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BVB 2:1! Haaland schockt die PSG-Stars mit zwei Toren

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

"Erling Haaland ist eine Naturgewalt", sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und trifft damit den Kern, was die Zuschauer beim 2:1 über Paris Saint-Germain erlebt haben: Der 19-Jährige macht den Unterschied in der Champions League aus. Zehn Tore in den ersten sieben Spielen in der Königsklasse - das klingt zunächst wie ein Beweis. Und doch erzählen das Watzke-Zitat und die Haaland-Bilanz nur die halbe Wahrheit.

Der Heimsieg im Achtelfinal-Hinspiel wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht der Rest der Mannschaft den Schlendrian aus dem Bundesliga-Alltag abgelegt und endlich gezeigt hätte, wozu Talent und ein notwendiges Maß an Willen befähigen. Plötzlich attackieren und stürmen die BVB-Profis wie aus einem Guss, als motivierte sie allein der Glanz der Champions League oder des Gegners, die vorhandene Qualität in der Truppe abzurufen.

Hätte Borussia Dortmund im Verlauf der Hinrunde öfter die Bissigkeit in die Abwehrarbeit eingebracht, wie es gestern Neuzugang Emre Can vorgemacht hat, wäre der Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Bayern München nicht auf vier Punkte angewachsen. Die volle Wahrheit ist nämlich: Die vielen Haaland-Tore täuschten zuletzt über den schlampigen Umgang mit der eigenen Klasse hinweg. Trainer Favre bekam das Team nicht auf Kurs.

Die Kritik, die zuletzt intern geäußert wurde, richtete sich vor allem an Jadon Sancho, Raphaël Guerreiro und Achraf Hakimi, die ihr Glück allein in der Offensive suchten und eben nicht nach hinten arbeiteten. Ihnen hielt man vor, was Weltklasse-Stürmer wie Mo Salah oder Sadio Mané in Liverpool leisten: Die findet man notfalls beim Löcherstopfen am eigenen Strafraum, wenn der Gegner einen Konter startet. Mit Müßiggang muss Schluss sein!

Sie können ja anders. Das 2:1 über Ex-Trainer Thomas Tuchel und dessen Startruppe um Neymar und Mbappé definiert die Messlatte, die man an den restlichen zwölf Bundesliga-Spieltagen anlegen darf. Keine Blackouts mehr in der Verteidigung, keine halbherziges Agieren im Mittelfeld und vor allem keine Ausreden: Diese Mannschaft ist zu Großem imstande, wenn sie die Kräfte bündelt und ein ganzes Spiel lang konzentriert bleibt.

Wege Richtung Abwehrriegel gingen die Jungstars des BVB viel zu selten. Es war ja auch nicht immer nötig. In den ersten Rückrundenspielen schoss Haaland die Gegner in Grund und Boden. In Dortmund haben sie nicht erst seit dem 3:4 von Leverkusen kapiert, dass diese Spielweise nicht auf Dauer funktioniert. Der Sieg gestern Abend sollte Beweis genug sein, was eine wirklich große Mannschaft für bedeutende Titel leisten muss.

Einen laufstarken Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

BVB 2:1! Haaland schockt die PSG-Stars mit zwei Toren

Mit der Urgewalt eines 19-Jährigen

Durchaus verdient schlägt Borussia Dortmund Paris Saint-Germain im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit 2:1. Neymar gelingt zwar der Ausgleich - doch dann zieht Erling Haaland einfach ab und bringt das Stadion zum Beben.

Von Matthias Becker

Dass Neymar bei der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund irgendwann bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde, war eigentlich schon zu viel der Ehre.

Mit ein paar seiner berüchtigten Horizontal-Pirouetten hatte der Brasilianer den Unmut der Dortmunder Fans früh auf sich gezogen. In der ersten Halbzeit schien er sich an der Brust von Schiedsrichter Mateu Lahoz fast schon auszuweinen. Als müsste der ihn, den Superstar Neymar, mehr in Schutz nehmen vor den bösen Angriffen des vermeintlich technisch minderbemittelten Dortmunder Fußvolks.

Borussia Dortmund ringt PSG nieder

Im Rückspiel am 11. März in Paris haben die Dortmunder dadurch die große Chance, ins Viertelfinale einzuziehen.

Haaland-Show lässt Dortmund träumen

"Momente, für die man Fußball spielt. Ich habe nicht allzu viel nachgedacht, ich habe den Moment genossen", sagte Haaland.

Neymar sieht sich selbst gerne auf einer Stufe mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Was die (sozial)mediale Popularität angeht, mag das noch halbwegs hinkommen. Ausführlich wird diskutiert, ob der Offensivspieler blonde, pinke oder gar keine Haare mehr auf dem Kopf hat. Wenn der Abend von Dortmund aber eines gezeigt hat, dann nur, dass Neymar sportlich längst kein Superstar mehr ist. Sein ganzer Auftritt gegen den BVB war trotz seines Treffers zum zwischenzeitlichen 1:1 nahe an der Arbeitsverweigerung. Miserable Passquote, theatralische Einlagen und immer wieder Ballverluste.

Streng genommen gehört Neymar mittlerweile nicht mal mehr zu den Top 8 des Weltfußballs. Messi, Ronaldo, der eigene Teamkollege Mbappé und halb Liverpool haben ihn längst überholt. Für PSG, so hart das ist, ist er das Geld schon längst nicht mehr wert, das in ihn investiert wird.

"Haaland ist ein Tier"

Selbst PSG-Trainer Thomas Tuchel äußerte sich nach der Partie zu Erling Halland: "Er ist ein Tier, natürlich."

Haaland sorgt erneut für Rekorde

Sein Superstar Neymar brachte ihn zur Verzweiflung: So einer wie Erling Haaland hat Thomas Tuchel noch gefehlt.

Das lässt sich über die jüngsten BVB-Transfers gewiss nicht sagen. Emre Can, dessen fixe Verpflichtung vor dem Spiel bekannt wurde, reißt die Führungsspieler-Rolle jetzt schon an sich. Und Erling Haaland spottet sowieso jeder Beschreibung. Wenn sich die Geschichte so weiter entwickelt, wie sie sich in diesem Hinspiel dargestellt hat, wird der junge Norweger vielleicht schon bald einer von denen sein, die Neymar in der internationalen Hackordnung noch weiter nach hinten schieben.

Erste Pleite 2020

0:1 bei Atletico: FC Liverpool kann doch noch verlieren

Bittere Rückkehr in die spanische Hauptstadt: Vor 262 Tagen holte Jürgen Klopp in Madrid den Henkel-Pott. Jetzt verliert Liverpool mit 0:1.

Champions League heute im Fernsehen

21 Uhr, Sky: Atalanta Bergamo - FC Valencia

21 Uhr, DAZN: Tottenham Hotspur - RB Leipzig

"Der nächste Schritt wird noch größer sein"

Tottenham-Trainer Jose Mourinho äußerte sich anerkennend über seinen jungen Leipziger Kontrahenten – und prophezeite Julian Nagelsmann eine große Zukunft. Bei der Pressekonferenz ließ er aber auch keine Zweifel aufkommen, wer im Trainerduell der Platzhirsch ist. Er natürlich, The Special One. Dabei hat der exzentrische Trainer genügend Probleme im eigenen Klub.

Linke Lösung

Der ausgeliehene Linksverteidiger Angelino könnte sich bei RB Leipzig für eine dauerhafte Verpflichtung empfehlen.

Ich vermisse Tirana

Von Alex Steudel

Ich möchte mich nicht darüber beklagen, dass die Champions League zu einem Milliardengeschäft geworden ist. Das ist sie. Ich finde sie toll.

Wenn im Februar nach einer Ewigkeit von Vorgeplänkel das Achtelfinale beginnt, fühle ich mich wie Robinson Crusoe, der monatelang mit einem Stock an einem Holzstamm herumgerieben hat, und endlich schlagen die erste Funken. Achtelfinale der Champions League, das ist das Feuer, das uns alle am Leben hält.

Aber.

Manchmal vermisse ich schon Honved Budapest, Limassol und KF Tirana.

Früher hieß die Champions League ja noch Europapokal der Landesmeister. Sie hieß so, weil nur die Meister ihrer Länder mitspielen durften, was irgendwie Sinn machte. Bei einer Weltmeisterschaft kickt ja auch nicht die Sachsen-Auswahl mit. Oder der HSV.

Vor 30 Jahren standen in Achtelfinals noch Klubs aus Albanien, Griechenland oder Ungarn. Sogar Österreicher durften mitmachen. Klar war das mitunter etwas langweilig. Aber: Es war stets authentisch. Die Bayern spielen damals im Achtelfinale gegen Klubs aus Tirana und Sofia; oder sie durften, wie 1991/92, gar nicht erst mitmachen, weil der 1. FC Kaiserslautern Meister geworden war. Schräg, oder? Aber irgendwie auch toll.

Im Achtelfinale des Champions League 2019/20 sieht's ganz anders aus. Zwölf der 16 qualifizierten Klubs sind gar nicht Champion. Manche wissen nicht mal, wie Champion geht. Nehmen wir die Spiele heute Abend: Tottenham gegen Leipzig, Bergamo gegen Valencia. Tottenham war zuletzt 1961 Meister, Valencia 2004. Leipzig und Bergamo haben so viele Meisterschaften gewonnen wie Untergiesing oder Obergiesing, nämlich keine. Wenn die früher im Mai auf den Rathausbalkon gegangen sind, dann höchstens zum Grillen. Alle sind sie aus Milliardenspielgründen in den Wettbewerb gerutscht.

Ein teuflisch schöner Wettbewerb

Man muss den zugrunde liegenden Hyperkapitalismus nicht gut finden. Aber das Produkt ist brillant.

Das kann man gut finden oder schlecht. Ich finde es im Prinzip gut.

Aber.

Mich stört, dass Mannschaften mitspielen, die im Vorjahr nicht mal in die Nähe eines Pokals gekommen sind. Bergamo hatte 21 Punkte Rückstand auf Italiens Meister Juventus. Den Spurs fehlten 27 Zähler auf ManCity. Champion ist für mich was anderes. Ich würde zum Beispiel lieber die Pokalsieger in die Champions League nehmen. Aber mich fragt ja keiner.

Ich verstehe natürlich das Prinzip. Glamour plus Kohle schlägt Logik plus Herz. Schaut euch nur den Modus der Europameisterschaft 2020 an, wo aus Sicherheitsgründen quasi jeder Teilnehmer irgendwie ins EM-Achtelfinale bugsiert wird. Sogar als Gruppenvorletzter kannst du weiterkommen.

Was mich an der Champions League auch ein bisschen stört:  Dass das Achtelfinale, das früher an zwei Tagen stattfand, inzwischen acht Spieltage dauert und sich über einen ganzen Monat zieht. Ich verliere da den Überblick. Und dass Überraschungsmomente immer seltener werden, weil ausschließlich Teams aus den vier Topligen dabei sind.

Viele Achtelfinal-Paarungen könnten ja genauso gut ein Endspiel sein – FC Liverpool gegen Atletico Madrid etwa, Chelsea gegen FC Bayern, PSG gegen Dortmund, Neapel gegen Barcelona. Real Madrid gegen ManCity!

Einerseits super, dass wir schon im Februar mit solchen Duellen überschwemmt werden. Andererseits ist es auf Dauer ein bisschen langweilig. Fast so, als hättest du wochenlang jeden Tag ein Date mit einem neuen Topmodel. Irgendwann hast du davon die Schnauze voll und willst einfach nur mal wieder mit der netten Erna aus dem Nachbarhaus einen trinken gehen.

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