selbst den Aufstieg zum Greifen gehabt. Wäre, hätte - nutzt halt nichts. Freuen wir uns also mit dem SV Darmstadt 98 dieses Wochenende. Sport1 überträgt das Spiel am Samstag live.

Ein zielführendes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk


Unser Podcast

Mit 1:5 wurde der SC Freiburg im Pokalhalbfinale von RB Leipzig aus dem eigenen Stadion gefegt,  eine Demütigung und ein Totalausfall, der bei anderen Vereinen in der Bundesliga für Alarmstimmung sorgen würde. Nicht aber im Breisgau, wo man ja immer noch den Einzug in die Champions League vor Augen hat und mit der Revanche gegen RB Leipzig am Samstag einen Schritt dahin machen könnte. Pit Gottschalk und Malte Asmus ziehen mit dem Journalisten Michael Schröder (Füchsletalk) die Lehren aus dem Pokalspiel und fragen sich u.a., ob Freiburg in der Königsklasse gut für die Fünfjahreswertung wäre.


Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln, Mainz 05- Schalke 04

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, SC Freiburg - RB Leipzig, TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt, Mönchengladbach - VfL Bochum, FC Augsburg - Union Berlin, Hertha BSC - VfB Stuttgart
18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Werder Bremen - Bayern München

20.30 Uhr, SPORT1: 2. Liga, Darmstadt 98 - FC St. Pauli

Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass (mit Oliver Ruhnert und Felix Kroos)

17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg


Ach, bleib' doch, Jude Bellingham!

Von Alex Steudel

Es ist zum Verrücktwerden. Der BVB bastelt Jahr für Jahr aus jungen, neuen Spielern Superstars, und zum Dank verschwinden die dann schneller als Waldemar Anton.

Dembelé, Lewandowski, Aubameyang, Sancho, Haaland - was der BVB anfasste, wurde zu Transfergold. Pulisic! Mkhitaryan! Alle kamen sie, alle zauberten sie, und fast alle waren sie weg wie der Wind.

Dieser Warenkorb an Entdeckungen hat fast eine halbe Milliarde Euro in die Kassen gespült, Borussia Dortmund gilt längst als der Christoph Kolumbus unter den Vereinen. Goldene Wasserhähne auf dem Stadionklo gibt's beim BVB trotzdem nicht. Die Dortmunder hatten ja auch Corona (150 Mio. Miese) und immer den FC Bayern vor der Nase.

Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Solange Dortmund die Topstars davonlaufen, wird's schwer mit der großen Wachablösung. Und solange es keine große Wachablösung gibt, laufen Dortmund die Topstars davon.

Trophäenraumtechnisch war das ganze Entdecken nämlich bisher kaum der Rede wert. Die obengenannten Helden haben zusammen so viele Meisterschalen gewonnen wie Florian Kringe. Ja, es war schön, aber es ging alles viel zu schnell. So ein bisschen wie beim ersten Mal.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

In anderen Bereichen gibt es dafür einen Fachbegriff. Der BVB kommt einfach nicht dazu, NACHHALTIG zu arbeiten.

Und jetzt ist Jude Bellingham, der Dortmund in eine neue Ära führen sollte, auch bald weg. Man liest es überall. Real Madrid will für den 19-Jährigen sagenhafte 120 Millionen Euro zahlen. Mit so viel Geld könnte der HSV locker fünfmal hintereinander nicht aufsteigen.

Die Fans hoffen zwar, dass er bleibt, weil der BVB ja angeblich 150 Millionen verlangt, aber es sieht schlecht aus, denn Papa Bellingham mag nicht warten. Er verhandelt, als hätte er DRS.

Wir wissen leider alle, wie so etwas ausgeht. Nämlich wie beim Anstoß: Man trifft sich in der Mitte. Und wieder ist dann eine große BVB-Hoffnung einfach weg.

Bye-bye, Bellingham, es hätte alles so schön sein können.

Steudel-Kolumnen gibt es auch als Buch! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten, 14,95 Euro. Wer's sofort will: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.


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